Donaupark-Stadion


Fezza

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tobi93 schrieb am 9.11.2021 um 13:19 :

@Hochofen was führens da mitn alten kanal unter dem platz auf ?
wird der gefüllt ?

Ok. Mittlerweile habe ich erfahren, dass der Kanal wohl nicht wegkommt oder gefüllt wird sondern irgendwie "umbaut" werden soll. Es dürfte sich tatsächlich um einen historischen Kanal handeln, nämlich den, der die ganze Bescherung der Linzer Innenstadt, als die Ende des 19. Jahrhunderts erstmals kanalisiert wurde, in die Donau leitete. Bzw. in den sogenannten Fabriksarm, da die Straßerau ja damals eine Insel war.

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der rex schrieb vor 2 Stunden:

Also ein denkmalgeschützter Kanal von dem bis jetzt kaum jemand was wusste und der unsichtbar unter der Erde schlummerte wird umbaut?

Man wusste von dem sehr wohl was. Und deshalb wissen die Granitler auch, wie sie mit dem ungehen sollen. Keine Bange. Und "denkmalgeschützt" ist der nicht. Ist eher eine praktische Frage, dass man den drinlässt.

bearbeitet von Hochofen

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Sam Hawkens schrieb vor 2 Stunden:

wundert mich dass der kanal so bleiben kann da er ja relativ knapp unter der jetzigen Spielfläche liegt. hätte gedacht dass man für das Lager schon noch ein wenig nach unten muss, scheint nun aber nicht so zu sein.

Man muss auch für das Lager nach unten gehen. Aber könnte gut sein, dass seine nördliche Außenwand hinter dem Kanal sein wird. Werden wir bald erfahren.

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Da ja bisher keine Pläne vom Siegerprojekt veröffentlicht wurden, hab' ich einen Schnitt des ersten Entwurfs von Architekt Martin Kneidinger hochgeladen. Viel wird sich dieser Querschnitt des Lagers wohl nicht vom Aktuellen unterscheiden.

Und da sieht man, dass Spielraum für die Einhausung des historischen Kanals vorhanden wäre.

In jedem Fall für den östlichen Teil des Kanals beim Toilettencontainer, vermutlich auch für den anderen Teil Richtung Tor vorm Sudererhügel.

Bekommt die untere Lagerhalle halt zusätzlich ein längliches Betonpodest mit einem Einstieg in die Linzer Kanalisation des frühen 20. Jahrhunderts für Interessierte. ;)

 

Z PLAN Neues DPS 6.jpg

bearbeitet von Lady in Blue White Satin

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Lady in Blue White Satin schrieb vor 2 Stunden:

mit einem Einstieg in die Linzer Kanalisation des frühen 20. Jahrhunderts für Interessierte. ;)

Des späten 19. Jahrhunderts. Die erste Kanalisation der Innenstadt erfolgte von 1876 bis 1884. 1889 bis 1892 wurde der Fabriksarm zugeschüttet und das Abwasser an einer anderen Stelle in die Donau geleitet. ;)

bearbeitet von Hochofen

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Lady in Blue White Satin schrieb vor 2 Minuten:

Oh. Vielen Dank für die historischen Daten zum Kanal.

Gern. Wöchentlich Artikel über die Linzer Stadtgeschichte zu schreiben, ist Teil meiner Arbeit. Und sowohl die Kanalisation wie die Straßerinsel hatte ich schon bearbeitet. War darum keine Mühe, sondern nur Copy/Paste.

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Alles klar. Ich hab' gerade deinen interessanten Artikel gefunden ;)

Ich finde, er ergänzt unser Thema hier im Forum sehr gut, weil wir so über die Geschichte von Grund und Boden Bescheid wissen, auf dem die Fundamente des neuen Donauparkstadions errichtet werden. Deshalb erlaube ich mir ebenfalls Copy/Paste zu verwenden:

Quelle: https://www.facebook.com/alleslinz 

2. November 2021

 
Zitat

 

 
Die Insel, die so jäh verschwand wie sie entstand ? Linz-Ansichten
 
Reif für die Insel? In Linz musste man lange Zeit nicht weit reisen, um insulane Gefühle zu entwickeln.
Sehr lange Zeit, nämlich um die 400 Jahre lang, lag sie vor der Unteren Donaulände in der Donau.
Ein schweres Hochwasser - jenes des Jahres 1572 - hatte einen neuen Nebenarm der noch unregulierten Donau gebildet und dieses Eiland entstehen lassen. Es hatte eine Breite von rund 200 Meter und eine Länge von knapp einem Kilometer.
 
Der Donauarm erhielt später nach der 1672 gegründeten und nahe gelegenen Wollzeugmanufaktur den Namen "Fabriksarm". Die Insel selbst trug nach Ihrem Auftauchen die schlichte Bezeichnung "Au".
Im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie "Soldatenau" genannt, was auf eine Kaserne mit Truppenübungsplatz in den 1700er Jahren zurückgeht. Ihr letzter Name war "Straßerau" oder "Straßerinsel".
Einfach deshalb, weil ein gewisser Herr Straßer sie zu dieser Zeit erworben hatte. In dieser Zeit diente sie längst Erholungszwecken. Wie alte Postkarten zeigen, muss es dafür sogar ein Ausflugslokal gegeben haben.
 
Das 20. Jahrhundert erlebte das Gelände jedoch nicht mehr. Zumindest nicht als Insel. In den Jahren 1889 bis 1892 wurde der Fabriksarm zugeschüttet. Warum? Einserseits war dieser bereits sehr versandet, die Passage für Schiffe wurde damit immer schwieriger. Andererseits war von 1876 bis 1884 die Innenstadt erstmals kanalisiert worden. Von Kläranlagen war noch keine Rede, also wurde die Bescherung der Bewohner einfach in die Donau abgeleitet - genauer gesagt in den Fabriksarm. Die damit entstandene Kloake, die von der geringen Strömung dort kaum "gespült" wurde, kann man sich vorstellen.
Die "Lösung": Fabriksarm durch Aufschüttung künstlich verlanden und den Kanal an einer Stelle mit mehr "Durchzug" in den Fluss münden lassen!
Heute erinnert an die Insel nichts mehr. Bis auf eines! Die Zufahrtstraße von der Unteren Donaulände zur Neuen Eisenbahnbrücke, zum Donauparkstadion und zur Firma Intertrading heißt - Straßerau.
 

 

 
bearbeitet von Lady in Blue White Satin

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Hochofen schrieb vor 19 Stunden:

Womit bewiesen ist, dass an dieser Stelle Bier trinken eine weit längere Tradition hat als Fußball. Wenn das kein Omen ist. :D

Vor dem SV Tabakfabrik Linz soll es gerüchteweise bereits einen (jüdischen) Sportverein gegeben haben, der am Gelände der Straßerau oder des zugeschütteten Fabrikarms einen Sportplatz nutzte. Gibt es dazu vielleicht historische Quellen?

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