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Dannyo

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es triple del chacho!

koller und er werden wohl keine freunde mehr werden.

müssen sie auch nicht. im gegensatz zum kreis rund um prohaska, die prinzipiell jede veränderung ablehnen und neuen methoden mit größter skepsis gegenüberstehen, weiß man von gludovatz, dass er selbst ein modernes konzept verfolgt. da halte ich die kritik, auch wenn sie scheinbar aus einer beleidigten ecke kommen mag, trotzdem für viel konstruktiver.

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alternder Rock´n´Roller

Hab es mir gestern nach längerer Zeit wieder einmal angesehen.

Vor dem Talkteil natürlich wieder eine Red Bull-Werbesendung (Formel 1 mit Red Bull, Schifahren mit Lindsey Kildow, irgendein Extremsportler (der an die Grenzen des leistbaren geht und dabei sehr cool ist...),...). Soll so sein. Für mich sieht eine unabhängige Sportsendung dennoch anders aus.

Danach der Talkteil mit interessanten Gästen und deshalb auch feinen Diskussion (wenngleich mMn etwas zu kurz). Meine große Kritik richtet sich hier aber definitiv an Rudolf Brückner, der irgendwas ist. Seine Fragen haben überhaupt keine Struktur. Es kommt mir so vor, als ob er während der Fragestellung überlegt, in welche Richtung er fragen möchte. Wie gesagt: irgendwas. Der würde mich als Gast narrisch machen. Respekt deshalb an die Studiogäste, die sehr souverän und interessant geantwortet haben.

Warum man aber immer irgendeinen Deutschen einlädt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich mein, mir ist schon klar, dass man auch in Deutschland gesehen werden möchte und da ist ein Gesicht wie jenes vom Dieter H. natürlich dazu da, um möglicherweise nicht sofort weiterzuzappen. Also für die Einschaltziffern passt das schon so. Aber für eine Diskussion über den österreichischen Fußball ist das irgendwas. Immerhin hat er uns gestern gesagt, dass wir uns auf die Spiele gegen Schweden und Irland konzentrieren sollten, da wir gegen Deutschland wohl eh keine Chance haben :eek: (das ist einmal eine Erkenntnis).

Gludo hat Koller mMn zu sehr angefahren. Als ob Koller etwas für die Personalpolitik des ÖFB könnte bzw. für Aussagen von Windtner aus dem vergangenen August. Da fehlt mir der Respekt. Wenn man in der Sache was zu sagen hat, dann ist das ja OK. Aber Gludo ist hier mMn viel zu sehr auf der persönlichen Ebene auf Koller hingefahren. Das sollte der alte Depp nicht mehr nötig haben. Das kann man ganz anders angehen.

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Zitate

Große Talkrunde: Fußball: Schnelllebigkeit, verkraftet der Fußball das?

Mit:

Marcel Koller (ÖFB-Teamchef)

Franco Foda (Trainer Sturm Graz)

Paul Gludovatz (Trainer SV Ried)

Dieter Hoeneß (Ex-Manager VfL Wolfsburg)

Moderator: Rudi Brückner

Franco Foda (Trainer Sturm Graz) über die Geschehnisse in der Vergangenheit und seine Zukunft bei Sturm Graz: „Fakt ist, ich habe einen Vertrag bis zum 31. Mai 2012, habe immer betont, dass ich diesen Vertrag von meiner Seite aus zu 100 % erfüllen möchte und alles Weitere wird man sehen. Ich hatte damals ein Angebot, das ich nicht angenommen habe, habe aber immer betont, dass es nach wie vor möglich ist, auch bei Sturm Graz zu bleiben. (…) Es geht nicht um den neuen Präsident, sondern um grundlegende Dinge und irgendwann werden wir dann ein Gespräch führen und dann wird man sehen was dabei rauskommt.“

Franco Foda über Wintertransfers: „Im Prinzip ist die Lawine durch Austria Wien ins Rollen gebracht worden und der Tatsache, dass z.B. Junuzović kurzfristig den Verein verlassen haben, da haben sie natürlich bei uns angefragt, obwohl wir im Winter eigentlich keinen Transfer mehr tätigen wollten. Aber aufgrund der Tatsache, dass Kienast dann aber zur Austria Wien gegangen ist mussten wir kurzfristig handeln (…) Aber im Winter ist es natürlich immer schwierig, weil man die Spieler relativ schnell integrieren muss. Wenn man gute Transfers im Winter machen will, dann muss man viel Geld in die Hand nehmen und viel investieren und das ist in Österreich nicht möglich.“

Franco Foda darüber, dass aber auch Wintertransfers erfolgreich sein können: Vor zwei Jahren hab ich denn Robert Kienast in der Wintertransferperiode geholt, weil er auf den Markt war und dann war das für uns ein großer Deal, obwohl wir eigentlich gut besetzt waren, haben wir ihn schon perspektivisch geholt und im Nachhinein hat sich das ausgezahlt. Es kommt also auch immer auf die Situation an, welche Spieler am Markt sind, wenn ein Guter am Markt ist dann musst du natürlich zuschlagen, sonst kommt wer anderes und der ist schneller als du und dann schaust du in die Röhre.“

Dieter Hoeneß (Ex-Manager VfL Wolfsburg) über Wintertransfers: „Auch wenn ich letztes Jahr um diese Zeit meinen Vorsätzen untreu geworden bin, ich halte nicht sehr viel von Wintertransfers, ich habe aber letztes Jahr fünf Spieler geholt um die Jahreszeit. Damals musste wir aber Edin Dscheko ersetzten und die Idee war zwei, drei Spieler zu holen um die Balance in der Mannschaft ein bisschen zu verteilen (…) Normalerweise bekommst du im Winter nur Spieler, die wo anders unzufrieden sind, Krach mit dem Trainer haben oder sich unverstanden fühlen, oder was auch immer, oder du musst sehr viel Geld bezahlen, aber ich halte es für schwierig. (…). Grundsätzlich machen Wintertransfers dann Sinn, wenn du schwere Verletzungen hast, das ist ganz klar, da musst du dann was machen und vielleicht auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen.“

Dieter Hoeneß über den perfekten Zeitpunkt/Alter für Transfers: „Die ganz großen holländischen Spieler haben mit 17 bei Ajax Amsterdam, bei Rotterdam oder bei Eindhoven gespielt, haben dort Spielpraxis sammeln könne, und dadurch, dass das Gefälle in der Liga relativ groß war, waren sie nicht so unter Druck und konnten sich wunderbar entwickeln. Da spricht also sehr vieles dafür, dass die Talente in der jeweiligen Liga bleiben. Aber der eine oder andere kann sich natürlich auch mit 18 im Ausland durchsetzen und deswegen ist es schwierig, das pauschal zu sagen und ich würde dem einen oder anderen jungen Spieler einfach raten, wenn er die Chance hat, mit 17 oder 18 in der österreichischen Liga zu spielen, dort zu bleiben, sich zwei Jahre durchzusetzten und dann ist er für den nächsten Sprung vorbereitet. Aber es gibt eben auch Ausnahmetalente wie Alaba.“

Dieter Hoeneß über seine Probleme in Wolfsburg: „Das ist eine besondere Situation gewesen, VfL Wolfsburg ist völlig überraschend Deutscher Meister geworden und das war eine unglaubliche Hypothek für den gesamten Verein, dann wollten einige Spieler nicht mehr in Wolfsburg bleiben, man musste einen Umbruch einleiten und der braucht Zeit. Und da ist einfach ein bisschen die Geduld ausgegangen, das wäre genau der richtige Weg gewesen, mit junge Leuten etwas Neues auszubauen, aber die Geduld hatte man nicht. (...) Ich glaube grundsätzlich, dass das Problem im Fußball ist, dass Philosophie Zeit braucht und die wird im Fußball nur mehr sehr selten gegeben.“

Dieter Hoeneß darüber, dass sich Österreich nicht immer nur darauf konzentrieren sollte, Deutschland schlagen zu wollen:

„Ich glaube, dass es ein Kernproblem ist, gerade bei Qualifikationen wenn Deutschland gegen Österreich spielt, die Konzentration auf Deutschland zu groß ist. Konzentriert euch auf die anderen, gewinnt gegen die anderen, nicht weil ich Angst habe, dass da eventuell etwas passieren könnte, aber ich glaube es ist ganz wichtig, nicht diese beiden Spiele zu den wichtigsten Spielen in der Qualifikation zu machen.“

Marcel Koller (Teamchef ÖFB) über die Integration von Spielern in ein Team: „Die Spieler müssen sich integrieren, da ist meine Erfahrung, dass sich, wenn du vielleicht einen bisschen Älteren holst, dass der schneller dabei ist wie ein Jüngerer, der erst mal schaut und das ganze Umfeld kennenlernen muss, der Ältere mit Erfahrung ist da vielleicht ein bisschen abgeklärter. Aber ist natürlich sehr schwierig, die so schnell über so kurze Zeit zu integrieren und dann natürlich auch schlussendlich, dass du Punkte holen kannst.“

Marcel Koller darüber, ob Spieler, die in auswärtigen Ligen spielen, bei ihm eine größere Chance haben: „Schlussendlich hängt das von den Spielern ab, was sie mir anzeigen und bieten. Es ist natürlich schon so, dass man, wenn man in der deutschen Bundesliga oder in Portugal bei Porto spielt, dass da der Rhythmus und die Intensität noch ein bisschen höher ist als hier in Österreich. Bei mir ging es im 1. Spiel aber darum, dass ich die Spieler kennenlerne und nicht schon beim 1. Spiel 10 Wechsel mache und beim nächsten Spiel auch wieder. Es ist wichtig, dass man viel beobachtet, ein gutes Gefühl hat und am Ende sagen kann, ok, das sind die Spieler mit denen man zusammenarbeiten möchte.“

Marcel Koller darüber ob es einen perfekten Zeitpunkt/Alter für Transfers gibt: „Es ist schwierig das global zu sagen, ich denke, es sind viele österreichische Spieler auch in der deutschen Bundesliga schon in den Jugendmannschaften und ich denke, es wäre auch gut, wenn die sich hier erst in einmal in Österreich durchsetzen würden, in die Kampfmannschaft kommen und da vielleicht 1, 2 Jahre spielen, und wenn sie da gut spielen haben sie schon ein gewisses Standing und wenn sie dann weggehen, wäre es dann vielleicht auch ein bisschen einfacher sich durchzusetzen, weil sie schon auf dem Level spielen.“

Marcel Koller über das Thema Teammanager, ob er überhaupt einen braucht (wie von ÖFB Präsident Leo Windtner angekündigt) und wer derzeit mit der Presse redet: „Ich habe schon einen Teammanager, im Moment haben wir noch keinen Pressesprecher, weil der wieder zu Rapid zurückging, aber wir sind eigentlich gut aufgestellt. (...) Man muss das Ganze ja noch ein bisschen aufbauen und es ist die Frage, was du brauchst und suchst." (Ist es ihm nicht zu viel?) "Ich habe ja ein bisschen mehr Zeit, weil ich nicht jeden Tag mit den Spielern zusammenarbeiten kann, die kommen nur bei den Teamlehrgängen zu mir und sonst bin ich unterwegs und muss sie besuchen.“

Marcel Koller Fortsetzung des Themas Teammanager: „Ich habe nicht gesagt ich brauche den nicht, aber wir müssen zuerst schauen wofür den gebrauchen könnten. Jetzt im Moment sind wir dabei und gut aufgestellt und es geht ja nicht darum einfach einen anzustellen nur damit wir einen mehr haben."

Auf die Frage hin, ob er nicht einen Teammanager bräuchte, um sich mehr auf die Mannschaft konzentrieren könnten: „Ja, aber die Mannschaft ist ja nicht jeden Tag da, und wenn die einmal da ist oder Ende November einmal für drei Tage kommt, dann freu ich mich dass ich einmal drei Tage mit dem Team zusammenarbeiten kann.“

Paul Gludovatz (Trainer SV Ried) darüber, ob Spieler die in auswärtigen Ligen spielen, eher eine Chance auf einen Platz im Nationalteam haben: „Ich habe nichts gegen den deutschen Fußball und schon gar nicht gegen den großen Bruder einzuwenden, aber ich denke schon, dass es anders bewertet wird, wenn 50.000 live zuschauen und vielleicht einige Millionen am TV dabei sind und in Österreich sind es vielleicht 2.000 am Platz und 60.000 vor dem Fernseher. Ich möchte mir da auch unsere Liga einmal gesund und gut reden, und das ist kein Hinweis, aber einen aus der österreichischen Bundesliga in die Nationalmannschaft zu nehmen, wenn er gleich gut ist, das würde schon gut tun.“

Paul Gludovatz über zu frühe Wechsel ins Ausland: „Ich glaube schon, dass es gerade jungen Spielern gut tun würde etwas länger bei uns integriert zu sein und auch Leistungen zu erbringen, zu bestätigen und zu stabilisieren und dann ins Ausland zu gehen.“

Paul Gludovatz darüber, ob sich ein Verein eher auf das spielerische und ein Konzept konzentrieren kann, wenn nicht so viel Geld im Spiel ist: „Bei uns ist es sicher so, dass unser Anspruchsniveau noch nicht so hoch ist, dass wir uns Fehler erlauben können und unsere jungen Spieler sich Zeit lassen können und auch die eine oder andere Partie nicht so gut spielen können. Wir können uns einem Konzept eher unterordnen, Red Bull Salzburg wird das kaum möglich sein, weil hier das Anspruchsniveau ein anderes ist, weil man jedes Jahr Meister werden muss, weil man jedes Jahr international vertreten sein muss und das ist in Ried nicht der Fall.“

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Zitate aus Sport & Talk:

Große Talkrunde: Rassismus im Fußball

Mit:

Stefan Maierhofer (Red Bull Salzburg)

Helmut Köglberger (Ex-ÖFB-Teamkapitän & erster farbiger Nationalspieler Österreichs)

Dr. Bella Bello Bitugu (Koordinator Initiative „Fairplay“ & erster afrikanischer Schiedsrichter in Österreich)

Jimmy Hartwig (Ex-DFB-Teamspieler & Anfang der 80er-Jahre einziger farbiger Nationalspieler Deutschlands)

Moderator: Andi Gröbl

Dr. Bella Bello Bitugu (Koordinator Initiative „Fairplay“ & erster afrikanischer Schiedsrichter in Österreich) über die negativen Erfahrungen, die er als Schiedsrichter gemacht hat: „Mit den SpielerInnen habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht, natürlich deswegen, weil ich die rote Karte immer in der Tasche hatte bzw. es eine Meldung an den Verband gegeben hätte. Eher hatte ich Konflikte mit Schiedsrichter-KollegInnen wo immer wieder gesagt wurde, warum ich nicht der Schnellste bin, wenn wir doch zu Hause mit Tigern laufen – forget it, dass wir in Afrika keine Tiger haben … Und was schlussendlich ausschlaggebend dafür war, dass ich mein Hobby, meine Leidenschaft verlassen habe, war, als der Vize-Obmann vom Schiedsrichterkollegium zu einem schwarzen Spieler „Kohlensack“ gesagt hat, und da war es aus, es hat sehr weh getan, drei Tage lang konnte ich nicht schlafen, weil ich dieses Hobby sehr geliebt habe – aber im Großen und Ganzen war es eine sehr gute Erfahrung und es hat mir die Möglichkeit gegeben die Menschen kennenzulernen.“

Dr. Bella Bello Bitugu darüber, wie wirksam Spielsperren im Kampf gegen den Rassismus im Fußball wirklich sind. Handelt es sich dabei nur um „Kosmetik“ aber nicht um Ursachenbekämpfung?: „Das Problem kann man nie abschaffen, aber man kann Zeichen setzen. Das Problem kann man nie abschaffen, weil es nicht in den Stadien entsteht, sondern das Problem des Rassismus und der Diskriminierung ist ein systemisches Phänomen. Es ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, es ist, wenn man so will, dass Zerrbild der Gesellschaft. Das bedeutet, dass, was in der Gesellschaft passiert, wird in die Stadien transportiert. Und wenn wir zu dem Vorfall in England vor ein paar Wochen zurückgehen, dann hat es in den letzten zwei, drei, vier Jahren die Meinung gegeben, dass es in England solche Sachen nicht gibt, aber wir können uns an den Sommer erinnern, als es diese Auseinandersetzung mit den benachteiligten Jugendlichen gab und mit der gesamten wirtschaftlichen Situation in Europa, da haben wir gemerkt, dass Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus einfach wieder im Aufmarsch ist. Und ich denke, solange wir dieses Problem nicht zu Hause, in der Kirche, in den Familien und in den Schulen nicht in den Griff bekommen, so lange werden wir das mit Strafen nicht lösen. Das bedeutet aber nicht, dass jemand, der für schuldig befunden wird, nicht bestraft werden soll, natürlich gibt es da Möglichkeiten.“

Dr. Bella Bello Bitugu darüber, dass es das Problem des Rassismus auch im österreichischen Fußball gibt: „Es gibt dieses Phänomen auch im österreichischen Fußball (…) Aber darüber wird geschwiegen. Das Problem ist nicht, dass es das nicht gibt, sondern die Leute kehren es einfach unter den Teppich. Wie wir vor 15 Jahren mit der Fairplay Initiative angefangen haben, wollte wir mit dem ÖFB nach drei Jahren eine Anti-Rassismus-Kampagne machen und da wurde uns gesagt, dass sie kein Rassismus-Problem im Fußball haben und wenn es ein Problem gibt, dann sind wir (Anmerk. d. Red. die Initiative) das Problem. Als man sich dann für die Euro '08 beworben hat, dann sind sie auf uns zugekommen, weil die UEFA bestimmt hat, dass es bei jeder Euro ein Anti-Diskriminierungs-Projekt geben muss.“

Dr. Bella Bello Bitugu darüber, wo Rassismus beginnt und über die Tatsache wie die FIFA mit aktuellen Vorfällen umgeht: „Wenn ich Menschen in Gruppierung unterteile, ist es kein Rassismus. Rassismus ist es dann, wenn ich diese Unterteilung in Hierarchien eingliedere bzw. das zu meinem Vorteil verwende. Und das gibt es derzeit einfach im Sport, dass die Menschen versuchen, mit allen Mitteln zu gewinnen und sie denken, dass sie, wenn sie auf die Herkunft anspielen und jemanden unterdrücken, dadurch einen Vorteil haben und gewinnen. Aber wir als „Fairplay“, die gegen Rassismus und Diskriminierung kämpfen, wir müssen immer schauen, ob der Fall rassistisch ist oder rassistische Hintergründe hat bevor wir eingreifen. Wenn wir von Sepp Blatter hören, dass es so etwas nicht auf dem Spielfeld gibt, dann können wir in den letzten Wochen mehrmals das Gegenteil beweisen. Und wie die Engländer damit umgegangen sind, dass sie z.B sagen, ok, du gibst dein Kapitänsband ab, aber du spielst bei der Euro, weil wir gewinnen wollen und dich brauchen und deinen Fall behandeln wir es nach der Euro – das ist kein Zeichen gegen Rassismus, das ist heuchlerisch.“

Dr. Bella Bello Bitugu über die Initiative „Fairplay“: „Unsere Arbeit zielt darauf ab, jegliche Art von Diskriminierung, Rassismus, Homophobie, Rechtsextremismus, Sexismus im Fußball zu bekämpfen. (…) Wir machen Workshops, Seminare, Konferenzen und arbeiten mit Fangruppierungen, Trainern und Verbänden.“

Helmut Köglberger (Ex-ÖFB-Teamkapitän & erster farbiger Nationalspieler Österreichs) über seine Erfahrungen, die er als schwarzer Profifußballer – nachdem er in OÖ recht behütet aufgewachsen ist – in seinen Anfangszeiten gemacht hat: „Ich hatte das Glück, dass ich durch die Hautfarbe natürlich etwas aufgefallen bin und ich hab' meinen Weg gemacht und das war damals in Österreich so Anfang der 60er Jahre (…) Es sind da einige Farbige gekommen aus dem Ausland, aus Brasilien usw. und es wurde von der Presse damals als Sensation dargestellt, dass ich der erste „Murrli“ bin und das war das Glück in meiner Karriere. Die anderen haben keinen gehabt, Lasko hat einen gehabt und das war ich und dadurch konnte ich da leichter Fuß fassen. Es war karrierefördernd, das andere davor war halt ein harter Weg, weil ich bin Geburtsjahr '46, wo die Nazizeit noch nicht vorbei war.“

Helmut Köglberger darüber, dass schon die Jugendtrainer damit anfangen müssen die Jugendlichen richtig zu führen: „Die Jugendtrainer sollten versuchen, die Gruppe gut zu führen. Ich glaube, dass da jetzt viele Spieler aus Immigranten Ländern kommen, die in 2. oder 3. Generation schon da sind und perfekt deutsch sprechen, und diese Spieler muss man in die Gesellschaft integrieren. Und ich denke, dass ist der entscheidende Punkt.“

Helmut Köglberger darüber, wo Rassismus beginnt, wo die Grenzen zu ziehen sind: „Wenn ich heute anders bin, das ist noch kein Rassismus. Wenn der sagt „Du bist ein Negger“, dann sag' ich ok, das stimmt. Aber wenn er mich beleidigt und meine Individualität angreift, dann sehe ich das als Rassismus. Und ich glaube, das ist der Punkt, es wird so viel vermischt .. vieles ist nicht rassistisch. Wir haben diese Hautfarbe, wir haben unsere Wurzeln und mit denen müssen wir leben, das ist uns bestimmt (…) Rassistisch wird es dann ,wenn ich als Mensch heruntergesetzt werde.“

Jimmy Hartwig (Ex-DFB-Teamspieler & Anfang der 80er-Jahre einziger farbiger Nationalspieler Deutschlands) über seine harte Jugend: „Ich habe grundsätzlich jeden Morgen, wenn ich in die Schule gegangen bin, von einem Zigeunerkind eine auf die Schnauze bekommen, durfte mich aber von zu Hause aus nicht wehren, musste es immer schlucken, weil meine Mutter einfach keinen Stress haben wollte (…) Ich habe mich daran gehalten, aber nicht lange, als ich 14 war hab' ich die Peitsche ausgepackt und dann habe ich mir einfach nichts mehr gefallen lassen. Ich hab' mir gedacht, jetzt ist Schluss, nur weil ich anders aussehe, eine andere Hautfarbe habe, muss ich mich nicht schlagen lassen. Und dann hab' ich das verbal gemacht, versucht mit den Jungs zu diskutieren und hab' gemerkt, dass ich auch noch intelligenter bin als diese Holzköpfe, die haben ja keine Chance gehabt.“

Jimmy Hartwig über rassistische Handlungen die er erfahren hat: „ (…) Und wenn einer eine Banane hineinwirft aufs Spielfeld, so wie das bei mir früher bei Kaiserslautern war, da hab' ich die Banane immer aufgehoben und hab' sie gesessen und gesagt; Danke, hat gut geschmeckt.“

Jimmy Hartwig darüber, dass man die Fans bestrafen müsste: „Spieler kann man nicht bestrafen. Die Fans, die ins Stadion kommen, die sind teilweise wahnsinnig, die müssen bestraft werden.“

Jimmy Hartwigs abschließende Worte zum Thema Rassismus: „Ich kann vor anderen Menschen nur Respekt haben, wenn ich Respekt vor mir selber habe. Wir müssen jedem Menschen, egal wie er aussieht, helfen und lieb zu ihm sein und nicht mit dem Finger auf ihn zeigen. Wir haben alle so viel Dreck in unserem eigenen Garten, wenn wir den erst Mal weg haben, dann können wir vielleicht auf andere Leute deuten. Deswegen sage ich Respekt und dann ist alles in Ordnung.“

Stefan Maierhofer (Red Bull Salzburg) über Rassismus im Fußball: „Das ist einfach eine Erziehungssache und ich bin von meinen Eltern zum Glück so erzogen worden, dass alle Menschen gleich sind (…) Einer meiner besten Freunde ist Jugoslawe. (…) Und wenn wir auf dem Spielfeld sind, dann haben wir eine Vorbildfunktion und wir müssen das einfach weitergeben. Und so ein Spieler wie der Suarez, der gehört nicht acht Spiele gesperrt, der muss seine Karriere beenden, weil wir sind in einer Vorbildfunktion und Kinder lernen dadurch nichts Gutes.“

Stefan Maierhofer über Rassismus als Gesellschaftsproblem: „Rassismus ist einfach ein Thema, das politisch verankert ist und in unserer Gesellschaft drinnen ist und einfach in die Stadien getragen wird. Und das darf einfach nicht sein. Es muss so sein, dass wir in die Stadien komme,n weil wir den Sport sehen wollen und weil wir einfach sagen, solche Spieler wie der Suarez, um ihn noch einmal anzusprechen, das ist einfach falsch. Wir müssen als gutes Beispiel voran gehen und ich sage noch einmal, das ist einfach Erziehungssache.“

Servus TV

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ASB-Legende

Was macht das eigentlich für einen Sinn wenn auf Servus TV Österreich und Deutschland immer das gleiche Programm läuft und außerdem wäre mir bisher nicht einmal ein deutsches Werbefenster aufgefallen. Ich schätze Mateschitz wartet wirklich auf Red Bull TV und startet dann groß durch, vielleicht mittelfristig sogar in mehreren Ländern. Night Flight und der Fußball Talk im Hangar 7 sind meine Favoriten und das echte HD sind auch ein Traum und vor allem kostenlos.

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„Sport und Talk aus dem Hangar-7”

Moderation: Rudi Brückner

Montag, 5. März von 21.05 - 22.45 Uhr, live

Schwerpunkt-Thema im Talk: Videobeweis, Chip im Ball, Torkamera - braucht der Fußball technische Hilfsmittel?

Am Samstag, den 3.3. tagt die Regelkommission der FIFA in der Nähe von London, u.a. geht es auch um die technischen Hilfsmittel wie Videobeweis oder Chip im Ball, aber auch um andere Regeländerungen, die die Schiedsrichter entlasten sollen. Wir berichten aus England von den Ergebnissen und diskutieren dazu mit:

Urs Meier

Ehem. FIFA-Schiedsrichter (1994-2004)

leitete in 27 Jahren 883 Spiele

Schweizer

Reiner Calmund

Ehem. Manager und Geschäftsführer (ab 1999) Bayer Leverkusen (1988 - 2004)

Deutscher

Thomas Einwaller

Österreichischer Schiedsrichter

Oliver Glasner

Sportlicher Koordinator FC Red Bull Salzburg

Walter Kogler

Trainer Wacker Innsbruck

Seruvs TV

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