Finanzen, Sponsoren, Lizenz


Hugo_Maradona

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Wichtiger Spieler

@Maindrop: sehr, sehr starke Erläuterungen zur Buchhaltung-Bilanz-Budget VIELEN DANK!

Weißt du inwieweit wir als Verein mit unserem Working Capital "wirtschaften" dürfen? Gutes Working Capital Management kann ja einiges an Kohle bringen und die Ratenzahlungen sind ja ein Indiz dafür, dass wir das auch wirklich nützen.

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Wo is mei Kettn?

da @fex um eine erklärung zu einem buchhalterischen thema gefragt hat, nutze ich hier die gelegenheit um ein paar finanzthemen (hoffentlich verständlich) zu erklären, die im ASB immer wieder für verwirrung sorgen.

eigentlich wollte ich das schon letzte woche machen, nachdem der user database wieder einmal aufgrund öffentlich zur schau gestellter unwissenheit unsere vereinsverantwortlichen beschimpft hat - allerdings wollte ich wegen diesem user nicht extra meine zeit verschwenden.

bitte nicht falsch verstehen - ich setze keinesfalls ein BWL studium voraus, damit man hier im ASB über finanzthemen diskutieren kann, allerdings wird es dann doch etwas peinlich, wenn man vereinsverantwortliche beleidigt und in wirklichkeit selbst komplett ahnungslos ist.

wen es interessiert, der kann den spoiler aufklappen.

gleich mal als klarstellung: im bin weder steuerberater, noch bilanzbuchhalter oder controller. dennoch habe ich ein wenig ahnung von buchhaltung und werde versuchen, das thema oberflächlich zu erklären, damit user ohne finanzkenntnisse vllt. in zukunft ein wenig mehr nachvollziehen können. falls jemandem fehler auffallen bzw. jemand etwas ergänzen will - bitte darum!

der sk rapid ist ein verein (die untergliederten GmbHs lass ich jetzt mal weg) und aufgrund bestimmter umsatzgrenzen verplichtet doppelte buchhaltung durchzuführen. bei kleinen vereinen ist es ausreichend eine einnahmen-ausgaben-rechnung zu führen.

was ist eine einnahmen-ausgaben-rechnung?

bsp:

rechnung wird dem verein am 14.05.2015 zugestellt.

betrag 450,00.

der verein bezahlt die rechnung am 28.05.2015.

in der einnahmen-ausgaben-rechnung wird der zahlungsausgang am 28.05.2015 angeführt.

-> hier ist es also relevant wann die einnahme bzw. ausgabe erfolgt.

wie würde das gleiche beispiel in der doppelten buchhaltung aussehen?

rechnung wird dem verein am 14.05.2015 zugestellt (rechnungsdatum: 10.05.2015).

betrag 450,00.

der verein bezahlt die rechnung am 28.05.2015.

durch den rechnungseingang entsteht eine verbindlichkeit (schuld) gegenüber dem unternehmen, das die rechnung ausstellt; diese verbindlichkeit wird mit dem rechnungsdatum (10.05.2015) gebucht.

wann die bezahlung erfolgt ist erstmal egal. ab diesem zeitpunkt schuldet der sk rapid dem unternehmen XYZ den betrag von 450,00. es ist somit für bilanz und GuV nicht relevant, wann der betrag bezahlt wird bzw. ob dies als ratenzahlung oder per einmalzahlung erfolgt.

durch das bezahlen der rechnug wird der sk rapid weder reicher, noch ärmer - es erfolgt nur eine umschichtung: die verbindlichkeit wird z.b. durch bezahlung per banküberweisung beglichen. damit reduziert sich die verbindlichkeit gegenüber dem unternehmen XYZ (=debitor) um 450,00 und gleichzeitig verringert sich der bankkontostand um 450,00.

was ist die bilanz?

die bilanz stellt das vermögen eines unternehmens zu einem bestimmten stichtag dar. die einzelen konten aus der buchhaltung werden zu "gruppen" zusammengefasst und liefern einen überblick woher das kapital kommt (z.b. eigenkapital des sk rapid, fremdkapital (z.b. kredit für den stadionbau [in wirklichkeit ist der kredit nicht im verein sondern in einer der GmbHs, aber wurscht.], ...) und wofür es verwendet wird (stadionbau, transferrechte, geld in der vereinkassa, geld am bankkonto, ...).

was ist die gewinn- und verlustrechnung (GuV)?

die GuV fasst die erträge und aufwendungen eines unternehmens über einen bestimmten zeitraum (z.b. ein geschäftsjahr) zusammen und zeigt damit wie erfolgreich ein unternehmen ist.

bsp. für erträge: transferertrag - wir verkaufen einen spieler (voller betrag wie im vertrag vereinbart unabhängig davon, wann die zahlung erfolgt oder ob eine ratenzahlung, etc. vereinbart wurde).

bsp. für aufwendungen: transferaufwand - wir kaufen einen spieler (bzgl. zahlung siehe oben), personlaufwand (gehalt für SHFG & co, gehalt für unser management, NICHT die gehälter des präsidiums, da die gratis arbeiten ;)).

was ist ein budget bzw. die liquiditätsplanung?

hier geht es jetzt endlich mal um geldflüsse. um eine zahlungsunfähigkeit (insolvenz) eines unternehmens zu vermeiden, muss immer darauf geachtet werden, dass genügend geld vorhanden ist. ansonsten kann auch ein erfolgreiches unternehmen gewaltige probleme bis hin zum konkurs bekommen, wenn die rechnungen nicht mehr bezahlt werden können, weil (vllt. auch nur kurzfristig) geld fehlt.

daher wird ein budget geplant - also die geldmittel die zu bestimmten zeitpunkten benötigt werden. einnahmen und ausgaben müssen also so gesteuert werden, dass das unternehmen zu jedem zeitpunkt genügend geld zur verfügung hat.

hierfür ist es also interessant zu wissen, bei welchen verträgen wir ratenzahlungen vereinbart haben und wann diese zu erwarten sind (sowohl ratenzahlungen die wir bekommen, als auch jene die wir leisten müssen).

sofern man das also vernünftig plant, ergeben sich durch ratenzahlungen eigentlich keine wesentlichen nachteile für den sk rapid - vor allem dann nicht, wenn dies bei spielerkäufen und -verkäufen passiert.

ich hoffe, jetzt kann man besser nachvollziehen, warum die nachfolgenden anschuldigungen von database doch etwas lächerlich sind:

ad transparenz: im geschäftsbericht einfach mal die seite 32 aufschlagen, da befinden sich in der bilanz die positionen "forderungen aus spielertransfers" und "verbindlichkeiten aus spielertransfers" (stichtag 30.06.2014), sowie auf seite 34 in der GuV "transfererlöse" und "transferaufwendungen" (geschäftsjahr 2013/14, sowie 2012/13).

Geschäftsbericht 2013/14

jetzt noch ein paar erklärungen zur frage von @fex:

der verein sk rapid ist verpflichtet den gewinn am geschäftsjahresende zu versteuern (KÖSt - körperschaftsteuer). d.h. sofern bei der GuV ein gewinn heraus kommt, müssen wir steuern abführen.

weiß man also, dass am jahresende voraussichtlich ein gewinn heraus kommen wird, so wäre es eine möglichkeit eine notwendige investition noch im aktuellen geschäftsjahr zu tätigen, damit der gewinn und damit die steuer geringer ausfällt.

eine investition bei einem sportverein kann der bau eines stadions sein oder z.b. auch der kauf eines spielers.

vergleicht man das mit einem produktionsunternehmen, so wäre die anschaffung einer maschine eine investition. kauft also das unternehmen XYZ eine maschine um 500.000,00, dann würde das theoretisch einen gewinn des unternehmens um diesen betrag reduzieren. der gesetzgeber sieht aber vor, dass eine investition über ihre nutzungsdauer abgeschrieben werden muss. d.h. es gibt regelungen, dass z.b. diese produktionsmaschine nicht im ersten jahr voll steuermindernd abgeschrieben werden kann, sondern über die geplante nutzungsdauer von 10 jahren. für das bsp. bedeutet das, dass jedes jahr 50.000,00 gewinnmindernd abgeschrieben werden können.

über welchen zeitraum der wert eines fussballspielers abgeschrieben werden muss bzw. ob dies überhaupt verpflichtend ist, weiß ich leider nicht, aber ich würde folgendes annehmen. vermutlich hat man ein wahlrecht, ob man den transferaufwand sofort abschreibt oder über die vertragsdauer (wahrscheinlich aber dann für alle spieler und nicht beim einen sofort und beim nächsten über die vertragslaufzeit). wahlrechte sind insofern praktisch, weil man damit einen vollkommen legalen spielraum hat, um den unternehmenserfolg unterschiedlich darzustellen.

würde rapid jahr für jahr hohe gewinne machen, dann wäre es durchaus sinnvoll einen hohen transferaufwand sofort abzuschreiben. da wir uns aber regelmäßig zw. leichtem minus, 0 oder leichtem plus bewegen, ist es durchaus vorteilhaft, wenn ein hoher transferaufwand (der ja bekanntlich nicht in jeder saison vorkommt) über die vertragslaufzeit verteilt wird. damit hat man im ersten jahr eine viel geringere belastung und für die folgejahre einen bekannten aufwand den man schon frühzeitig in der planung berücksichtigen kann. aber auch hier ist wieder zu beachten: der aufwand hat nichts mit den zahlungsflüssen zu tun (also ratenzahlung etc.), sondern mit dem unternehmenserfolg.

wie geht man dann mit einem transferertrag um?

bsp:

beric wird im juli 2014 um 800.000,00 gekauft.

dies stellt zunächst wieder nur eine umschichtung dar und macht uns noch nicht "ärmer" - d.h. vermögenswert "robert beric" wird um 800.000,00 erhöht und verbindlichkeit bei sturm graz wird ebenfalls um 800.000,00 erhöht.

er unterschreibt einen 4-jahres-vertrag.

jedes jahr werden 200.000,00 abgeschrieben (das macht uns dann wirklich erst "ärmer").

beric scheint damit im juli 2015 mit einem wert von 600.000,00 in der bilanz des sk rapid auf.

beric scheint damit im juli 2016 mit einem wert von 400.000,00 in der bilanz des sk rapid auf.

im august 2016 wird beric um 25.000.000,00 an den fc barcelona verkauf.

damit wird der vermögenswert "robert beric" verkauft.

beric hatte einen restwert von 400.000,00 und erzielt einen ertrag von 25.000.000,00, somit hat rapid einen positiven transfersaldo bei "robert beric" von 24,6 mio. im jahr 2016. :D

...nächste übung beim sk rapid wäre dann also weitere investitionen im geschäftsjahr 2016/17 zu tätigen, damit der gewinn im rahmen bleibt und wir nicht zu hohe steuern zahlen müssen ;).

Herzlichen Dank für die Erklärung!

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ASB-Legende

Danke für den feinen Beitrag Maindrop :super:

@laotse: 1,8 Mio p.a. für einen Einzeltrikot- und Rückensponsor, auch wenn da Banden- und Werbeeinschaltungen noch dazu kommen, stellen einfach eine neue Dimension dar, die mich, so erfreulich auch die Summe ist, ein wenig skeptisch und vorsichtig machen würde. Nur als Beispiel, die Austria kassiert mWn 1 Mio p.a. für den Stadionnamen, wir fast das doppelte für eine wesentlich wertlosere Werbefläche. Man kann nur hoffen, dass dieser Deal auch auf den 2. Blick so verheißungsvoll verläuft, mal fernab von jeglichen moralischen Bedenken, die hier bzgl. des neuen Sponsors geführt werden.

Ich denke, wir sollten uns nicht mit der Austria oder anderen Vereinen vergleichen. Nicht gehässig oder arrogant gemeint, aber was Medienpräsenz angeht, hat Rapid wohl einfach eine Ausnahmestellung.

Die OMV hat für das gleiche Paket (Einzelsponsor Hofmann und ein bissl sonstige Werbung), wenn ich mich richtig erinnere vor zig Jahren schon eine Million p.a. bezahlt.

Wenn man den seither speziell durch das neue Stadion sicher gestiegenen Werbewert bedenkt, find ich 1,8 Mio. von einem Unternehmen, das scheinbar eine gezielte Imageoffensive vor (bzw. nötig) hat, nicht so arg übertrieben.

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Bella gerant alii - tu felix austria nube

Was ist so schlecht an der Cashback Card? Kann mir das wer erklären?

Um das jetzt noch einmal final zu beantworten - gar nix !

Jeder der will kann sich einer holen, keiner muss und es werden von Rapid keine (Mitglieder- oder Abonnenten) Daten weitergegeben und vom Umsatz mit den SCR Cashback Karten geht auch noch 1% an den Nachwuchs.

Das enzig "negative" an den Karten sind vielleicht die wenigen Akzeptanzstellen, von "namhafteren" Unternehmen kannst fast nur Gutscheine über die HP bestellen.

(Die Kritik bezog bzw. bezieht sich auf das MLM/Vertriebs-Geschäftsmodell das nun in "Lyconet" ausgegliedert ist)

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da @fex um eine erklärung zu einem buchhalterischen thema gefragt hat, nutze ich hier die gelegenheit um ein paar finanzthemen (hoffentlich verständlich) zu erklären, die im ASB immer wieder für verwirrung sorgen.

eigentlich wollte ich das schon letzte woche machen, nachdem der user database wieder einmal aufgrund öffentlich zur schau gestellter unwissenheit unsere vereinsverantwortlichen beschimpft hat - allerdings wollte ich wegen diesem user nicht extra meine zeit verschwenden.

bitte nicht falsch verstehen - ich setze keinesfalls ein BWL studium voraus, damit man hier im ASB über finanzthemen diskutieren kann, allerdings wird es dann doch etwas peinlich, wenn man vereinsverantwortliche beleidigt und in wirklichkeit selbst komplett ahnungslos ist.

wen es interessiert, der kann den spoiler aufklappen.

gleich mal als klarstellung: im bin weder steuerberater, noch bilanzbuchhalter oder controller. dennoch habe ich ein wenig ahnung von buchhaltung und werde versuchen, das thema oberflächlich zu erklären, damit user ohne finanzkenntnisse vllt. in zukunft ein wenig mehr nachvollziehen können. falls jemandem fehler auffallen bzw. jemand etwas ergänzen will - bitte darum!

der sk rapid ist ein verein (die untergliederten GmbHs lass ich jetzt mal weg) und aufgrund bestimmter umsatzgrenzen verplichtet doppelte buchhaltung durchzuführen. bei kleinen vereinen ist es ausreichend eine einnahmen-ausgaben-rechnung zu führen.

was ist eine einnahmen-ausgaben-rechnung?

bsp:

rechnung wird dem verein am 14.05.2015 zugestellt.

betrag 450,00.

der verein bezahlt die rechnung am 28.05.2015.

in der einnahmen-ausgaben-rechnung wird der zahlungsausgang am 28.05.2015 angeführt.

-> hier ist es also relevant wann die einnahme bzw. ausgabe erfolgt.

wie würde das gleiche beispiel in der doppelten buchhaltung aussehen?

rechnung wird dem verein am 14.05.2015 zugestellt (rechnungsdatum: 10.05.2015).

betrag 450,00.

der verein bezahlt die rechnung am 28.05.2015.

durch den rechnungseingang entsteht eine verbindlichkeit (schuld) gegenüber dem unternehmen, das die rechnung ausstellt; diese verbindlichkeit wird mit dem rechnungsdatum (10.05.2015) gebucht.

wann die bezahlung erfolgt ist erstmal egal. ab diesem zeitpunkt schuldet der sk rapid dem unternehmen XYZ den betrag von 450,00. es ist somit für bilanz und GuV nicht relevant, wann der betrag bezahlt wird bzw. ob dies als ratenzahlung oder per einmalzahlung erfolgt.

durch das bezahlen der rechnug wird der sk rapid weder reicher, noch ärmer - es erfolgt nur eine umschichtung: die verbindlichkeit wird z.b. durch bezahlung per banküberweisung beglichen. damit reduziert sich die verbindlichkeit gegenüber dem unternehmen XYZ (=debitor) um 450,00 und gleichzeitig verringert sich der bankkontostand um 450,00.

was ist die bilanz?

die bilanz stellt das vermögen eines unternehmens zu einem bestimmten stichtag dar. die einzelen konten aus der buchhaltung werden zu "gruppen" zusammengefasst und liefern einen überblick woher das kapital kommt (z.b. eigenkapital des sk rapid, fremdkapital (z.b. kredit für den stadionbau [in wirklichkeit ist der kredit nicht im verein sondern in einer der GmbHs, aber wurscht.], ...) und wofür es verwendet wird (stadionbau, transferrechte, geld in der vereinkassa, geld am bankkonto, ...).

was ist die gewinn- und verlustrechnung (GuV)?

die GuV fasst die erträge und aufwendungen eines unternehmens über einen bestimmten zeitraum (z.b. ein geschäftsjahr) zusammen und zeigt damit wie erfolgreich ein unternehmen ist.

bsp. für erträge: transferertrag - wir verkaufen einen spieler (voller betrag wie im vertrag vereinbart unabhängig davon, wann die zahlung erfolgt oder ob eine ratenzahlung, etc. vereinbart wurde).

bsp. für aufwendungen: transferaufwand - wir kaufen einen spieler (bzgl. zahlung siehe oben), personlaufwand (gehalt für SHFG & co, gehalt für unser management, NICHT die gehälter des präsidiums, da die gratis arbeiten ;)).

was ist ein budget bzw. die liquiditätsplanung?

hier geht es jetzt endlich mal um geldflüsse. um eine zahlungsunfähigkeit (insolvenz) eines unternehmens zu vermeiden, muss immer darauf geachtet werden, dass genügend geld vorhanden ist. ansonsten kann auch ein erfolgreiches unternehmen gewaltige probleme bis hin zum konkurs bekommen, wenn die rechnungen nicht mehr bezahlt werden können, weil (vllt. auch nur kurzfristig) geld fehlt.

daher wird ein budget geplant - also die geldmittel die zu bestimmten zeitpunkten benötigt werden. einnahmen und ausgaben müssen also so gesteuert werden, dass das unternehmen zu jedem zeitpunkt genügend geld zur verfügung hat.

hierfür ist es also interessant zu wissen, bei welchen verträgen wir ratenzahlungen vereinbart haben und wann diese zu erwarten sind (sowohl ratenzahlungen die wir bekommen, als auch jene die wir leisten müssen).

sofern man das also vernünftig plant, ergeben sich durch ratenzahlungen eigentlich keine wesentlichen nachteile für den sk rapid - vor allem dann nicht, wenn dies bei spielerkäufen und -verkäufen passiert.

ich hoffe, jetzt kann man besser nachvollziehen, warum die nachfolgenden anschuldigungen von database doch etwas lächerlich sind:

ad transparenz: im geschäftsbericht einfach mal die seite 32 aufschlagen, da befinden sich in der bilanz die positionen "forderungen aus spielertransfers" und "verbindlichkeiten aus spielertransfers" (stichtag 30.06.2014), sowie auf seite 34 in der GuV "transfererlöse" und "transferaufwendungen" (geschäftsjahr 2013/14, sowie 2012/13).

Geschäftsbericht 2013/14

jetzt noch ein paar erklärungen zur frage von @fex:

der verein sk rapid ist verpflichtet den gewinn am geschäftsjahresende zu versteuern (KÖSt - körperschaftsteuer). d.h. sofern bei der GuV ein gewinn heraus kommt, müssen wir steuern abführen.

weiß man also, dass am jahresende voraussichtlich ein gewinn heraus kommen wird, so wäre es eine möglichkeit eine notwendige investition noch im aktuellen geschäftsjahr zu tätigen, damit der gewinn und damit die steuer geringer ausfällt.

eine investition bei einem sportverein kann der bau eines stadions sein oder z.b. auch der kauf eines spielers.

vergleicht man das mit einem produktionsunternehmen, so wäre die anschaffung einer maschine eine investition. kauft also das unternehmen XYZ eine maschine um 500.000,00, dann würde das theoretisch einen gewinn des unternehmens um diesen betrag reduzieren. der gesetzgeber sieht aber vor, dass eine investition über ihre nutzungsdauer abgeschrieben werden muss. d.h. es gibt regelungen, dass z.b. diese produktionsmaschine nicht im ersten jahr voll steuermindernd abgeschrieben werden kann, sondern über die geplante nutzungsdauer von 10 jahren. für das bsp. bedeutet das, dass jedes jahr 50.000,00 gewinnmindernd abgeschrieben werden können.

über welchen zeitraum der wert eines fussballspielers abgeschrieben werden muss bzw. ob dies überhaupt verpflichtend ist, weiß ich leider nicht, aber ich würde folgendes annehmen. vermutlich hat man ein wahlrecht, ob man den transferaufwand sofort abschreibt oder über die vertragsdauer (wahrscheinlich aber dann für alle spieler und nicht beim einen sofort und beim nächsten über die vertragslaufzeit). wahlrechte sind insofern praktisch, weil man damit einen vollkommen legalen spielraum hat, um den unternehmenserfolg unterschiedlich darzustellen.

würde rapid jahr für jahr hohe gewinne machen, dann wäre es durchaus sinnvoll einen hohen transferaufwand sofort abzuschreiben. da wir uns aber regelmäßig zw. leichtem minus, 0 oder leichtem plus bewegen, ist es durchaus vorteilhaft, wenn ein hoher transferaufwand (der ja bekanntlich nicht in jeder saison vorkommt) über die vertragslaufzeit verteilt wird. damit hat man im ersten jahr eine viel geringere belastung und für die folgejahre einen bekannten aufwand den man schon frühzeitig in der planung berücksichtigen kann. aber auch hier ist wieder zu beachten: der aufwand hat nichts mit den zahlungsflüssen zu tun (also ratenzahlung etc.), sondern mit dem unternehmenserfolg.

wie geht man dann mit einem transferertrag um?

bsp:

beric wird im juli 2014 um 800.000,00 gekauft.

dies stellt zunächst wieder nur eine umschichtung dar und macht uns noch nicht "ärmer" - d.h. vermögenswert "robert beric" wird um 800.000,00 erhöht und verbindlichkeit bei sturm graz wird ebenfalls um 800.000,00 erhöht.

er unterschreibt einen 4-jahres-vertrag.

jedes jahr werden 200.000,00 abgeschrieben (das macht uns dann wirklich erst "ärmer").

beric scheint damit im juli 2015 mit einem wert von 600.000,00 in der bilanz des sk rapid auf.

beric scheint damit im juli 2016 mit einem wert von 400.000,00 in der bilanz des sk rapid auf.

im august 2016 wird beric um 25.000.000,00 an den fc barcelona verkauf.

damit wird der vermögenswert "robert beric" verkauft.

beric hatte einen restwert von 400.000,00 und erzielt einen ertrag von 25.000.000,00, somit hat rapid einen positiven transfersaldo bei "robert beric" von 24,6 mio. im jahr 2016. :D

...nächste übung beim sk rapid wäre dann also weitere investitionen im geschäftsjahr 2016/17 zu tätigen, damit der gewinn im rahmen bleibt und wir nicht zu hohe steuern zahlen müssen ;).

:super: Danke Dir !

Somit sollten diverse 'Sager' aus der Welt sein.

GwG.

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Knows how to post...

Würde ich auch so vermuten, aber die Höhe der Sponsorsumme macht mich dann doch etwas skeptisch, vor allem wenn man bedenkt das Unternehmen wie Lyoness genau auf solche Daten scharf sind..

Diese Argumentation verstehe ich nicht. Es gibt keine typische Brusthauptsponsorsumme von 1 Mio die in eurem Channel oft genannt wird. Wenn Reichweite, Potential und Zuseher eine Rolle spielen und bei euch 1 Mio in Ordnung ist, dann sind die 1.8 bei uns wahrscheinlich auch gerechtfertigt. Wir waren lange genug ein schlafender Riese, es ist an der Zeit unser Potential in wirtschaflichen Erfolg umzumünzen und uns darauf basierend einen dauerhaften sportlichen Vorsprung zu erarbeiten!

gwg Alex

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Posting-Pate

über welchen zeitraum der wert eines fussballspielers abgeschrieben werden muss bzw. ob dies überhaupt verpflichtend ist, weiß ich leider nicht, aber ich würde folgendes annehmen. vermutlich hat man ein wahlrecht, ob man den transferaufwand sofort abschreibt oder über die vertragsdauer (wahrscheinlich aber dann für alle spieler und nicht beim einen sofort und beim nächsten über die vertragslaufzeit). wahlrechte sind insofern praktisch, weil man damit einen vollkommen legalen spielraum hat, um den unternehmenserfolg unterschiedlich darzustellen.

Meines Wissens (bin genausowenig vom Fach) -müssen- Spieler auf die gesamte Vertragsdauer abgeschrieben werden.

(Ich hab auf die schnelle nur folgendes gefunden:

1. Ablösezahlungen, die von Vereinen der Fußball-Bundesliga im Zusammenhang mit dem Wechsel von Lizenzspielern an die abgebenden Vereine gezahlt werden, sind als Anschaffungskosten auf das immaterielle Wirtschaftsgut der exklusiven Nutzungsmöglichkeit "an dem Spieler" zu aktivieren und auf die Vertragslaufzeit abzuschreiben (Bestätigung und Fortentwicklung des Senatsurteils vom 26. August 1992 I R 24/91, BFHE 169, 163, BStBl II 1992, 977) .

aus (http://www.bfhurteile.de/bfhurteilede/urteil.html?tx_qcombfhurteile_pi1%5baz%5d=IR10810) ist aber a) Deutschland und b) besteht immer die Chance, dass ich es einfach falsch verstanden habe :)

btw.: Wer Interesse an finanzblimblim im Fussball hat sollte folgendes post lesen: http://spielverlagerung.de/2015/05/19/finanz-analyse-real-madrid/

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...creating history...

freut mich, dass es einigen weiterhilft!

folgende anmerkung steht im geschäftsbericht:

Änderungen von Bewertungsmethoden

Im Wirtschaftsjahr 2012/2013 wurden erstmalig die Anschaffungskosten der Transferrechte für Spieler der Kampfmannschaft aktiviert und auf die Nutzungsdauer, welche der Vertragsdauer des Spielervertrages entspricht, abgeschrieben.

...das deutet also darauf hin, dass es zumindest vor ein paar jahren noch nicht verpflichtend war.

kann gut sein, dass sich in diesem bereich gerade generell einiges ändert. krammer hat ja mal erwähnt, dass überlegt wird allen profi vereinen vorzuschreiben, dass die kampfmannschaft in eine kapitalgesellschaft ausgegliedert werden muss und nur mehr der nachwuchsbereich direkt im verein bleibt. ich kenne aber den aktuellen stand zu dem thema auch nicht.

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V.I.P.

kann gut sein, dass sich in diesem bereich gerade generell einiges ändert. krammer hat ja mal erwähnt, dass überlegt wird allen profi vereinen vorzuschreiben, dass die kampfmannschaft in eine kapitalgesellschaft ausgegliedert werden muss und nur mehr der nachwuchsbereich direkt im verein bleibt. ich kenne aber den aktuellen stand zu dem thema auch nicht.

man kann damit planen, dass dies zum 1.1.2017 kommt...würde nie schaden, frühzeitig dafür gewappnet zu sein.

aja, danke für den interessanten einblick!

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...creating history...

@Maindrop: sehr, sehr starke Erläuterungen zur Buchhaltung-Bilanz-Budget VIELEN DANK!

Weißt du inwieweit wir als Verein mit unserem Working Capital "wirtschaften" dürfen? Gutes Working Capital Management kann ja einiges an Kohle bringen und die Ratenzahlungen sind ja ein Indiz dafür, dass wir das auch wirklich nützen.

danke! ;)

ja, working capital management ist ein spannendes thema. leider habe ich was rapid betrifft wenig (und das nur über ein paar ecken) bis gar kein internes wissen.

es wäre aber auf jeden fall mal interessant mit bruckner & landthaler über finanzthemen zu plaudern. generell kann man ihnen ohnehin ein email schreiben, wenn man eine konkrete frage hat. vllt. macht auch ein "ASB trifft..." interview mal sinn. leider konnte ich nicht zum mitgliedertreffen fahren, denn da bietet sich bestimmt auch mal die gelegenheit.

jedenfalls bin ich überzeugt, dass die beiden sicher das optimum für uns raus holen - macht den eindruck dass auch an dieser stelle echte vollprofis am werk sind.

derzeit macht rapid auf eigentlich allen ebenen spaß :super:.

man kann damit planen, dass dies zum 1.1.2017 kommt...würde nie schaden, frühzeitig dafür gewappnet zu sein.

aja, danke für den interessanten einblick!

super, danke für die info! bearbeitet von maindrop

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V.I.P.

edit: zumindest laut meinen letzten informationen ist es bis 1.1.2017 geplant, ob es wirklich verabschiedet wird...das steht ja so, wie manches detail der steuerreform (fällt meines halbwissens ja unter diese reform) noch nicht absolut fest.

besser formuliert: der angedachte plan sieht eine umsetzung bis spätestens 1.1.2017 vor.

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V.I.P.

@Maindrop zwecks Transfersaldo. Dieser scheint aber nicht in diesem Betrag in der Bilanz auf sondern mit 24,2 Millionen, da der Buchwert von Beric zum Verkaufsdatum ausgebucht werden muss.

(Kann sein, dass ich jetzt irgendwas falsch verstanden habe, bzw. einen Blödsinn zusammenreime :) )

Sonst, viel besser erklärt, als so mancher RWC-Professor/Professorin :D

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Europaklassespieler

edit: zumindest laut meinen letzten informationen ist es bis 1.1.2017 geplant, ob es wirklich verabschiedet wird...das steht ja so, wie manches detail der steuerreform (fällt meines halbwissens ja unter diese reform) noch nicht absolut fest.

besser formuliert: der angedachte plan sieht eine umsetzung bis spätestens 1.1.2017 vor.

Das hat mit der Steuerreform nur bedingt zu tun, das wurde einfach durch den Wartungserlass des Finanzministeriums zum Vereinsrecht umgesetzt. Den Entwurf dafür gabs 2014 und mittlerweile ist das schon im gültigen Erlass drin.

"Abschnitt 10 ist erstmals ab dem Kalenderjahr 2016 anzuwenden. Für vor dem Beginn des Kalenderjahres 2016 beginnende und im Kalenderjahr 2016 endende Saisonen hat dies zur Folge, dass für die Beurteilung eines Profibetriebes (siehe Rz 882) nur der Teil der Saison ab dem 1.1.2016 heranzuziehen ist. Frühestens kann folglich ab dem 1.1.2017 ein Profibetrieb vorliegen. Um den Verlust der Gemeinnützigkeit des Gesamtvereines mit 1.1.2017 zu vermeiden, sind Maßnahmen iSd Rz 884 bis zu diesem Zeitpunkt vorzunehmen.

Wird oder wurde die Ausgliederung schon zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt, können Regelungen der Rz 757, Rz 758, Rz 758a und des Abschnittes 10.4 ab diesem Zeitpunkt angewendet werden, wenn sich der Steuerpflichtige darauf beruft."

Hier die neuen/geänderten Randziffern

https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e1s1&dokumentId=789dd2df-58df-402d-823c-86d74d2b6ba8

und die Komplettfassung

https://findok.bmf.gv.at/findok/resources/pdf/e4b97433-51f0-451e-907d-7c8df986db10/19960.6.-1.X.pdf

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