Es begab sich zu Zeiten der Covid-Verordnungen...


Bohemian Flexer

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Postaholic

Äh ich steh auf der Leiter. Für was steht der Gottwald jetzt?

Pro impfen oder Contra? (FallsContra: ich kenn eine Menge fittester Leute ungeimpft.... Sehr viele davon Corona positiv mit mittelschweren Verläufen...) 

Hilfe. 

Danke. 

bearbeitet von GonnaBetter22

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Surft nur im ASB

Also ich bin von mein meiner Meinung abgewichen. War vorher fürs impfen ohne Zwang, jetzt bin ich für die Impfpflicht. 

Trotzdem bleibt 2+2 = 4

und wen 2 bedeutet "bin als Österreicher zornig, traurig und (ver-)fassungslos"
und dann nochmal 2 bedeutet "Ich war überzeugt, dass unser Land aus der Geschichte gelernt hat"
dann ist 4 eindeutig gefährliches geschwurbel. Weil der nächste der mir den "es is wie bei den Nazis" in Reallife bringt, dem scheiß ich in den Hals. 

Edit: Quelle für die Gottwald Aussagen ist Felix Gottwald attackiert Regierung und gibt Rätsel auf - Sportpolitik - derStandard.at › Sport

bearbeitet von Ventola

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Postinho
Petroleum schrieb vor 30 Minuten:

nur weil es zwei unterschiedliche standpunkte gibt, heißt das nicht, dass man sie auch gleich bewerten muss. und meinungsfreiheit bedeutet auch nicht, dass man jeden scheißdreck unwidersprochen goutieren muss. das mag ich ja bei diesem rechten opfersprech (und sorry, genau den reproduzierst du hier) am liebsten: sich damit brüsten, gegen den strom zu schwimmen, aber dann jammern, weil es widerstand gibt. 

mal abgesehen davon: es gibt keine kompromisse zwischen evidenz und persönlichen fantastereien. wenn jemand behauptet, 2+2 ergäben 5 und nicht 4, einige ich mich mit dem spinner doch auf nicht auf 4,5, nur damit sein geschrei honoriert wird.

Dass du ich als moralische Höchstinstanz dazu äußerst, davon war auszugehen. 

Bin völlig bei dir, dass zwei unterschiedliche Standpunkte unabhängig voneinander zu bewerten sind, aber sie zu bewerten, darauf wird oft vergessen. Ob dieser Opfersprech irgendeiner politischen Richtung zugeordnet werden kann überlasse ich anderen. In meinem und wohl auch in deinem Bekanntenkreis befinden sich Personen, die sich gegen eine Impfung aussprechen (weshalb auch immer) und nicht in eine politische Schublade gesteckt werden. 

Darüber hinaus ist es noch immer so, dass politische Parteien und Bewegungen dieses Thema und deren Personen vereinnahmen und nicht umgekehrt. 

Und nochmals, die Impfung selbst war weder bei mir noch im Statement von Gottwald das Thema. Mich nervt der über Monate geführte Eiertanz der handelnden Personen und das stetige Stolpern von einer in die nächste Maßnahme. 

Wenn die Impfung unausweichlich und dermaßen wichtig ist wie täglich gepredigt wird, dann soll auch der Entschluss dazu gefasst werden und eine Impflicht verordnet werden. 

bearbeitet von casual1908

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Postinho
laskler89 schrieb vor 39 Minuten:

dass'd dich seit tagen auf mich einschießt, ist mir egal. ich denke, personen wie gottwald stehen in der öffentlichkeit, doch gewichtet seine meinung aufgrund seines standings und seiner popularität wesentlich stärker als meine oder deine, was ob seiner reichweite aber problematisch ist. gottwald outet sich ja indirekt, verpackt es aber in den deckmantel des mangelnden sports etc. das ist billig, und man braucht ja nur schauen, welche user seine beiträge teilen - zumindest fühlen sich diese in ihren ansichten bestätigt, was aber problematisch ist, weil ein staat und gut 2/3 der bevölkerung verzweifelt darum kämpfen, dieses problem endlich in den griff zu bekommen, und nein, dass hat auch nichts mit steckenpferden zu tun, denn weder reite ich, noch habe ich eine für polizeipferde.

Du kämpfst also darum und der Staat auch? :laugh:

Du schränkst dich in keinster Weise auch nur annähernd ein und zeigst mit dem Finger auf andere. Und nein, ich erspare mir hier ins Detail zu gehen!

Wie wäre es, wenn der Staat die unpopuläre Entscheidung trifft und Nägel mit Köpfe macht?

VIVA_ASK schrieb vor 2 Minuten:

Ich werde nicht ausgegrenzt, ich bin geimpft.

eingeschränkt bin ich auch als Geimpfter

bearbeitet von casual1908

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bunny is back
casual1908 schrieb vor 30 Minuten:

Dass du ich als moralische Höchstinstanz dazu äußerst, davon war auszugehen. 

nettes strohmannargument, hab schon drauf gewartet.

casual1908 schrieb vor 30 Minuten:

Bin völlig bei dir, dass zwei unterschiedliche Standpunkte unabhängig voneinander zu bewerten sind, aber sie zu bewerten, darauf wird oft vergessen. Ob dieser Opfersprech irgendeiner politischen Richtung zugeordnet werden kann überlasse ich anderen. In meinem und wohl auch in deinem Bekanntenkreis befinden sich Personen, die sich gegen eine Impfung aussprechen (weshalb auch immer) und nicht in eine politische Schublade gesteckt werden. 

Darüber hinaus ist es noch immer so, dass politische Parteien und Bewegungen dieses Thema und deren Personen vereinnahmen und nicht umgekehrt. 

man muss kein nazi sein, um den rechten quacksprech zu reproduzieren. auch hier wieder netter strohmannversuch. und nein, das hat eben gerade in OÖ nicht nur mit vereinnahmung zufälliger parteien zu tun. hierzulande gibt es eine starke wissenschaftsfeindliche tradition (die übrigens auch mit dem tief verwurzelten antisemitismus zu tun hat - "gift und jud tut keinem gut"), die natürlich vom rechten lager befeuert wird. ob das dann von alternativen homöopathen weitertransportiert wird oder von rechten idioten, ist völlig wurscht. 

casual1908 schrieb vor 30 Minuten:

Wenn die Impfung unausweichlich und dermaßen wichtig ist wie täglich gepredigt wird, dann soll auch der Entschluss dazu gefasst werden und eine Impflicht verordnet werden. 

da sind wir uns einig. nur leben wir leider nicht in einer technokratie, sondern haben volksvertreter, die ans christkind glauben. "predigen" tut das die wissenschaft schon lange. aber dein süffisanter ton lässt ja schon erahnen, wie viel du dann davon halten wirst (sag ich jetzt einfach mal). 

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Postinho
Petroleum schrieb vor 3 Minuten:

da sind wir uns einig. nur leben wir leider nicht in einer technokratie, sondern haben volksvertreter, die ans christkind glauben. "predigen" tut das die wissenschaft schon lange. aber dein süffisanter ton lässt ja schon erahnen, wie viel du dann davon halten wirst (sag ich jetzt einfach mal). 

Dann wirds aber auch Zeit, dass unsere Volksvertreter die wissenschaftlichen Forderungen und Predigten umsetzen und nicht mit einem Auge auf potentielle Wählerstimmen schielen. Dieses abgekaterte Spiel stinkt einfach. 

Bis vor kurzem hätte ich eine Impflicht kritisiert, wenn diese aber der einzige Weg aus der Krise sein sollte, werd ich mich damit anfreunden. Wobei anfreunden in meinem Fall falsch ist, da sowieso geimpft. 

 

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casual1908 schrieb vor 5 Stunden:

Bis vor kurzem hätte ich eine Impflicht kritisiert, wenn diese aber der einzige Weg aus der Krise sein sollte, werd ich mich damit anfreunden. Wobei anfreunden in meinem Fall falsch ist, da sowieso geimpft. 

 

So wie du in letzter Zeit aufgehst, war da wohl das falsche Impfserum drinnen. Diva.

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Weltklassekicker
Ventola schrieb vor 8 Stunden:

Also ich bin von mein meiner Meinung abgewichen. War vorher fürs impfen ohne Zwang, jetzt bin ich für die Impfpflicht. 

Trotzdem bleibt 2+2 = 4

und wen 2 bedeutet "bin als Österreicher zornig, traurig und (ver-)fassungslos"
und dann nochmal 2 bedeutet "Ich war überzeugt, dass unser Land aus der Geschichte gelernt hat"
dann ist 4 eindeutig gefährliches geschwurbel. Weil der nächste der mir den "es is wie bei den Nazis" in Reallife bringt, dem scheiß ich in den Hals. 

Edit: Quelle für die Gottwald Aussagen ist Felix Gottwald attackiert Regierung und gibt Rätsel auf - Sportpolitik - derStandard.at › Sport

Das du jemanden in den Hals scheissen möchtest, gefällt mir außerordentlich gut  ? 

Hat mir einen nächtlichen Lacher gebracht. Danke dafür……

 

 

 

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Surft nur im ASB

folgender ca 3 Kilometer text sind nicht von @LASK_92dem sowas zuzutrauen wäre (rein von der länge) aber von einem FB Profil eines andern schwarz weißen der eh hier ab und an rein schaut. vlt gibt er sich zu erkenne sonst auch egal weils eh um den Inhalt geht nicht um den ders verfasst hat. 

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

ich äußere mich hier relativ selten zum alles beherrschenden Thema. Warum? Ich war immer der Meinung, dass wirkliche Diskussion zu diesem Thema auf diesem reduzierten Weg, noch dazu ohne sich persönlich zu sehen, nicht stattfinden kann. Meines Eindrucks nach besteht die „Diskussion“ im internet aus 95% Polemik samt zugespitzter Vergleiche. Natürlich bin ich auch immer in Versuchung, mich dran zu beteiligen, weils oft einfach wirklich gut fürs eigene Gemüt ist!

Aber macht das die Diskussionskultur besser? Erreichen wir so wirklich etwas? Politiker werden diese Polemik schon aushalten. Aber mit uns gegenseitig sollten wir eher nicht so umgehen.

 

Der nächste Grund warum ich mich so selten äußere ist, dass es eine wahnsinnige Diskrepanz zwischen dem komplizierten Sachverhalt Covid, Erkrankung, Behandlung und Prophylaxe sowie der Art wie darüber berichtet und auf dieser Basis diskutiert wird besteht. Wir haben alle das Problem, dass komplexe Themen und Sachverhalte im medialen Zeitalter sowohl im positiven als auch negativen Sinn auf Schlagworte oder Schlagzeilen reduziert werden (müssen?) und so wahrgenommen werden. Wie bei der stillen Post wird alles durch Vereinfachung immer mehr verfälscht - und die tatsächliche Realität passt da plötzlich nicht mehr dazu.

 

Darum wird dieser Text jetzt nicht nur wahnsinnig lang, sondern ich bin auch nicht wirklich damit zufrieden weil ich immer noch den Eindruck habe, dass ich zu viel verkürzt habe und auf vieles nicht eingegangen bin damit möglichst wenig aus Langeweile aussteigen - das nur so als Warnung und Exit-Point für alle die jetzt grad keine Lust haben… ?

 

Ich bin was Meinungen betrifft eigentlich immer sehr liberal (zB brauchen wir 3G, oder doch 2G oder 2,5 oder gar nichts, ist es sinnvoll alle Schüler immer zu testen, bringt es was am Gang eine Maske aufzusetzen, im Büro aber nicht, braucht man in der PlusCity jetzt eine Maske oder nicht…) Was auf der Hand liegende Tatsachen (und die müssen immer als Basis von Meinungen anerkannt werden) betrifft reagiere ich aber immer sehr allergisch, wenn diese Tatsachen als Meinung, die verschieden sein kann, verkauft werden.

 

Zunächst zur eigentlich wichtigsten Frage: Haben wir als Gesamtgesellschaft aktuell mit Covid-19 ein akutes Problem (ja, auch das wird immer noch von manchen in Abrede gestellt)? 

Ja das haben wir! Jetzt mal abgesehen davon, dass man sich auf diversen Kanälen über aktuelle Hospitalisierungszahlen informieren kann:

In meinem Spital gibt es aktuell heute 2 Covid-Normalstationen (ehemalige Akutstation, eine chirurgische Station) mit zusammen 44 Patienten. Der durchschnittliche Pflegeaufwand einer Covidstation ist höher als eine 08/15-Station. Es liegen 7 Patienten mit Covid auf der internen Intensivstation die 7 reguläre Betten hat (+ein Notbett). Die Chirurgische Intensiv (10 Betten) muss also alle anderen Interne-Intensivpatienten zusätzlich versorgen. Da ein gewisser variabler Anteil (Alter? Impfstatus? Vorerkrankungen?) der heute positiv getesteten die Intensivpatienten von morgen sind muss geplant werden, wie im Herbst ´20 wieder zusätzliche Intensivbetten vielleicht wieder aufzubauen. Dazu muss Personal aus anderen Bereichen rekrutiert, wieder vorbereitet werden. Dieses Pflegepersonal und das Personal das auf den Covid-Normalstationen zusätzlich arbeitet muss woanders abgezogen werden. Das führt dazu, dass wir seit einer Woche unser OP-Programm bereits um ca. 1/3 reduzieren mussten, seit heute haben wir noch einen OP am Mittwoch abgeben müssen. Damit die Chirurgie nicht eine ganze Station verliert haben wir bis auf 3 Betten eine halbe Station hergegeben, die plastische Chirurgie wurde in die Orthopädie eingegliedert, die Remo-Station wurde geschlossen. Das ist alles nur, was ich erfahren habe, was noch alles runtergefahren werden musste weiß ich womöglich nicht.

Im Herbst 20 war es noch etwas krasser, ein großer Teil eines OP-Aufwachraums wurde zu einer Notfallintensiv umgebaut, wir hatten 4 Normalstationen, am Peak über 100 Normalpatienten.

 

Wenn jetzt jemand, egal von welcher Partei oder auf welchem TV-Sender, hergeht und behauptet, das Gesundheitssystem sei oder war nie überlastet dann ist das einfach falsch! Jeder der das behauptet lügt oder (weil er irgendwas wiederholt was irgendwer irgendwo behauptet hat) es ist ihm egal dass er die Unwahrheit sagt! Das System war und ist auch jetzt massiv auf Reserve! Das ist nicht einfach so dahingesagt, das IST SO!

 

Selbstverständlich pfropft das alles auf einem teilweise sehr prekär ausgestatteten System auf. Erst letzte Woche haben ich und viele Ärzte uns an den Protesten der Pflegekräfte beteiligt - aber das Problem ist ja nicht neu und müsste seit Jahren den Entscheidungsträgern bekannt sein.

 

Da sind wir schon beim nächsten Thema: Viele in der Gesellschaft, viele von Euch, ich auch haben nicht erst seit der Pandemie und schon gar nicht seit der letzten Woche nicht grad eine hohe Meinung der politischen Landschaft in Land und Staat. Alleine was in den letzten Tagen verlautbart wurde, was wann wie gilt, welcher Stufenplan jetzt warum schon und wann nicht gilt… kein Wunder dass sich kaum wer auskennt. Dazu kommen völlig unrealistische fast täglich wechselnde Vorgaben in Schulen ec. Und schließlich dIe fragwürdige pädagogische Maßnahme „Lockdown für Ungeimpfte“… (wie kontrollierbar ist sowas? Und mit Ausnahmen dass eh wieder das von vorher gilt, nur heißts schärfer. Ist diese Zuspitzung so gut für die Gesamtgesellschaft?)  Das und die gegenteiligen Polit-Scharfmacher die ja ungenannte Experten, die Hokus-Pokus für ausrechend halten sollen, im Verein mit völlig abstrusen Gschichtel-Druckern, schaffen eine Trotz-Atmosphäre bis es vielen reicht. Bis zur völligen Verweigerungshaltung („Leckts mich doch alle!“)- was ich oft grundsätzlich nachvollziehen kann.

 

Aber: Ich wiederhole mich an dieser Stelle: Dem Oaschloch-Virus ist Politik wurscht! Völlig! 

 

Das heißt wir müssen (!), wenn wir die Situation verbessern wollen, unser Handeln von unseren Emotionen der Politik gegenüber entkoppeln! Unser persönliches Handeln muss von der Pandemie-Situation bestimmt werden, nicht von der politischen (in welche Richtung auch immer).

 

Das perfide an diesem Virus ist, dass es tatsächlich so ist, dass eine Infektion einem persönlich (als einzelner) wahrscheinlich keinen schweren Verlauf beschert, gleichzeitig die Summe der geringen einzelnen Risiken wenn sie aufgrund der hohen Infektiosität gleichzeitig schlagend werden für das Gesamtsystem zu groß ist. Daraus erfolgt diese eigentlich groteske völlig diametrale Risikobewertung der beiden „Blöcke“ die derzeit so miteinander streiten.

 

Was hilft uns jetzt oder grundsätzlich weiter?

 

Ich komme auf meine Eingangsworte zurück, der Verkürzung bis zur Unkenntlichkeit. 

„Hilft die Impfung oder nicht?“ Die Antwort ist zwar an und für sich einfach (JA!), aber die Erklärung warum das so ist, warum es trotzdem so ist obwohl viele Schlagzeilen an der Oberfläche dagegen sprechen ist nicht „tschack“ darzulegen.

Viele haben den Eindruck, dass nun nach einigen Monaten plötzlich viele das Virus auch weitergeben können, viele plötzlich auch geimpft positiv getestet werden, einige sogar Fieber bekommen, manche sogar ins Spital müssen und ganz wenige intensiviert werden müssen und vereinzelte sogar trotzdem versterben - die Wirkung scheint verpufft. Dieser Eindruck ist oberflächlich betrachtet logisch.

Aber um das seriös beurteilen zu können muss man das genauer betrachten. Gestern waren von unserer Intensivstation mindestens 6 Covid-Intensivpatienten ungeimpft. Von unserer und der der Elisabethinen von 15 Patienten 14 ungeimpft. In OÖ ca. 83% der Intensivpatienten (Abendsendung ORF III). Eine Übersicht darüber für ganz OÖ wird jeden Mittwoch auf facebook durch die OÖ Gesundheitsholding veröffentlicht. Das saug ich und wer dort arbeitet und das sagt nicht aus den Fingern, die Situation ist so! 

 

Diese Zahlen angesichts der derzeitigen Situation müssten doch schon eindeutig genug sein, aber der Eindruck ist immer noch nicht richtig. Um halbwegs ein Gefühl dafür zu bekommen, müssten die Zahlen in erkrankte Geimpfte pro Gesamtzahl Geimpfter in dieser Altersgruppe (5 oder 10 Jahre Abstand) den erkrankten Ungeimpften pro Gesamtzahl Ungeimpfter in dieser Altersgruppe gegenübergestellt werden. Ich empfehle dazu diese Homepage aus Israel wo genau ausgeführt wird, warum die einfachen Zahlen ohne Berücksichtigung des Anteils der Gesamtuntergruppe und des Alters (als eines der Hauptrisikofaktoren für schwereren Verlauf) den Eindruck verfälschen: https://www.covid-datascience.com/post/israeli-data-how-can-efficacy-vs-severe-disease-be-strong-when-60-of-hospitalized-are-vaccinated 

Leider habe ich ähnliches für Österreich noch nicht gefunden.

 

Wenn man schon Politikern nichts mehr glaubt, dann bitte: Glaubt denen die sich seit Jahren tagtäglich mit der Situation konkret befassen! Einem Prof Wenisch, der seit 21 Monaten diese Patienten durchgehend auf seiner Intensivstation in Wien behandelt, einem Doz Lamprecht der seit 21 Monaten eine ganze Lungenabteilung mit einem Haufen solcher Patienten führt, quasi sämtliche Fachgesellschaften für jede Medizinische Disziplin auf der ganzen Welt: Die alle halte ich in dieser Sache für glaubwürdiger als zB einen Abtreibungsklinik-Arzt, der HIV nicht für die Ursache von AIDS hält aber von einer Partei als Experte hingestellt wird.

 

Für die Gesamtheit und für fast jeden einzelnen: Die Covid-Impfung wirkt!

 

Natürlich mit Abstrichen: Die Impfung wirkt nicht zu 100%, die Übertragung wird nur gewisse Zeit gehemmt, man kann mit zunehmender Zeit nach der zweiten Impfung immer leichter trotzdem erkranken, aber deutlich weniger wahrscheinlich schwer, wie lang die dritte Impfung wirkt kann man seriös noch nicht sagen,… Das meiste davon wussten wir schon am Anfang, manches haben  wir uns besser erhofft als eingetreten. Aber schon Prof. Kolaritsch vom Nationalen Impfgremium hat im Dezember/Jänner vermutet, dass es nicht zu einer sterilen Immunität kommt. 

 

In der ganzen Medizin gibts kaum Absolutes, nur Wahrscheinlichkeiten. Aber die sprechen nach wie vor für die Impfung. Jetzt kann man natürlich sagen: Wozu sollen wir dann die ganzen Jungen und sogar Kinder impfen, wenn die eh eine ganz geringe Wahrscheinlichkeit haben, schwer zu erkranken? Natürlich machen die derzeitigen Probleme im Spital in erster Linie die ungeimpften über 40. Nur in der derzeitigen Situation ist jeder der nicht zur Weiterverbreitung beiträgt (kürzlich geimpfte) fast genauso wichtig wie jeder individuell Geschützte in den Risikogruppen, aber da zählt Alter, Gewicht und sonstige Vorerkrankungen dazu und das ist ab meinem Alter ziemlich jeder! Von Long Covid, das in seiner Dimension und in den einzelnen Altersgruppen noch nicht seriös in die eine oder andere Richtung eingeschätzt werden kann rede ich da noch gar nicht.

 

Wie ich schon im Jänner nach meiner ersten Impfung gesagt habe: „Und wir müssen uns immer fragen: Was ist unsere Alternative?

Wir müssen uns eins bewusst sein: Eher früher als später wird jeder von uns mit dem Virus konfrontiert sein, geimpft oder nicht. Also müssen wir uns die Frage stellen, welches Risiko gehen wir ein?“

 

Deswegen habe ich am 18.10. meine dritte Impfung genommen. Deswegen haben meine Eltern heute ihre dritte Impfung erhalten. Deswegen hat meine Frau schon ihren Termin. Deswegen sind/werden meine Kinder geimpft. Und doch weiß ich, dass wir dran trotzdem erkranken können.

 

Die Impfung wird uns nicht alles ersparen. Es werden leider auch in Zukunft Menschen an dieser Erkrankung sterben. Grad ältere und Risikopatienten werden vielleicht immer wieder wie zur Influenza immunisiert werden müssen. Aber für alle drunter vertrau ich auf Prof. Drosten und Martin Moder: Irgendwann ists endemisch und jeder hat schon mehrmals natürlich Kontakt gehabt und dadurch immer wieder Immunität aufgebaut. Hoffentlich kommt es so - sicher ist leider nichts. Aber ich weiß, dass es bekannte Obskuranten insbesondere aus Bundes- und Landespolitik sowie Privatsenderintendanten sicher noch weniger wissen und deren Beitrag uns zurückwirft und nicht weiterbringt. Sowohl medizinisch als auch als Gesellschaft.

 

Davon ganz unabhängig gehört das System natürlich reformiert, gerade die Pflegestrukturen was Personalaufwand (das ist alles nur sehr langfristig möglich) und Bezahlung angeht! Das gilt aber völlig unabhängig von Covid, verschärft das Problem derzeit nur, und leider aber: selbst wenn dort alles Tip-top wäre, würden wir die gleichen Probleme weiterhin haben, vielleicht ein paar Tage später - das bedingt das exponentielle Wachstum.

 

Ich bin alles andere als glücklich mit der derzeitigen gesellschaftlichen Spaltung, die aber nicht so wie von einer Seite behauptet nur (aber auch) von Regierungsseite vorangetrieben wird. Ich war schon baff, als ich und hunderte meiner Kollegen von einer Gemeinderätin mehrfach öffentlich als „Verbrecher“ bezeichnet wurden während wir sehen was auch die Schauermärchen unter anderem genau dieser Partei in unseren Spitälern anrichtet!

 

Was rate ich, was glaube ich wäre wichtig? Vor allem Risikogruppen inkl. alle ab 40 (je älter desto dringend) sollten sich baldigst die dritte Impfung (nach Impfgremiumsempfehlung) holen. Wahrscheinlich ist für die meisten jüngeren Geimpften eine Infektion derzeit nicht gefährlich und vielleicht als erneute Immunisierung ausreichend. Und alle die noch gezögert haben, aus welchem Grund auch immer (je älter desto wichtiger): Vertraut der Wissenschaft! Seid Teil der Lösung! Nicht wegen der Politiker, wegen Euch und uns allen!

 

Und ganz wichtig an alle: Lasst dieses Thema nie größer werden als Eure Freundschaft und Euren Respekt als Nachbarn, Freunde, Bekannte untereinander! Wir sind auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind alle aufeinander angewiesen!

 

Ich bin und bleibe ein Optimist! Der Schas dauert zwar lang aber er wird vorbei gehen!

 

Bleibts xund!

 

Hilfreiche Links:

Unsere Ärztliche Direktorin heute im TV: 

https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14113069/Aerztin-zu-CoV-Lage-in-Spitaelern/15035630

 

Ö1 Journal- Interview mit Karin Engl, Stationsleiterin einer Intensivstation KUK vom 13.11.: https://oe1.orf.at/player/20211113/657137/1636802116000

 

Mittlerweile gelöschtes Facebook-Posting des 28-jährigen FPÖ-Politikers Michael Wagner nach seinem Intensivaufenthalt wegen Covid-19: 

https://image.puls24.at/images/hera_dyn_3840w_uncropped/1892972/fp%C3%B6ler.png

bearbeitet von TONY301

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