Strafraumkobra

Nicht ganz.
Sein Werbewert müsste sich auch auf neue Sponsorings und wesentlich gesteigerte Trikotverkäufe auswirken, um sich in diesem Bereich richtig zu lohnen. Ob das beim Angeklagten Boateng der Fall ist, ist fraglich. Der erste Shitstorm macht ein neues Sponsoring wohl weniger schmackhaft. Zudem ist der LASK-Account in Sachen Follower nicht explodiert.
Ronaldo hat der Marke Juventus neben den Trikot-Verkäufen einen internationalen Schub gegeben:
https://www.sportsillustrated.de/fussball/das-phaenomen-cr7-wie-cristiano-ronaldo-den-fussball-veraendert
Der LASK verkauft aber kaum Trikots im Ausland, macht keine internationalen PR-Reisen und ist in Europa keine namhafte Brand. Der Liga wird es auch eher keinen Schub geben.

Ich denke man muss hier folgendes unterscheiden:
Wie gehe ich als Arbeitgeber damit um wenn schwere Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter erhoben werden, wenn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, wenn ein Gerichtsverfahren ansteht, wenn ein Urteil gefällt wird, wenn ein Urteil rechtskräftig wird? Und wie gehe ich mit so einem Fall um wenn ich mich entscheiden kann ob ich jemandem einen Vertrag anbiete oder nicht?

Im Fall von Jérôme Boateng sind die Vorwürfe öffentlich nachvollziehbar. Es gibt auch (aufgehobene) Gerichtsurteile und weitere Schriftsätze dazu mit denen ich mich auseinandersetzen kann wenn ich an ein Vertragsangebot denke.
Die normale Reaktion ist jedenfalls Finger weg. Wenn beim LASK jemand zur sicheren Einschätzung kommt in ein paar Wochen ist der Freispruch sicher dann Gute Nacht um Acht. Und wenn sie sich auf die Aussage von Boateng verlassen „da war nix, da kommt nix“ dann ebenso Gute Nacht um Acht.
Die Unschuldsvermutung ist ein Grundprinzip des rechtsstaatlichen Strafverfahrens. Es ist geradezu ein Wahnsinn für einen Demokraten das in Frage zu stellen wie ich das hier schon öfters wahrnehme. Sie ist im Übrigen auch im Pressekodex verankert - schlimm genug dass viele Medien offensichtlich darauf pfeifen.
Wenn ich als Profifußballverein einen x fachen deutschen Nationalspieler mit so einem Background einstelle muss ich mich allerdings nicht auf die Unschuldsvermutung zurückziehen. Da kann man einfach einmal die Vernunft walten lassen.

Das ist auch der Grundtenor der letzten 35 Seiten

Den kannst maximal für eine Stuhlprobe verwenden.

Schöne neue Welt. 
In dem Fall gibts genug Material die darauf hinweisen, dass man sich mit etwas Verstand die Thematik Boateng nicht in den Verein holen will. 

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