Peter Pacult


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pacult im kurier interview, ganz ok wie ich meine

"Ich bin immer noch ein Häferl"

HauptartikelPorträtPacult kann mit Rapid am Sonntag den 32. Meistertitel erringen. Der Trainer über sich, die Fans, Journalisten und den Teamchefposten.

Gut gebrüllt: Peter Pacult an der Outlinie. DruckenSendenLeserbrief

Der Trainer über sich, die Fans, Journalisten und den Teamchefposten. Seit September 2006 hat Peter Pacult bei Rapid Wien das Sagen. Als Spieler ein Schmähbruder, als Trainer eher wortkarg. Doch im KURIER-Interview spricht der 48-Jährige Klartext.

KURIER: Müssen Sie Ihre Spieler in dieser Woche motivieren oder bremsen?

Peter Pacult: Im Aufstiegsjahr habe ich bei 1860 München eine ähnliche Euphorie erlebt. Das ist eine schöne Situation. Es darf aber nicht alles lustig sein. Diese Woche hospitiert ein deutscher Trainer bei uns. Der war überrascht über die Konzentration und den Einsatz der Spieler.

Sie erleben gerade die schöne Seite Ihres Berufs. Wurden Sie genau deshalb Trainer?

Es ist der Job, von dem ich glaube, dass ich eine Ahnung habe. Außer im Fußball hab’ ich nur als Postler gearbeitet.

Mit dem ersten Titel als Trainer würde man Sie auch in der Funktion als Coach in den Legenden-Club von Rapid aufnehmen.

Es wäre nicht mein erster Titel: Ich bin mit den Amateuren von 1860 Meister geworden, kenne das Gefühl also. Denn ein Trainer in der 2. Klasse freut sich genau so wie einer bei Chelsea. Der Unterschied sind Leistungsstufe und Gehalt.

Fühlen Sie sich jetzt in Ihrem geradlinigen Weg bestätigt?

Es ist jetzt nicht alles bei uns perfekt und bei Trapattoni alles falsch, weil er hinter Rapid liegt. Es ist aber eine Bestätigung dafür, nie in Extreme zu fallen. Ich bin in Krisen nie zu Tode betrübt und jetzt auch nicht Himmel hoch jauchzend.

Eine gewisse Genugtuung gegenüber manchen Journalisten wird aber spürbar sein.

Ich wehre mich nur dagegen, dass in der einen Billig-Zeitung vieles nicht so transportiert wird, wie es wirklich ist. Und mit diesen Journalisten rede ich nicht, das kostet nur Energien.

Haben Sie die "Pacult raus"-Schmierereien mancher Rapid-Fans persönlich getroffen?

Das steht seit eineinhalb Jahren auf der Mauer vorm Stadion, weil sie nicht Rapid gehört und daher nicht gesäubert wird. Natürlich ist es nicht angenehm. Damit kann ich aber leben, weil ich es sowieso nie allen Recht machen kann.

Wie sehen Sie Ihr Verhältnis zu den Fans?

Warum wird mir vorgehalten, dass ich mich nicht nach jedem Spiel zu den Fans stelle und Winke-winke mache? Ich war letzte Woche bei einem Fanklub und die haben verstanden, dass ich auch meine Ruhe haben will. Ich muss ihnen nicht sympathisch sein, wenn sie dafür sagen: 'Hut ab, was er bewegt hat.' Beliebtheit allein bringt nichts, wenn der Erfolg nicht da ist.

Wie groß ist der Kreis Ihrer Vertrauten?

Um die abzuzählen, reichen drei Finger aus.

Warum so wenige?

Zum einen hat es nie viele Menschen gegeben, zu denen ich aufgeschaut habe. Zum anderen muss ja auch ich für meine Entscheidungen den Kopf hinhalten. Ich möchte nicht die Krot schlucken müssen für Tipps anderer.

Wurde die Distanz zu den Spielern seit ihrem Amtsantritt kleiner?

Meine Tür ist bei Problemen 24 Stunden offen. Meine Sprache ist nicht weich. Ich klinge oft härter als es gemeint ist. Es ist ganz normal, dass anfangs die Distanz größer war, weil die Spieler gemerkt haben, dass mehr verlangt wird.

Wie viel Spaß ist im Training von Peter Pacult erlaubt?

Es darf der Schmäh rennen. Aber: Wenn die ohnehin privilegierten Spieler nicht von sich aus mit 100 Prozent Spaß dabei sind, haben sie den Beruf verfehlt.

Sie sprinten nach jedem Spiel gleich in die Kabine. Warum? Was machen Sie in diesen zehn Minuten bis Sie wieder rauskommen?

Nichts. Ich trinke ein Mineral und will nur ein paar Minuten allein sein.

Haben Sie vor dem Spiel auch einen Spleen?

Nein. Die letzte Stunde vor der Partie ist die schlimmste Zeit für mich. Alles ist gesagt, alles getan und du wartest nur, dass es endlich losgeht. Fürchterlich ist das.

Und welchen Tick hatte der Spieler Peter Pacult?

Ich habe mir immer den linken Schienbeinschützer vor dem rechten angezogen.

Im Sport gibt es viel Aberglaube. Sind Sie gläubig?

In dem Sinn nicht. Ich sage nicht, dass es den lieben Gott geben muss. Ab und zu schaue ich aber schon zum Himmel und denk mir: 'Bitte schau jetzt runter.' Wenn ich jedoch manche Schicksale sehe, da bin ich mir nicht sicher, dass es da oben jemanden gibt.

Wenn man mit dem Peter Pacult vom Spielfeldrand nach Schlusspfiff zum Heurigen geht, erlebt man zwei verschiedene Personen?

Das eine ist Arbeit, das andere ist der Privatmensch. Deutschland hat mich gelehrt, das zu trennen. Am Oktoberfest konnte ich als Co-Trainer von 1860 noch auf dem Tisch stehen. Als Cheftrainer kannst du dir das nicht mehr leisten. In der Öffentlichkeit bist du eingeschränkt. Wenn ich zum Beispiel ins Schweizerhaus gehe ...

Dann treffen Sie dort Andi Ogris.

Das soundso. Aber auch wenn es bei einem Bier ganz gemütlich ist, muss ich mir überlegen, was ich mache. Ich bin nicht mehr derselbe Mensch wie vor zehn Jahren.

Würden Sie sich immer noch als 'Häferl' bezeichnen?

Ja. Es gibt auch heute noch Momente, in denen meine Reizschwelle nicht hoch ist. Zum Beispiel beim Autofahren. Im Laufe der Jahre verschieben sich die Schwellen aber ein wenig.

Trauen Sie sich den Teamchef-Posten zu?

Ich möchte das allgemein beantworten. Viele Trainer haben den Wunsch, Teamchef zu werden. Es ist immerhin das höchste Traineramt im Fußball.

Anders gefragt: Die Anforderungen an einen Klubtrainer sind andere als an einen Teamchef. Bringen Sie auch die Fähigkeiten zu einem Teamchef mit?

Dafür fühle ich mich noch nicht reif genug. Ich bin noch zu gern täglich auf dem Platz. Teamtrainer zu sein ist etwas ganz anderes.

Haben Sie bei bei Rapid Fehler gemacht?

Ich bin, wie ich bin. Mit Ecken, Kanten und Fehlern. Es wäre überheblich zu sagen, dass ich keine Fehler gemacht habe. Fehler machen wir alle.

Am Sonntag um 17.20 Uhr haben Sie womöglich alles richtig gemacht. Dann haben es im Umfeld wieder alle schon immer gewusst.

Mit diesem Denken in Extremen kann ich leider nichts anfangen. Es muss auch einen Mittelweg geben.

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Gast

die vergangenheit hat gezeigt, dass pacult ein gutes gespür dafür hat, welche leute eine mannschaft braucht. möchte nur anmerken, dass es pacult war, der auf einen boskovic bestanden hat, bazina noch immer aufgestellt hat auch wenn ihn alle schon abgeschrieben haben. patocka "geholt" hat und dober wieder halbwegs aufgepeppelt hat. auch maierhofer war sein wunschspieler.

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auch wenn ich seine Aufstellungen manchmal nicht verstanden habe. Auch seine Ein- /Auswechslungen waren nicht immer meine Sache. Aber mit diesem Meistertitel hat er mich überzeugt. So falsch kann es nicht gewesen sein denk ich. Auch wenn mir Dinge, wie das Absägen von Hiden nicht wirklich gut bekommen

Danke Peter für diesem Meistertitel

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Valdi am Weg ins Stadion

möcht mich auch hiermit bei pacult bedanken. ich bin immer kritisch ihm gegenüber gewesen, aber man kann es drehen und wenden wie man will. ein guter trainer ist er allemal.

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i am the god of Hell fire
möcht mich auch hiermit bei pacult bedanken. ich bin immer kritisch ihm gegenüber gewesen, aber man kann es drehen und wenden wie man will. ein guter trainer ist er allemal

Da kann man dir nur zustimmten. Ich war auch nicht sonderlich überzeugt von ihm, jedoch hat mir immer sein Charakter zugesagt. Er ist ein gradlinieger bodenständiger Mensch der auch hin und wieder seine Phasen hat, manchmal ausgeprägter manchmal weniger.

Herzlichen Dank auch von meiner Seite, die Gefühle und einmaligen Momente wird die ganze Rapidfamilie immer im Herzen tragen, und nicht zuletzt der Teller der ja wohl fast ganz Wien infiziert hat.

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ASB-Legende

Was dieser Mann geschafft hat, ist kolossal. Er hat uns in nur 1 1/2 Jahren von ganz unten bis nach ganz oben geführt. Und das alles, ohne große Investitionen und ohne großen Umbbruch. Wahnsinn. :allaaah::allaaah::allaaah:

Auch wenn man manchmal seine Auswechslungen bzw. Aufstellungen nicht verstehen mag, so hat er am ende doch alles richtig gemacht und sich nicht beirren lassen. Seine distanzierte Art als Trainer, mag einigen unorthodox vorkommen. Aber sie ist der richtige Weg. Und dafür sage ich aus ganzem Herzen:

DANKE FÜR ALLES, PETER!!!

bearbeitet von Exilgrüner

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