Die Ahnen der ASB User


Wolfinho

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Mütterliche Seite: Großmutter entstammt aus einer wohlhabenden Industriellenfamilie (Leider nix mit Erbe, weil die Männer alles heruntergewirtschaftet haben. :( :davinci:) Dort findet sich auch ein jüdischer Zweig und wir wissen bis heute nicht, wie sie lupenreine Ariernachweise erhalten haben. Zeitweise haben sie auch Juden versteckt, aber sonst verlief der Krieg für die Großeltern relativ "ruhig".

Väterliche Seite: Beide Urgroßväter sind im Krieg gefallen, einer starb qualvoll an den Folgen eines Granatenangriffs und der Großvater hatte Glück, dass bei seinem Einzug geschlampt wurde. Der Befehl folgte am Ende des Krieges und da herrschte schon ein gewisses Chaos, wodurch ihm ein falscher Zug genannt wurde. Er fuhr also in die entgegensetzte Richtung der Front, aber bis der Fehler korrigiert werden sollte war's schon zu spät und die Kapitulation erfolgte. Wahrscheinlich hätte er es sonst nicht überlebt. Von seiner Maturaklasse waren nur noch 5 von 25 übrig.

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Top-Schriftsteller

Anlässlich des 72. Jahrestag der Heimkehr meines Großvaters (bekennender Nazi verachter) aus der Kriegsgefangenschaft in Kroatien, hab ich am 24.12 begonnen seine im Jahr 1999 aufgenommenen Tonbandaufnahmen zu digitalisieren. 

Da hat er ua. detailliert von seinen (als damals 17 Jähriger) Einsätzen als Sanitäter während diverser Schusswechsel erzählt und vom rund 100km langen Hungermarsch an dem er kurz darauf als Gefangener teilnehmen musste. Auch von den vier Jahren in Zwangshaft nahe Karlovac schilderte er detailliert. Ebenso berichtete er von den vielen Bombenangriffen auf den Stadtteil in dem ich Jahrzehnte später meine sorgenfrei Kindheit verbringen durfte. Erschütternde, aber umso wichtigere Zeitzeugendokumente hab ich da ausgegraben. 

Ein paar Kassetten hab ich noch vor mir.

Fazit von mir...scheiss elendige Drecksnazis. 

bearbeitet von Wienzer

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I'll be back!
Wienzer schrieb vor 3 Stunden:

Anlässlich des 72. Jahrestag der Heimkehr meines Großvaters (bekennender Nazi verachter) aus der Kriegsgefangenschaft in Kroatien, hab ich am 24.12 begonnen seine im Jahr 1999 aufgenommenen Tonbandaufnahmen zu digitalisieren. 

Da hat er ua. detailliert von seinen (als damals 17 Jähriger) Einsätzen als Sanitäter während diverser Schusswechsel erzählt und vom rund 100km langen Hungermarsch an dem er kurz darauf als Gefangener teilnehmen musste. Auch von den vier Jahren in Zwangshaft nahe Karlovac schilderte er detailliert. Ebenso berichtete er von den vielen Bombenangriffen auf den Stadtteil in dem ich Jahrzehnte später meine sorgenfrei Kindheit verbringen durfte. Erschütternde, aber umso wichtigere Zeitzeugendokumente hab ich da ausgegraben. 

Ein paar Kassetten hab ich noch vor mir.

Fazit von mir...scheiss elendige Drecksnazis. 

mein opa mütterlicherseits kam auch kurz vor weihnachten '49 aus zentralasien retour. hat deiner eigentlich dann serbokroatisch gelernt in der gefangenschaft? 

von jemandem aus dem umfeld der sippe (keine blutsverwandtschaft), hörte ich dass er bei den amis war, die materiellen bedingungen und die kost waren laut ihm dem besser als zuhause nur halt dass der kriegsgefangener war. und natürlich ham die dort dann auch englisch gelernt. 

der jüngere großonkel (bruder vom opa mütterlicherseits) musste mwn auch nicht zum volkssturm, wobei der auch erst im Sommer 1945 16 gewesen ist, der war als hoferbe vorgesehen. 

der andere großonkel (bruder der oma mütterlicherseits) fiel 1943 mit knapp 20 in norden weißrusslands - lungenschuss, so hat es geheißen. der war nicht sofort tot, hat die verletzung aber auch nicht überlebt. oma war dann mwn zu kriegsende als 18jährige frau allein mit der urgroßmutter, die erst anfang 50 war und auch schon seit 1938 verwitwet war. der urgroßvater is mit etwa 55 verstorben. schuld dran war 1 krebs im magen-darmbereich, angeblich.

bearbeitet von Iniesta

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Iniesta schrieb vor 58 Minuten:

mein opa mütterlicherseits kam auch kurz vor weihnachten '49 aus zentralasien retour. hat deiner eigentlich dann serbokroatisch gelernt in der gefangenschaft? 

von jemandem aus dem umfeld der sippe (keine blutsverwandtschaft), hörte ich dass er bei den amis war, die materiellen bedingungen und die kost waren laut ihm dem besser als zuhause nur halt dass der kriegsgefangener war. und natürlich ham die dort dann auch englisch gelernt. 

der jüngere großonkel (bruder vom opa mütterlicherseits) musste mwn auch nicht zum volkssturm, wobei der auch erst im Sommer 1945 16 gewesen ist, der war als hoferbe vorgesehen. 

der andere großonkel (bruder der oma mütterlicherseits) fiel 1943 mit knapp 20 in norden weißrusslands - lungenschuss, so hat es geheißen. der war nicht sofort tot, hat die verletzung aber auch nicht überlebt. oma war dann mwn zu kriegsende als 18jährige frau allein mit der urgroßmutter, die erst anfang 50 war und auch schon seit 1938 verwitwet war. der urgroßvater is mit etwa 55 verstorben. schuld dran war 1 krebs im magen-darmbereich, angeblich.

Ja hat er. Er erzählte mir früher oft als er in Gefangenschaft als Dolmetscher fungierte, da er die Sprache relativ schnell erlernte. Die Erzählung hat er in seinen Aufnahmen sogar leicht angeschnitten. Und er konnte sie sogar Jahrzehnte später noch...ein paar Jahre vor seinem Tod sprach er sogar noch mit einem meiner engsten Freunde auf Kroatisch. 

 

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Jetzt steh ich vor einem Problem...ich hab dutzende Briefe von meinem Großvater (ua. aus der Kriegsgefangenschaft) gefunden, kann sie aber nicht lesen. Bei der alte Schriftform brauch ich eine halbe Ewigkeit um das zu entziffern.

Den von seinem ersten Weihnachten hat er netterweise sogar vorgelesen. 

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Wienzer schrieb vor 40 Minuten:

Jetzt steh ich vor einem Problem...ich hab dutzende Briefe von meinem Großvater (ua. aus der Kriegsgefangenschaft) gefunden, kann sie aber nicht lesen. Bei der alte Schriftform brauch ich eine halbe Ewigkeit um das zu entziffern.

Den von seinem ersten Weihnachten hat er netterweise sogar vorgelesen. 

Wenn dir wirklich viel daran liegt: Üben, üben und nochmals üben. Dann geht es flüssig und du hast eine Kulturtechnik erlernt, mit der du gewiss mal der Held der Kompanie sein wirst.  

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V.I.P.
Wienzer schrieb vor 1 Stunde:

Jetzt steh ich vor einem Problem...ich hab dutzende Briefe von meinem Großvater (ua. aus der Kriegsgefangenschaft) gefunden, kann sie aber nicht lesen. Bei der alte Schriftform brauch ich eine halbe Ewigkeit um das zu entziffern.

Du kannst sicher bei diversen Archiven anfragen, da gibt es hin und wieder Leute, die die Schriftform flüssig lesen können. 

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AlexR schrieb vor 43 Minuten:

Du kannst sicher bei diversen Archiven anfragen, da gibt es hin und wieder Leute, die die Schriftform flüssig lesen können. 

Ich weiß ja nicht wo er wohnt, aber in einer Studentenstadt mit Geschichte-Fakultät findet er dafür gewiss einen Studenten, der sich so ein kleines Taschengeld verdienen will ....

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I'll be back!
Tintifax1972 schrieb vor 27 Minuten:

Ich weiß ja nicht wo er wohnt, aber in einer Studentenstadt mit Geschichte-Fakultät findet er dafür gewiss einen Studenten, der sich so ein kleines Taschengeld verdienen will ....

Wenn er Wiener ist kenn ich vermutlich sogar wen der das machen würde.

Jemand der historisch interessiert ist und aus Verlassenschaften und Antiquariaten gerne mal alte Briefe auf deutsch und ich glaub auch auf französisch kauft. Schwieriger wird's wenn die schriftlichen Aufzeichnungen aber auf kroatisch gemacht wurden. 

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Sekt für die Nutten - Champagner für uns!
Tintifax1972 schrieb vor 3 Stunden:

Wenn dir wirklich viel daran liegt: Üben, üben und nochmals üben. Dann geht es flüssig und du hast eine Kulturtechnik erlernt, mit der du gewiss mal der Held der Kompanie sein wirst.  

Mir geht es ähnlich ... hab gestern ein paar uralte Fotoalben meiner Großeltern gefunden, da ist ziemlich viel Kurrentschrift zwischen den Bildern. Ich konnte sie mal lesen ... muss auch wieder damit anfangen und üben.

 

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firewhoman schrieb vor 12 Minuten:

Mir geht es ähnlich ... hab gestern ein paar uralte Fotoalben meiner Großeltern gefunden, da ist ziemlich viel Kurrentschrift zwischen den Bildern. Ich konnte sie mal lesen ... muss auch wieder damit anfangen und üben.

 

@Iniesta hilft Dir dabei.

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Im ASB-Olymp

Jetzt muss ich auch was loswerden.

 

Ich habe meine Großmutter immer geliebt und bewundert. Natürlich, das war die Oma, aber sie war ein Mensch, der immer aufrichtig, ehrlich und anständig war. Sie war immer jemand, der versucht hat, hinter den Menschen zu sehen und hat harte Arbeit sehr geschätzt. Sie war Baltendeutsche aus Tallinn, sie nannte es immer Reval, ihre Familie gehörte dem niederen Adel an, heute würde man sagen gutbürgerlich. Während des Krieges flüchtete ihre Schwester in die USA und wurde dort stinkereich, also so wirklich absurd reich, sie hatten eine Sommerresidenz auf Martha´s Vinyard. Opa hat es nie gegeben, der starb vor meiner Geburt.

Wenn meine Oma vom Krieg erzählt hat, dann hat sie hauptsächlich davon berichtet, was der Opa gemacht hat. Der war Adjutant eines Offiziers und von dem hat sie immer geschwärmt. Der hätte alle ritterlichen Heldentugenden mitgebracht und er starb einen dementsprechenden Tod. Als Kind sagt einem das natürlich nichts, aber nun rückblickend wurde mir klar und über Weihnachten habe ich auch den Beweis gefunden, dass meine Großeltern ganz, ganz üble Nazis waren.

Der Offizier, dessen Adjutant mein Großvater war und dessen Sekretärin meine Großmutter war, war Fritz Klingenberg, SS-Oberführer (einem Oberst gleichzusetzen). Eine kurze google-Recherche zeigt Bilder von ihm beim Besuch des Konzentrationslager Mauthausen im Gespräch mit Heinrich Himmler. Also eine ganz miese Sau. 

Nun habe ich die alten Briefe meines Großvaters ausgegraben und bin auf ein Foto gestoßen. Ich kannte das Foto schon, es zeigt meinen Großvater in Uniform. das war früher für mich halt eine Uniform der Wehrmacht. Über Weihnachten habe ich die Rangabzeichen und Orden nachgeschaut, mein Großvater hatte den Rang ähnlich dem eines Vizeleutnants und natürlich war auch er bei der SS, dazu hatte er noch das EK I sowie zwei weitere Auszeichnungen. 

Es ist halt das eine, damals bei der NSDAP gewesen zu sein. Aber bei der SS, da gehört schon sehr viel Ideologie und Fanatismus dazu. Irgendwie berührt mich das alles nicht, weil es ja nicht Teil meines Lebens ist, aber andererseits kann ich nun die Puzzleteile alle zusammenfügen und bin ziemlich erschüttert, dass meine Großeltern Nazis waren und dieses Gedankengut in meiner Mutter irgendwie weitergelebt hat, denn die hat sich auch Zeit ihres Lebens bestimmten Menschen gegenüber als was besseres gefühlt. Und es ist sehr beschissen, wenn man herausfindet, dass Menschen, die einem sehr nahestanden, richtig überzeugte Nazis waren. 

bearbeitet von bianco verde

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Wienzer schrieb vor 12 Stunden:

Jetzt steh ich vor einem Problem...ich hab dutzende Briefe von meinem Großvater (ua. aus der Kriegsgefangenschaft) gefunden, kann sie aber nicht lesen. Bei der alte Schriftform brauch ich eine halbe Ewigkeit um das zu entziffern.

Den von seinem ersten Weihnachten hat er netterweise sogar vorgelesen. 

Man kommt relativ schnell rein auch wenn es am Anfang sehr mühsam ist, außer es ist zusätzlich noch eine ziemliche Klaue.

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