Was wurde aus ...


Dannyo

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Captain oh Captain

Einzelheiten im Detail weiß ich auch nicht. Allerdings war der schon als kleiner Bub ein riesiger Rapidfan.

Er hat immer wieder einige Dinge im Verein kritisiert und irgendwann kams dann zum Bruch. Das hätte man sich bei ihm nicht vorstellen können (war ja auch fast 30 Jahre auf jedem Rapid Spiel - ähnlich zum Hartmann heute).

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you only hear lies

@holzinger: hab nur ein wenig sympathisches interview mit ihm gefunden auf die schnelle, ansonsten kenn ich die geschichte nicht.

Nie mehr, nie mehr Rapid Wien

Der Rekordmeister überwintert als Tabellen-Fünfter und ohne den wahrscheinlich größten Fan unter den landesweit 400.000 Rapid-Sympathisanten. Nach 26 Jahren Dauerbesuch trollte sich ROLAND HOLZINGER voller Bitterkeit. Warum sein Abschied von der West?

"Das ist doch nur noch eine Fremdenlegionärstruppe. Ich kann bloß 4,5 Profis mit Rapid-Geist erkennen. Der Rest sind Fischer."

Er war nicht irgendein dahergelaufener Fan. Wenn Hans Krankl als Spieler des Jahrhundert-Rapidler war, dann war Roland Holzinger der Jahrhundert-Fan: Stammgast bei Rapid-Spielen seit 1976, Fanbeauftragter, Gruppenreisen-Organisator, Chef-Statistiker, Mitgliederreferent und Kuratoriumsmitglied. Grün-weiß: tatsächlich der Sinn des Lebens. Alles setzte er aufs Spiel - selbst seine Ehe. Sie ging den Bach runter, als sich Holzinger zehn Jahre lang, meist in der Küche, in die Rapid-Chronik (1000 Seiten, 1600 Scans) verbiss, um pünktlich zum 100. Vereinsgeburtstag die historischen Wuchteln abzustauben. Bei jedem Wetter stand er hinter dem Tor, in guten wie in schlechten Zeiten, über 1600 Spiele lang. Schaute nie auf Schilling, nur auf Terminpläne. Düste zu einem Freundschaftsspiel nach Birmingham, ins Trainingslager in die Wüste von Dubai oder schaufelte für die Kampfmannschaft auf der Pfarrwiese den Platz vom Schnee frei.


In 26 Jahren musste er ganze 2 Bewerbsspiele sausen lassen, ein großes Derby und ein Match gegen die Vienna. Da konnte er nicht aus den Hanusch-Spital flüchten - "Operation an der Nasenscheidewand". Trotzdem hatte er vorher schon den richtigen Riecher - 0:0, und seine Kumpels witzelten: "Das haben s´nur gmacht, damit da Holzi ka Tor versäumt". Seine Wohnung: in der Hütteldorfer Straße, wo sonst? Einen Hupfer vom Hanappi-Stadion entstand ein persönlicher Schrein: 1000 Stunden Rapid auf Video. Vom Bett aus konnte der Blick bequem auf die mit Wimpeln zugepflasterte Wand schweifen, am Boden Stapel von Zeitungsausschnitten und Ordnern. Ein Fundus mit Originalschussstiefeln aus dem Jahre Schnee, Plaketten und echte Raritäten wie der Medaille von der österreichischen Fußballunion, nachdem Rapid 1902/1903 den Meistertitel gewonnen hatte und erstklassig geworden war. Ob sein Nachlass ins Rapid-Museum ("Meine Idee!") wandern wird, das 2003 unter der Westtribüne eröffnet wird?
"Von mir kriegen´s kan Reißnagel. Und wenn das ganze Archivmaterial auf den Scheiterhaufen kommt."

Keine Reißnägel fürs Museum

Holzinger, 40, fühlt sich, als wäre er viel zu lange auf dem Holzweg gelatscht. Er hat sich eine neue Lieblingsinsel gezimmert, mit frischem Anstrich: Rottöne statt blassen Grün-Weiß in den eigenen vier Wänden. Flankiert von einem FC-Liverpool-Spiegel und Wimpeln der Reds. Empfängt er uns im Sweater mit Sponsorlogo Carlsberg, am Tisch sind Guiness-Bierdeckel aufgefächert, und ein Dartsspiel lässt sich als weiterer Pfeil seiner anglophilen Identität deuten. Übergelaufen vom österreichischen zum englischen Rekordmeister. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit jettet er zum FC Liverpool, weil dort seine Liebe erwidert wird, nirgends die Bindung zwischen Club und Supporters inniger ist als auf der Insel. Um den Ausgang eines Rapid-Spiels schert er sich nicht mehr. Wenn in Österreich, schaut er lieber in Pubs Liverpool-Matches auf BBC oder Sky-Sports. Oder geht mit seiner achtjährigen Tochter Jennifer ins Kino. Wie zuletzt erst: Harry Potter statt Andi Herzog. In der filmreifen Beziehung zu Rapid schließt er ein Happy End aus. Kein zweiter Teil in Sicht. Zu einer Einladung zum letzten Derby - 1:2 bei der Heimkehr ins auf englische Atmosphäre getrimmte Hanappi-Stadion - hat er sich noch einmal überreden lassen, aber er hat nix mehr gespürt. Er schwört: "Ohne Rapid lebe ich angenehmer."

Emotionslos zum Derby

Ein letzter Blick zurück im Zorn: "Mir kommt das Kotzen." Die Mentalität vieler Spieler und das seiner Meinung nach lethargische Umfeld haben seinen Enthusiasmus gekillt, gibt er zu verstehen. Und dann bricht es aus ihm heraus: "Irgendwann geht das Häferl über. Rapid ist doch nur mehr eine Fremdenlegionärstruppe. Ich bin ja ned bes, wenn einer Knez haast. Aber um in die Kampfmannschaft zu kommen, musst Du entweder aus dem Rapid-Nachwuchs stammen oder Rapid-Geist verkörpern. Nach dem Abgang von Ratajczyk sehe ich derzeit nur einen Ausländer mit Rapid-Geist: Ladi Maier. Rene Wagner bemüht sich, aber er hat entweder den Zenit überschritten oder sich noch immer nicht von der Verletzung gegen Boby Brünn erholt. Von den Österreichern lasse ich nur Wallner, Ivanschitz und mit Abstrichen Saler gelten. Der Rest sind Fischer, die gehören zu Prinz Charles in die Highlands."

Gab es einen Knackpunkt, der zum kompletten Bruch führte?

"Ja, die 1:2 Cup Heimpleite gegen Salzburg im März in der Matthäus-Ära, sagt Holzinger:
"Die haben eh wollen - kann ich schon nimmer hören. Arbeitsverweigerung war das." Die 1:6 Auswärtsabfuhr gegen denselben Gegner im April in der Meisterschaft hat er sich dann schon nicht mehr live angetan.
Infrastruktuell war Holzinger an Klatschen von Beginn an gewöhnt. "In meinen Anfängen bei Rapid hat es keine Fanartikel gegeben. Schon damals waren die Engländer um Lichtjahre voraus. Da hat´s immer geheißen, die haben ja ganz andere Möglichkeiten. Aber ich brauch ja keine 100.000 Schals, es genügen auch 100 oder 500. Rapid ist ja kein Fitschigogerlverein. Der neue Fanshop (75.000 Euro Umsatz im ersten Monat), in dem Rapid jetzt selbst die Dressen vertreibt, interessiert mich nimmer. Die neuen Dressen das sind ja keine Rapid-Dressen, das sind Omo-Dressen, nicht im klassischen Grün-Weiß. Oder die Gemeinheit par excellence, als der Savicevic gekommen ist und es vier Wochen lang keine Trikots mit seiner Nummer gegeben hat. Die wären wie warme Semmeln über die Budel gegangen. Es wird viel zu wenig getan, damit die Fans die einfachsten Dinge leicht erledigen können. Seit Jahrzehnten liegt das größte Fanpotential des Landes brach. Aber mich sollen sie jetzt in Ruhe lassen, die die bei Rapid Marie für ihre Hackn kriegen, sind an der Reihe."

Zuckerl zur Ruhigstellung

Werden noch weitere Hardcore-Fans a´la Holzinger das Weite suchen ? "Es gibt ja auch so viele andere freiwillige Helfer, die gerne für Rapid Naturalien zur Verfügung gestellt und zum Beispiel im VIP-Club was gemacht haben und die auch im Regen stehen gelassen worden sind. Die werden anscheinend nur bis zu einem gewissen Grad reingelassen, Und diese Zahlenschönfärberei ! Es kann mir doch keiner erzählen, dass das alles reguläre Zuschauerzahlen sind, die sich im Schnitt zwischen 7000 und 9000 bewegen. Ich wollte durch mein Tun nur aufzeigen, wie es nicht sein soll, nicht weil der Holzinger so gscheit ist und gut, sondern im Sinne von Rapid. Und diese Signale wurden immer überhört. Es wurden zwar kleine Zuckeln gestreut, damit der Holzi wieder brav ist und a Ruh gibt. Aber ich hab´ keinen Rettungsanker mehr gesehen. Was soll ich hier noch ?" Manager Werner Kuhn hofft dennoch, dass aus dem Fußballfanatiker ein Rückfalltäter wird und er heimkehrt auf die West, Mittelblock, unteres Drittel: "Roland ist wertvoll, war wertvoll. Nur ging ihm immer alles zu langsam. Aber sag niemals nie: "Vielleicht gibt es sich wieder." Eher schlürft James Bond seinen Martini gerührt und nicht geschüttelt...

(Quelle: Sportmagazin 12/02, Autor: Andreas Jaros)

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Verstehen kann ich ihn nicht wirklich. Rapidler bleibt man trotz solch extremer Tiefpunkte. Ich selber kann die Mannschaft+Vereinsoffizielle zwar hassen, aber würd mich trotzdem nie von Rapid abwenden.

bearbeitet von servasoida

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hab's erst gestern in einer email geschrieben: niemand ist größer als der verein - wer beleidigt spielen will soll das tun. egal ob hanappi, krankl oder holzinger. wenn man eigene befindlichkeiten mit funktionären über den verein rapid stellt, dann darf man gerne gehen. danke für die chronik, roland.

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Postinho

hab's erst gestern in einer email geschrieben: niemand ist größer als der verein - wer beleidigt spielen will soll das tun. egal ob hanappi, krankl oder holzinger. wenn man eigene befindlichkeiten mit funktionären über den verein rapid stellt, dann darf man gerne gehen. danke für die chronik, roland.

schad is um die Reliquien, die er gesammelt hat...hoffentlich finden die noch ihren Weg ins Museum...

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V.I.P.

Rene Wagner :love: ist neuer Trainer in Wiener Neustadt.

http://sport.orf.at/#/stories/2249718/

@ Holzinger: Man kann schon kritisieren, aber man sollte sich nicht zu wichtig nehmen. Dass man einfach so den Verein von einem Tag auf den anderen wechselt, kann ich auch nicht nachvollziehen. Aber gut, seine Entscheidung. Mir powidl.

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Hütteldorf

Verstehen kann ich ihn nicht wirklich. Rapidler bleibt man trotz solch extremer Tiefpunkte. Ich selber kann die Mannschaft+Vereinsoffizielle zwar hassen, aber würd mich trotzdem nie von Rapid abwenden.

Seh ich ähnlich, aber da muss was Gröberes passiert sein, dass er im Interview nicht erwähnt. Warum tut man sich Jahre Arbeit an, um die Chronik zu schreiben, fährt für ein Testspiel nach Birmingham etc, nur um dann, wegen ein paar Legionäre, die keinen Rapid-Geist austrahlen, das Handtuch zu werfen? Als ob das bei Liverpool aktuell anders wäre. Das kann mMn kein Grund sein, um mit dem Verein zu brechen.

Ganz geht mir das nicht ein und ich würde mich freuen wenn Burschi da ein bisschen Licht ins Dunkel bringt.

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Der war doch auch im Heftl beim Freundschaftsspiel gegen Liverpool oder? Da hab ich mir schon aufn Kopf gegriffen, wie man sich bitte von Rapid loslösen will/kann??

Jeder wie er will, aber für mich ist er lächerlich - sorry! Tiefschläge und Höhepunkte gehören einfach dazu.

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