SK Rapid Wien - SV Ried 2:1 (0:1)


narf

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Fox Mulder schrieb vor 46 Minuten:

Es ist mir auch ein Anliegen zur Personalie Petsos noch ein paar Worte zu verlieren. Dass er in den letzten Spielen nicht immer gut war kann man natürlich kritisieren.  Aber die Hintergründe darf man auch nicht aus den Augen verlieren.

Er wurde ausgeliehen weil hinter Ljubicic ein Fragezeichen stand und man sich nicht ausschließlich auf so einen jungen Spieler auf der Position des Sechsers verlassen wollte. Die Leihe ist für mich also voll und ganz nachvollziehbar und Bickel hat hier eine intelligente Entscheidung getroffen.

Nun ist es so, dass mit Stefan Schwab unser Topscorer und Kapitän ausgefallen ist und Petsos diesen von heute auf morgen, auf einer Position die eigentlich gar nicht seine ist, ersetzen soll. Von, nach den letzten Jahren, kaum vorhandener Spielpraxis will ich gar nicht anfangen. Meiner Meinung nach ist das die anspruchsvollste und vielleicht auch wichtigste Position in unserem Spielsystem. Er wird dort eingesetzt, weil es in unserem Kader sonst keinen gibt, der das besser spielen kann, sonst würde der Trainer ihn wohl kaum dort aufstellen. Hofmann als 8er hatte in dessen Glanzzeiten nicht funktioniert und heute wohl genauso wenig. Szanto sehe ich persönlich eher als 10er.

Konstruktive Kritik an seinem Spiel ist zulässig. Aber wenn ich sehe, dass Petsos von den eigenen Fans ausgepfiffen wird komme ich mir vor wie im falschen Film.

Richtige und wichtige Worte bzgl Petsos. Ja mich bringt er im Stadion auch zum Verzweifeln, und oft fehlt leider die Spielintelligenz, aber man sieht ihm und auch Ljubicic einfach an, wie der oft kritisierte Schwab einfach fehlt (die Kritik hab ich nicht mal bei seinen grottigen Spielen verstanden, weil selbst dann war er viel zu prägend für unser Spiel). Beide müssen jetzt mehr Aktionen nach vorne setzen, beide werden mehr unter Druck gesetzt (weil Schwab sonst die Gegenspieler bindet), beide haben diese Stärken nicht und das wirkt sich aufs Selbstvertrauen und auf die Gesamtleistung einfach aus. Petsos ist mit seiner Art dann auch noch angreifbar, weil er scheinbar nicht alles gibt (mMn scheinbar, weil er eben schon alles gibt, auch wenn die Körpersprache es nicht vermuten lässt).

Leider wurde der meiner Ansicht nach am besten geeignete Schwab-Back Up (außer vl dem ewig verletzten Mocinic) nach St. Pölten verliehen. 

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Hütteldorf
Patrax Slater schrieb vor 1 Minute:

hmmm meinst du war canadi auch in altach menschlich orsch zu den spielern oder habe ich etwas verpasst :ratlos: 

Bei Canadi wars einfach die Kombination menschlich Orsch+fehlender sportlicher Erfolg. Wenn ich als Spieler merke, dass mich ein Trainer weiter bringt und besser macht und ich Erfolge mit ihm feiere, dann wirst du diesem Trainer vertrauen, auch wenn er ein "Arschl..." ist. Wenn allerdings der sportliche Erfolg von Beginn weg ausbleibt, gehts bei diesen Trainern dann halt ganz schnell, dass er die Mannschaft gegen sich hat.

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auf allen Positionen einsetzbar
flonaldinho10 schrieb vor 4 Minuten:

Ich bin mit ziemlich sicher, das du das ob der späteren Erfolge ein bissl verklärst.

Das verbindet mich so stark mit den Barisic-Fans :laugh:

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Chivalry is not dead...
AC58 schrieb vor 3 Stunden:

Dass das Wort "Peitsche" in einem deiner postings vorkommt und es nicht ironisch oder historisierend ist, macht selbst mich jetzt sprachlos. Auf jeden Fall stimme ich dir hier zu. Seit Hicke ist der Esprit, den wir phasenweise im Herbst hatten endgültig weg.

Ich mach bei euch den Trainer wenns gefällt. Im Profi-Sudern hat niemand so viel Erfahrung wie ich :davinci:
Die anderen werden von Gogo trainiert. Mit ihm sind sie ja - demütig wie sie sind - zufrieden.

Dich hatte ich auf der guten Seite glatt vergessen.. Perfekt als Trainer. ;) 

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TomTom90 schrieb Gerade eben:

Bei Canadi wars einfach die Kombination menschlich Orsch+fehlender sportlicher Erfolg. Wenn ich als Spieler merke, dass mich ein Trainer weiter bringt und besser macht und ich Erfolge mit ihm feiere, dann wirst du diesem Trainer vertrauen, auch wenn er ein "Arschl..." ist. Wenn allerdings der sportliche Erfolg von Beginn weg ausbleibt, gehts bei diesen Trainern dann halt ganz schnell, dass er die Mannschaft gegen sich hat.

auch wenn das von dir geschriebene iwie logisch klingt, hört es sich für mich mehr nach einer ausrede an. 

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Anfänger
AC58 schrieb vor 21 Minuten:

Rapid hat eine unveränderliche Basiserwartung, die heißt Angriff und Effektivität.
 

Kuthan, Uridil, Bican,.... Bjeregaard, Krankl, ....bis Beric, Synonyme, die für einen solchen "Spielstil" standen. Es war über viele Jahrzehnte einfach formuliert ein "Fußball mit Herz".

Ich brauche zuerst die Philosophie (die hatte Rapid ja), dann baue ich mir alles Erforderliche dazu auf.

Unter "Zoki" war es - glaube ich - weniger der "Ballbesitz", der gestört hat, sondern die mangelnde taktische Flexibilität. Aber da sind wir vermutlich im falschen Thread unterwegs für diese Diskussion.

Im Moment wäre ich schon zufrieden, wenn ich das Gefühl hätte, dass sich die 11, die gerade am Platz stehen, auch den Arsch aufreißen. Wie schon mehrfach hier erwähnt: Joe macht das, andere halt nicht.

Langfristig wünsche ich mir den "Rapid-Spielstil" zurück: Mutig, mit Herz, angriffig, lauf- und kampfstark.

Ried hat das gestern mehr gezeigt als das Original!

 

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auf allen Positionen einsetzbar
ROK schrieb vor 4 Minuten:

Im Moment wäre ich schon zufrieden, wenn ich das Gefühl hätte, dass sich die 11, die gerade am Platz stehen, auch den Arsch aufreißen. Wie schon mehrfach hier erwähnt: Joe macht das, andere halt nicht.

Würde man nur die jeweils 2. Frühjahrs-HZ von uns kennen, wäre der Eindruck ein ganz anderer. Was es wirklich in den Köpfen ist, dass sie so lange gehemmt spielen weiß ich nicht. Gogo sagt ihnen sicher nicht, macht einmal hinten dicht und schaut was kommt.
Tatsache ist, sie kommen erst auf Touren wenn ihnen das Wasser im Arsch kocht.

bearbeitet von AC58

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V.I.P.
Dannyo schrieb vor 29 Minuten:

Was halt mal wirklich cool wäre, wäre ein Peitscher, der nicht gleichzeitig menschlich orsch zu den Kickern ist. Einer wie Rose zB, der sie jaukt und einschwört bis zum Erbrechen, dann aber auch wieder ein guter Pädagoge ist. Schade, dass wir in modernen Fußballzeiten noch nie so jemanden gefunden haben, weder als Chef-, noch als Spartentrainer.

Genau den Trainer hab ich gestern Nacht beschrieben als mich @wurb fragte was ich mir für einen Trainer vorstelle der zu Rapid passt.

Er meinte der wäre zu Teuer,was ja stimmt,aber dann muss man sich einen unbekannten nehmen der diese Eigenschaften hat.

AC58 schrieb Gerade eben:

Würde man nur die jeweils 2. HZ von uns kennen, wäre der Eindruck ein ganz anderer. Was es wirklich in den Köpfen ist, dass sie so lange gehemmt spielen weiß ich nicht. Gogo sagt ihnen sicher nicht, macht einmal hinten dicht und schaut was kommt.
Tatsache ist, sie kommen erst auf Touren wenn ihnen das Wasser im Arsch kocht.

Sowas gibt es :lol: noch nie gehört

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Postinho

also ich kann mich an der kritik mit dem ballgeschiebe nicht wirklich anschließen. ich kann nicht sehen, dass ständig hintenherum verschoben wird. wenn wieder kein freier mann gefunden wird, dass wieder zurück gepasst wird und das ganze vor vorne beginnt. das kann ich derzeit nicht sehen (und wenn nur ganz ganz selten). da schwingt bei einigen zu sehr die angst mit, die mit dem barisic-spiel nichts anfangen konnten und jetzt weiche knie bekommen, weil sie glauben, dass es an hicke jr. lag. was ich sehe ist, dass nach vorne gespielt werden möchte, aber erst wenn man den ball hat, nach eine lösung gesucht wird. da haben die wenigsten schon eine idee, was sie machen werden und die mitspieler haupsächlich im raum / auf der postion warten. da es dann aber so lange dauert, hat der gegner die zeit die passwege zu zustellen/abzulaufen oder bereits am passempfänger dran pickt. es ist nicht verinnerlicht, dass man sich als vermeintlicher passempfänger ebenfalls bewegen muss, wenn der mitspieler nicht sofort mit dem ersten oder zweiten kontakt den ball spielt. auch sehe ich kaum wirklich auf die stärken der spieler abgestimmte spielzüge. gestern gab es zw. boli und schobi (die ja zusammen eine waffe wären, die außer salzburg keine andere bundeligamannschaft so auch nur annähernd hätte) genau eine einzige aktion auf der seite, wo das nach selbstverständlichkeit aussahe und auch gleich ein großer raumgewinn herausschaute.

bearbeitet von dahasi

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Valdi am Weg ins Stadion
flonaldinho10 schrieb vor 16 Minuten:

Ich bin mit ziemlich sicher, das du das ob der späteren Erfolge ein bissl verklärst.

Die Saison von Pacults Amtstantritt war meine erste mit Abo und ich kann dir sagen, recht viel Vertrauen in einen Aufwärtstrend hab ich da in den ersten Monaten nicht gespürt,. Da war jedes Spiel eine Wundertüte.

so ist es. ich erinnere mich noch an den auftritt in mattersburg mit dem legendären fahrradlketten spruch. damals wollten ihn einige am liebsten sofort entlassen und wenn ich ehrlich bin hatte ich damals auch null vertrauen in pacult.

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Gast
AC58 schrieb vor einer Stunde:

Rapid hat eine unveränderliche Basiserwartung, die heißt Angriff und Effektivität.
In dem sind wir am besten und deshalb haben wir auch den größten Anhang.
Und deshalb ist unser Anhang auch aggressiver als alle anderen.
Deshalb war es für mich auch vor Jahren ein Fehler, unser System auf Ballbesitz umzustellen. Im Grunde sind das nicht wir. Und wir leiden bis heute darunter und kommen nicht vorwärts.

Unser Kader wurde komplett darauf eingestellt und ist so darin verhaftet, dass nicht einmal 2, 3 Personalwechsel das ändern könnten.
Dazu kommt, dass unser jetziger Trainer im Grunde keine wirkliche Philosophie verfolgt, ausser "gut Fußball spielen". War es unter Canadi zu viel des Guten ist es jetzt zu wenig. Daher rührt auch die Verunsicherung vieler Spieler weil sie im Grunde spüren, dass es der Trainer an Substanz vermissen lässt.

Wir haben für mein Dafürhalten 2 realistische Möglichkeiten auf dem Trainerposten:
Chuzpe (Pacult) oder Autorität (Hicke). In beiden Fällen kann es gelingen.
Dokupil war so eine Art Mixtur, die nur sehr selten vorkommt.

Bin für Kritik und Gegenrede offen.

Team Optimist/Realist meldet sich zu Wort:

Den Spielstil auf die Rapid Tugenden zu beziehen, ist in meinen Augen nicht 100% richtig, weil die Rapid Tugenden zu Zeiten entstanden, als Taktik noch längst nicht so wichtig war. Wenn man es so betrachtet, hat im frühen 20. Jahrhundert fast jedes Team noch mit 4 Stürmern gespielt. Demzufolge kannst du die Rapid Tugenden, das offensive, aggressive, kampfbetonte Spiel mit Siegeswillen auf zahlreiche andere Teams auf der ganzen Welt umlegen, weil die alle mal jahrzehntelang so gespielt haben. So war Fußball damals eben. Der Unterschied zu anderen Vereinen (wie z.B. Ajax, Barca, Bayern, Milan, Juventus) ist, dass sich Rapid jahrzehntelang nie neu definiert hat und deswegen noch heute die Fans einen Spielstil wollen, der den alten Rapid Tugenden entspricht. Hätte sich Rapid in den 70er Jahren schon auf eine ballbesitzorientierte Spielphilosophie konzentriert oder auf eine Defensivtaktik a la Juventus und das erfolgreich durchgezogen, würde es heute schon wieder ganz anders aussehn.

Außerdem ist man ja nicht deswegen nicht erfolgreich, weil der Spielstil nicht den Rapid Tugenden enstpricht. Da gibt es ja kaum einen kausalen Zusammenhang, außer dass es den Fans nicht taugt. Davon abgesehen war man mit dem Ballbesitzsystem gar nicht so unerfolgreich, wenn man das mit den 10, 20 Jahren davor vergleicht. Und das Ballbesitzsystem war ja zu der Zeit als es Rapid übernommen hat, sowas wie die Idealvorstellung im Weltfußball. Der Unterschied ist, dass Red Bull zu der Zeit extrem stark war. Wer weiß, was ohne Red Bull Salzburg in den letzten Jahren passiert wäre. Womöglich wäre man sogar 3 mal in 4 Jahren mit dem Ballbesitzsystem Meister geworden. Dann würde jeder das System bejubeln und keiner darüber schreiben, dass das eigentlich nicht Rapid ist. Man hat mit dem Ballbesitzsystem durchaus Sachen erreicht, die man davor lange nicht erreicht hat und Spieler um Summen verkauft, wie es noch nie zuvor der Fall war.

Es macht  meiner Meinung nach mehr Sinn, sich auf eine Spielphilosophie zu konzentrieren, von der man glaubt, dass sie die Zukunft (= die nächsten 10,20,50 Jahre) ist und die es erlaubt, überhaupt erst die Spieler die dazu notwendig sind, zu bekommen und so auszubilden, wie es notwendig ist. Ein Spielstil wie der von Salzburg würde z.B. bei uns daran scheitern, dass du in Österreich gar nicht genügend Leute bekommst, die von den körperlichen Anlagen dazu fähig sind, diesen Stil erfolgreich zu spielen.

Bei Rapid ist man jetzt an einem Punkt angelangt, an dem man meiner Meinung nach die Strategie und Ausrichtung für die nächsten Jahrzehnte ernsthaft überdenken muss. Wir sind an einem Punkt, an dem es anscheinend kein fixes Konzept gibt, welches die nächsten Jahre befolgt wird und an einem Punkt, wo man international beobachten kann, dass das extreme Ballbesitzsystem, welches zu den Glanzzeiten Guardiolas und der spanischen Nationalmannschaft das Nonplusultra war, langsam zu bröckeln beginnt und immer mehr Nachteile gegenüber einem System mit mehr Fokus auf Umschaltspiel und Dominanz bei gegnerischem Ballbesitz zeigt. Deswegen sollte man bei Rapid so schnell wie möglich evaluieren, wie man in den nächsten Jahrzehnten spielen lassen will. Macht es Sinn, weiter auf das techniklastige Ballbesitzsystem zu setzen, oder soll man in Zukunft doch mehr zu einem Spieilstil der Marke Klopp, oder vielleicht einer gut ausgewogenen Mischung wechseln? Denn das bestimmt (oder soll in der Theorie bestimmen) welche Art von Trainer und Spieler man in den nächsten Jahren verpflichten wird und vor allem wie man den eigenen Nachwuchs ausbilden wird. Allerdings muss man sich auch im Klaren sein, dass ein Wechsel der Spielphilosophie ein sehr großes Risiko, sehr viel Geduld und viele Verbindlichkeiten bedeutet, da du einen Großteil des Kaders umbauen, die gesamte Ausbildung im Nachwuchs adaptieren und dich vor allem zum neuen Weg bekennen musst, komme was wolle. Das ist in der Gesamtheit eine extrem komplexe Entscheidung, die man da treffen muss und ich persönlich tendiere da eher dazu, die derzeitige Philosophie nur leicht zu adaptieren, indem man ein Stück weniger ballbesitzlastig und mehr umschaltspiellastig wird. Das ist aber viel leichter gesagt als getan.

Was mir Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass es derzeit auf mich als Außenstehender nicht den Eindruck macht, als würde man bei Rapid überhaupt solche Überlegungen anstellen. Ich weiß auch nicht, ob Bickel überhaupt ein Auge für so extrem langfristige Entscheidungen hat, bzw. überhaupt ein neues Konzept will. Aber vielleicht fehlt mir da auch einfach die Nähe zum Verein. Eines ist für mich aber klar: wenn man Salzburg auf lange Sicht schlagen will, muss ein Masterplan her. Und das möglichst noch bevor man eine neue Akadmie und ein neues Trainingszentrum hinstellt. Denn mit Hauruckaktionen oder planlosem Dahindümplen wird man maximal mit Glück einmal in 10 Jahren Meister.

bearbeitet von #17

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Postinho
Fox Mulder schrieb vor einer Stunde:

Es ist mir auch ein Anliegen zur Personalie Petsos noch ein paar Worte zu verlieren. Dass er in den letzten Spielen nicht immer gut war kann man natürlich kritisieren.  Aber die Hintergründe darf man auch nicht aus den Augen verlieren.

Er wurde ausgeliehen weil hinter Ljubicic ein Fragezeichen stand und man sich nicht ausschließlich auf so einen jungen Spieler auf der Position des Sechsers verlassen wollte. Die Leihe ist für mich also voll und ganz nachvollziehbar und Bickel hat hier eine intelligente Entscheidung getroffen.

Nun ist es so, dass mit Stefan Schwab unser Topscorer und Kapitän ausgefallen ist und Petsos diesen von heute auf morgen, auf einer Position die eigentlich gar nicht seine ist, ersetzen soll. Von, nach den letzten Jahren, kaum vorhandener Spielpraxis will ich gar nicht anfangen. Meiner Meinung nach ist das die anspruchsvollste und vielleicht auch wichtigste Position in unserem Spielsystem. Er wird dort eingesetzt, weil es in unserem Kader sonst keinen gibt, der das besser spielen kann, sonst würde der Trainer ihn wohl kaum dort aufstellen. Hofmann als 8er hatte in dessen Glanzzeiten nicht funktioniert und heute wohl genauso wenig. Szanto sehe ich persönlich eher als 10er.

Konstruktive Kritik an seinem Spiel ist zulässig. Aber wenn ich sehe, dass Petsos von den eigenen Fans ausgepfiffen wird komme ich mir vor wie im falschen Film.

egal welcher Spieler im Rapid Dress von den eigenen Fans ausgepfiffen wird, das darf nicht sein.

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auf allen Positionen einsetzbar
#17 schrieb vor 2 Minuten:

Team Optimist/Realist meldet sich zu Wort:

Den Spielstil auf die Rapid Tugenden zu beziehen, ist in meinen Augen kontraproduktiv, weil die Rapid Tugenden zu Zeiten entstanden, als Taktik noch längst nicht so wichtig war. Wenn man es so betrachtet, hat im frühen 20. Jahrhundert fast jedes Team noch mit 4 Stürmern gespielt. Demzufolge kannst du die Rapid Tugenden, das offensive, aggressive, kampfbetonte Spiel mit Siegeswillen auf zahlreiche andere Teams auf der ganzen Welt umlegen, weil die alle mal jahrzehntelang so gespielt haben. So war Fußball damals eben. Der Unterschied zu anderen Vereinen (wie z.B. Ajax, Barca, Bayern, Milan, Juventus) ist, dass sich Rapid jahrzehntelang nie neu definiert hat und deswegen noch heute die Fans einen Spielstil wollen, der den alten Rapid Tugenden entspricht. Hätte sich Rapid in den 70er Jahren schon auf eine ballbesitzorientierte Spielphilosophie konzentriert oder auf eine Defensivtaktik a la Juventus und das erfolgreich durchgezogen, würde es heute schon wieder ganz anders aussehn.

Außerdem ist man ja nicht deswegen nicht erfolgreich, weil der Spielstil nicht den Rapid Tugenden enstpricht. Da gibt es ja kaum einen kausalen Zusammenhang, außer dass es den Fans nicht taugt. Davon abgesehen war man mit dem Ballbesitzsystem gar nicht so unerfolgreich, wenn man das mit den 10, 20 Jahren davor vergleicht. Und das Ballbesitzsystem war ja zu der Zeit als es Rapid übernommen hat, sowas wie die Idealvorstellung im Weltfußball. Der Unterschied ist, dass Red Bull zu der Zeit extrem stark war. Wer weiß, was ohne Red Bull Salzburg in den letzten Jahren passiert wäre. Womöglich wäre man sogar 3 mal in 4 Jahren mit dem Ballbesitzsystem Meister geworden. Dann würde jeder das System bejubeln und keiner darüber schreiben, dass das eigentlich nicht Rapid ist. Man hat mit dem Ballbesitzsystem durchaus Sachen erreicht, die man davor lange nicht erreicht hat und Spieler um Summen verkauft, wie es noch nie zuvor der Fall war.

Es macht  meiner Meinung nach mehr Sinn, sich auf eine Spielphilosophie zu konzentrieren, von der man glaubt, dass sie die Zukunft (= die nächsten 10,20,50 Jahre) ist und die es erlaubt, überhaupt erst die Spieler die dazu notwendig sind, zu bekommen und so auszubilden, wie es notwendig ist. Ein Spielstil wie der von Salzburg würde z.B. bei uns daran scheitern, dass du in Österreich gar nicht genügend Leute bekommst, die von den körperlichen Anlagen dazu fähig sind, diesen Stil erfolgreich zu spielen.

Bei Rapid ist man jetzt an einem Punkt angelangt, an dem man meiner Meinung nach die Strategie und Ausrichtung für die nächsten Jahrzehnte ernsthaft überdenken muss. Wir sind an einem Punkt, an dem es anscheinend kein fixes Konzept gibt, welches die nächsten Jahre befolgt wird und an einem Punkt, wo man international beobachten kann, dass das extreme Ballbesitzsystem, welches zu den Glanzzeiten Guardiolas und der spanischen Nationalmannschaft das Nonplusultra war, langsam zu bröckeln beginnt und immer mehr Nachteile gegenüber einem System mit mehr Fokus auf Umschaltspiel und Dominanz bei gegnerischem Ballbesitz zeigt. Deswegen sollte man bei Rapid so schnell wie möglich evaluieren, wie man in den nächsten Jahrzehnten spielen lassen will. Macht es Sinn, weiter auf das techniklastige Ballbesitzsystem zu setzen, oder soll man in Zukunft doch mehr zu einem Spieilstil der Marke Klopp, oder vielleicht einer gut ausgewogenen Mischung wechseln? Denn das bestimmt (oder soll in der Theorie bestimmen) welche Art von Trainer und Spieler man in den nächsten Jahren verpflichten wird und vor allem wie man den eigenen Nachwuchs ausbilden wird. Allerdings muss man sich auch im Klaren sein, dass ein Wechsel der Spielphilosophie ein sehr großes Risiko, sehr viel Geduld und viele Verbindlichkeiten bedeutet, da du einen Großteil des Kaders umbauen, die gesamte Ausbildung im Nachwuchs adaptieren und dich vor allem zum neuen Weg bekennen musst, komme was wolle. Das ist in der Gesamtheit eine extrem komplexe Entscheidung, die man da treffen muss und ich persönlich tendiere da eher dazu, die derzeitige Philosophie nur leicht zu adaptieren, indem man ein Stück weniger ballbesitzlastig und mehr umschaltspiellastig wird. Das ist aber viel leichter gesagt als getan.

Was mir Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass es derzeit auf mich als Außenstehender nicht den Eindruck macht, als würde man bei Rapid überhaupt solche Überlegungen anstellen. Ich weiß auch nicht, ob Bickel überhaupt ein Auge für so extrem langfristige Entscheidungen hat, bzw. überhaupt ein neues Konzept will. Aber vielleicht fehlt mir da auch einfach die Nähe zum Verein. Eines ist für mich aber klar: wenn man Salzburg auf lange Sicht schlagen will, muss ein Masterplan her. Und das möglichst noch bevor man eine neue Akadmie und ein neues Trainingszentrum hinstellt. Denn mit Hauruckaktionen oder planlosem Dahindümplen wird man maximal mit Glück einmal in 10 Jahren Meister.

Sorry, hab jetzt gleich einen Termin, kann dir erst in der Nacht antworten. Wir sind nicht so weit weg voneinander. Nur kurz: Dass sich die konkrete Ausformung unseres Spielstils immer wieder weiter entwickelt ist vollkommen klar - den Philosophie-Verlust beklagen wir beide gleichermaßen.
So unterschiedlich die von mir benannten (PP-Hicke-Dokupil) Trainer auch waren, sie hatten doch alle diesen mitreißenden Kern (nicht immer und auch nicht sofort), den übrigens Gogo langsam im Herbst aufgebaut hat, der nach dem RBS-Spiel aber komplett abgerissen ist und jetzt scheinbar gar nicht mehr angestrebt wird ...

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