rabauke

Die Bestimmungen für das Mitmachen in der zweiten Liga sind seit sechs Jahren ohnehin schon mickrig. Ein Millionengrab ist es deshalb, weil viele Vereine hoffen, mit Millioneninvestments aufzusteigen oder nicht abzusteigen. Welches Format für die 2. LIga stellst Du Dir vor? 10er oder 12er Liga macht den Stress für die Vereine noch größer. Recht viel größer wird die Attraktivität trotzdem nicht. 16er Liga passt meiner Meinung nach. Würden von den 16 Vereinen zehn vereinbaren, keine Ambition nach oben zu haben (das entspricht glaub ich etwa der Rate der Ansuchen der Zweitligisten für die Erstligalizenz); dann steigen 7 von 10 Vereinen nicht ab. Und wenn man absteigt, sollte es kein Beinbruch sein. 18er Liga würde mir auch gefallen. Ein Heimspiel mehr und noch weniger Abstiegsangst.

Traurige Nachrichten. Matyaz Kolenc ist im Alter von nur 68 Jahren verstorben. Er hat von 1982 bis 1987 fast durchgehend bei uns gespielt, eine halbe Saison war er in Vöcklamarkt. Er war ein Idol meiner Jugend. In Erinnerung ist mir das Cupspiel gegen den GAK, er hat den entscheidenden Elfer zum 8:7 versenkt.

Das Profiabenteuer in den letzten beiden Jahren ist schiefgegangen, keine Frage. Das Profiabenteuer geht auch bei vielen anderen schief, aus unterschiedlichsten Gründen. Beim DSV Leoben sollten sich die Verantwortlichen um den Strafrichter mehr Gedanken machen als um das neutrale Schiedsgericht. Dass wir in 3 von 5 Saisonen sportlich auf einem Abstiegsplatz gelandet sind, kann man so oder so sehen. 19/20 wurden wie 7. und das mit einer halbwegs Amateurtuppe, die wir uns offenbar leisten konnten. Daran muss und kann man anknüpfen. Man kann auch mit beschränkten Mitteln reüssieren, wenn alles passt. Schwierig ist es halt schon und ein bisserl unwahrscheinlicher. Mann kann auch all-in gehen (wie 22/23) und es kann trotzdem schief gehen und das Kartenhaus bricht ein. Das will ich auch nicht mehr haben. Aufsteigen und sich mit Glück und harter Arbeit oben halten, das geht. Und wenn es nicht geht, bricht die Welt nicht ein. Aufsteigen und mit verbranntem Geld grade nicht absteigen oder doch absteigen, das ist die Verlockung und das Risiko. Und da bricht die Welt meistens ein.

Für mich ist es voll OK, wenn der Präsi uns Hoffnung macht, dass es mittelfristig wieder nach oben gehen sollte. Die Wunschvorstellung meinerseits: Im kommenden Jahr klopfen wir oben an, im darauffolgenden greifen wir oben an. Alles andere, als zumindest wieder die 2. Bundesliga anzupeilen, wäre unwürdig für meinen Verein. Wobei ich keinen großen Unterschied zwischen dem SV Fleischereien-Bedarf Tillmisch und Sportfreunde Stripfing sehe. Wir lernen im Vorwärtsgehn.

Nackert kommen die Kicker aus dem überaus sympathischem Städtchen im südsteirischen Hügelland auch nicht daher. Am Wochenende haben sie Bad Gleichenberg mit einem 5:1 auf die Pritsche gelegt. Nachdem wir auch ein bisserl Selbstvertrauen getankt haben und beide Teams halbwegs im Leo sind, ist eigentlich alles angerichtet für einen guten Kick.

Das Präsidium liest hier offenbar nicht mit, sonst hätten sie ja Deine Forderung ernst genommen und hätten einen tollen Knipser geholt ;-)

Acht Mannschaften (und zwar alle acht) müssten in den verbleibenden 5 Runden zwischen 2 und 9 Punkten mehr holen als wir, damit wir noch absteigen. vielleicht gibt es einen Mathemtiker hier, der das ausrechnet, ob es theoretisch überhaupt noch möglich ist, ich glaub fast nicht. Oiso, liebe Vorwärts: Engagiert, aber entspannt zu Werke gehen.

1:4

Nachdem sie in der 2, Instanz auch nicht die Zulassung zur zweiten Liga erhalten haben, wäre das nominell ein Gegner von uns ab Herbst*: DSV Leoben. Das Fußballmärchen Leoben scheint nicht nur vorüber. Es dürfte als Alptraum enden, nicht nur am "Monte Schlacko", sondern auch bei einigen Anlegern, die einem Sponsor des Vereins das Versprechen von 2-4 Prozent Zinsen auf Gold, das man bezahlt, aber nicht in Empfang nimmt, geglaubt haben. Wir reden von 2-4 Prozent Zinsen im MONAT, nicht im Jahr. Groß denken, Burschen! Das Magazin Datum berichtet, dass es gegen das Unternehmen des Sponsors, der auch im Vorstand des Vereins sitzt, eine rechtskräftige Anklage der WkStA gibt mit einer Schadenssumme von 34,6 Millionen Euro. Sagen wir es so: Mit gut 30 Millionen Euro von gutgläubigen Anlegern, die in Gold investiert haben, die aber vermutlich nie Gold sehen werden, kann man nebenbei einen Verein in Österreich ganz nett puschen. Der Sponsor heißt jetzt anders in Donawitz, das Vorstandmitglied ist nur noch im Verwaltungsrat des neuen Unternehmens, das Versprechen für Anleger ist nahezu unverändert: Super Zinsen! Der Unternehmenssitz ist jetzt in Liechtenstein, das klingt doch gleich vertrauenswürdig. Der DSV Leoben geht davon aus, dass er vor dem neutralen Schiedsgericht doch noch die Zulassung bekommt. Ich gehe eher davon aus, dass der eine oder andere aus dem Umkreis des Vereins noch ein richtiges Gericht sehen wird. *PS.: ich gehe nicht davon aus, dass der DSV Leoben im Herbst in der RLM beginnt.

Die einzigen, die immer bescheiden waren, keine Verstärkungen verlangt haben, gesagt haben, wenn es mit einer Amateurtruppe nicht reicht für die 2. Liga, passt es auch, nur keine Investitionen in den Kader, das waren wir Fans! Oh wait!

Ich wäre wie viele andere auch dann in die Südstadt gefahren, hätte der Verein kein Wort darüber verloren. Und wenn man der Stimme des Vereins hier Glauben schenken darf, würde manches anders aussehen, hätten wir es sportlich geschafft. Ich war auch enttäuscht nach dem Abstieg, die Aussagen zu den finanziellen Verhältnissen danach waren natürlich irritierend. Aber dass mich der Verein "verkackeiert" hat rund um das Match, das halte ich für einen Blödsinn.

Das Interesse nimmt nicht ab, der Zuseher pro Spiel-Schnitt in der 1. Bundesliga liegt in den letzten 20 Jahren zumeist bei 7.000. In unseren Bundesligajahren 1988-1996 lag der Bundesligaschnitt bei rund 5.000, wir waren meist knapp unter dem Schnitt im Schnitt ;-) PS:. Was war das Admira-Theater? Mir hat es getaugt, sieht man vom tragischen Ergebnis ab, für solche Dramen lebt man als Fan.

Was wäre wenn.... hab mir gerade die Berichte von Austria Klagenfurt gegen R** B** Salzburg durchgelesen und was mich abgesehen vom Ergebnis überrascht hat: Es waren nur 3.100 Zuschauer bei dem Match. Bei den Salzburgern geht es um den Meistertitel und Klagenfurt ist keine Weltreise von Salzburg entfernt. Man könnte sagen: ein desaströses Zuseherinteresse. Aber ganz ehrlich, Wie viele Zuseher kämen in Steyr, wenn wir in den letzten paar Jahren die Geschichte geschrieben hätten, die Klagenfurt geschrieben hat. In ein paar Jahren von der Regionalliga in die 1. Bundeliga und dort eine durchaus respektable Performance... R** B*** zum x-ten Mal zu Gast.... aber: wir kämpfen noch um eine gute Position für eine eventuelles Europacup-Ticket. Ich schätz: So um die 5 - 6.000 wären es wohl. Mehr als in Klagenfurt, aber die Zahl wäre wohl der Plafond. Die Zuschauerzahlen der Top 5 (im Schnitt von Rapid 18.000 bis Salzburg 11.000; dazwischen Sturm, Austria. LASK) wären für uns unerreichbar; dahinter würden wir uns wohl matchen irgendwo zwischen BW Linz (4.900) und WSG Tirol (1.800). Das ist jetzt angesichts unserer Situation eine sehr abstrakte Rechnung, aber man darf ja träumen von der Vergangenheit und der Zukunft. Man muss nur die Gegenwart auslassen ;-)

Mir gefällt auch nicht alles an der Salzburger Austria-Sache oder an der BW-Sache, aber eine generelle Verunglimpfung ist auch fehl am Platz. Meinen Respekt haben sie jedenfalls: Beide Vereine haben, wie man so schön sagt: Narrative, die viel mit Leid, Erniedrigung und unerschüttlicher Treue zu tun haben, und das kommt mir dann doch bekannt vor.

Es gibt aus gutem Grund in Österreich ein Gesetz, dass die Veräußerung von Sportstätten via Immobilienmarkt untersagt. Der Sportclub in Wien könnte sich mit dem Wert seines Platzes in Hernals, wenn er ihn verkaufen könnte, irgendwo in der grünen Wiese ein Meazza-Stadion hinbauen. Bei uns schaut es ähnlich aus. Würden wir die volxroad verkaufen können - für Baugrund - wären wir schneeweiß, liquid und könnten den Grundstein legen für eine Arena am Stadtrand und uns einen Hubschrauber zulegen, weils lustig ist, So einfach ist es aber nicht, weil es eben ein Gesetz gibt, dass dem Markt bei Vereinen einen Riegel vorschiebt. Wäre dem dem nicht so, gebe es in keiner Stadtlage in Österreich mehr irgendwelche Sportplätze. Ausnahmen wird es schon geben, vielleicht auch in Haidershofen, und vermutlich werden bald dort schicke Häuschen aus dem Boden sprießen, wo einst gekickt wurde.