Fanszene Hütteldorf

[Wir sind ja nicht zum Spaß hier]

Ich will da jetzt nichts rechtfertigen oder verteidigen, aber ihr tut alle so, als wüsstet ihr nicht, warum da mit zweierlei Maß gemessen mit. Wie oft kommt es denn bei Ski-Veranstaltungen zu Ausschreitungen? Wie viel Polizeiaufgebot ist bei Skisprungveranstaltungen nötig, um die verschiedenen Fans auseinanderzuhalten? Wie viele Massenschlägereien sind nach Slalom oder Abfahrt in Kitzbühel bekannt (und ich red jetzt nicht von zwei Stunden später beim Apres-Ski)?

Dann warst aber noch nie in Kitz oder in Bischofshofen beim Schispringen.

Soviele Besoffene und Schlägereien siehst sonst nirgends.

Die Edith wollt noch fragen, ob du weißt was da ab aller Herrgottsfrüh gsoffen wird?

Nein, nicht Bier, es ist hja kalt.

bearbeitet 27. Januar 2010 von Wir sind ja nicht zum Spaß hier

[west-end-boy]

Sorry, aber das ist ein Blödsinn. Die Menschen sind ja nicht wegen den Pyros beim Air & Style damals gestorben, sondern wegen einer Massendrängelei. Das jetzt zu vergleichen ist schon mehr als gewagt, wenn nicht gar unnötig.

warum sind pyros dann eigentlich verboten?

weil dadurch das gewaltpotential steigt, oder weil es dadurch mehr schlägereien gibt? oder weil dadurch eine massenpanik ausbrechen kann?

oder einfach, weil bengalen ansich gefährlich sind?

sind bengalten in einem fußballstadion gefährlicher als auf einem schihang? lachhaft!

wenn schon ein verbot bei sportveranstaltungen, dann überall.

aber aufgepasst schifahren trägt ja den hauptteil zur gesundheit der österreichischen volksseele bei. wir sind schi. stellt euch vor man würde da pyro verbieten.

Dann warst aber noch nie in Kitz oder in Bischofshofen beim Schispringen.

Soviele Besoffene uns Schlägereien siehst sonst nirgends.

na na na das dartfs nicht geben, deshalb gibts das auch nicht. schisport ist sauber und fröhlich und friedlich und supa.

[Space Janitor]

Sorry, aber das ist ein Blödsinn. Die Menschen sind ja nicht wegen den Pyros beim Air & Style damals gestorben, sondern wegen einer Massendrängelei. Das jetzt zu vergleichen ist schon mehr als gewagt, wenn nicht gar unnötig.

So genau hab ich mich nicht mehr daran erinnert.

Mein Punkt war nur, jetzt nicht unbedingt direkt auf Pyro bezogen, sondern allgemein darauf, dass Skiveranstaltungen nicht immer so fröhlich-heiter ungefährlich sind, wies dargestellt wird.

Andererseits kommt das alles auch nicht von ungefähr. Die Bedeutung des Skisports, und auch die Wahrung des positiven Images von Skirennen, für den österreichischen Tourismus ist wahrscheinlich unmöglich zu überschätzen; wenn so die Kamera bei der Fahrt die Streif runter über die schneebedeckten Gebirgszüge fährt und so. Da wäre es ja fast unverantwortlich von den Medien, an dem Image zu kratzen, insbesondere in der hysterischen Weise wies im Fußball manchmal vorkommt.

[revo]

Sorry, aber das ist ein Blödsinn. Die Menschen sind ja nicht wegen den Pyros beim Air & Style damals gestorben, sondern wegen einer Massendrängelei. Das jetzt zu vergleichen ist schon mehr als gewagt, wenn nicht gar unnötig.

warum sind pyros dann eigentlich verboten?

weil dadurch das gewaltpotential steigt, oder weil es dadurch mehr schlägereien gibt? oder weil dadurch eine massenpanik ausbrechen kann?

oder einfach, weil bengalen ansich gefährlich sind?

sind bengalten in einem fußballstadion gefährlicher als auf einem schihang? lachhaft!

wenn schon ein verbot bei sportveranstaltungen, dann überall.

aber aufgepasst schifahren trägt ja den hauptteil zur gesundheit der österreichischen volksseele bei. wir sind schi. stellt euch vor man würde da pyro verbieten.

Da gibt's schon einen offensichtlichen Unterschied. Fantribünen sind zum Großteil überdacht, mit ist bisher aber noch keine überdachte Fantribüne an einem Zielbereich eines Skirennens aufgefallen. Pyros dürfen ja auch weiterhin auf dem Rasen vor dem Spielfeld abgebrannt werden, oder?

[NativeRon]

Glaube, es ist auch noch nicht vorgekommen, das zB. "ein Fan vom XYZ" einen Bengalen auf einen rivalisierenden Skisportler geworfen hat.

[Space Janitor]

Nein, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht ob ich als Skisportler da immer so viel Vertraunen hätte. Letztens in Innsbruck bei der Vierschanzentournee sind Sekunden nach den Sprung eines Österreichers ein paar Bengalen direkt in den Auslauf geschmissen worden, und das war nicht der letzte Springer. Also wirklich viel verantwortungsvoller als die Fußballfans gehen die Ski-Fans auch nicht mit den Dingern um.

Und in Schladming war auch ordentlich Rauch über der Strecke. Er würde das wahrscheinlich nie öffentlich sagen, aber, ob das nicht vielleicht sogar den Pranger gestört hat beim Rennen?

bearbeitet 27. Januar 2010 von Space Janitor

[Fara]

fakt ist, dass der ösv verdammt mächtig ist und an diesem ganzen affenzirkus viele arbeitsplätze hängen, an einem sport, der ausserhalb österreichs niemanden interessiert. damit sich dieser scheiß aber finanzieren lässt müssen die sponsoren halt überlang im fernsehen zu bewundern sein. deshalb dauert die übertragung eines rennens, das 1 stunde lang interessnt ist auch 4 stunden.

der nächste skandal war ja, dass das entscheidungsspiel der österreicher im handball nicht durchgehend gezeigt wurde, weil wieder einmal eine scheiß analyse (!!!) des kitzbüheler rennens, diese siegerehrung und dieser ganze societypromydreck wieder einmal wichtiger waren.

daher freue ich mich über jedes rennen in dem kein österreicher am stockerl ist und hoffe auch für die olympischen spiele, dass die anderen gewinnen. ha!ha!

DANKE FÜR DIESE WORTE!

[NativeRon]

Nein, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht ob ich als Skisportler da immer so viel Vertraunen hätte. Letztens in Innsbruck bei der Vierschanzentournee sind Sekunden nach den Sprung eines Österreichers ein paar Bengalen direkt in den Auslauf geschmissen worden, und das war nicht der letzte Springer. Also wirklich viel verantwortungsvoller als die Fußballfans gehen die Ski-Fans auch nicht mit den Dingern um.

Und in Schladming war auch ordentlich Rauch über der Strecke. Er würde das wahrscheinlich nie öffentlich sagen, aber, ob das nicht vielleicht sogar den Pranger gestört hat beim Rennen?

Kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, überhaupt, wenn er ihn einatmen musste.

Weniger wegen der Sicht.

[Lorbeer]

Naja, ich erinnere mich da spontan an eine Massenpanik in Innsbruck, wo auch Leute gestorben sind. Wann war das das letzte Mal in Österreich beim Fußball der Fall?

Und bloß weil man nichts von kleineren Schlägerein usw bei Skiveranstaltungen in der Zeitung liest, heißt nicht, dass sie nicht vorkommen.

1. Das Beispiel der Massenpanik in Innsbruck hält einem Vergleich nicht stand. Damals sind vom Veranstalter Fehler gemacht worden, da die abschüssigen Hänge, auf denen die ca. 30.000 Zuschauer heimgehen wollten, nur schlecht abgesichert/abgestützt waren und daraufhin größere Gruppen aus- bzw Teile des Weges ab-gerustcht sind und die Nachdrängenden haben nicht gecheckt, was da vorne los ist. Das war ein Fehler der Veranstalter! Das ist nicht auf den (blinden) Hass gegen eine andere Mannschaft oder gegen einen verfeindeten (Ultra-)Anhang zurückzuführen. Das ist auch nicht auf gruppendynamische Prozesse in der Masse bzw. eine gewisse Mob-Mentalität zurückzuführen.

2. Natürlich kommen die vor! Natürlich gibt es auch dort Schlägereien! Genauso wie in jeder Dorfdisco und in jedem In-Club der Großstadt. Aber man muss bei diesen Veranstaltungen nicht vorab die Fans (zb der verschiedenen Nationen) oder die Besucher trennen, weil sich die über kurz oder lang unter Garantie den Schädel einschlagen würden. Da steckt eine andere Mentalität dahinter. Diesem Fatalismus (jaja, ich weiß, mein Lieblingswort - ist aber einfach treffend) kann nun einmal nur durch vermehrten Polizeieinsatz als bei Skiveranstaltungen und entsprechende Strategien (zb Anfahrts- bzw. Anmarsch-Routen) entgegengewirkt werden. Geht nicht anders!

In keinem anderen Sport wird so viel gestritten und gibt es so verhältnismäßig wenige klare Entscheidungen, aber sehr viele strittige Entscheidungen. Noch dazu sind die oft spielentscheidend. Beim Skifahren, was soll da sein? Sagt der italienische Fan zum österreichischem: "Niemals war das jetzt 0,01 Sekunden langsamer! Zeitnehmer, du blinde Kuh!" - ein ganz ein anderes Level von Konfliktpotential.

bearbeitet 27. Januar 2010 von narya

[Lorbeer]

[...]

aber das is egal, weil im schisport da sind wir wer und das ist der letzte strohhalm, an den sich die österreichische seele halten kann.

Skisportfans sind nicht so/gleich organisiert wie Fußballfans (Anzahl, Motivation, Altersschnitt usw.). Oder willst du jetzt in eine Zuschauermenge in Schladming oder am Berg Isel einen Polizisten zu jedem einzelnen Fan stellen, weil der, der könnte ja doch irgendwie irgendwann einmal seinem Steh- oder Sitznachbarn eine in die Fresse haun. Beim Fußball hat man klar definierte Seiten und Sektoren - und vor allem einen(!) klar definierten Gegner. Der eine Maxl ist blau angezogen, der andere Maxl gelb. Nur dass es dann halt 300 blaue und 300 gelbe Maxln gibt, die sich nicht ganz grün sind.

- ein ganz anderes Konfliktpotential

- eine ganz andere Größenordnung

- eine ganz andere Mentalität

Die zwei Sportarten lassen sich nicht mit gleichem Maß messen. Und daher sollte man sich nicht wundern, wenn das dann auch in der (außenstehenden) öffentlichen Wahrnehmung oder im ORF unterschiedlich praktiziert wird. Man sollte sich überlegen, wie man die Pyro-Fankultur - auch im Fußball! - in das positive Licht rücken kann, das sie sich ja verdient hat. (Was man aber sicher nicht so erreichen wird.)

[west-end-boy]

Skisportfans sind nicht so/gleich organisiert wie Fußballfans (Anzahl, Motivation, Altersschnitt usw.). Oder willst du jetzt in eine Zuschauermenge in Schladming oder am Berg Isel einen Polizisten zu jedem einzelnen Fan stellen, weil der, der könnte ja doch irgendwie irgendwann einmal seinem Steh- oder Sitznachbarn eine in die Fresse haun. Beim Fußball hat man klar definierte Seiten und Sektoren - und vor allem einen(!) klar definierten Gegner. Der eine Maxl ist blau angezogen, der andere Maxl gelb. Nur dass es dann halt 300 blaue und 300 gelbe Maxln gibt, die sich nicht ganz grün sind.

- ein ganz anderes Konfliktpotential

- eine ganz andere Größenordnung

- eine ganz andere Mentalität

Die zwei Sportarten lassen sich nicht mit gleichem Maß messen. Und daher sollte man sich nicht wundern, wenn das dann auch in der (außenstehenden) öffentlichen Wahrnehmung oder im ORF unterschiedlich praktiziert wird. Man sollte sich überlegen, wie man die Pyro-Fankultur - auch im Fußball! - in das positive Licht rücken kann, das sie sich ja verdient hat. (Was man aber sicher nicht so erreichen wird.)

aber was haben pyros mit diesen negativen erscheinungen zu tun.

das verbot von pyro bringt ja keine verringerung des konfliktpotentials.

ein bengalisches feuer brennt im stadion gleich heiß wie im sektor. der interessante unterschied ist, dass fußballsektoren idr besser gesichert und zugänglich sind als steile rutschige hänge. außerdem herrscht schon bei fußballspielen mehr sicherheit (polizei,feurwehr,sanis,ordner) als bei einem schirennen. das möcht ich sehen, wie die rettung oder bullen über den rutschigen nicht beleuchteten hang rauf hirschen, um jemanden aus der mitte des riesigen mobs am rand der piste zu bergen. '(bei fußballspielen hab ich das schon 2-3 mal gesehen und es ist immer zackzack gegangen) in schladming waren 50000 leute, das ist das happelstadion zum vgl.

-> pyro ist gefährlich und wenns bei sportveranstaltungen verboten ist, dann solls verdammt nochmal auch überall gleich exekutiert werden. :huh?deppat?:

[axl_]

ich glaube ihr zwei redet aneinander vorbei

[laugenstangerl]

ich will euch ja nicht stören, eines muss ich aber anbringen:

narya, deine beiträge sind eine absolute wohltat in einem - meiner ansicht nach - immer mühsamer weil qualitätsmäßig schlechter werdendem asb (auch wenn dieser thread vlt eine ausnahme diesbezüglich darstellt). bravo!

[west-end-boy]

ich glaube ihr zwei redet aneinander vorbei

es geht mir um die gefährlichkeit von pyro ansich.

wenn jemand im eigenen sektor einen bengalen zündet, kann jemand daneben stehender verletzt werde.

wenn jemand neben einer skipiste einen bengalen zündet, kann jemand daneben stehender verletzt werde.

warum ists beim fußball pöse und beim skirennen folklore?

(beim fußball sind die sicherheitsbedingungen sogar ein vielfaches besser als beim skirennen)

[Lorbeer]

aber was haben pyros mit diesen negativen erscheinungen zu tun.

das verbot von pyro bringt ja keine verringerung des konfliktpotentials.

Ich fürchte, dass du dir meinen ursprünglichen Beitrag hier, auf den du geantwortet hast, nicht genau genug durchgelesen hast, oder zumindest in den falschen Hals bekommen hast. (Was mich ob der Länge deiner Antwort von 11:42 jetzt ein bisschen wundert.)

Ich habe die Meinung vertreten, dass es niemanden wundern sollte, warum der ORF mit zweierlei Maß misst. Weil eben beim Fußball immer wieder was passiert, während bei den Ski-Veranstaltungen das nicht der Fall ist (zumindest nicht in dem Ausmaß, der Art und der Intensität). Hier kommt das Konfliktpotential ins Spiel.

Es ging rein darum, dass aus diesem Grund Pyro+Fußball negativ konnotiert ist, während Pyro+Skifahren positiv (siehe etwa Goldberger-Zitat) konnotiert ist. Es ist jeweils ein Endprodukt, welches der uninformierte Abnehmer vermittelt bekommt. Und wo es zu Platzsturm (Sturm-Spiel, Austria-Bilbao), Böllerwerfen ("Koch-Derby") oder Massenschlägereien (Bahnhofsaktion ua) kommt, da ist DAS Symbol der Ultra-Fankultur - nämlich Pyro (neben Doppelhalter und Mikro) - auch schnell im selben Fahrwasser drin.

Meine Schlußfolgerung daher: Nicht so sehr darüber aufregen, dass der ORF hier Pyro in dem einen Fall verdammt und im nächsten Moment mit leuchtenden Augen die tolle Szenerie lobt, sonder lieber überlegen, warum das so ist und wie man das (nämlich das verfälschte Bild) ändern kann. So, ich hoffe, dass das jetzt etwas klarer ist.