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aktuelles kraetschmer-interview vom kurier

"Austria wird es immer geben, nur nicht mehr als Traumland"

Austria steht nach Stronachs Ausstieg vor neuen Herausforderungen. Manager Markus Kraetschmer spricht über Ist-Zustand und Perspektiven.

Keine Weihnachtsfeier bei Austria – ein Indiz für leere Party-Kassen?

Nein. Die Spieler wollten nach der letzten Runde direkt in den Urlaub. Es war keine Flucht vor Problemen, sondern ein normales Bedürfnis.

Ausgerechnet in den Wochen des Umsturzes hat die Mannschaft maximal gepunktet.

Eine sehr positive Reaktion, ein Beweis für Teamgeist und Zusammenhalt.

Austria ist Winterkönig und schärfster Rivale von Salzburg. Wer wird Meister?

Ein offenes Rennen. Salzburg hat mehr Druck.

Könnte der Meisterteller Frank Stronach zu einem Rückzieher bewegen?

Wenn starke Akademiker kommen, sich das Red-Zac-Team weiterhin so gut hält, das Stadion-Projekt in Angriff genommen wird und die Mannschaft Meister wird, dann ...

Wie gut sind die neuen Geldbeschaffer unterwegs?

Seriöse, ausformulierte Verträge gibt es noch nicht.

Quälen Austria Sorgen um die Zukunft?

Austria wird’s immer geben. Dafür hat der Klub schon zu viel erlebt und gelitten. Aber nicht mehr als Traumland, sondern in der neuen Realität.

Ist die Zeit prominenter Namen bei Austria ab Juni 2007 vorbei?

Ballack oder Hitzfeld werden wir nie bekommen. International sind wir Kleinhäusler. Deshalb war auch Christoph Daum so schnell wieder weg.

Rapid hat mit deutlich niedrigerem Budget als Austria in der Champions League gespielt. Ein Beweis für?

In erster Linie für Kontinuität und Ruhe. Kontinuität gilt bei uns auch, sonst hätte es Stöger und Schinkels nach Stavanger nicht mehr gegeben.

Stronach und Kontinuität – ein klassischer Gegensatz voller Irrtümer.

Stronach wollte immer Erfolg, deshalb die vielen Veränderungen. Mittlerweile ist er überzeugt, dass im Fußball doch andere Mechanismen herrschen als in der Wirtschaft.

Viele könnten sich Rachimow als Trainer vorstellen.

Es gibt keinen Anlass für Änderungen. Stöger zieht seinen Kurs durch, scheut dabei keine Konfrontation. Schinkels muss man ein paar Anfängerfehler verzeihen. Er erweist sich als extrem engagierter Trainer.

Kommen neue Spieler im Winter?

Wir freuen uns auf zwei Neuzugänge: Auf Janocko und Vachousek. Wirklich Neue kommen nicht.

Roman Wallner und Austria?

Im Moment spricht nichts dafür. Aber gerade im Fußball gilt: Sag niemals nie.

kurier.at

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Santini Tottenham

T-MOBILE BUNDESLIGA / Frenkie Schinkels (42) über seinen Trainer-Job bei der Wiener Austria, die Akzeptanz der Fans, den Rückzug von Frank Stronach und worauf sich die Spieler einstellen müssen.

"Goldene Zeit ist Vorbei"

von Rouven Ertlschweiger

NÖN: Nachdem Peter Stöger die Sportchef-Funktion übernommen hat, haben sie nun auf der Bank das alleinige Sagen. Ein kleiner Karriereschub als Weihnachtsgeschenk?

Frenkie Schinkels: Nein. Peter hat mich auch vorher schon alleine arbeiten lassen. Weil er Vertrauen in meine Arbeit hat und meine Fußball-Philosophie teilt. Er ist der Chef, aber die Aufstellung und Trainingspläne habe ich bis jetzt auch immer gemacht.

NÖN: Sie gelten als lustiger Typ. Wie wichtig ist Ihnen der Spaßfaktor bei Ihrer Arbeit?

Schinkels: Ich glaube, dass man nur Erfolg haben kann, wenn man seine Arbeit auch mit Freude macht. Deswegen ist für mich das größte Kompliment, wenn etwa ein Joey Didulica sagt: Trainer, wir haben eine super Stimmung im Team. Wenn das ein 17-Jähriger sagt, weiß ich sowieso schon Bescheid.

NÖN: So anerkannt Sie bei den Spielern sind, so wenig mögen Sie die Austria-Fans.

Schinkels: Peter Stöger und ich werden von den Fans nicht akzeptiert. Obwohl ich sagen muss, dass wir auch nichts gegen dieses Image tun. Weder positiv noch negativ. Wir arbeiten Tag und Nacht für die Austria und geben alles für den verein. Ich bin aber nicht einer, der ein Fass Bier bezahlt, nur damit die Fans meinen Namen singen. Ich kann nur die Tabelle sprechen lassen.

NÖN: Stichwort Stronach-Rückzug. Muss die Austria in Zukunft sehr viel kleinere Brötchen backen als bisher?

Schinkels: Davon bin ich hundertprozentig überzeugt. Für die Spieler sind die goldenen Zeiten vorbei, und für die Trainer sowieso. Etliche Akteure werden bei uns viel weniger verdienen, denn bis dato waren die Gehälter nur mit einem Privatsponsor a la Frank Stronach möglich. Mit den Einnahmen von 6000 Zuschauern lässt sich das nicht finanzieren.

NÖN: Glauben Sie, dass jeder Akteur bei der Austria sein Geld auch tatsächlich wert ist?

Schinkels: Nein, weil ich generell finde, dass jeder Fußballer und Trainer überbezahlt ist. Wenn man für sein Hobby ein bisschen Geld bekommt, ist das das Schönste, was es gibt. In Österreich müssen wir endlich kapieren, dass wir uns in der Weltrangliste in der dritten Gruppe befinden und am Weg in die vierte sind. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt meiner Meinung nach weder bei den Spielern noch bei den Trainern.

NÖN: Im Kader der Wiener Austria stehen mit Ernst Dospel und Christian Schragner (beide aus Absdorf) sowie Florian Metz (Zwettl) drei Akteure aus Niederösterreich. Wie beurteilen Sie diese Spieler?

Schinkels: Der Vertrag von Ernst Dospel läuft aus, deswegen zählt er zu den Leuten, die im Frühjahr zeigen müssen, wie wertvoll sie für die Austria sind. Der Kapitän-Bonus ist Frank Stronach egal. Christian Schragner hat sich super entwickelt und ist eine richtige Stimmungskanone im Team. Und Florian Metz wird sowieso seinen Weg machen. Er hat einen Profivertrag bekommen und zählt für mich zu den großen EM-Hoffnungen.

NÖN: Hand aufs Herz. Haben Sie selbst noch damit spekuliert, jemals als Trainer den Sprung in die Bundesliga zu schaffen?

Schinkels: Eigentlich nicht, weil ich nicht zufällig auf der Tribüne sitze, wenn ein anderer Coach wackelt. oder zufällig im Cafehaus bin, wo der Klubpräsident immer seine Melange trinkt. Das kann ich nicht. Für mich war das o.k. Ich habe mir gedacht, Gerechtigkeit wird es sicher geben, aber eben nicht für mich. Und dann hatte ich plötzlich in einer Woche zwei Angebote - eines von Mattersburg und einer von der Wiener Austria.

NÖN: Und haben Mattersburg abgesagt, obwohl sie Martin Pucher im Wort waren.

Schinkels: Ich habe mich nachher tausendmal bei ihm entschuldigt, weil ich an seiner Handschlagqualität gezweifelt habe. Austria hat mir einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt, und ich wollte nichts riskieren. Deswegen bin ich zu Stronach gegangen.

NÖN: Und wie groß ist die Gefahr, dass Sie gleich mitgehen, wenn auch er geht?

Schinkels: Die Gefahr ist sehr groß, aber ich kann gut damit leben. So ist Fußball.

bearbeitet von CarolusMagnus

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The Pezident of Bäristan

Highlight in der NÖN:

[...] Ich bin aber nicht einer, der ein Fass Bier bezahlt, nur damit die Fans meinen Namen singen. [...]

Selbe Frage wie anderswo: Wen möchte das Scherzküberl damit anschwärzen?

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Roman Wallner und Austria?

Im Moment spricht nichts dafür. Aber gerade im Fußball gilt: Sag niemals nie.

kurier.at

916580[/snapback]

gibt es da ein geruecht?

das waer ja lustig ...

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Also ein Trainer oder Spieler muss nicht "alles" für die Fans tun um beliebt zu sein.

Ein Ogris konnte oft privat ein "rauher Kerl" sein, oder ein Didi Constantini war in Gesprächen gegenüber Fans oftmals sehr zurückhaltend und reserviert. Dennoch waren Beide sehr beliebt. Ein Kitzbichler war privat der total nette Kerl, der versucht hat den Fans näher zu kommen, doch er hatte nie eine ernsthafte Chance bei den Fans.

Schinkels ist mMn unbeliebt weil er in seiner Premierezeit Söndergaard mehr als bloß "angefahren" hat und es jetzt bei weitem schlechter macht als sein kritisierter Vorgänger. Das Gespann Stöger & Schinkels hat null Rückhalt bei den Fans weil sie in der Stronachära installiert wurden, wo es aber unter anderem vorkam dass ein Schachner wg. mangelnder Erfahrung austauscht worden ist. Stronach hat seine Philosophie permanent geändert. Fanlieblinge wurde oft kaltschnäuzig und grundlos geschaßt und dann wollte man sich auch nicht ständig irgendeinen "Ersatz" aufschwärzen lassen... Der Satz der violetten Verbundenheit und Zusammengehörigkeit wurde vor allem immer dann von den Leuten strapaziert die die Kontinuität der hektischen und antihumanen Systemlosigkeit mitverantwortet haben.

Einen Verein zu führen heißt halt mehr als "Geld" reinzustecken. Emotionen, Leidenschaft, Traditionsverbundenheit sind für viele hier nur billige Schlagwörter, doch es ist das was den Fußball ausmacht vor allem bei Klubs wo man denkt dass es nur ums Geld geht (Barcelona, Real, ManU, etc.). Leider ist bei uns sehr viel violettes Porzellan zerschlagen worden...

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Top-Schriftsteller
Also ein Trainer oder Spieler muss nicht "alles" für die Fans tun um beliebt zu sein.

Ein Ogris konnte oft privat ein "rauher Kerl" sein, oder ein Didi Constantini war in Gesprächen gegenüber Fans oftmals sehr zurückhaltend und reserviert. Dennoch waren Beide sehr beliebt. Ein Kitzbichler war privat der total nette Kerl, der versucht hat den Fans näher zu kommen, doch er hatte nie eine ernsthafte Chance bei den Fans.

Schinkels ist mMn unbeliebt weil er in seiner Premierezeit Söndergaard mehr als bloß "angefahren" hat und es jetzt bei weitem schlechter macht als sein kritisierter Vorgänger. Das Gespann Stöger & Schinkels hat null Rückhalt bei den Fans weil sie in der Stronachära installiert wurden, wo es aber unter anderem vorkam dass ein Schachner wg. mangelnder Erfahrung austauscht worden ist. Stronach hat seine Philosophie permanent geändert. Fanlieblinge wurde oft kaltschnäuzig und grundlos geschaßt und dann wollte man sich auch nicht ständig irgendeinen "Ersatz" aufschwärzen lassen... Der Satz der violetten Verbundenheit und Zusammengehörigkeit wurde vor allem immer dann von den Leuten strapaziert die die Kontinuität der hektischen und antihumanen Systemlosigkeit mitverantwortet haben.

Einen Verein zu führen heißt halt mehr als "Geld" reinzustecken. Emotionen, Leidenschaft, Traditionsverbundenheit sind für viele hier nur billige Schlagwörter, doch es ist das was den Fußball ausmacht vor allem bei Klubs wo man denkt dass es nur ums Geld geht (Barcelona, Real, ManU, etc.). Leider ist bei uns sehr viel violettes Porzellan zerschlagen worden...

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Das mag zwar alles stimmen, trotzdem bin ich überzeugt, dass der Hauptgrund für die Ablehnung von Schinkels darin liegt, dass er uns viel versprochen hat, aber wenig gehalten. Siehe Offensivfußball.

Abgesehen davon erachte ihn einfach nur als peinlich, und damit einer Austria unwürdig. Vielleicht ist er aber gerade deshalb der passende Trainer, wenn man beachtet, was sich bei uns derzeit abspielt...

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Surft nur im ASB
Emotionen, Leidenschaft, Traditionsverbundenheit sind für viele hier nur billige Schlagwörter, doch es ist das was den Fußball ausmacht vor allem bei Klubs wo man denkt dass es nur ums Geld geht (Barcelona, Real, ManU, etc.). Leider ist bei uns sehr viel violettes Porzellan zerschlagen worden...

918687[/snapback]

Im Fussball gehts darum das Runde ins Eckige zu befördern, sprich zu gewinnen. zumindest im Profifussball ist das absolut so. Das was du meinst ist träumen. Ein Zeitvertreib. Ein Hobby-Bobby.

"nur ums Geld geht", wo lebst du? Lebst du?? Dein ganzes leben dreht sich um Geld. 99% aller Antworten auf Fragen ist "Geld".

Also komm nicht mit solch nostalgischen auswendig gelernten Floskeln.

Wer Barcelona nicht gerne zukuckt, sondern wegschaut nur weils ein reicher Klub ist tickt nicht richtig.

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Jössas nah zurück an den Start mit dir.

Ich schau Fußball wegen der Leidenschaft, der Emotion und Stimmung und nicht

wegen Hauptsponsoren oder irgendwelchen Werbungen. Ein Ronaldinho kann Gefallen (habe ich schon live gesehen), doch ein NullAchtFünfzehnKicker der ein geiles Tor schießt kann auch gefallen. Wenn du das nicht kapierst dann tust mir leid.

Was heißt ich schaue Barca nicht gerne zu?! Habe ich nie behauptet.

Barcelona hat trotz großer Geldsummen nach wie vor Sinn für Tradition.

Sie haben nach wie vor keinen Trikotsponsor weil sie sich als katalanische Auswahl betrachten. Real Madrid würde trotz zig Millionen NIE die Farben wechseln.

Und was bei ManU passiert wenn ein dummer Ami einsteigt sieht man eh.

30.000 Mitglieder umfasst die Vereinigung der "Shareholders United" die sich gegen Glazzer richtet.

Gerade dort wo die größten Millionen im Spiel sind herrscht auch so etwas wie Verantwortung dem Verein und seiner Identität gegenüber. Natürlich gibt es auch negative Ausnahmen und es gab auch schon zahlreiche Pleiten von großen Klubs.

Doch dort wo die meisten Milliarden hin und her geschoben werden ist ein grosses Pool an Fußballfans und Fußballfreunde die ihren Verein, ihre Stadt zelebrieren und die sich ihren Verein nicht "austauschen" lassen.

Seelenlose Experiemente ala Mateschitz hätten in Italien, Spanien, Deutschland und England KEINE Chance. Bei uns hingegen schon, denn da ist einem der mögliche Starspieler näher als der Verein selber und das ist eigentlich traurig...

bearbeitet von WilhelmHeinrichRiehl

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The Pezident of Bäristan

Erstmal zerpfücke ich deine Kommentare und anschließend folgt noch eine Aufklärung.

Genau der zitierte Absatz ist das Essentielle im Fußball. Was mit Geld und mit dem Treten dieser Werte (nicht) erreicht wurde, haben wir seit 99 gesehen. Ein Fußballverein kann nicht wie ein Firma geführt werden.

Es ist richtig, wenn du schreibst, das "Runde gehört ins Eckige", aber willst du dir allwöchentlich ein Gemauere und ein daraus vielleicht resultierendes 1:0 antun oder lieber Spiele wie gegen den GAK, wo spektakulär gespielt wurde und eventuell auch ein Verlierer Austria Wien am Platz stehen hätte können, ansehen.

Ich persönlich verzichte auf Mauerfußball, denn langweilen kann ich mich weitaus billiger.

Das liebe Geld. Eine mehr als traurige Einstellung, aber leider ist die Menschheit so geworden.

Die Aufklärung:

WilhelmHeinrichRiehl schrieb nichts darüber, dass er Spiele von Barcelona wegen des "Reichtums" nicht ansehen würde, sondern, dass eben diese Vereine reich sind als auch die wichtigsten Werte im Fußball respektieren.

Edith: WHR war schneller und hat aufgeklärt.

bearbeitet von Pezi

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Jahrhunderttalent
NÖN: Im Kader der Wiener Austria stehen mit Ernst Dospel und Christian Schragner (beide aus Absdorf) sowie Florian Metz (Zwettl) drei Akteure aus Niederösterreich. Wie beurteilen Sie diese Spieler?

Schinkels: Der Vertrag von Ernst Dospel läuft aus, deswegen zählt er zu den Leuten, die im Frühjahr zeigen müssen, wie wertvoll sie für die Austria sind. Der Kapitän-Bonus ist Frank Stronach egal. Christian Schragner hat sich super entwickelt und ist eine richtige Stimmungskanone im Team. Und Florian Metz wird sowieso seinen Weg machen. Er hat einen Profivertrag bekommen und zählt für mich zu den großen EM-Hoffnungen.

:heul::heul: Cu Mila, es war eine schöne Zeit!

NÖN: Und haben Mattersburg abgesagt, obwohl sie Martin Pucher im Wort waren.

Schinkels: Ich habe mich nachher tausendmal bei ihm entschuldigt, weil ich an seiner Handschlagqualität gezweifelt habe. Austria hat mir einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt, und ich wollte nichts riskieren. Deswegen bin ich zu Stronach gegangen.

Na klar, hauptsache die Trainer werden überbezahlt.

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Superstar
Im Dezember 2004 wurde Toni Polster als mächtigster Austria-Manager in der Ära Frank Stronach präsentiert. Nur fünf Monate später wurde er gefeuert. Mittlerweile räumt das Arbeitsgericht die Scherben auf, hat Stronach seinen Rückzug bekannt gegeben. Polster indes lässt sich fern ab der Fußball-Bühne als Dancing-Star feiern. Ein Comeback auf jener kündigt sich vorerst nicht an.

KURIER: 2005 – ein Jahr zum Vergessen?

POLSTER: Im Gegenteil. Eine Hochschaubahn der Gefühle. Tief unten, ganz oben. Ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen.

Und einem Berg von Geld?

Ein Scherz? Ich erwarte, dass ich das bekomme, was mir laut Vertrag zusteht. Die Gerechtigkeit wird siegen. Stronach hat mir im blauen Brief eine saubere Lösung angeboten. Die Realität sah anders aus. Es ist mir zu dumm, über 265 Euro zu reden, wenn ich täglich 12 und mehr Stunden für Austria gearbeitet habe. Ein absurder Vorwurf.

Wie viel Geld forderst du?

Das weiß mein Anwalt Dr. Ploil. (Anm.: Polster klagt auf 522.000 Euro Fixum plus Provisionen, die sich erst nach Rechnungslegung durch Austria errechnen lassen).

Du hast während des Prozesses Stronach öffentlich als Ahnungslosen in Sachen Fußball bezeichnet. Ein Schuss ins eigene Tor?

Darf man die Wahrheit nicht sagen? Er kennt nicht einmal die einfachsten Regeln. Geschweige denn die Feinheiten. Er hat mir nie die Chance gelassen, mich zu beweisen. Er hat alles selbst entschieden. Wozu hat er mich geholt?

Eine Demütigung?

Nein, ein Albtraum. Das wenige Positive: Austria hat in der kurzen Zeit das umgesetzt, was ich konzipiert habe.

Was konkret?

Das Sponsoren- und das VIP-Konzept. Wir haben durch Werbepartner die Kosten minimiert. Mit Peugeot, Siemens und Marriott attraktive Deals abgeschlossen.

Polster-Kenner sagen, du wolltest bei allen Abschlüssen kräftig mitschneiden.

Bei Verträgen, die über meine Vermittlung zu Stande gekommen sind, war ich beteiligt. Eine Leistungsprämie, wie sie im Sport üblich ist. Dafür habe ich ein geringeres Fixum akzeptiert. Aber bei diesem Kapitel geht es nicht um meine Provision sondern um den Profit für Austria.

Manche behaupten, du hättest mit Sponsor-Zusagen an Kuratoriumsmitglied Denk, der an die Klubspitze wollte, an Stronachs Abgang bei Austria mitgemischt.

Ich habe Helmut Denk Hilfe zugesagt, wenn die Umstände stimmen. Nicht mehr. Wäre bei einem schwebenden Verfahren auch nicht klug gewesen.

Hat dich der Rausschmiss Sympathiebonus gekostet?

Vom Gefühl und von den Fakten her nicht. Polster steht für Ehrlichkeit, Korrektheit, harte Arbeit und Spaß am Job. Umso mehr hat mich der Gang zum Arbeitsgereicht gestört. Wer dort hinmuss, ist in jedem Fall Verlierer.

Als Dancing-Star hast du höhere TV-Quote erreicht als bei Länderspielen. Verrückt?

Die ganze Geschichte war PR-technisch genial, es gab Toni Polster pur und ich habe Schichten angesprochen, die ich sonst nie erreicht hätte. Dabei war es Knochenarbeit. Seit meinem Hochzeitswalzer habe ich nie mehr getanzt. Es war wie ein Match – das Adrenalin habe ich bis in die Schädeldecke gespürt.

Wird alles Gold, was Toni Polster anfasst?

Zu viel Gold soll’s nicht sein, sonst fällt mir gleich wieder Stronach ein. Wer Gold hat, macht die Regeln.

Stronachs Rückzug schafft Austria Probleme. Welche Perspektiven siehst du?

Kaum ist ein Machtvakuum da, will mancher zeigen, dass er es auch kann. Wichtig ist, wie Bürgermeister Häupl gesagt hat, die Kräfte zum Wohle der Austria zu bündeln. Austria stellt auch ohne Stronach ein so hohes Budget wie Rapid auf, weil viele Sponsoren von Austria begeistert sind.

Da Stronach, dort Mateschitz. Zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Didi Mateschitz verspricht seinen Leuten nicht nur Kompetenz, er gibt sie ihnen auch tatsächlich. Er ist intelligent, redet nicht drein, vertraut denen, die er geholt hat.

Salzburg ist Titelkandidat Nr. 1. Und Austria?

Hat die gleichen Chancen. Austria hätte die Niederlagen der Salzburger besser nützen müssen. Wäre ich geblieben, hätte ich Trainer Morten Olson und einen Klasse- Stürmer geholt, Vastic behalten.

Austria und ganz Fußball-Österreich haben nicht wirklich brilliert im Jahr 2005.

Bei vielen Gründen ist einer ganz wichtig: So lange sich die jetzige Spielergeneration mit dem begnügt, was sie in Österreich hat, so lange sie die Wahrheit nicht akzeptiert, geht nichts weiter.

Siehst du irgendwo einen neuen Toni Polster?

Leider nicht. Ich hoffe sehr, dass sich Linz oder Pichlmann gut entwickeln.

Andreas Herzog gehört künftig zur Team-Betreuung. Polster nicht. Eifersüchtig?

Eine gute Idee von Teamchef Hickersberger, Herzog in der Rolle von Bierhoff zu holen. Ich bin nicht eifersüchtig, frage mich aber, warum der ÖFB beim EM-Projekt auf Leute wie Herbert Prohaska oder mich einfach verzichtet.

Polster als Trainer?

Wenn es wie in anderen Ländern für verdiente Teamspieler eine verkürzte Version der Ausbildung gibt, dann vielleicht ja. Meine Stärken sind aber andere.

Was macht Polster künftig?

Ich bin bei Premiere, habe eine Kolumne bei einem Wochenmagazin, bin Werbeträger eines Elektrokonzerns und halte Führungsseminare. Ich bin für vieles offen.

Könntest du dich auch in der Politik engagieren?

Nein. Ich bleibe im Sport, habe deshalb schon so manches Angebot verschiedener Parteien abgelehnt.

das mit olsen glaub ich nicht wirklich aber sonst nichts interessantes würd ich sagen

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Waldorf&Statlers Kommentar - siehe Signatur!
Wer ist Pichlmann und wo spielt der??

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Ernsthafte Frage :???:

Wenn ja, Pichlmann spielt bei Pasching, hat unter Krankl schon 1-2 mal im Team "brilliert" und im England(Pasching)-Channel sind Gerüchte über einen Wechsel auf die Insel (Muhahaha :lol: ) zu finden...

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