Geschäftsführer SK Rapid - Steffen Hofmann

[Barnstormer]

bruno_conte schrieb vor 25 Minuten:

Ich kann dich verstehen aber in diesem Fall geht es nicht darum, was wir, du und ich und Rapid denken, sondern was unsere Geldgeber denken. Denen wird deine Erklärung nicht reichen. Wir können auch auf Sponsorengelder verzichten und uns selbst finanzieren. Rapid will aber offenbar Sponsorengeld haben. Die Welt wird sich uns leider nicht anpassen, es kann nur umgekehrt passieren oder wir werden überbleiben.

Auch negative PR ist PR.

[Hugo_Maradona]

Ich hab jetzt mal versucht, das Thema für mich ein wenig zu ordnen und es damit auch auf sich beruhen zu lassen (sonst dreh ich nämlich noch durch und meinem Umfeld tut das auch nicht gerade gut  )

Es gibt in der Rechtsphilosophie die - sehr gut belegte - These, dass es eine Äquivalenz zwischen Tat und deren Folge geben muss, da sonst die (generalpräventive) Wirkung völlig verloren geht.

Ich denke, es gibt hier einen breite Übereinstimmung, dass das eine völlig vertrottelte Aktion war, die wir uns wohl alle gerne erspart hätten. Ich will in keinster Weise gutheißen, was da passiert ist, aber die Betroffenen und der Verein haben sich sofort umfassend entschuldigt. Jetzt kann man sagen: too little, too late. Gut.

Wenn man aber die völlig undifferenzten Berichte liest, oder wenn dann in deutschen Medien geschrieben wird, dass der zukünftige Werder Spieler Grüll ein Homophobie Problem hat, weil es eben eine knackige Headline ist, die viele Klicks bringt, dann geht vielleicht seine Karriere flöten. Und dass, weil er im Siegestaumel in einem scheinbar privaten Rahmen diesen Scheiss mitgesungen hat. Jetzt kann man wieder sagen. Selber Schuld, warum tut er denn das auch? Völlig richtig. Aber dann sind wir wieder bei der Verhältnismäßigkeit. Das gilt auch für die drohenden Strafen der Bundesliga.

Aber diese Überlegungen sind in einer völlig enteilten (sozialen) Medienwelt (und da gehört ja auch das ASB dazu) nicht mehr drin. Maximaler Empörismus. Alles wird in gut/böse und schwarz/weiß eingeteilt. Und da ist das Urteil über uns natürlich längst gefällt. Genauso, wie wir unser Urteil über jeden Spieler eines anderen Vereins oder den Verein in der Situation fällen würden.

 

 

 

[Canadien1978]

ImmerWiederRapidWien schrieb vor 57 Minuten:

Ich weiß nicht, was du mit internen Konsequenzen meinst. Wenn es um Entlassungen geht, ich halte sowas in solchen Fällen nicht für sinnvoll, da hätte es eine weit schlimmere Entgleisung gebraucht. (Kühbauers Äußerung war für mich zum Beispiel schlimmer und der ist auch im Amt geblieben). Glaubwürdige Distanzierung bzw proaktives Gegenarbeiten halte ich da für weit sinnvoller/wirksamer und was ich damit meine, habe ich eh schon skizziert.

Es gibt da nur schwarz oder weiß, wenn ich es ernst meine. Mir ist klar, daß hier niemand meine Meinung teilt und Hofmann für alle quasi unantastbar ist, für mich ist er aber zumindest als Geschäftsführer nicht mehr tragbar, wie es Kühbauer damals ebenso nicht mehr war ab dem Zeitpunkt eben aufgrund des selbst formulierten Leitbilds.

Es gibt nur die zwei Varianten, entweder das Leitbild in der jetzigen Form kübeln, wenn sich ohnehin niemand daran hält und Verstöße dagegen nie Konsequenzen nach sich ziehen.

Oder Verstöße dagegen rigoros ahnden. 

Aufklärung und Engagement in der speziellen Causa sind natürlich grundsätzlich wünschenswert, bringt aber hier niemand mehr weiter. 

[SCAW1994]

Wenn nicht jeder 2te Volltro**el (sorry fûr diesen Ausdruck) ständig alles filmen und online stellen würde, wûrde es so ein Problem gar nicht geben. Wo sind die guten alten Zeiten hin?

[bruno_conte]

Barnstormer schrieb vor 6 Minuten:

Auch negative PR ist PR.

Stimmt, wären wir ein Bordell dann könnten wir jubilieren. Bin nicht sicher ob die Erste Group z.B: in Begeisterungsstürmen ausbricht.

[Varimax]

Barnstormer schrieb vor 1 Minute:

Auch negative PR ist PR.

Äh ja, aber negative. Wir sind kein alterndes It-Girl, das sich mit allen Mitteln Screen Time sichern muss - wir sind darauf angewiesen, dass finanziell potente und zuverlässige Unternehmen mit uns assoziiert werden wollen.

[Lagonikakis11]

Gulaschfredl schrieb vor 33 Minuten:

Hä?

Der zitierbutton wurde beim falschen Post gedrückt. Sry.

[Gulaschfredl]

Lagonikakis11 schrieb Gerade eben:

Der zitierbutton wurde beim falschen Post gedrückt. Sry.

Aso. Dachte mir ja, das passt nicht ganz. 

[Barnstormer]

Varimax schrieb vor 2 Minuten:

wir sind darauf angewiesen, dass finanziell potente und zuverlässige Unternehmen mit uns assoziiert werden wollen.

Unser Verein wird nie eine weiße Weste haben. Sollte das ein Investor wollen, sind wir der falsche Verein. Das ginge nur, wennst so wie die Bullen einen radikalen Schritt machst. Nur dazu sind wir viel zu viel von den Zuschauern und den dadurch erzeugten Einnahmen abhängig.

[Happelbua]

SCAW1994 schrieb vor 3 Minuten:

Wenn nicht jeder 2te Volltro**el (sorry fûr diesen Ausdruck) ständig alles filmen und online stellen würde, wûrde es so ein Problem gar nicht geben. Wo sind die guten alten Zeiten hin?

Wir leben in einer miesen Zeit, Außendarstellung ist wichtig, ob man sich untereinander anschwärzt und das Hackl ins Kreiz haut ist unwichtig, Worte zählen mehr als Taten. 

[Ugmo]

Hugo_Maradona schrieb vor 10 Minuten:

Wenn man aber die völlig undifferenzten Berichte liest, oder wenn dann in deutschen Medien geschrieben wird, dass der zukünftige Werder Spieler Grüll ein Homophobie Problem hat, weil es eben eine knackige Headline ist, die viele Klicks bringt, dann geht vielleicht seine Karriere flöten. Und dass, weil er im Siegestaumel in einem scheinbar privaten Rahmen diesen Scheiss mitgesungen hat. Jetzt kann man wieder sagen. Selber Schuld, warum tut er denn das auch? Völlig richtig. Aber dann sind wir wieder bei der Verhältnismäßigkeit.

Vor allem hat es nur einmal recht halbherzig gesungen und sich dann ohnehin wieder seinem Handy gewidmet.

[RomanHammer]

Steht da was gescheites drinnen?

https://kurier.at/sport/fussball/rapid-rassismus-homophobie-austria-derby-eklat-kommentar-hofmann/402795508

[ImmerWiederRapidWien]

Canadien1978 schrieb vor 19 Minuten:

Es gibt da nur schwarz oder weiß, wenn ich es ernst meine. 

Das finde ich halt auch nicht sinnvoll. Man sollte bei solchen 'Vergehen' halt schon auch beachten, wie schwerwiegend sie ist. Das mitsingen vom Chant qar wahnsinnig dumm, aber es glaubt aber trotzdem niemand wirklich, dass die Spieler homophob sind (da hätten sie noch weit schlimmeres Sagen sollen). Da muss man jetzt als ansetzen, damit das auch wirklich glaubwürdig ist und in Zukunft das Leitbild nicht verletzt wird, dann kann man aus dem Schaß auch was Positives rausnehmen. (in dem Kontext würde mich auch interessieren, was Huber in dem Kommentar vom Nachmittag schreibt).

Hofmanns Satz ist dann ja nochmal mindestens eine Stufe drunter. Ein im Dialekt gesprochenes Oaschloch (von einem Deutschen noch dazu) ist ja fast schon Teil vom Wiener Schmäh. Das hat ja auch Ortlechner ohne Probleme gesehen und sofort abgehakt. Dass das Thema wurde, war mMn wirklich mehr frustrierten AustrianerInnen und dem skandalsuchenden Boulevard zu verdanken. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das irgendwo anders zu einer Entlassung oder ähnlichem führen würde.

bearbeitet 27. Februar von ImmerWiederRapidWien

[Hiasl99]

Ich befürchte, die unangenehmsten Folgen könnte die Gschicht für den Kulo haben. Er hat den besagten Chant ja ins Megafon gesungen und ist als Co-Trainer halt auch die "unwichtigste" der konkret beteiligten Personen. Will nix verschreien, aber auf ihn kommt sicher noch mehr zu.

[Hugo_Maradona]

Ein Nachtrag noch: Wenn die Austrianer "Hütteldorfer Hurensöhne" oder "Rapid verrecke" schreien, dann lässt mich das komplett kalt, weil ich das einordnen kann. Wenn ich meine "Schablone" aus dem Arbeitsalltag da drüber legen würde, dann würde das natürlich völlig deplatziert sein. 

Deswegen tut sich die "restliche Gesellschaft" so schwer damit, einzuordnen was etwa ein "Oaschlöcher" in so einem Zusammenhang bedeutet. Wenn ich das im Büro über die Konkurrenz sage, dann bekomme ich natürlich ein Problem. Im Stadion nach einem Sieg, als launischer Kommentar ist das komplett anders zu bewerten. Die Aufregung darüber ist tatsächlich total lächerlich.

Das hat gar nichts mit "woke" zu tun, sondern mit der völligen Unfähigkeit zur Differenzierung. 

bearbeitet 27. Februar von Hugo_Maradona