Ralf Rangnick - Teamchef

[Teamchef Nr. 8.000.994]

Meine Erwartungshaltung ist, dass wir uns nicht abschießen lassen und ein paar gelungene Aktionen zeigen. Wenn wir ein paar Tore schießen und trotzdem verlieren dann ist das auch ok, Hauptsache man sieht dass das Team kämpft und an sich glaubt.

Und vielleicht geht sich die eine oder andere Überraschung aus.

Die Marschrichtung muss erkennbar sein, auch wenn noch nicht alles funktioniert.

[miffy23]

Jamer schrieb vor 16 Minuten:

Ich hatte auch oft das Gefühl, dass egal wem der Gegner an der Seitenlinie stehen hat, dass dieser Kerl Foda einfach überlegen ist/war. 

Das Dänemark-Spiel daheim war dafür das beste Beispiel. Da hat man einfach dermaßen eindeutig verfolgen können, wie auf der einen Seite ein proaktiver Denker am Werke war, und auf der anderen Seite relative Ahnungslosigkeit geherrscht hat. 

Anyway, Foda-Bashing brauch ma nimmer ewig aufrollen. Jetzt gehts positiv weiter 

[lonelycowboy]

Ab 2026 werden bei der WM 48 Teams (statt der seit 1998 üblichen 32) teilnehmen, aus Europa kommen dann drei mehr (16).

Insofern sollte es in Zukunft etwas leichter werden zur WM zu fahren und bei der WM sollte es leichter sein, zumindest die Gruppenphase zu überstehen, denn 2 von 3 Teams kommen weiter, mehr Außenseiter (zumindest am Papier) aus Asien und Afrika werden dabei sein.

Asien hat dann 8 Startplätze - die Top 10-Teams laut AFC-Rangliste waren zuletzt:
Iran (21), Japan (23), Südkorea (29), Australien (42), Saudi Arabien (49), Katar (51), Ver. Arab. Emirate (68), Irak (72), Oman (75), China (77)

In Klammern die Platzierung in der FIFA-Rangliste.

Afrika hat dann 9 Startplätze - die Top 11-Teams laut CAF-Rangliste waren zuletzt:
Senegal (20), Marokko (24), Nigeria (30), Ägypten (32), Tunesien (35), Kamerun (37), Algerien (44), Mali (52), Elfenbeinküste (53), Burkina Faso (56), Ghana (60)

Den Erfolg von Nationalteam-Trainern im historischen Kontext anhand von Endrunden-Teilnahmen zu vergleichen, wird durch diese Änderungen bei den EMs und WMs zunehmend schwieriger. Wobei sich andererseits natürlich auch die Qualität der Teams angeglichen hat, "Jausengegner" gibt es kaum mehr.

Dennoch: Die regelmäßige Teilnahme an Endrunden sollte eher in den Bereich der Normalität rücken, als im Bereich der Sensation zu bleiben.

[Vöslauer]

lonelycowboy schrieb vor 38 Minuten:

Ab 2026 werden bei der WM 48 Teams (statt der seit 1998 üblichen 32) teilnehmen, aus Europa kommen dann drei mehr (16).

Dennoch: Die regelmäßige Teilnahme an Endrunden sollte eher in den Bereich der Normalität rücken, als im Bereich der Sensation zu bleiben.

Einwohner werden ja auch gerne als Maßstab oder sagen wir "Potential" einer Nation genannt -> Hier belegen wir den 19. Platz in Europa. 

Grundsätzlich muss man natürlich schon sagen: Dass ein fußballverrücktes Land wie die Türkei (denen man ja auch nicht grundsätzlich wenig Talent attestieren kann...) mit 70.000.000 Einwohner fast schon schlechter dasteht wie wir, ist eher keine Normalität. Oder sagen wir so: Sollte aus Sicht eines Türkens keine sein. 

Russland hat > 140.000.000 Einwohner... gut, Fußball hat dort nicht den größten Stellenwert, aber 11 tolle Fußballer sollten schon drinnen sein, normalerweise.... die Ukraine muss man da fast auch schon ins Boot nehmen, aber die waren in den letzten 20 Jahren im Gegensatz zu uns eh relativ oft bei der Musik dabei. 

Polen, Rumänien... auch keine Zwergenstaaten, sportbegeisterte Leute. Polen verwundert mich fast schon am meisten mit ihrer Erdäpfel-Liga. 

Das beste Verhältnis hat natürlich Kroatien (4,5 Mio) & Dänemark (5,4 Mio), die ja im Gegensatz zu Ö auch in anderen "Mannschaftsballsportarten" absolute Weltklasse sind.  

Ich glaub jetzt werden einige sagen: "Hey das ist Sport... geh dich brausen mit deinen Einwohnerzahlen. Werde doch Teamchef in China und Indien wenns so einfach ist, spiel Stadt-Land-Fluss, du Klugscheisser!" ->  Aber die Korrelation gibt es und wird mEn noch deutlicher, da der Fußball ja auch global einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Ich nehm da als Beispiel die Vereinigten Staaten, wo "Soccer" früher den Stellenwert eingenommen hat wie bei uns...  vielleicht Wasserball?!  Die USA waren 1994 schon halbwegs kompetitiv, mMn aber nur wegen des Heimbonus. 2002 warens auch ned schlecht. Grundsätzlich warens aber ein Fußball-Zwerg wie ich selbst damals auch noch ein Zwerg war.  (wortwörtlich)

Heute? Schaut euch mal den Kader an. Damit kann man schon gut arbeiten finde ich. Und ich sage: Gebt denen noch 10 Jahre, es reichen aber schon 4 Jahre zur (über)nächsten WM in der Heimat. Wir werden erleben, dass sie ernsthaft um den Titel spielen werden. Und das ist dann keine Sensation. 

Warum ich diesen Aufsatz jetzt hier im Trainer-Thread poste hab ich mittlerweile schon selbst vergessen.   

Aja -> Lange Rede kein Sinn:  Ich glaub die Erhöhung der WM-Teilnehmer war generell ob der Globalisierung schon gerechtfertigt...  und ich meine es wird auch künftig sehr zach für uns werden, dort dabei zu sein. Es wird weder zur Normalität noch zur Sensation. 16 fahren aus Europa zur WM... wir werden oft immer bei dem "Cut" herumpicken. Die besten Chancen haben wir gerade in den nächsten paar Jahren (und hatten sie seit paar Jahren), etliche Hausaufgaben im Verband (neues Trainingszentrum, Stadion (?!)) gehören noch gemacht und noch mehr von der Politik um gerade langfristig auch "mitzuspielen"... weil wir sind einfach kein Sportland. Was ich schreibe gilt ja nicht nur für den Fußball. Die Sportbegeisterung in Österreich ist mMn ausbaufähig. Unsere Bundesliga-Zuseherzahlen sind im Vergleich zu anderen Ländern auch mMn nicht ganz so prickelnd. (Ook_PS bitte korrigiere mich falls ich falsch liege und meine Brille mehr rosa verträgt)

Und jetzt bin ich wieder gusch mit dem leichten off-topic. 

bearbeitet 31. Mai 2022 von Vöslauer

[miffy23]

Noch weiter Off-topic, da du die USA anschneidest und ich mich da ein bisserl auskenne: eigentlich gehts da seit den 90ern stetig bergauf. Vor allem die Impulse im Frauenfußball kamen auch vorwiegend von dort, dort ist die Frauenfußball-Liga und das NT enorm populär, schon seit vielen Jahren, und nimmt fast einen größeren Stellenwert ein als das Herrenteam. 

Bei den Herren hat sich in der Liga selbst jetzt nicht so viel entwickelt in den letzten 20-30 Jahren. Es werden noch immer die alternden Stars und Mittelklasse-Kicker aus Europa geholt. Auch bei den Legionären in Europa sind die USA eigentlich noch nicht wirklich dort, wo man sie noch 1994 damals bei der WM dort in ein paar Jahrzehnten vermutet hätte.

Das könnte jedoch innerhalb des nächsten Jahrzehnts anders werden, nachdem Red Bull auch dort Fuß gefasst hat und Jugendarbeit betreibt. Dass sie bald um den Titel mitspielen, davon sind wir denke ich noch weit entfernt.

Aber: ich denke dass generell alle Länder, welche diese Philosophie aufgreifen, innerhalb der nächsten 1-2 Generationen deutlich wichtiger sein werden bei Turnieren. Ich glaube, in 2-3 Jahrzehnten wird man von Rangnick und dem "Red Bull"-Stil anders reden, als man es jetzt teilweise tut. 

[Vöslauer]

miffy23 schrieb vor 19 Minuten:

Noch weiter Off-topic, da du die USA anschneidest und ich mich da ein bisserl auskenne: eigentlich gehts da seit den 90ern stetig bergauf. Vor allem die Impulse im Frauenfußball kamen auch vorwiegend von dort, dort ist die Frauenfußball-Liga und das NT enorm populär, schon seit vielen Jahren, und nimmt fast einen größeren Stellenwert ein als das Herrenteam. 

Bei den Herren hat sich in der Liga selbst jetzt nicht so viel entwickelt in den letzten 20-30 Jahren. Es werden noch immer die alternden Stars und Mittelklasse-Kicker aus Europa geholt. Auch bei den Legionären in Europa sind die USA eigentlich noch nicht wirklich dort, wo man sie noch 1994 damals bei der WM dort in ein paar Jahrzehnten vermutet hätte.

Das könnte jedoch innerhalb des nächsten Jahrzehnts anders werden, nachdem Red Bull auch dort Fuß gefasst hat und Jugendarbeit betreibt. Dass sie bald um den Titel mitspielen, davon sind wir denke ich noch weit entfernt.

Aber: ich denke dass generell alle Länder, welche diese Philosophie aufgreifen, innerhalb der nächsten 1-2 Generationen deutlich wichtiger sein werden bei Turnieren. Ich glaube, in 2-3 Jahrzehnten wird man von Rangnick und dem "Red Bull"-Stil anders reden, als man es jetzt teilweise tut. 

Ergänzend noch dazu: Ich erwarte eine sehr starke USA-Mannschaft bei der Heim-WM 2026. Die werden top vorbereitet sein und vom Publikum getragen werden. Hoffentlich nicht auch vom Schiri und VAR, wie einst Südkorea 2002.  

Im Optimalfall werden sie vom anderen Gastgeber Mexiko ausgebremst.      (meinetwegen auch gleich von Österreich selbst  )

Aber prinzipiell traue ich ihnen alles zu... Russland war immerhin 2018 auch im VF, hat dabei Spanien (!) ausgeschaltet und ist dann denkbar knapp gegen Kroatien im Elfmeterschießen gescheitert.  Und danach kommt eh schon 2030, 8 Jahre hin... 

In mehreren Artikel habe ich jedenfalls mitbekommen, dass die Infrastruktur der europäischen kaum mehr nachsteht, nicht nur Red Bull ist dort ein Player sondern auch andere "Marken" wie z.B. ManCity.  Wahnsinnig wird im Rekordtempo gebaut. Und die meist praktizierende Sportart der aktuellen Generation von amerikanischen Kinder ist nicht mehr Football, Basketball oder Baseball... sondern Fußball. 

[miffy23]

Vöslauer schrieb vor 1 Minute:

Ergänzend noch dazu: Ich erwarte eine sehr starke USA-Mannschaft bei der Heim-WM 2026. Die werden top vorbereitet sein und vom Publikum getragen werden. Hoffentlich nicht auch vom Schiri und VAR, wie einst Südkorea 2002.  

Im Optimalfall werden sie vom anderen Gastgeber Mexiko ausgebremst.      (meinetwegen auch gleich von Österreich selbst  )

Aber prinzipiell traue ich ihnen alles zu... Russland war immerhin 2018 auch im VF, hat dabei Spanien (!) ausgeschaltet und ist dann denkbar knapp gegen Kroatien im Elfmeterschießen gescheitert.  Und danach kommt eh schon 2030, 8 Jahre hin... 

In mehreren Artikel habe ich jedenfalls mitbekommen, dass die Infrastruktur der europäischen kaum mehr nachsteht, nicht nur Red Bull ist dort ein Player sondern auch andere "Marken" wie z.B. ManCity.  Wahnsinnig wird im Rekordtempo gebaut. Und die meist praktizierende Sportart der aktuellen Generation von amerikanischen Kinder ist nicht mehr Football, Basketball oder Baseball... sondern Fußball. 

Ja, naja. Dass Fussball bei den Kids immer beliebter wird, ist eben seit den 90ern schon so. Deshalb wurde eben auch prognostiziert, dass die USA da in absehbarer Zeit auf NT-ebene relevanter werden würden.

Aber richtig "los" geht es bei den Herren eben erst seit ein paar Jahren, wie du richtig ansprichst hat da der große Investmentboom angefangen nun. Ich behaupte, das hat auch mit dem Erfolg des RB-Modells in Europa zu tun. Nun werden die USA stärker als jemals zuvor von den größten Kapitalträgern im Sport als gigantische Ressource und Talentepool angesehen für nachhaltige, langfristige Investitionen. 

Also ja - in 10 bis 20 Jahren kann ich mir gut vorstellen, dass die USA oben mitspielen. 2026 wird noch zu früh sein.

[Ƨandro]

lonelycowboy schrieb vor 1 Stunde:

Ab 2026 werden bei der WM 48 Teams (statt der seit 1998 üblichen 32) teilnehmen, aus Europa kommen dann drei mehr (16).

Insofern sollte es in Zukunft etwas leichter werden zur WM zu fahren und bei der WM sollte es leichter sein, zumindest die Gruppenphase zu überstehen, denn 2 von 3 Teams kommen weiter, mehr Außenseiter (zumindest am Papier) aus Asien und Afrika werden dabei sein.

Asien hat dann 8 Startplätze - die Top 10-Teams laut AFC-Rangliste waren zuletzt:
Iran (21), Japan (23), Südkorea (29), Australien (42), Saudi Arabien (49), Katar (51), Ver. Arab. Emirate (68), Irak (72), Oman (75), China (77)

In Klammern die Platzierung in der FIFA-Rangliste.

Afrika hat dann 9 Startplätze - die Top 11-Teams laut CAF-Rangliste waren zuletzt:
Senegal (20), Marokko (24), Nigeria (30), Ägypten (32), Tunesien (35), Kamerun (37), Algerien (44), Mali (52), Elfenbeinküste (53), Burkina Faso (56), Ghana (60)

Den Erfolg von Nationalteam-Trainern im historischen Kontext anhand von Endrunden-Teilnahmen zu vergleichen, wird durch diese Änderungen bei den EMs und WMs zunehmend schwieriger. Wobei sich andererseits natürlich auch die Qualität der Teams angeglichen hat, "Jausengegner" gibt es kaum mehr.

Dennoch: Die regelmäßige Teilnahme an Endrunden sollte eher in den Bereich der Normalität rücken, als im Bereich der Sensation zu bleiben.

Afrika würde ich auf keinen Fall unterschätzen. Aufgrund deren Modus haben Teams wie Nigeria, Ägypten, Algerien und Mali die WM jetzt verpasst. Stattdessen ist ein Team wie Tunesien dabei, welches mit Abstand zu den schlechtesten Mannschaften der WM gehören wird.

[ooeveilchen]

miffy23 schrieb vor 2 Stunden:

Es werden noch immer die alternden Stars und Mittelklasse-Kicker aus Europa geholt. Auch bei den Legionären in Europa sind die USA eigentlich noch nicht wirklich dort, wo man sie noch 1994 damals bei der WM dort in ein paar Jahrzehnten vermutet hätte.

Das stimmt doch gar nicht mehr.
Mittlerweile werden doch um viel Geld schon Talente aus Lateinamerika geholt und teilweise auch schon mit Gewinn nach Europa weiterverkauft. 

[miffy23]

ooeveilchen schrieb vor 13 Minuten:

Das stimmt doch gar nicht mehr.
Mittlerweile werden doch um viel Geld schon Talente aus Lateinamerika geholt und teilweise auch schon mit Gewinn nach Europa weiterverkauft. 

Ah, ich spreche von US-Staatsbürgern, die als Talente ins Ausland gehen, nicht von Legionären in der MLS selbst. Da hab ich mich wohl schlecht ausgedrückt.

Es ist aber trotzdem so, dass zumindest aus Europa der Gang in die MLS eher als Fussball-Pension angegangen wird, und nicht als sportliche Weiterentwicklung. Sieht man ja auch ganz gut zB an einem Ercan Kara, der für das NT wohl eher nicht so das Thema sein wird. Gut, da geht es auch um die Distanz und den Jetlag, war ja auch bei Arnie in China so. Die Distanz ist einfach nicht sehr hilfreich.

[miffy23]

Zum Thema wieder:

Die wichtigste und größte strukturelle Reform wurde ja bisher noch gar nicht thematisiert: die Entfernung dieses gottverdammten Jingles nach Toren in Heimspielen. 

[Patrax Jesus]

ist zwar nebensächlich, aber was ich auf keinen fall erleben möchte, sind "ralf rangnick" sprechchöre auf den tribünen, "wenns vl einmal erfolgreich mitn hintern wackeln". das durchdringt mich immer mit einem unfassbaren fremdscham, weil es offenbart wie naiv die meisten österreichischen fans sind. war bei karel brückner damals genauso

bearbeitet 31. Mai 2022 von Patrax Jesus

[Mr_Rotten]

miffy23 schrieb vor 51 Minuten:

AGut, da geht es auch um die Distanz und den Jetlag, war ja auch bei Arnie in China so. Die Distanz ist einfach nicht sehr hilfreich.

Wobei ich das Argument (hört man ja immer wieder) persönlich nicht so sehe. Die ganzen Südamerikaner die in Europa spielen, werden doch auch immer für die Südamerika Qualis einberufen und dort ist es nie ein Thema. 

[Der Athletiker]

Patrax Jesus schrieb vor 28 Minuten:

ist zwar nebensächlich, aber was ich auf keinen fall erleben möchte, sind "ralf rangnick" sprechchöre auf den tribünen, "wenns vl einmal erfolgreich mitn hintern wackeln". das durchdringt mich immer mit einem unfassbaren fremdscham, weil es offenbart wie naiv die meisten österreichischen fans sind. war bei karel brückner damals genauso

Nix gegen Karel  

[Teamchef Nr. 8.000.994]

miffy23 schrieb vor 53 Minuten:

Zum Thema wieder:

Die wichtigste und größte strukturelle Reform wurde ja bisher noch gar nicht thematisiert: die Entfernung dieses gottverdammten Jingles nach Toren in Heimspielen. 

Oder zumindest ändern auf was Ordentliches