Was wurde aus ...???


Fezza

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Solang der Schellmann im Boot sitzt, sicher nicht!

Ohne Perzy gibt's BW, ohne Schellmann nicht.

Daher nehm ich wohl lieber mit einem lachenden und einem weinenden Aug' den existenten Verein ohne Perzy.

bearbeitet von MetzgerSKV

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  • 2 weeks later...
  • 2 weeks later...
kleschpies´ sandsack

ein ganz mächtiger des blauweissen fussball hat die grosse reise angetreten.bin mir sicher dass dort wo er ist auch weiterhin die bw geschicke verfolgen wird.

http://ooe.orf.at/news/stories/2650141/

ps-hoff da gibts noch einen spezialnachruf vom gernot

bearbeitet von klat

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Vor kurzem hat gernot noch ein ausführliches interview mit ihm geführt.

http://www.oepb.at/koepfe/johann-rinner-sk-voeest-linz.html

ruhe in frieden...

Der SK Voest war sein Leben

In einem Interview sagte er kürzlich:"Mir blutet noch heute das Herz,wenn ich sehe,was aus meinem SK Voest geworden ist!"

Hans Rinner(94)der am Freitag von der Bühne des Lebens abgetreten ist. Von 1954-1981 beiden Linzer Werkssportlern als Obmann das war, was heute ein Manager ist. Der aber wie 19 Manager agierte, war Rinner doch Chef von 19 Sportsektionen. Am stärksten schlug sein Herz aber für seine Fußballer, die am 1.Juni 1974 "ÖSTERREICHISCHER MEISTER" geworden sind. Das 40 Jahre-Jubiläum war Rinner,dem dabei heute das Herz geblutet hätte, nicht mehr vergönnt. Lebl._

Quelle "Krone"

RIP

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Wahnsinniger Poster
1. Juni 1974: der SK VÖEST Linz ist Österreichischer Fußballmeister.
 
40 Jahre ist es also schon her. Ich weiß noch, dass es das Pfingstwochenende war. Als 14-Jährige war ich in einem sehr emotionalen Alter und die Diskussion in der Familie war heftig, ob ich mit meinen Freunden ins Stadion gehen durfte oder den Familienausflug übers verlängerte Wochenende mitmachen musste.
 
1974 war überhaupt ein aufregendes Jahr. Die Ölkrise mit dem damit verbundenen Preisschock war gerade an ihrem Höhepunkt angelangt, der Nahe Osten, Vietnam, Kambodscha und Nixon die großen Themen.
 
Wir waren die sogenannte Babyboomer-Generation. Also die Jahrgänge von 1958, als die Geburtenzahlen explodierten, bis 1964, als der Pillenknick eine bis heute andauernde Talfahrt einleitete. Die Linzer Schulen waren überfüllt. Ich fand viele Freunde und Gleichgesinnte in einem Mikrokosmos, der sich von der Spittelwiese über die Fadinger-, Körner- zur Khevenhüllerschule erstreckte.
 
Musik war eine große Leidenschaft, Schifahren und langsam auch das andere Geschlecht.
 
Es gab Leichtathletik-Schulwettkämpfe, von dort wurden wir dann zu den Verbänden geholt. Aktiv Fußball spielten nur die Jungs und das vorrangig beim LASK. Klaus Dantlinger, Andi Roth und Didi Grüneis fallen mir da ein.
 
Für viele von uns stand der LASK aber für Althergebrachtes. Seine Anhänger waren - überspitzt formuliert - vorrangig Leute, die mit Mantel und Hut ins Stadion gingen. Er war der Klub der Eltern- und Großeltern-Generation, während der SK VÖEST Linz mit seinem jungen, dynamischen Image perfekt zur gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung der gerade beginnenden 70er Jahre passte.
 
Dass der Klub anfangs auch der Underdog in Linz war, trug ihm bei uns weitere Punkte ein.
Die Sympathien waren also damals in den Unterstufen der Linzer Gymnasien klar zu Gunsten von VÖEST Linz verteilt. Sympathie bedeutete aber noch lange nicht, dass man regelmäßig auf die Gugl pilgern konnte. Dafür waren wir noch zu jung, zu behütet und manchmal fühlten wir uns in unserer Leidenschaft auch von den Eltern unverstanden.
 
Ligafußball im Fernsehen existierte noch nicht. Dort wurden nur die Spiele der Nationalmannschaft gezeigt und Wintersport. Das Mitfiebern mit seiner Mannschaft spielte sich daher vor dem Radio ab. "Sport und Musik" hieß die Sendung, wo in Konferenzschaltung live von den Sportplätzen der Nationalliga berichtet wurde. Wenn sich Manfred Payrhuber von der Gugl meldete - "Tor in Linz! Tor in Linz!" - blieb einem für gewöhnlich kurz das Herz stehen, bis geklärt war, für wen es gefallen war.
 
Fanklubs waren mir keine bekannt.
 
Die WM 1970 und die EM 1972 kamen für viele von uns noch zu früh, die Olympischen Spiele 1972 blieben vor allem als entsetzliche Tragödie in Erinnerung. Manche hatten damals zwar ein Poster von Mark Spitz an der Wand hängen, die meisten von uns wurden aber über Nacht mit einer nicht so heilen Welt konfrontiert und entwickelten ein rasch wachsendes, politisches Bewußtsein.
 
Die Fußball-WM 1974 im Nachbarland war daher der erste große Fußball-Event für uns. Österreich war aber wieder nicht mit dabei. Unser Team hatte die große Chance im verschneiten Gelsenkirchen gegen Schweden nicht genutzt und war in Schönheit gestorben. Deshalb wurde in den ÖFB-Büros entschieden, die Anforderungen für aktuelle und zukünftige Nationalspieler in der heimischen Meisterschaft zu steigern und die höchste Spielklasse von 17 auf 10 ausgewählte Vereine zu reduzieren. Jedem Bundesland wurde ein Verein zugestanden, Wien zwei.
 
Erfahren hatten wir das irgendwann Ende April. Bei laufender Meisterschaft wurde beschlossen, dass am Ende sieben Mannschaften absteigen mussten, unabhängig von der Platzierung. Abgegolten wurde das den betroffenen Vereinen mit je einer Million Schilling, hörte man damals.
 
Die Steiermark entschied die Wahl zwischen Sturm und dem GAK sportlich, indem man die erreichten Punkte der letzten fünf Jahre heranzog. Sturm setzte sich in der letzten Runde knapp mit 149:147 gegen den GAK durch.
 
In Oberösterreich war der LASK gesetzt. In einer Fünfjahreswertung hätte VÖEST den LASK mit 181:158 klar ausgebremst, eine sportliche Lösung war aber in OÖ kein Thema.
 
Obwohl wir, angeführt vom jüngsten Trainer der Liga, eine tolle Saison spielten, war ab April die Stimmung eine ambivalente, denn der Abstieg drohte.
 
Sturm startete mit Seriensiegen fulminant in die Saison, brach dann aber ein. An der Tabellenspitze herrschte bald ein spannender Vierkampf. Wir lagen zumeist an der zweiten Stelle, hielten zuerst die Austria, dann Rapid auf Distanz, die ein tolles Frühjahr mit ihrem neuen Stürmerstar Hans Krankl spielten.
 
Mit Innsbruck lag der überlegene Serienmeister der letzten drei Jahre an der Spitze und an einen Meistertitel wagte in Linz wirklich keiner von uns zu glauben. Andererseits konnte sich Innsbruck auch nicht entscheidend absetzen. Wir blieben ihnen hartnäckig auf den Fersen.
 
In der viertletzten Runde lagen wir in Wien gegen die Austria (mit Daxbacher, Prohaska und Köglberger) vor 4.000 Zuschauern zur Pause schon 2:0 zurück und drehten noch das Spiel. Die Austria war nach dem 2:3 endgültig aus dem Rennen.
 
43 SSW Innsbruck
42 VÖEST Linz
41 Rapid Wien
 
So kam es an meinem 14. Geburtstag zur vorentscheidenden Begegnung mit den Tirolern und wir schossen die mit Nationalspielern gespickte Mannschaft vor 13.000 begeisterten Zuschauern mit 3:0 aus dem Stadion.
 
Am nächsten Tag sahen 8.000 Zuschauer auf der Pfarrwiese, wie Rapid den LASK 6:0 abfertigte und im Rennen um den Titel blieb.
 
44 VÖEST Linz
43 Rapid Wien
43 SSW Innsbruck
 
Hoffnung begann sich in Linz zu regen und viele setzen sich in der vorletzen Runde ins Auto und fuhren nach Eisenstadt. Tausende Linzer sollen im Burgenland gewesen sein. Eine der ersten großen Awayfahrten in Österreich war das. Der Druck war aber für die Spieler doch zu groß und es gab vor 10.000 Zuschauern ein enttäuschendes 0:0. Die einmalige Chance auf den Meistertitel war wohl dahin, der Abstieg drohte.
 
Rapid verlor bei Günter Praschaks Salzburgern vor 10.000 Zuschauern überraschend 0:3 und so konnte Innsbruck nach dem Pflichtsieg gegen den Sportclub den vierten Titel in Serie aus eigener Kraft schaffen.
 
45 (+36) SSW Innsbruck
45 (+21) VÖEST Linz
43 (+39) Rapid Wien
 
In der letzten Runde mussten die Tiroler nach Graz zu Sturm. Eigentlich eine sichere Sache, wenn Sturm als Fünfter in der Tabelle nicht verbissen gegen den Abstieg kämpfen würde.
 
Das war auch die Hoffnung der 6000 blauweißen Optimisten, die auf die Gugl pilgerten. Viele hatten ihre tragbaren Radios mit dabei.
 
Den Pflichtsieg gegen die Vienna hatten wir bereits nach einer halben Stunde mit dem Tor zum 2:0 in der Tasche.
 
In Graz stand es zur Pause vor 13.000 Zuschauern immer noch 0:0 und auch nach 80 Minuten. Unten auf dem Feld hielten unsere Spieler den Spielbetrieb aufrecht und blickten dabei immer wieder zu uns Zuschauern. Die Minuten zogen sich, wir umringten zu Hunderten jene, die Radios mit hatten.
 
Unvermittelt war das Spiel in Graz dann zu Ende und ein gewaltiger Aufschrei der Erleichterung ging durch die Menge. Die Spieler rissen die Arme hoch und umarmten sich bei laufendem Spiel. Dann kam auch schon die Durchsage des Stadionsprechers. Wir waren Meister!
 
Kurz danach hörten ich und viele andere trotz des ausgelassenen Jubels einen energischen Pfiff des Schiedsrichters. Tausende sprangen daraufhin auf die Laufbahn und stürmten das Feld in der Meinung, das Spiel sei zu Ende. War es aber noch nicht.
 
Bis auch die Letzten in ihrer Euphorie den Irrtum bemerkten, dauerte es einige Minuten und unsere Spieler und Ordner und ein paar Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, die Leute hinter die Outlinie zurückzudrängen. Der Schiedsrichter ließ dann stur noch ein Weilchen spielen...
 
Ob der ÖFB den originalen Meisterteller damals nach Graz oder doch nach Linz geschickt hatte, an das kann ich mich heute nicht mehr erinnern.
 
:)
 
47 VÖEST Linz
46 SSW Innsbruck
45 Rapid Wien
 
Rapid schlug den GAK übrigens vor nur 2.000 Zuschauern 2:0. Die Hütteldorfer Fans glaubten offensichtlich an kein Wunder mehr.
Dass es der einzige Meistertitel bleiben würde, das dachten wir damals natürlich nicht. Und so freuten wir uns auf eine erfolgreiche Zukunft.
 
Gerade, als Willi Kreuz kam, gingen die meisten von uns in andere Bundesländer studieren, viele beruflich dann ins Ausland. Bis auf die Mediziner kehrte von uns kaum eine/r nach Oberösterreich zurück.
 
Aber alle sind wir bis heute im Herzen Blauweiße geblieben.
 
Ach ja, der Vollständigkeit halber: da man ja den Meister schlecht absteigen lassen konnte, kam es zu einer LEX LASK. Man schüttelte eine Relegation aus dem Ärmel, die der LASK auch gewann. Dafür schickte man Vorarlberg in die Zweitklassigkeit. Die Vertreter aus dem Burgenland, aus Kärnten und aus Salzburg folgten in den folgenden Jahren, dann erwischte es auch den LASK. Ein Jahr später war er aber wieder da und wurde hinter uns Dritter. Zuvor hatten sich schon der GAK, die Vienna und der Sportclub in die neugeschaffene Bundesliga zurückgekämpft.
 
.

 

bearbeitet von Lady in Blue White Satin

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1. Juni 1974: der SK VÖEST Linz ist Österreichischer Fußballmeister.

40 Jahre ist es also schon her. Ich weiß noch, dass es das Pfingstwochenende war. Als 14-Jährige war ich in einem sehr emotionalen Alter und die Diskussion in der Familie war heftig, ob ich mit meinen Freunden ins Stadion gehen durfte oder den Familienausflug übers verlängerte Wochenende mitmachen musste.

1974 war überhaupt ein aufregendes Jahr. Die Ölkrise mit dem damit verbundenen Preisschock war gerade an ihrem Höhepunkt angelangt, der Nahe Osten, Vietnam, Kambodscha und Nixon die großen Themen.

Wir waren die sogenannte Babyboomer-Generation. Also die Jahrgänge von 1958, als die Geburtenzahlen explodierten, bis 1964, als der Pillenknick eine bis heute andauernde Talfahrt einleitete. Die Linzer Schulen waren überfüllt. Ich fand viele Freunde und Gleichgesinnte in einem Mikrokosmos, der sich von der Spittelwiese über die Fadinger-, Körner- zur Khevenhüllerschule erstreckte.

Musik war eine große Leidenschaft, Schifahren und langsam auch das andere Geschlecht.

Es gab Leichtathletik-Schulwettkämpfe, von dort wurden wir dann zu den Verbänden geholt. Aktiv Fußball spielten nur die Jungs und das vorrangig beim LASK. Klaus Dantlinger, Andi Roth und Didi Grüneis fallen mir da ein.

Für viele von uns stand der LASK aber für Althergebrachtes. Seine Anhänger waren - überspitzt formuliert - vorrangig Leute, die mit Mantel und Hut ins Stadion gingen. Er war der Klub der Eltern- und Großeltern-Generation, während der SK VÖEST Linz mit seinem jungen, dynamischen Image perfekt zur gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung der gerade beginnenden 70er Jahre passte.

Dass der Klub anfangs auch der Underdog in Linz war, trug ihm bei uns weitere Punkte ein.

Die Sympathien waren also damals in den Unterstufen der Linzer Gymnasien klar zu Gunsten von VÖEST Linz verteilt. Sympathie bedeutete aber noch lange nicht, dass man regelmäßig auf die Gugl pilgern konnte. Dafür waren wir noch zu jung, zu behütet und manchmal fühlten wir uns in unserer Leidenschaft auch von den Eltern unverstanden.

Ligafußball im Fernsehen existierte noch nicht. Dort wurden nur die Spiele der Nationalmannschaft gezeigt und Wintersport. Das Mitfiebern mit seiner Mannschaft spielte sich daher vor dem Radio ab. "Sport und Musik" hieß die Sendung, wo in Konferenzschaltung live von den Sportplätzen der Nationalliga berichtet wurde. Wenn sich Manfred Payrhuber von der Gugl meldete - "Tor in Linz! Tor in Linz!" - blieb einem für gewöhnlich kurz das Herz stehen, bis geklärt war, für wen es gefallen war.

Fanklubs waren mir keine bekannt.

Die WM 1970 und die EM 1972 kamen für viele von uns noch zu früh, die Olympischen Spiele 1972 blieben vor allem als entsetzliche Tragödie in Erinnerung. Manche hatten damals zwar ein Poster von Mark Spitz an der Wand hängen, die meisten von uns wurden aber über Nacht mit einer nicht so heilen Welt konfrontiert und entwickelten ein rasch wachsendes, politisches Bewußtsein.

Die Fußball-WM 1974 im Nachbarland war daher der erste große Fußball-Event für uns. Österreich war aber wieder nicht mit dabei. Unser Team hatte die große Chance im verschneiten Gelsenkirchen gegen Schweden nicht genutzt und war in Schönheit gestorben. Deshalb wurde in den ÖFB-Büros entschieden, die Anforderungen für aktuelle und zukünftige Nationalspieler in der heimischen Meisterschaft zu steigern und die höchste Spielklasse von 17 auf 10 ausgewählte Vereine zu reduzieren. Jedem Bundesland wurde ein Verein zugestanden, Wien zwei.

Erfahren hatten wir das irgendwann Ende April. Bei laufender Meisterschaft wurde beschlossen, dass am Ende sieben Mannschaften absteigen mussten, unabhängig von der Platzierung. Abgegolten wurde das den betroffenen Vereinen mit je einer Million Schilling, hörte man damals.

Die Steiermark entschied die Wahl zwischen Sturm und dem GAK sportlich, indem man die erreichten Punkte der letzten fünf Jahre heranzog. Sturm setzte sich in der letzten Runde knapp mit 149:147 gegen den GAK durch.

In Oberösterreich war der LASK gesetzt. In einer Fünfjahreswertung hätte VÖEST den LASK mit 181:158 klar ausgebremst, eine sportliche Lösung war aber in OÖ kein Thema.

Obwohl wir, angeführt vom jüngsten Trainer der Liga, eine tolle Saison spielten, war ab April die Stimmung eine ambivalente, denn der Abstieg drohte.

Sturm startete mit Seriensiegen fulminant in die Saison, brach dann aber ein. An der Tabellenspitze herrschte bald ein spannender Vierkampf. Wir lagen zumeist an der zweiten Stelle, hielten zuerst die Austria, dann Rapid auf Distanz, die ein tolles Frühjahr mit ihrem neuen Stürmerstar Hans Krankl spielten.

Mit Innsbruck lag der überlegene Serienmeister der letzten drei Jahre an der Spitze und an einen Meistertitel wagte in Linz wirklich keiner von uns zu glauben. Andererseits konnte sich Innsbruck auch nicht entscheidend absetzen. Wir blieben ihnen hartnäckig auf den Fersen.

In der viertletzten Runde lagen wir in Wien gegen die Austria (mit Daxbacher, Prohaska und Köglberger) vor 4.000 Zuschauern zur Pause schon 2:0 zurück und drehten noch das Spiel. Die Austria war nach dem 2:3 endgültig aus dem Rennen.

43 SSW Innsbruck

42 VÖEST Linz

41 Rapid Wien

So kam es an meinem 14. Geburtstag zur vorentscheidenden Begegnung mit den Tirolern und wir schossen die mit Nationalspielern gespickte Mannschaft vor 13.000 begeisterten Zuschauern mit 3:0 aus dem Stadion.

Am nächsten Tag sahen 8.000 Zuschauer auf der Pfarrwiese, wie Rapid den LASK 6:0 abfertigte und im Rennen um den Titel blieb.

44 VÖEST Linz

43 Rapid Wien

43 SSW Innsbruck

Hoffnung begann sich in Linz zu regen und viele setzen sich in der vorletzen Runde ins Auto und fuhren nach Eisenstadt. Tausende Linzer sollen im Burgenland gewesen sein. Eine der ersten großen Awayfahrten in Österreich war das. Der Druck war aber für die Spieler doch zu groß und es gab vor 10.000 Zuschauern ein enttäuschendes 0:0. Die einmalige Chance auf den Meistertitel war wohl dahin, der Abstieg drohte.

Rapid verlor bei Günter Praschaks Salzburgern vor 10.000 Zuschauern überraschend 0:3 und so konnte Innsbruck nach dem Pflichtsieg gegen den Sportclub den vierten Titel in Serie aus eigener Kraft schaffen.

45 (+36) SSW Innsbruck

45 (+21) VÖEST Linz

43 (+39) Rapid Wien

In der letzten Runde mussten die Tiroler nach Graz zu Sturm. Eigentlich eine sichere Sache, wenn Sturm als Fünfter in der Tabelle nicht verbissen gegen den Abstieg kämpfen würde.

Das war auch die Hoffnung der 6000 blauweißen Optimisten, die auf die Gugl pilgerten. Viele hatten ihre tragbaren Radios mit dabei.

Den Pflichtsieg gegen die Vienna hatten wir bereits nach einer halben Stunde mit dem Tor zum 2:0 in der Tasche.

In Graz stand es zur Pause vor 13.000 Zuschauern immer noch 0:0 und auch nach 80 Minuten. Unten auf dem Feld hielten unsere Spieler den Spielbetrieb aufrecht und blickten dabei immer wieder zu uns Zuschauern. Die Minuten zogen sich, wir umringten zu Hunderten jene, die Radios mit hatten.

Unvermittelt war das Spiel in Graz dann zu Ende und ein gewaltiger Aufschrei der Erleichterung ging durch die Menge. Die Spieler rissen die Arme hoch und umarmten sich bei laufendem Spiel. Dann kam auch schon die Durchsage des Stadionsprechers. Wir waren Meister!

Kurz danach hörten ich und viele andere trotz des ausgelassenen Jubels einen energischen Pfiff des Schiedsrichters. Tausende sprangen daraufhin auf die Laufbahn und stürmten das Feld in der Meinung, das Spiel sei zu Ende. War es aber noch nicht.

Bis auch die Letzten in ihrer Euphorie den Irrtum bemerkten, dauerte es einige Minuten und unsere Spieler und Ordner und ein paar Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, die Leute hinter die Outlinie zurückzudrängen. Der Schiedsrichter ließ dann stur noch ein Weilchen spielen...

Ob der ÖFB den originalen Meisterteller damals nach Graz oder doch nach Linz geschickt hatte, an das kann ich mich heute nicht mehr erinnern.

:)

47 VÖEST Linz

46 SSW Innsbruck

45 Rapid Wien

Rapid schlug den GAK übrigens vor nur 2.000 Zuschauern 2:0. Die Hütteldorfer Fans glaubten offensichtlich an kein Wunder mehr.

Dass es der einzige Meistertitel bleiben würde, das dachten wir damals natürlich nicht. Und so freuten wir uns auf eine erfolgreiche Zukunft.

Gerade, als Willi Kreuz kam, gingen die meisten von uns in andere Bundesländer studieren, viele beruflich dann ins Ausland. Bis auf die Mediziner kehrte von uns kaum eine/r nach Oberösterreich zurück.

Aber alle sind wir bis heute im Herzen Blauweiße geblieben.

Ach ja, der Vollständigkeit halber: da man ja den Meister schlecht absteigen lassen konnte, kam es zu einer LEX LASK. Man schüttelte eine Relegation aus dem Ärmel, die der LASK auch gewann. Dafür schickte man Vorarlberg in die Zweitklassigkeit. Die Vertreter aus dem Burgenland, aus Kärnten und aus Salzburg folgten in den folgenden Jahren, dann erwischte es auch den LASK. Ein Jahr später war er aber wieder da und wurde hinter uns Dritter. Zuvor hatten sich schon der GAK, die Vienna und der Sportclub in die neugeschaffene Bundesliga zurückgekämpft.

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Herzlichen Dank für dieses stück Zeitgeschichte. Da werden Erinnerungen wach. Ich machte damals eine Lehrausbildung für Schlosser und hatte kaum Geld,wollte aber unbedingt die Spiele des Sk Voest sehen. Und es stimmt, damals dachte keiner es könnte der letzte Meistertitel sein, geschweige eine Liquidierung der Voest jahre später!

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