Initiative Violett Weiß


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für immer violett - VIENNOLA

Der Kulturkampf wird Bürgerkrieg: Reportage von einem Spiel, bei dem das Gekicke eine untergeordnete Rolle spielte

BERNHARD FLIEHERSALZBURG (SN). Wenige Minuten vor dem Anstoß, als der Samstag noch in einen lauen Sommerabend hätte münden können, nehmen die Rapid-Fans das Salzburger Stadion in Besitz: "Wir sind Rapid! Wer seid ihr?" Der grün-weiße Schlachtruf erklärt, wie Fußball als identitätsstiftendes Ereignis funktioniert: Wir sind hier. Die Idee dieses Vereins, seine Attribute und seine Geschichte schaffen uns Heimat. Wir bilden eine Macht, die nicht abhängt von Sieg oder Niederlage.

Der Schlachtruf gehört seit Jahren zum Rapid-Songbook. Im Salzburger Stadion hallt er heute wie eine Mahnung. Wer seid ihr? Bis in die vergangene Saison bekamen die Rapidler noch eine adäquate Antwort: "Wir san Soizburga kana mog uns. Scheißegal!"

Dieses Mal erleben die Rapidler nur zaghaft Gegenwehr. Mehr als im ersten Heimspiel gegen Mattersburg gelingt es Salzburg-Anhängern jenseits des harten Fankerns Sprechchöre und Applaus-Stakkatos zu lancieren. "La Ola"-Versuche aber scheitern. Aufstehen will heute auch keiner für die Salzburger. Dabei hielt gerade die erste Hälfte in emotionaler Hinsicht, was dieses Duell immer verspricht: Umstrittene Schiri-Entscheidungen, spektakuläre Torszenen, guter Fußball der Heimmannschaft.

Doch die mächtige Gegenrede der Heimfans, das Call-and-Response-Prinzip, das die Bedeutung des Spiels über die Outlinien hinaus schafft, es zu einem Ereignis mit Seele, Mitfreuen und Mitleiden macht, fehlt. Die Initiative Violett-Weiß, der aus Tradition gewachsene und unerbittlich auf Tradition beharrende Kern der Salzburger Fans, hält ihr Schweigegelübde. Applaus aber gibt es, als die Rapidler "Scheiß Red Bull" singen.

Und dann passiert schließlich eine für undenkbar gehaltene Grenzüberschreitung. Die Rapid-Fans haben dafür den Boden bereitet: "Farbenklau, Traditionsverkauf - Wo hört dieser Schwachsinn auf" steht auf Transparenten oder "Guten Abend Red Bull! Gute Nacht Fußball! oder "Freiheit für Ultras - Stadionverbot für Jara + Wiebach + Mateschitz." Und dann, nach dem 1:0 für Rapid: "DM (Didi Mateschitz, Anm.) - Du nahmst uns unseren geliebten Feind". Darauf gab's eine Antwort: "Geliebter Feind, eure Solidarität!" steht auf dem Transparant im Salzburger Sektor. Das lässt den Vulkan ausbrechen. Salzburg Anhänger, die mit den Fußballgeschäftsstrategien von Red Bull keine Schwierigkeiten haben, protestieren: "Judas raus" schreien sie.

Die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft an diesem Moment nicht mehr durch das Stadion. Der Riss entzweit den eigenen Fansektor. Es fliegen Becher. Es werden Fäuste gereckt und Mittelfinger gestreckt. Red Bull hat den Verein wirtschaftlich gerettet. Der Umgang mit dem Kulturgut Fußball aber läuft aus dem Ruder. Schier verzweifeltes Schweigen herrscht, während die Anhänger ein- und derselben Mannschaft wutentbrannt auf einander losgehen. Der Kulturkampf wird zum Bürgerkrieg.

In der 79. Minute entscheidet Andreas Ivanschitz mit dem 2:0 die Partie. Alle Salzburger haben verloren. Jene, die da sind, um zu gewinnen, beginnen das Stadion zu verlassen. Sie erleben die Protest-Party im Fansektor der Salzburger nicht mehr. Ab der 89. Minute wird drei Minuten lang (für jeden Meistertitel eine Minute) skandiert: "Salzburg ist komplett weiß-violett." Gegen diese Macht richtet auch die Soundanlage im Stadion nichts aus: "Wir singen nur für Violett."

"Mit der neuen Hymne klingt der Abend aus", sagt Stadionmoderator Fritz Egger. Nein, der Samstag, dessen frühe Lauheit unter einem schwerem Gewitter begraben wurde, endet nicht mit der Verbrüderung. Bei einer erfundenen Hymne.

Hinter der VIP-Tribüne schwankt ein Besoffener. Beim "Ausgang 5" erblickt er die einstigen Helden Hütter, Stadler, Pfeifenberger. Der Mann beginnt klatschend zu lallen: "Heimo Pfeifenberger! Wir singen Heimo Pfeifenbeeeeeerger."

© SN.

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Harry Wijnvoord Fußballgott

Wiebach, Beckenbauer und co. meinen alle, dass die Vereinsfarbe eine belanglose Nebensächlichkeit ist. Warum kann man sie dann nicht lassen, wie sie war?

Ich denke dass die ganze Geschichte nicht nur am salzburger Fußballimage kratzt, sondern auch an dem der Firma Red Bull

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- Stadtverein -

Will keinen neuen thread aufmachen aber laut dem Fanforum muss das Gründungsjahr 1933 bleiben....

Offizielles Gründungsdatum ist 1933!!!!  Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Aus der Sportwoche!!!!!!

Doch auch wenn RB den Klub gekauft hat - gänzlich verabschieden kann man sich zumindest offiziell von der Vergangenheit nicht. Auf Interventation der Bundesliga darf als Gründungsdatum nicht, wie ursprünglich geplant, das Jahr 2005 angegeben werden. Weil die Lizenz laut Reglement in Österreich nicht käuflich ist, Red Bull bei einer Neugründung nicht direkt in der höchsten Klasse einsteigen hätte können. Deshalb muss jetzt doch wieder das Jahr 1933 als Gründungsjahr angegeben werden. Liga-Sprecher Christian Kircher:"Sonst hätte ja auch der FC-Tirol-Nachfolgeklub Wacker direkt in der Bundesliga einsteigen können.

Quelle: http://www.cooligan.net/wbb2/thread.php?threadid=2373

:super:

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Verantwortliche: Bitte lesen!
Nun sollte man meinen, die Fans von Austria Salzburg würden kollektiv ausflippen und der neuen Vereinsführung den Stinkefinger zeigen. Tradition und Identität verscherbelt und den Verein zu einem reinen Marketinginstrument degradiert. Die mit jeder Dauerkarte käuflich erworbenen Trikots von Red Bull würden doch sicher von 90% der Fans erbost zurück geschickt. Doch weit gefehlt, dem gemeinen Salzburger Fußballkonsument ist es schlicht scheißegal, wie der Verein heißt, in welchen Farben er spielt oder ob er sich für einen Konzern zum Objekt machen lässt. Er will Erstligafußball sehen, vollkommen egal zu welchem Preis. Und er will sich dabei nicht stören lassen, nicht von diesen ewig gestrigen, die noch so etwas wie echte Liebe und Hingabe zu ihrem Verein kennen. Dabei vergessen sie so einiges, nicht nur ihre alten Farben, die sie eigentlich im Herzen hätten tragen sollen, sondern auch noch ihre Kinderstube.

Das trifft den Nagel auf den Kopf.

bearbeitet von Heshi

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- Stadtverein -
hab ich heute in dem 4 mal jährlich erscheinend SN Heft "Top of Salzburg" gefunden: 

Wann is diese Ausgabe erschienen?

Salzburger Nachrichten - "Top of salzburg" ausgabe 1.2005

datum hab ich leider keines gefunden :ratlos:

edit: aber ist anscheinend gestern erst erschienen, abe4r dafür leg ich meine Hand nicht ins feuer!

bearbeitet von d'OH

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FC WIL (in der 2. höchsten Liga der Schweiz)

pic08.jpg

Hehe, schaut nach einer wilden Kurve aus ;)

Das hat mich gerade daran erinnert, dass auch der FC Torpedo Lainz (Gebietsklasse 4D Wiener Fußball-Verband :glubsch:) beim Saisonauftakt am 12. September eine Aktion gegen Red Bull geplant hat :D

Ist halt noch einen Monat hin... Foto darf ich nicht vergessen hier zu posten :winke:

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Superkicker

gründets doch einfach einen neuen violett weißen club mit dem namen austria salzburg spielts in der letzten klasse in salzburg weiter.

genau das wäre nämlich auch passiert, wenn salzburg auf red bull verzichtet hätte

ohne red bull wäre salzburg untergegangen.

die waren finanziell so angeschlagen, dass sie sich nicht einmal das wasser für die klospülung leisten konnten. da hättets euch dann auch aufgeregt.

tradition bedeutet im fussball viel. aber was bringt euch die tradition, wenn es euren club nicht mehr gibt?

deshalb forza RED BULL salzburg (obwohl ich eigentlich kein fan eurer mannschaft bin)

oder um in der fussballsprache zu bleiben (auch wenn sehr provokant ist:)

100% RED BULL

0% TRADITION (wenn der ganze verein dabei drauf geht)

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für immer violett - VIENNOLA
tradition bedeutet im fussball viel. aber was bringt euch die tradition, wenn es euren club nicht mehr gibt?)

wieso ? unseren Verein gibt es doch auch jetzt nicht mehr...

in der Landesliga wäre ich ihn sogar noch besuchen gegangen, jetzt nicht mehr.

Red Bull hat uns nicht gerettet sondern ins Koma gesetzt (getötet wäre vielleicht noch zu früh).

Neuen Verein gründen ? Nur nichts überstürzen, jetzt wird mal gekämpft, aber darüber nachgedacht haben wir schon alle mal.

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Superstar

Wo spielt Wacker Innsbruck heute ?

Der Quehenberger hätte die Austria nicht sterben lassen. Ansonsten hätte sich eine Verein (z.b. in der RLW) gefunden mit dem man funsionieren hätte können. Von diesem hätte mans sich im Fall eines Aufstieges dann loslösen können, war bei Wattens/Wacker ja auch so.

Und sollte es so bleiben wies jetzt is, dann wäre mir diese Variante (untere Liga/Austria Salzburg/violett-weiss) bei weitem lieber gewesen.

0 Tradition hat RedBull jetzt auch.

Ein violett/weisser Verein mit dem Namen Austria Salzburg, der von Austrianern gegründert worden is, hätte bei weitem mehr mit unserer "echten" Austria zu tun als RB Salzburg.

Über eine Neugründung wurde ja schon öfters nachgedacht, aber (vorerst) wird mal weitergekämpft...

EDIT: der Capo war wieder mal schneller :shy:

bearbeitet von Prostla

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