SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg 2:7 (Nachbesprechung)

[CornO]

@Phistar, ich versuche deine Kernpunkte noch einmal anzusprechen:

Phistar schrieb vor 13 Minuten:

Mein Punkt ist, dass wir nichts herausspielen. [..] ich kritisiere, dass die individuelle Klasse eine zu grosse Rolle spielt. Nennt mir mal ein einziges Tor der letzten Runden, das herauskombiniert war. Keine Einzelaktion, kein Standard, kein schneller, tiefer Pass oder schöne Flanke. [..]

Da sehe ich zwei Probleme in deiner Argumentation. Erstens ist es nicht objektiv eine Offensive rein anhand der Torentstehungen zu beurteilen. Zumindest müsste man Großchancen betrachten, wenn nicht überhaupt alle Torschüsse. Ecken und Freistöße am Sechzehner fallen ja auch nicht in Lootboxen vom Himmel. Zweitens negierst du die "Red Bull-DNA". Wenn hohe Ballgewinne durch Pressing und Gegenpressing, sowie raumgreifendes Umschaltspiel zur Spielweise gehören, gibt es natürlich selten wirklich herauskombinierte Tore. Das ist aber kein Bug, das ist ein Feature. Bewusst riskantes Passspiel erzeugt laufend Gegenpressingsituationen.

Und trotzdem: das 2:0 gegen Sturm sollte trotz all deiner Einschränkungen als ein solches Tor gelten.

Phistar schrieb vor 13 Minuten:

[..] Die Kritik bezieht sich darauf, dass die Standards wenig mit dem Trainerteam zu tun hat. Juno hat es ja selbst gesagt: er und Szobo wollten es so machen. Und die Ecken sind gefährlich gerade weil Szobo sie tritt, nur ist Szobo eben nächste Saison nicht mehr da und unsere Ecken werden wieder für die Würst sein. [..]

Zugegeben, die Offensivstärke bei Standards hat sicher etwas damit zu tun, dass sie von Szoboszlai getreten werden und der in der Zwangspause wohl genug Zeit zum Üben hatte. Aber die Stärke bei Standards umfasst auch die Defensive und es bringt dir nichts, wenn er die Bälle zwar punktgenau dort hinbringt wo er will, aber keiner weiß wo das sein wird, geschweige denn dort frei zum Abschluss kommt. Erfolgreiche Standards in dieser Regelmäßigkeit und mit ständig wechselnden Abnehmern hat verdammt viel mit dem Trainerteam zu tun!

[chrischinger86]

detlef schrieb vor 8 Minuten:

Red Bull wäre doch zu einfach. 

Also Szoboszlai hat sich nach der Auswechslung gestern genüsslich ein Happy Day reingezogen - stand zumindest auf der Trinkflasche. 

[detlef]

chrischinger86 schrieb vor 1 Minute:

Also Szoboszlai hat sich nach der Auswechslung gestern genüsslich ein Happy Day reingezogen - stand zumindest auf der Trinkflasche. 

Als Rookie darf er das. 

[Ultimate84]

Phistar schrieb vor 12 Minuten:

Und nochmal: natürlich ist in beiden Fällen der Trainer der Kritikpunkt, denn der Kritikpunkt ist ja gerade, dass unser Spiel von momentan zwei Spielern abhängig ist und die spielen nunmal nicht jedes Mal und nicht jedes Mal so gut, deshalb schwanken die Ergebnisse ja auch. 

Ich möchte das unterstreichen: ich kritisiere, dass die individuelle Klasse eine zu grosse Rolle spielt. Nennt mir mal ein einziges Tor der letzten Runden, das herauskombiniert war. Keine Einzelaktion, kein Standard, kein schneller, tiefer Pass oder schöne Flanke. Ein Tor, wo wir den Ball über 4-6 Stationen schön gespielt haben und mit diesem Kombinationsspiel zum Torerfolg kamen. Und dass es das bei einer so hohen individuellen Passqualität nicht gibt, ist eben ein Ansatz zu Kritik für viele (auch in meinem Umfeld).

7 Spiele im OPO, 5 Siege 2 Remis - schwankende Ergebnisse Wenn du davon ausgehst, man gewinnt jedes Spiel, dann schwanken unsere Ergebnisse, ja.

Und ja, natürlich spielt die individuelle Klasse eine Rolle, weil wenn Spieler A besser wie Spieler B ist, dann wird er auch a) bessere Entscheidungen treffen im Spiel,  b) in Summe effektiver agieren und c) Trainervorgaben auch besser umsetzen können.

Es ist doch auch ein Unterschied, ob bei Bayern Lewandowski im Sturm spielt oder Zirkzee Kann man dadurch beurteilen, ob Hansi Flick ein guter oder schlechter Trainer ist? Nein!

Gegenbeispiel: Kovac, der es gewohnt war bei Frankfurt über die mannschaftliche Geschlossenheit erfolgreich zu sein, hat bei Bayern nicht funktioniert. Und warum: weil er  seine Art von Fussball, sprich Erfolg primär durch mannschaftliche Geschlossenheit und defensive Organisation erreichen und diese Spielweise in den Bayern Kader implementieren wollte und die Spieler dadurch ihrer individuellen Stärken beraubt hat.

Ein guter Trainer ist in meinen Augen jemand, der die Spieler eben so einsetzt, dass ihre individuellen Stärken bestmöglichst im Team zum Tragen kommen und nichts anderes macht Jesse Marsch. Ihm das jetzt anzukreiden, wir gewinnen ja nur weil Szobo und Junuzovic so gut sind, ist einfach lächerlich. Natürlich macht es einen Unterschied, ob solche Kicker am Feld sind oder nicht. Bei jeder Fussballmannschaft auf diesem Planeten macht es einen Unterschied, ob die besten Kicker am Feld stehen oder nicht.

Nebenbei haben wir auch unter JM gegen Teams ganz gut performt, die individuell mindestens eine Klasse über uns zu stellen sind. Also mannschaftstaktisch ist er vielleicht doch nicht so die Flasche....und komm jetzt bitte nicht damit, dass wir aus 4 Spielen gegen Liverpool und Napoli nur einen Punkt geholt haben. Viele hier kritisieren nach Siegen die Leistung, ich fand unsere Darbietungen mit Ausnahme der beiden ersten HZ in England und  Italien sehr ansprechend, wenn man sieht wer der Gegner war. Da könnte man unter Umständen auch sagen, JM hat in der HZ gutes Coaching betrieben. Zum Beispiel, als er Klopp total überrascht hat und Taki auf die 10 gestellt hat dann. Damit kam Liverpool überhaupt nicht klar. Ist Klopp jetzt ein schlechter Trainer, weil er 20min gebraucht hat, darauf eine Lösung zu finden?

Und abschließend ja, wir haben heuer genug Tore nach Kombinationsspiel geschossen und wenn man "nur" Tore nach Standards schießt, dann muss man sich diese Standards aber auch erspielen. Die werden einem in der Regel nicht geschenkt.

[CornO]

e3.0 schrieb vor 24 Minuten:

dieses tor ist ein gutes beispiel, gibt aber dutzende davon. kommt wohl auf den schiedsrichter drauf an.

Es geht um die Frage, ob es ein "deliberate play" war. Onguéné hatte Zeit und Platz, spielte den Ball also bewusst und lässt dadurch eine neue Spielsituation entstehen.

Bei Abwehraktionen, vor allem von Torhütern und aus dieser kurzen Entfernung ist das meiner Einschätzung nach nicht der Fall.

[e3.0]

tommtomm schrieb vor 16 Minuten:

Das ist aber was ganz was anderes ... Onguene hat damals zu klären versucht und den Ball unglücklich zum Stürmer verlängert. Das war praktisch wie ein Rückpass zum Torhüter zu werten, der zu kurz geraten ist (so wie gestern beim 2:7 ). Hätte Jerome gegen Frankfurt nichts gemacht und nur die Hand gehoben, wäre es ganz klar Abseits gewesen.

In unserem Fall von gestern steht Daka etwas zu weit vorne und zieht aus dieser Position einen Vorteil, der durch sein Eingreifen nach dem Stangenschuss schlagend wird. Da darf man aber dem Schiri keinen Vorwurf machen, wenn sogar wir ein paar Wiederholungen brauchen, um die Situation aufzulösen. Aber regeltechnisch eindeutig ein irregulärer Treffer.

laut regelwerk ist es ein ganz klares abseits.

[syndicate]

Standards sind gerade DIE Spielsituationen, auf welche ein Trainer am meisten Einfluss haben kann. Insbesondere Ecken. Bestes Beispiel die Juno Situation, 100% einstudiert. Und solche Varianten haben wir in jedem Spiel drin. Da sieht man den amerikanischen Einfluss sehr gut. Dass man da bei Marsch jetzt einen rießen Schritt nach vorne gemacht hat, ist definitiv kein Zufall.

bearbeitet 25. Juni 2020 von syndicate

[deathwing]

Was für ein geiler, wunderschöner Fußballabend gestern. Bin selten nach einem Spiel so gut gelaunt schlafen gegangen. Es wurde hier eh schon alles und noch mehr gesagt, dennoch erspare ich euch meinen Senf zum Spiel nicht.

- Beginn ausgeglichen mit Vorteilen für Rapid. So ehrlich muss man sein, die haben das am Anfang richtig gut gemacht. Das Gegentor hätte nicht sein müssen natürlich, war ein Fehler vom Mwepu, kann passieren.

-Die Reaktion nach dem Gegentor: FETTEN RESPEKT!!! Die Jungs kamen danach mit einer Vehemenz ins Spiel die ich in der Intensität nur von der CL-Gruppenphase kenne. In der Liga kann ich mich tatsächlich an so was nicht erinnern. Die Tore daher eigentlich nur logisch. Und ja das 1:1 war ohne wenn und aber Abseits - aber Hand aufs Herz die Tore wären gefallen so oder so. Ob es 7 Stk gewesen wären lass ich offen aber ich würde Haus und Hof verwetten das wir das gewonnen hätten.

-Das die Jungs die Intensität quasi das ganze Spiel so hoch halten. NOCHMAL FETTER RESPEKT. Man hatte auch nicht den Eindruck wir würden körperlich abbauen. Wenn es ganz bitter wird für die Grünen ist es wirklich historisch weil am Ende zweistellig.

- Zladdis Tor:  - mehr sag ich nicht

Die besten bei uns: Szobo überragend, Okafor ein ständiger Unruheherd, Camara wie gewohnt unser Zweikampfmonster.

Abschließend: Die Tür Richtung Meisterschaft ist nun sperrangelweit offen. Ich habe in der Form so überhaupt keine Sorge das man Hartberg und Sturm besiegt und dann können die LASKler spielen und protestieren wie sie wollen. Dann gibt es am letzten Spieltag maximal noch a "Meisterdetschn" von uns aber mehr auch nicht.

Geile Truppe und geiler Trainer der vor allem zu seinen Fehlern steht und diese korrigiert. So jetzt bin ich fertig.

[e3.0]

CornO schrieb vor 24 Minuten:

Es geht um die Frage, ob es ein "deliberate play" war. Onguéné hatte Zeit und Platz, spielte den Ball also bewusst und lässt dadurch eine neue Spielsituation entstehen.

Bei Abwehraktionen, vor allem von Torhütern und aus dieser kurzen Entfernung ist das meiner Einschätzung nach nicht der Fall.

dieser einschätzung kann ich mich nicht anschließen

Zitat

"Ein Spieler wird nur dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er zum Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler gespielt oder berührt wird, aktiv am Spiel teilnimmt, indem er
• durch Spielen oder Berühren des Balls, der zuletzt von einem Mitspieler berührt oder gespielt wurde, ins Spiel eingreift, oder
• einen Gegner beeinflusst, indem er
• diesen daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er ihm eindeutig die Sicht versperrt,
• den Gegner angreift, um den Ball spielen zu können,
• eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst,
• eindeutig aktiv wird und so klarerweise die Möglichkeit des Gegners beeinflusst, den Ball zu spielen,
oder
• sich einen Vorteil verschafft, indem er den Ball spielt oder einen Gegner beeinflusst, wenn der Ball
• von einem Torpfosten, der Querlatte oder einem Gegner zurückprallt oder abgelenkt wird,
• absichtlich von einem Gegner abgewehrt wurde.

 

bearbeitet 25. Juni 2020 von e3.0

[Mücke]

Zitat

Knoflach: Müssen mal einen Salzburger "weghauen"

"Mir fehlen die Worte. So darfst du nicht verlieren, egal wie der Gegner heißt", zeigt sich Rapid-Torhüter Tobias Knoflach, der wieder den verletzten Richard Strebinger ersetzte, am Boden zerstört.

Der Keeper hat die Aggressivität im Spiel der Wiener vermisst. "Wir sind in gewissen Situationen halb draufgegangen. So darfst du nicht die Tore bekommen. Du musst mal wen weghauen. Ich will nicht, dass jemand verletzt wird, aber da muss man ein Zeichen setzen als Spieler, aber das haben wir nicht getan."

Laola1.at

Schön, dass diese Kreatur gestern die 7 Stück aus nächster Nähe erleben durfte ... natürlich will er niemanden verletzen, hat ja auch in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt ein fairer Sportsmann zu sein, der Psycho-Knofensa. Wäre halt ein schmaler Grat wenn man einen Salzburger mal "weghaut". 

 

bearbeitet 25. Juni 2020 von Mücke

[adihuetter]

Felix_987 schrieb vor 30 Minuten:

Weiß wer wo ich das ganze Spiel zum Nachschauen finde? Ich war so nett und hab einen Freund stattdessen beim Umziehen geholfen  

Was hatte er leicht an - und was wollte er anziehen, dass du ihm helfen musstest? Vermutlich ein Rapiddress das er dringend ausziehen musste - stimmts :-)

 

https://tvthek.orf.at/profile/Fussball-Bundesliga/13891761/Fussball-Bundesliga-Rapid-Wien-Red-Bull-Salzburg/14056276

syndicate schrieb vor 7 Minuten:

Standards sind gerade DIE Spielsituationen, auf welche ein Trainer am meisten Einfluss haben kann. Insbesondere Ecken. Bestes Beispiel die Juno Situation, 100% einstudiert. Und solche Varianten haben wir in jedem Spiel drin. Da sieht man den amerikanischen Einfluss sehr gut. Das man da bei Marsch jetzt einen rießen Schritt nach vorne gemacht hat, ist definitiv kein Zufall.

Und er hat in der PK nach dem Spiel gesagt, dass es vor dem Spiel besprochen wurde, dass man sich aus Standard gegen Rapid mit diesen Spielern große Chancen auf Erfolg ausrechnet. Schwäche erkannt, bewusst eingesetzt, gewonnen. Profi halt.

[Chriti12]

oida

 

[chrischinger86]

Chriti12 schrieb vor 1 Minute:

oida

 

Bei Nummer 6 passen Text und Bild wirklich perfekt zusammen. Das Tor war Gänsehaut pur. Postest du das Bild auch im Nachbesprechungs-Thread der Grünen? 

[e3.0]

tommtomm schrieb vor 14 Minuten:

Aber genau das steht doch in deinem Zitat ...  

• sich einen Vorteil verschafft, indem er den Ball spielt oder einen Gegner beeinflusst, wenn der Ball
• von einem Torpfosten, der Querlatte oder einem Gegner zurückprallt oder abgelenkt wird

es geht hierbei um das frankfurt tor. das vom schiedrichter&var nicht korrekt bewertet wurde.

das tor von gestern wäre abseits gewesen. offensichtlich interpretieren viele personen die regeln unterschiedlich bzw kennen diese nicht

bearbeitet 25. Juni 2020 von e3.0

[Ultimate84]

sebold schrieb vor 8 Minuten:

Und ich wiederhole mich gerne, gefühlt liegt uns das 4-4-2 in welcher Form auch immer wesentlich besser liegt und ich bin auch kein Fan davon mich auf den Gegner einzustellen, mein Anspruch ist, dass sich, zumindest in unserer Liga, der Gegner nach uns. Ich bin da relativ old school.

 

Definitiv!!!