war in der gleichen maschine wie laugenstangerl.
meine eindrücke:
im stadion haben mich die besiktas-fans schon überzeugt.
wenn sie einmal vollgas gegeben haben, waren sie laut, sehr laut.
das stadion selbst hat schon was. schaut irgendwie "zusammengestoppelt" aus, laut eines freundes wurde der 3.rang der gegenkurve erst später "draufgesetzt", was das inönü ziemlich einzigartig macht. der away-sektor ziemlich abgefuckt, alles verrostet und ein richtiger "käfig", mit wurfnetzen überall.
der zugang war eng und immer nur für eine person geöffnet, wenn da mal 1.500leute kommen, dauerts eine stunde bis alle drin sind (scharfe kontrollen hats selbstverständlich auch gegeben, feuerzeug musste dran glauben). die kalte und feuchte nacht hab ich mir (wie viele andere) die zehen abgefroren.
istanbul selbst ist leider für die knapp 48std zu gross.
zu dritt haben wir aber recht viel zu fuss und per schiff erkundet.
in sultanahmet (wo wir gewohnt haben) sieht man sehr deutlich noch byzantinischen einfluss.
die kleinen, verwinkelten gassen, die byzantinisch-osmanischen trinkwasser-brunnen (hab nachgelesen: werden von fast 2000jahre alten zisternen gespeist), die engen (gerade mal 4-5m breiten) häuser, die im erdgeschoss noch gemauert, aber zwei etagen aus holz draufgesetzt haben, der irrsinnige verkehr, wo jeder nur auf das aufpasst, was vor ihm liegt, bestes "fast-food" und teures bier (sogar im kiosk oder süpermarket bekommst du die dose efes nicht unter 1,50€).
während meine havara mit den anderen der reisegruppe im "assos"-hotel nächtigten, hatte ich ein kleines (14zimmer) und gerade renoviertes hotel gefunden, in dem ich mit 31€/nacht fürs ez sehr gut geschlafen haben. super-käse hatten sie beim frühstück!
der grosse bazar kann mir aber gestohlen bleiben.
eigentlich nur ramsch oder gefakte markenware. türken im wiener dialekt wollen dir lederjacken um einen €100er andrehen, deren schnitt aus den 60ern und die verarbeitungsqualität mangelhaft ist. ein neues adidas-kapperl hab ich keines gefunden, obwohl ich gesucht habe.
dafür war die hl sopherl und die blaue moschee umso leiwander:
stehen sehr dominant auf einem hügel über dem goldenen horn und kannst kilometerweit sehen.
gut, dass wir die fahrt mit der fähre auf den asiatischen teil gemacht haben, dort war alles zwar (noch) ein bissl verfallener, aber dafür haben wir um drei oiros gut gegessen (in einem kleinen schnell-imbiss) gegenüber der anlegestelle. die köfte haben ausgezeichnet geschmeckt. nur ein freund war mit seinem sandwich "metroseksüel" (da war alles drin, was die küche zu bieten hatte) nicht zufrieden. das melanzani-gurken-wurst-köfte gemisch war ein angriff auf seine magennerven.
öffentlicher verkehr ist einfach:
jeder token kostet 1,75lira und muss vorher bei automaten gekauft werden (gilt für fähren und auch tram gleich). um die schranke zu öffnen (auch bei der tram!), musst ihn richtig einwerfen, dann erst kannst einsteigen. damit ersparen sie sich die kontrollore.
die leute selbst dort sind recht gastfreundlich und viele sprechen eigentlich ganz passables deutsch (haben die alle schon mal in de oder ö gehackelt?). nur "schiessen" sie dich gerne, wennst ned aufpasst. da wird falsch rausgegeben, oder es gibt verschiedene preise für die gleiche ware etc.
die mädchen und jungen frauen tragen fast ausschliesslich kein kopftuch und sind sehr hübsch.
vorm match dann auch noch dannyo, parazitu, elwood, wolfersberger und einige andere in einer bar getroffen und gleich mit einem efes angestossen. war lustig, sehr laut und sehr feucht!
endresümee: auf jeden fall eine (zumindest) einwöchige reise wert, um die wichtigsten sehenswürdigkeiten bzw museen besuchen zu können.
dann aber besser mit aua oder turkish-airlines fliegen, weil die am atatürk ankommen und nicht über eine stunde zum asiatischen flughafen gefahren werden muss.
edit
eins noch zu den "wiener türken", die mit uns nach istanbul geflogen sind.
als die mit uns beim visa-stand warteten (weil sie ö-pässe hatten), um brav ihre €15/person abzudrücken, dachte ich mir, wie oasch es sein muss, wennst nirgends dazu gehörst. von den "eigenen" leuten nicht mehr richtig akzeptiert, und von uns ö-ern mit "schleichts eich zruck in eire heimat" behandelt.
so eine situation ist weder einfach noch lustig, stelle ich mir vor.
und kommts mir nicht mit, "haben sie sich ja ausgesucht".
wo jemand geboren wird, liegt ausserhalb unserer einfluss-sphäre, nehme ich an.