Rede zur Lage des Vereins


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Wir wollen eine außerordentliche Hauptversammlung

Publiziert am 12. April 2013 von Gerhard

WIR FORDERN EINE AUSSERORDENTLICHE HAUPTVERSAMMLUNG!

WARUM ?

Liebe Mitglieder der Rapid-Familie!

Wir können nicht länger zusehen, wie ein überfordertes Management unseren geliebten Verein langsam aber sicher herunterwirtschaftet. Daher haben wir uns entschlossen, Unterschriften zu sammeln, um eine außerordentliche Hauptversammlung zu erzwingen, da unsere Vereinsführung scheinbar unverändert weiteragieren möchte. Es geht hier nicht um eine Abrechnung mit Personen, die in ihrer Vergangenheit teilweise wirklich gute Arbeit für Rapid geleistet haben, sondern darum, daß wir einen Neustart brauchen.

Wir haben hier lediglich drei Hauptgründe aufgelistet, warum es so nicht weitergehen kann. Diese Liste ließe sich nahezu endlos fortsetzen, aber soviel Platz und Zeit gibt es nicht.

Grund 1: Geld

Wie kann es sein, daß Austria Wien mit wesentlich weniger Fans und Zuschauern höhere Sponsoreinnahmen lukriert als wir?

Die Behauptung, daß Austria bei der Wirtschaft besser eingebettet ist als wir und daher höhere Sponsoreinnahmen erzielt, ist ein faule Ausrede eines überforderten Managements.

Unser Verein verprellt potentielle Sponsoren immer wieder durch verschiedene Maßnahmen, wie z.B. nicht zurückrufen, vertrösten, ablehnen.

Brau-Union wollte letztes Jahr mit Gösser bei uns einsteigen und hat das doppelte geboten wie unser derzeitige Sponsor Ottakringer. Als Zugeständnis nahm Ottakringer lediglich den Schriftzug vom Dress, und Hr. Kuhn argumentierte, daß dies toll ist, weil man so wieder Platz für einen weiteren Sponsor hat. Leider ist dieser Sponsor bis jetzt nicht gefunden worden! Dies ist leicht festzustellen, da der Rückenplatz am Trikot nach wie vor frei ist.

Ergänzung: seit dem Spiel in Innsbruck nicht mehr, aber es sind schon zwei Drittel der Meisterschaft vorbei und auch VW-Kamper springt nur bis Saisonende ein. Wobei Kamper eher als Fan als richtiger Sponsor ist und wohl nur aus Liebe zu Rapid eingesprungen ist.

Daß unser Vizepräsident gleichzeitig Chef von Ottakringer ist, spielt bei diesen Verhandlungen sicher eine nicht unwesentliche Rolle und ist eigentlich ein klassischer Interessenskonflikt. Vor allem, wenn man bedenkt, daß Ottakringer mit einem Betrag von ca. EUR 300.000,– gar kein so großer Sponsor ist, der von dieser Partnerschaft sicherlich sehr profitiert. Ebenfalls würden wir gerne wissen, wieviel Ottakringer durch den Bierausschank im Hanappistadion und im Rapiddorf verdient!

Hr. Edlinger und Hr. Kuhn erzählen uns seit Jahren, daß wir in jede Saison mit einem Risiko von 2-3 Millionen gehen, das wir mit Transfers oder Europacup abdecken müssen.

In der Saison 2010/11 erreichten wir die Gruppenphase der Euroleague, das Happelstadion war dreimal ausverkauft (was laut Auskunft Rapid jeweils 1 Million bringt, sonst könnte das Minus durch das Geisterspiel ja nicht so hoch sein), Jelavic wurde verkauft (auch bei Ratenzahlung wird der gesamte Ertrag sofort als Gewinn verbucht und erhöht lediglich die Forderungen, ist also gewinnwirksam), weiters wurden Pehlivan, Kavlak und Kayhan verkauft. Trotzdem weisen wir lediglich einen Gewinn von EUR 1.355.904,50 aus. Auf Nachfrage bei der letzten Mitgliederversammlung konnte Hr. Edlinger nicht sagen, wofür das Geld ausgegeben wurde.

Auch der finanzielle Vergleich aus der Saison 2011/12 mit dem SV Mattersburg (in dieser Saison haben beide Vereine nicht international gespielt), der von der Popularität eigentlich überhaupt nicht mit uns zu vergleichen sein sollte, ist sehr interessant.

Es wurden nur Zahlen vom KSV und Angaben von GM Kuhn bei der letzten MV verwendet.

Vergleich Rapid-Mattersburg

Warum fehlt es beim Verein in vielen Dingen, vor allem aber in finanziellen Angelegenheiten an jeglicher Transparenz?

Man bekommt bei Nachfragen keine oder nur unbefriedigende Auskünfte.

Es gibt es immer wieder Gerüchte über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei Rapid. Ich will niemanden verdächtigen, aber es ist auch schwer zu glauben, daß alle nur an Paranoia leiden.

Es gibt es bei Mitglieder- bzw. Hauptversammlungen immer wieder widersprüchliche finanzielle Angaben!

Wir fordern bei dieser HV eine Stellungnahme der Führung und bringen folgende Anträge ein:

Vertragsauflösung mit GM Kuhn und Ersatz durch eine kompetente Person.

Prüfung der Geschäftsgebarung der letzten Jahre durch einen vereinsunabhängigen Wirtschaftsprüfer, der von uns bestimmt wird. Kosten wären ca. EUR 2.500,–. Ein Angebot über EUR 2.400,– liegt vor. Dabei sind 3 Arbeitstage a 8 Stunden kalkuliert.

Die Vereinsleitung muß jährlich ausführlich über die finanzielle Lage berichten.

Grund 2: Statuten (Wahlkomitee)

Wieso wird unser Verein so undemokratisch (der Vergleich mit einem Politbüro liegt nahe) geführt, daß man nur durch das Wahlkomitee, welches wiederum mehrheitlich von der Vereinsleitung besetzt wird, zur Wahl in die verschiedenen Gremien nominiert werden kann, obwohl wir doch angeblich ein Mitgliederverein sind?

Die Leitung des Vereins versucht durch diese Struktur ihre Macht dauerhaft abzusichern.

Dies äußert sich auch dadurch, daß es nicht möglich ist, Einblick in alle Wahlergebnisse zu bekommen!

Wir wollen bei dieser HV die Allmacht des Wahlkomitees brechen und für die Zukunft Einblick in die Entscheidungsfindung des Vereins, daher bringen wir bei dieser HV folgende Anträge ein:

Jedes seit mindestens 3 Jahren zugehörige ordentliche Vereinsmitglied kann mit Unterstützung von 5 % aller Mitglieder für jedes Amt im Verein kandidieren.

Dem Präsidium muß ein Fanvertreter angehören, der von allen ordentlichen Mitgliedern, die gleichzeitig Abobesitzer sind, gewählt wird.

Weiters muß die zukunftige Vereinsführung, welche im November 2013 gewählt wird, eine zeitgemäße, wettbewerbsfähige Struktur entwickeln. Auch dieser Auftrag sollte auf dieser HV bereits beschlossen werden.

Grund 3: Stadion

Wieso gibt es noch immer kein konkretes Projekt für ein zukunftsfähiges Stadion, obwohl wir seit Jahren wissen, daß unser derzeitiges baufällig ist und wir dringend ein größeres benötigen, um den Verein weiterzuentwickeln?

Das Rapid ein Stadion langfristig pachtet, ohne vorher den genauen Gebäudezustand zu evaluieren, ist zumindest fahrlässig.

Es gibt bei der Gemeinde Wien und auch bei einigen Leuten in der Führung offensichtlich die Absicht, unseren Verein in das Happelstadion zu übersiedeln.

Eine UVP ist entgegen den oftmaligen Aussagen von Hrn. Edlinger nicht notwendig, wenn der Neubau die Kapazität von 25.000 nicht übersteigt. Hr. Edlinger hat jahrelang behauptet, daß eine UVP nicht durchsetzbar ist (was auch wieder stark zu bezweifeln ist), jetzt erzählt er, daß man wahrscheinlich doch keine braucht. Entweder hat er jahrelang nicht die Wahrheit gesagt, oder er ist komplett uninformiert.

Alleine der Umstand, daß Rapid nicht schon seit Jahren an konkreten Konzepten arbeitet, ist ein Skandal. Falls man doch schon seit Jahren daran arbeitet, ist es ein Armutszeugnis, daß man bis jetzt zu keinem konkreten Ergebnis gekommen ist.

Wir fordern bei dieser HV eine unverzügliche Info über alle Planungen, nicht erst auf der planmäßigen HV im November.

Wir fordern innovative Finanzierungsideen unter Einbeziehung der Fans. Mehrere deutsche Vereine geben seit Jahren erfolgreich Anleihen aus.

Generell gibt es folgendes Hauptproblem, daß hoffentlich durch diese Statutenänderungen gelöst werden kann:

Wir haben weder eine mittel- noch eine langfristige Zukunftsvision wie der Verein positiv entwickelt werden könnte, weil sich die Vereinsführung mit den am einfachsten zu erreichenden Zielen zufrieden gibt und vor jedem noch so kleinen Risiko und neuen, ungewöhnlichen Ideen zurückschreckt. Eventuell auch aus Angst um die eigene Position.

Wir brauchen eine neue dynamische Führung, die bereit ist, schwierige Projekte anzugehen und auch manche vielleicht schmerzhafte Schritte zu setzen.

Wenn Ihr diesen Zielen zustimmt und uns unterstützen wollt, dann tragt Euch bitte auf unserer Mitgliederplattform WWW.RAPIDBINICH.AT ein. Wir werden Euch dann laufend informieren und Euch einladen, unseren Antrag auf Einberufung einer außerordentliche Hauptversammlung zu unterzeichnen.

Wir benötigen dazu gemäß Vereinsgesetz 10 % aller ordentlichen Mitglieder. Bitte unterstützt uns dabei, unseren geliebten Verein in eine bessere Zukunft zu führen.

GRÜNWEISSE GRÜSSE

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Schön langsam kommt immer mehr Bewegung in die Angelegenheit.

Jap, is schon gut so. So wird der Druck mit halbwegs vernünftigen Mitteln weiterhin erhöht. Ich geh nicht ganz konform mit allen Ausführungen, allein der Sponsorentfall durch Kuhn's nicht Zurückrufen ist und bleibt ein Gerücht.

Aber eine ao.HV is vl. net so schlecht.

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Ergänzungsspieler

Jap, is schon gut so. So wird der Druck mit halbwegs vernünftigen Mitteln weiterhin erhöht. Ich geh nicht ganz konform mit allen Ausführungen, allein der Sponsorentfall durch Kuhn's nicht Zurückrufen ist und bleibt ein Gerücht.

Aber eine ao.HV is vl. net so schlecht.

also wenn das mit Gösser und Ottakringer stimmt, dann ist das schon ein Skandal und eine Frechheit!

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Jap, is schon gut so. So wird der Druck mit halbwegs vernünftigen Mitteln weiterhin erhöht. Ich geh nicht ganz konform mit allen Ausführungen, allein der Sponsorentfall durch Kuhn's nicht Zurückrufen ist und bleibt ein Gerücht.

Aber eine ao.HV is vl. net so schlecht.

Ich persönlich find das auch absolut gut. Man darf nicht nachlassen sondern den Druck stetig etwas erhöhen. Nur so wird sich vielleicht irgendwann mal etwas tun beim Verein.

also wenn das mit Gösser und Ottakringer stimmt, dann ist das schon ein Skandal und eine Frechheit!

Mit solch angeführten Exempeln sollte man aufpassen und keineswegs daran festbeißen. Das sind eigentlich nur Gerüchte die immer wieder die Runde machten. Man sollte die Problematik als Ganzes betrachten, das ist wesentlicht konstruktiver und führt eher zum Ziel als mit Gerüchten zu hantieren.

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hold your colour

also wenn das mit Gösser und Ottakringer stimmt, dann ist das schon ein Skandal und eine Frechheit!

Ich halte von solchen Spekulationen nichts, auch wenn sie aufregend und brisant sein mögen.

Nicht alles fressen, was diverese Rapid oder Fußballbezogenen Seiten auswerfen.

Auch ohne diese Dinge, weiß man, dass nicht alles rund läuft untertrieben gesagt.

Dass wir nicht viel oder gar nicht über der Austria stehen was das Finanzielle betrifft, dürfte wohl ein Faktum sein. Setzt sich sicher aus mehreren Puzzleteilen zam, auch ohne diese Spekulationen gibts hier genug Fakten zu diskutieren.

bearbeitet von Splinta

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Kennt das ASB in und auswendig

also wenn das mit Gösser und Ottakringer stimmt, dann ist das schon ein Skandal und eine Frechheit!

das "wenn" von deiner seite ist vorhanden, aber noch zu wenig....ich würde das eher so ausdrücken:

wenn der herr menzel einsicht hat ins gebot, dann verzerrt das die sache schon ungemein..... ich glaube gelesen zu haben, dass ottakringer auf gleichgebot gestellt hat, plus verzicht auf rückensponsorplatz mit gleichbleibendem(!) sponsoring - dies bitte zu beachten! aus allen blickwinkeln.

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also wenn das mit Gösser und Ottakringer stimmt, dann ist das schon ein Skandal und eine Frechheit!

Ich weiss es nicht!

Jedoch schreiben (in meiner Ansicht) sehr sehr vertrauenswürdige user mit tiefblick, dass bei dieser sponsorthematik nicht alles mitn fair trade Stempel abgesegnet werden würde...

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Nachtrag zum thema:

Auszug aus interview welches auf abseits.at zu finden ist (asb trifft werner kuhn)

http://www.abseits.at/fusball-in-osterreich/bundesliga/werner-kuhn-im-fan-interview-2-der-unterschied-zum-fc-basel-ist-das-stadion/

narf: Können Sie reinen Gewissens behaupten, dass die Vergabe der Ausschankrechte fair den Bewerbern gegenüber und wirtschaftlich mit höchster Effizienz zu Gunsten der SK Rapid erfolgt ist?

Werner Kuhn: Ja!

narf: Wenn ja: Wieso wurden die Rechte an ein Unternehmen vergeben, welche es nicht einmal unter die drei letzten geschafft hat?

Werner Kuhn: Die Frage stellt sich nicht, da von den beiden Bestbietern Ottakringer auch aufgrund der langjährigen Partnerschaft den Zuschlag bekommen hat!

bearbeitet von 1899% BornGreen

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Knows how to post...

narf: Wenn ja: Wieso wurden die Rechte an ein Unternehmen vergeben, welche es nicht einmal unter die drei letzten geschafft hat?

Werner Kuhn: Die Frage stellt sich nicht, da von den beiden Bestbietern Ottakringer auch aufgrund der langjährigen Partnerschaft den Zuschlag bekommen hat!

typisch.

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Stammspieler

Werner Kuhn: Die Frage stellt sich nicht, da von den beiden Bestbietern Ottakringer auch aufgrund der langjährigen Partnerschaft den Zuschlag bekommen hat!

Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

Gehört zwar nicht hier her, aber ich hoffe, es findet sich für den Präsi doch noch ein anderer Kandidat als D.H.

Sonst droht uns: the same procedere as everey year

Und wahrscheinlich ärgern wir uns dann über einen anderen GM

bearbeitet von Scaevola

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Einer von Uns!

Das heutige Interview mit Schulte auf der Offiziellen, sowie die gestrigen Aussagen Edlingers in Sport am Sonntag, haben nun auch mich endgültig dazu bewegt, trotz aktuell sehr limitierter Zeitressourcen, ein Mail an den Verein zu verfassen (denn soviel Realitätsferne wie die Herrschaften - unterstützt von Qualitätsjournalist Linden & Co. - beweisen, das kann man so einfach nicht stehen lassen):

---------- Ursprüngliche Nachricht ----------

Datum: 15. April 2013 um 14:37

Betreff: Zum Thema "fehlende Unterstützung der Mannschaft" - Mit der Bitte um Weiterleitung an Herrn Schulte (in CC an Herrn Kuhn und Präsident Edlinger)

Sehr geehrtes Klub-Service Team des SK Rapid,

ich würde gerne kurz aus Sicht eines mit-protestierenden Anhängers von der Nordtribüne zu folgenden Aussagen, aus dem heute erschienen Interview mit Herrn Schulte auf skrapid.at (
) Stellung nehmen und würde daher um Weiterleitung dieser Mail an ihn (und in CC an Herrn Kuhn und Präsident Edlinger) bitten.:

Laut zitiertem Orginialwortlaut:

„[...] Dadurch kam ich zu dem Schluss, dass die Rapid-Fans dafür bekannt sind, ihre Spieler immer zu unterstützen, gerade auch in schwierigen Zeiten. Über den angekündigten Protest im Vorfeld vor dem Stadion habe ich mich bewusst nicht geäußert, da ich versuche, nur jene Dinge zu kommentieren, die den sportlichen Bereich betreffen. Und die Leistung einer Mannschaft, die noch dazu in einer von uns selbst durch die sieglose Serie verursachten schwierigen Situation steckt, kann natürlich durch Unterstützung oder fehlende Unterstützung beeinflusst werden. Man spricht nicht umsonst vom 12. Mann. Ich stelle gerne noch einmal klar – und dass habe ich auch im Vorfeld der Begegnung gegen Wiener Neustadt in einem Pressegespräch mehrfach getan – dass wir uns jegliche Kritik von Außen gefallen lassen müssen und ich keinerlei Forderungen an Fans oder Zuschauer stellen kann oder will. Niemand ist verpflichtet, die Mannschaft zu unterstützen, aber nach meinem Verständnis von Fußball freut man sich über Treffer seines Teams und versucht auch, dieses zu supporten.“

Sehr gehrter Herr Schulte,

ich habe aus vollster Überzeugung an der Protestkundgebung vor dem Spiel am vergangenen Samstag gegen Wr. Neustadt teilgenommen und möchte angesichts ihrer zuletzt getätigten - sicherlich auch, durch die Medien unglücklich hochstilisierten - Aussagen und Teilen ihres heute via skrapid.at veröffentlichten Interviews, kurz die aktuellen Gegebenheiten aus der Sicht eines, beinahe seit einer Dekade, regelmäßigen Abonnenten auf der Nordtribüne kommentieren (ergo habe auch ich zwei Meistertitel, zwei fünfte, zwei vierte, einen zwischenzeitlichen neunten und zwei zweite Plätze, inklusive dreier weniger als mehr erfolgreicher Gruppenphasen in der Europa League und einer blamablen Gruppenphase in der Champions League großteils Live miterlebt).

Wie Sie unter anderem dieser öffentlichen Aussendung der Demonstrations-Organisation von letzten Samstag entnehmen können (
), geht es bei dem aktuellen Protest bei weitem nicht nur um die aktuell recht triste sportliche Situation des SK Rapid, bzw. seiner Kampfmannschaft. Der SK Rapid verabsäumt es seit Jahren, die nächsten, überaus wichtigen und richtigen Schritte in grundstrukturellen Fragen und Agenden für eine mittel- und langfristige Weichenstellung in eine wirtschaftlich und sport-organisatorisch erfolgreiche Zukunft zu setzen. Ein Verein wie der SK Rapid - und dabei werden Sie mir recht geben müssen - sollte zumindestens den Anspruch haben, in sportliche und wirtschaftliche Sphären von Vereinen wie beispielsweise dem FC Basel, Celtic Glasgow oder Sparta Prag vorzudringen (um realistische Vergleichsbeispiele, ihn ähnlich großen Ländern im Vergleich zu Österreich zu nennen).

Sieht man sich diese Vereine an, verfügt jeder von ihnen über ein modernes Stadion, eine professionelle Unternehmensstruktur, eine weitsichtige und breite Scoutingstruktur (die dementsprechende, regelmäßige und hohe Transfererlöse ABER auch Transfer-Reinvestitionen ermöglicht) und befindet sich mit einer beinahe selbstverständlichen Regelmäßigkeit in einer KO-Phase eines europäischen Hauptbewerbs im Frühjahr der jeweiligen Saison.

Nehmen wir nun Rapid zum Vergleich her:

- Seit Jahren wartet man vergebens auf wirkliche Zukunftsvisionen und eine perspektivische Arbeit, zwecks mittel- & langfristiger Planung (damit meine ich jetzt nicht primär das sportliche Abschneiden im Alltagsgeschäft - hier wäre, so denke ich, niemand "entrüstet", wenn einmal nur Platz 3 oder 4 erreicht wird, wäre eine klares Konzept ersichtlich und auch so kommuniziert) und dem klaren Bekennen zu einem einheitlichen Weg in die Zukunft, vom Verein ausgehend(!). Ende letzten Jahres, nach erneuten Protesten und der "Causa Kuhn und Sponsoring" in den Medien, gab es erstmals eine öffentliche Äußerung von Herrn Kuhn, der zwar großmundig von einer mittel- & langfristigen Etablierung Rapids unter den "Top 50" Vereinen Europas sprach, jedoch jegliche Konzeptideen oder Konkretisierungen wie man zu diesem Ziel gelangen möchte, schuldig blieb ("no na" wird es dazu ein neues Stadion benötigen). Ansonsten bleibt hier unterm Strich lediglich die endlich gelöste Frage des Trainingszentrums und der Akademie in Sachen Nachwuchs - der einzige Sektor, neben dem Merchandising, in dem der SK Rapid gut aufgestellt zu sein scheint - positiv stehen.

- Man spielt in einem Stadion, welches seit mindestens 10 Jahren den Ansprüchen nicht mehr genügt, genügen darf oder genügen sollte (hier wird nun endlich reagiert, viel zu spät aber wenigstens wird etwas getan). Sollte dabei allerdings wirklich "nur" eine Sanierung zu Stande kommen, wirft das unseren geliebten Verein um weitere 25 Jahre in Sachen oberhalb bereits ausgeführter, notwendiger "Soll- Zielsetzungen" zurück.

- (Internationales) Scouting beim SK Rapid? Wie sieht dieses aus, wie läuft es ab? Ich für meinen Teil habe das Gefühl, dass man dem geneigten Fan seit Jahren (die letzten positiv "überraschenden" Transfers von Klasse-Spielern für "österreichische Verhältnisse" im besten Fußballeralter, die der Mannschaft sofort oder nach wenigen Monaten qualitativ und konstant helfen konnten, fallen noch in die Ära Hörtnagl mit Markus Heikkinen und Branko Boskovic zurück), mittelmäßige Bundesligaspieler (z.B. Saurer, Prager, Prokopic, Thonhofer, et. al.) oder junge Perspektivspieler als Verstärkungen verkaufen will, die die ihnen zugedachte Rolle niemals er- oder ausfüllen können. Sparvarianten oder Perspektivspieler eben, die niemals eine tragende Rolle in einer Spitzenmannschaft - und das soll doch wohl der Anspruch des SK Rapid sein - spielen werden können. Warum sieht man sich nicht zumindest im benachbarten Ausland um? Siehe Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, ehem. Jugoslavien, etc. Genau dort sollten doch Verstärkungen zu finden sein und dort kann auch mit Wiens Lebensqualität und der Aussicht auf regelmäßige Teilnahme an europäischen Bewerben, ein gewisser zusätzlicher Anreiz gesetzt werden, oder etwa nicht?

- Stichwort Sponsoring-Einnahmen & "Budgetloch": Wie Herr Edlinger gestern Abend in der ORF Sendung "Sport am Sonntag" kommuniziert hat, werden 42% des Budgets durch Sponsoren gedeckt. Gut, wenn dem so ist. Dennoch kann das Volumen von etwa 8,5 Millionen Euro (schenkt man den letzten Zahlen glauben), nicht der Anspruch des Rekordmeisters und populärsten Vereins Österreichs sein. In Bezug auf einen Stadionneubau, ist der Stadionname zumindest ein probates Mittel um zusätzliche Erlöse zu generieren (aber auch wirklich nur dann). Wo sind auch hier Ideen und Vorschläge die es nicht "neu zu erfinden gilt": Stichwort "Fundraising Stadion Neu", mehr Exklusivität der Partner- Unternehmen um den Werbewert zu steigern, etc.

- Stichwort öffentliche Kommunikation & "Zielsetzung": Hier wird dilettanisch und unweitsichtig agiert, seit Jahren und auf allen Positionen. Angefangen von der "Meister-" Saga des Präsidenten, bis hin zu Interviews nach dem Spiel, wird hier immer unrealistisch, oder unangebracht sarkastisch, oder Hände- ringend nach Ausreden suchend agiert, dass einem sprichwörtlich der Appetit vergeht. Wenn die Mannschaft der "Zielsetzung" nicht gerecht wird, gehört das eben so kommuniziert. Und dabei meine ich nicht, von fehlender Qualität zu sprechen, sondern überaus schlechte Leistungen eben auch als diese Anzuerkennen und klar anzusprechen und nicht der "Mannschaft keinen Vorwurf zu machen". Gerade in ihrem Heimatland, könnte man sich da so einiges an Selbsteinschätzung und Kommunkation mit den Medien in positivem Sinne "abschauen".

- Was mich zum nächsten und letzten Punkt bringt - Stichwort Trainerfrage und "keine Diskussion" zu dieser: Wie und warum kam es dazu, den aktuellen Trainer Peter Schöttel nach den bis Dato gezeigten Leistungen (zur besseren Verdeutlichung: Es geht vielen Anhängern eben nicht nur um das Ergebnis und den Tabellenplatz, sondern sehr erheblich auch um das WIE und Rapid unter Trainer Schöttel ist im Durchschnitt der letzten 1 3/4 Jahre ganz einfach viel zu oft sprichwörtlich "nicht anzuschauen"), vorschnell im Jänner diesen Jahres - vollkommen unnötig - zu verlängern? Warum hat man - gerade nach ihrer Bestellung, die ja doch großräumigen Einfluss auf die Kaderplanung haben sollte und dass, meiner bescheidenen Meinung nach, eben auch durchaus unabhängig vom Trainer, da eine Mannschaft des SK Rapid in jedem Fall auch nach dessen Ära prinzipiell "funktionieren" sollte - nicht zumindest bis Ostern zugewartet? Was war zwingend an dieser Entscheidung? Ich würde es einfach nur gerne verstehen. Denn wenn jetzt - wie in recht gut informierten Fankreisen gerüchteweise zu vernehmen ist - wirklich das Geld fehlt, um den aktuellen Trainer zu entlassen und sich um dementsprechend um qualitativ hochwertige Nachfolge zu kümmern, ist das schlichtweg an Dilettantismus nicht zu überbieten und die Hauptverantwortlichen sollten dringendst an einer finanziellen Lösung dieses Problems arbeiten.

Somit schließe ich (auch wenn es noch viele weitere Punkte zur besseren Klarmachung des Standpunkts vieler Anhänger gäbe, denn ich denke, ich bin bei weitem nicht der Einzige, der die Situation so oder ähnlich sieht und analysiert - wie die etwa 3.000 Anhänger vor der Südtribüne am Samstag doch eindrucksvoll klar gemacht haben) und hoffe, sie verstehen nun, warum eine Unterstützung der Mannschaft aktuell besonders schwer fällt. Denn angesichts dieser tiefenwirksamen, schon viel zu lange sichtbaren und weiter andauernden Mängel innerhalb des SK Rapid, fällt einem die aus vergangenen Tagen "gewohnte" Emotionalität mittlerweile mehr als nur schwer. Ich muss sogar gestehen, mein Gefühlszustand ist von Unverständnis, zu Wut, zu Trauer und nun bei Resignation bzw. einem Zusammenspiel der genannten Zustände angelangt, erzwungen durch all das, was in den letzten beiden Jahren so deutlich zu Tage getreten ist, garniert mit Mannschaftsleistungen, die einer Rapid im Schnitt (und um diesen geht es nun Mal, denn niemand hat etwas von einem guten Spiel oder einer guten Halbzeit, wenn anschließend postwendend wieder teils katastrophale Leistungen folgen) einfach nicht würdig sind. Die einzige Hoffnung bleibt, dass spätestens im November diesen Jahres endlich Veränderungen eintreten und Rapid auf den notwendig veränderten, richtigen zukünftigen Weg gebracht wird. Allein der Glaube daran fehlt, aktuell.

Mit sportlichen Grüßen

Stanley-Stiff

Abonnent, Nordtribüne

Nuff said.

Das Maß ist voll.

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