Die Austria und das liebe Geld


01er Veilchen

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viola74 schrieb vor 7 Stunden:

aus Af.at

 

Interview mit Jürgen Werner (Die Presse):

Austria hat jetzt zum dritten Mal en suite in erster Instanz keine Bundesliga-Lizenz erhalten. Hand aufs Herz: Werden Sie als Investor da nicht hochgradig nervös?

Jürgen Werner: Nein, wir hatten doch alle Hausaufgaben gemacht und alles erfüllt. Überraschenderweise wurde die Kooperationszusage eines langjährigen, verlässlichen Geschäftspartners, der in den Jahren zuvor anerkannt worden ist, nicht mehr akzeptiert. Das hat uns verblüfft. Aber nervös werde ich nicht.

Woran spießt es sich dieses Mal? Bitte eine Spur genauer, Bürokratie ist nicht so meins.

Es geht um die Liquidität im nächsten Jahr, die muss man dem Senat 5 und der Liga vorweisen können. Wir werden uns bemühen, diese Lücke zu schließen, und beweisen, dass die Finanzierung gesichert ist. Ich kenne dieses Geschäft seit 30 Jahren, habe einige Lizenzvergaben erlebt, und dass jeder immer schon im März alle Unterlagen und Zusagen parat hatte für das kommende Jahr, ist eher unrealistisch.

 

Was macht Austria jetzt? Ein Notverkauf, etwa Matthias Braunöder, an dem VfB Stuttgart interessiert sein soll, würde vermutlich nicht ausreichen. Kommt noch ein Investor oder gar ein neuer Sponsor?

Das ist auch unrealistisch. Wir können in einer Woche keinen Spieler verkaufen. Es geht darum, unseren Auftritt abzusichern mit Leuten, die ohnehin schon immer mitgeholfen haben beimVerein (Anm.: Im Vorjahr sprangen die „Freunde der Austria“ ein). Wir setzenalle Hebel in Bewegung, wir bringen diese Abdeckung zusammen, keine Sorge!

 

Austrianer sind es gewohnt zu leiden, ist das für Sie in Favoriten eine neue Erfahrung? Und bereuen Sie es schon, 49,9 Prozent des Klubs mit der Investorengruppe gekauft zu haben?

Es ist eine Mischung aus meiner eigenen Fußballkarriere und dem Vorhaben, etwas zurückzugeben. Ich bin ein „Nerd“, ich liebe Fußball und bereue gar nichts. Ich liebe es, Mannschaften zusammenzustellen. Das wollte ich auch mit einem schlafenden Riesen schaffen, wie Austria einer ist. Die Geschichte erzähle ich gern: Ich bekam irgendwann einen Anruf aus Katar. Man sagte mir, dass jemand Austria kaufen wolle. Ich flog hin, hörte mir das an und traf nachher Raimund Harreither, der damals Vizepräsident des Vereins war. Er fragte mich: „Jürgen, bringen wir diesen Kauf nicht selbst zustande?“ Das reizte mich – und passierte auch so.

Mit einem Scheich als Eigentümer hätte Austria jetzt zwar keine Finanzprobleme mehr, aber endgültig ein verbranntes Image.

Ja, und danach, nach dem Einstieg, ist ja noch sehr viel mehr weggebrochen. Es waren harte Bandagen, die ich so nicht erwartet hätte. Aber man sagte mir, dass Austria mir vertrauen, dass ich es sportlich hinkriegen würde – und deshalb übernahm ich auch eine operative Rolle. Ich fing an, als Austria Achter, im Cup ausgeschieden – und gegen Isländer im Europacup gescheitert war. Dann gingen elf Spieler in der Sommerpause, elf! Teils konnten wir sie nicht halten, Suttner und Grünwald hörten auf. Das alles musste, ohne großes Geld, wettbewerbsfähig nachbesetzt werden. Jetzt spielen wir wieder in der Meistergruppe, bei einem Zuschauerschnitt von über 10.000, und die sportliche Entwicklung stimmt.

 

Verstehen Sie dann die Skepsis von Fans und Medien, die Ihnen entgegenwehte? Oder den wochenlang hallenden Widerspruch, als Sie Michael Wimmer statt Manfred Schmid als Trainer installiert hatten?

Mittlerweile hat es sich ja gedreht: Jetzt haben es ganz viele schon immer gewusst! Mit Schmid ging es darum, den Glauben zurückzuholen. Wir wurden in dieser Saison auch Dritter, doch dann gab es irgendwie eine Stagnation. Wir spielten nicht den Fußball, der erfolgreich sein kann – das habe ich mir gedacht. Man muss doch Bälle gewinnen, Stress erzeugen, Pressing spielen – es anders machen, als man es erwarten würde. Mir ist ein 3:3 gegen Salzburg lieber als ein heroisches 0:1 ohne Torschuss gegen Villarreal.

Es fällt auf, Sie haben alle Ergebnisse und Situationen vergangener Partien relativ klar vor Augen. Sie fiebern auch mit, Fußball ist für Sie also weitaus mehr als ein Investment?

Auf jeden Fall! Ich schaue mir Spiele oft an, rede mit dem Trainer über Partien, die ich im Fernsehen gesehen habe. Und dann will ich das mit jedem fachkundig diskutieren. Ich bin auch nicht vordergründig ein Investor, weil ich Austria keinem anderen für viel Geld verkaufe. Das ist nicht mein Animo. Ich habe zwar mein eigenes Geld hineingesteckt, aber für mich hat dieser Klub enormes Potenzial. Joschi Walter (jahrzehntelanger „Mr. Austria“, Anm.)wollte mich zwei, drei Mal holen, aber ich war zu feig, weil Herbert Prohaska auf meiner Position spielte. Damit schließt sich für mich hier und jetzt der Kreis. Ich bin nicht der, der nur geldgierig darauf schaut, wie er Spieler anbringen kann oder eine nahestehende Agentur hineinsetzt. Ich will, dass Austria an die erfolgreichen Zeiten anschließt und guten Fußball bietet.

Ist Austria für Sie jetzt Business oder Fußball?

Ich bin nicht ganz glücklich, dass es eine AG (Aktiengesellschaft, Anm.) ist und keine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Anm.) wie manchanderer Verein. Es ist etwas übertrieben, es wurde etwas produziert mit Anspruchund Stil, das aus meiner Sicht nicht ganz volksnah war; noch einmal: aus meiner Sicht. Wir wollen jetzt zeigen, dass wir mit harter Arbeit nach oben wollen.

Austria zeigte zuletzt sehr passable Partien, jedoch wird alles immer und immer wieder überstrahlt, sobald irgendwer von Verbindlichkeiten, kolportiert 64 Millionen Euro, spricht. Wie schwer wiegt das tatsächlich?

Ich habe dazu einmal eine Studie gelesen, wie Vereine ihr Budget verwenden. Bayern etwa steckt 63 Prozent des Gesamtbudgets in die Mannschaft, bei spanischen Klubs waren es über 70. Bei Austria sind es 26 Prozent. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Wir müssen für so viele Nebengeräusche im Umfeld Geld ausgeben, das müssen wir ändern, sonst kommen wir nicht auf Dauer in die Top vier. Die Verbindlichkeiten sind ein Rucksack, der uns immer wieder zurückzieht. Im Sommer sahen wir einen operativen Gewinn, dann kamen aber die Abschreibungen vom Stadion, die Zinsen des Kredits etc. – da suchen wir noch Lösungen. Wir haben diese Schulden nicht gemacht, sondern geerbt – und müssen sie abbauen. Auch das wird gelingen, doch es dauert.

Was gelingt am heutigen Sonntag im 339. Wiener Derby? Hält die seit 2016 währende Serie, dass Rapid im Allianz-Stadion gegen Austria nicht gewinnt?

Das bleibt so, das hoffe ich sehr!

Gutes Interview! Ich denke, es passt mit ihm. 

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ASB-Süchtige(r)

Seeeehr starkes und beruhigendes Interview von Werner! Wird auch gut für die Spieler sein, wenn man hört "Wir schaffen das und man macht sich keine Sorge". Werner wirkt langsam aber sicher wirklich sehr sympatisch!

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ASB-Legende
LukasM schrieb vor 22 Minuten:

Seeeehr starkes und beruhigendes Interview von Werner! Wird auch gut für die Spieler sein, wenn man hört "Wir schaffen das und man macht sich keine Sorge". Werner wirkt langsam aber sicher wirklich sehr sympatisch!

Wirkt - im Gegensatz zu Krisch - tatsächlich sympathisch, kompetent und authentisch. 

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Weltklassekicker

viele haben ja ihre Meinung zu JW. Aber nachdem ich jz dieses Interview gelesen habe, kann ich es nicht nachvollziehen. Es klingt sehr authentisch und sieht auch der Realität ins Auge. Und wenn der Jürgen sagt, dass wir das schaffen, dann bin ich schon sehr beruhigt.

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ASB-Legende

Woher kommen, oder kamen eigentlich die Aversionen gegen Jürgen Werner. Ich nehme einmal an, aus seiner Zeit beim LASK ? Nachdem ich die anderen Vereine nicht sehr intensiv verfolgen, was war damals (Ausser der Trainings Fauxpass während Corona) bei den Linzern? War da nicht auch der Präsident Gruber ein "Spezieller Fall" ?

Vielleicht können ein paar Linzer Licht in (mein) Dunkel, was Werner betrifft bringen?  Bei der Austria kann ich jetzt nichts Negatives sagen bisher. Ok die Entlassung von Schmid war nicht fein, aber im Nachhinein auch nicht ganz falsch weil es glücklicherweise gleich geklappt hat und Wimmer ein Supertyp ist (!)...aber sonst? Ich finde seine Interviews und was er so sagt schlüssig und positiv

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Postinho
Braveheart-FAK schrieb vor 19 Minuten:

Wirkt - im Gegensatz zu Krisch - tatsächlich sympathisch, kompetent und authentisch. 

Wenn man in seinem Fach absoluter Fachmann bzw. Spezialist ist, wirkt man meist kompetent und authentisch... 😉

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Postaholic
QPRangers schrieb vor 14 Minuten:

Woher kommen, oder kamen eigentlich die Aversionen gegen Jürgen Werner. Ich nehme einmal an, aus seiner Zeit beim LASK ? Nachdem ich die anderen Vereine nicht sehr intensiv verfolgen, was war damals (Ausser der Trainings Fauxpass während Corona) bei den Linzern? War da nicht auch der Präsident Gruber ein "Spezieller Fall" ?

Vielleicht können ein paar Linzer Licht in (mein) Dunkel, was Werner betrifft bringen?  Bei der Austria kann ich jetzt nichts Negatives sagen bisher. Ok die Entlassung von Schmid war nicht fein, aber im Nachhinein auch nicht ganz falsch weil es glücklicherweise gleich geklappt hat und Wimmer ein Supertyp ist (!)...aber sonst? Ich finde seine Interviews und was er so sagt schlüssig und positiv

Na der blauweiße Teil von Linz sieht ihn als Totengräber des FC Linz und für den schwarzenweißen Teil ist im Grunde trotzdem immer ein VOESTler geblieben.

Da kannst mal nicht viel gewinnen mit der Ausgangsposition.

Ich hab es eh schon wo anders geschrieben:

Schade, dass JW vor 40 Jahren nicht den Rufen von Joschi Walter gefolgt ist. Da hätte er einige Titel mit uns feiern können, wäre wohl im violetten Legendenklub und wäre vielleicht schon früher in einer leitenden Funktion bei uns aufgeschlagen. Ich hätte ihn ja gern Mitte der 90er schon als Manager bei uns gesehen, es wurde damals aber der Werner Hebenstreit.

Aber besser spät als nie.

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Chefjugo am Platz

JW ist schon sehr in Ordnung, und vor allem bei dem Podcast hat man mmn schon rausgehört, dass es ihm schon ums sportliche und nicht so sehr ums Geld (obwohl bei der Summe, die er reingesteckt haben dürfte - hab 0 Infos, wieviel, ist das auch legitim) geht.

Hoffentlich wird's was mit der Lizenz.....

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ASB-Legende
brillantinbrutal schrieb vor 4 Minuten:

Mir kommt hingegen das Kotzen. Der gleiche Schas wie immer plus Nachtreten gegen Schmid. Unsympathischer geht gar nicht mehr. 

Das große Nachtreten seh ich da nicht, er rechtfertigt halt seine Entscheidung. Ich stimme da zwar nicht wirklich mit ihm überein, aber bislang schaut es so aus als wär zumindest auch der neue Trainer gut und offenbar mehr auf Linie bzgl Spielweise die sich Werner vorstellt. Wichtig wär halt dass er nicht nur sportlich langfristig Recht behält sondern auch bzgl Lizenz die Prognose eintritt.

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V.I.P.
QPRangers schrieb vor 50 Minuten:

Woher kommen, oder kamen eigentlich die Aversionen gegen Jürgen Werner. Ich nehme einmal an, aus seiner Zeit beim LASK ? Nachdem ich die anderen Vereine nicht sehr intensiv verfolgen, was war damals (Ausser der Trainings Fauxpass während Corona) bei den Linzern? War da nicht auch der Präsident Gruber ein "Spezieller Fall" ?

Vielleicht können ein paar Linzer Licht in (mein) Dunkel, was Werner betrifft bringen?  Bei der Austria kann ich jetzt nichts Negatives sagen bisher. Ok die Entlassung von Schmid war nicht fein, aber im Nachhinein auch nicht ganz falsch weil es glücklicherweise gleich geklappt hat und Wimmer ein Supertyp ist (!)...aber sonst? Ich finde seine Interviews und was er so sagt schlüssig und positiv

Die Funktionssperre hatte nichts mit Corona zu tun. Hat NEWS eigentlich seine Artikeln widerrufen (müssen)?

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Austria Wien - what else ??
brillantinbrutal schrieb vor 13 Minuten:

Mir kommt hingegen das Kotzen. Der gleiche Schas wie immer plus Nachtreten gegen Schmid. Unsympathischer geht gar nicht mehr. 

Warum bist du eigentlich nicht in der Lage, deine Meinung kundzutun, ohne jemand  zu diffamieren?

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Posting-Pate
Braveheart-FAK schrieb vor 13 Minuten:

Das große Nachtreten seh ich da nicht, er rechtfertigt halt seine Entscheidung. Ich stimme da zwar nicht wirklich mit ihm überein, aber bislang schaut es so aus als wär zumindest auch der neue Trainer gut und offenbar mehr auf Linie bzgl Spielweise die sich Werner vorstellt. Wichtig wär halt dass er nicht nur sportlich langfristig Recht behält sondern auch bzgl Lizenz die Prognose eintritt.

Sympathisch oder nicht, das ist wohl Ansichtssache - wichtig ist für mich, dass er einen Plan und Erfahrung hat, bzw seine Ideen durchaus ok und nachvollziehbar klingen. Wir werden sehen, wie sich das alles entwickelt, zur Zeit nimmt man ihm noch seinen Optimisnus ab. Aber irgendwann wollen er und die anderen Geld sehen (abgesehen von seinem Vorstandsgehalt), und spätestens dann wird es noch einmal interessant...

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ASB-Legende
brillantinbrutal schrieb vor 58 Minuten:

Mir kommt hingegen das Kotzen. Der gleiche Schas wie immer plus Nachtreten gegen Schmid. Unsympathischer geht gar nicht mehr. 

Wo siehst du da ein Nachtreten? Er hat es sachlich und auch aus meiner Sicht (und ich bin kein Fachmann wie Werner) richtig erklärt. Oder wolltest du nur provozieren? 

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