COVID-19 in Österreich


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Oida Foda
jimmyhogan schrieb vor 2 Minuten:

Also wenn hier schon eine moral philosophische Diskussion losgetreten wird, muss ich schon betonen, dass es nicht DIE Moral gibt. Je nachdem für welche Ethik man sich entscheidet, erhält man auch unterschiedliche Schlussfolgerungen zur moralischen Pflicht sich impfen zu lassen. 

Mit Kants Ethik glaube ich lässt sich eine Impfpflicht noch recht gut Argumentieren, aber nicht aufgrund eines äußeren Gesetzes sondern aufgrund des moralischen Gesetzes in uns. Denn als logisch denkendes Wesen muss ich zumindest schlussfolgern, dass ich nicht wollen kann, dass niemand impfen geht, weil das ja auch für mich dramatische Konsequenzen hätte (Lockdowns, Infektionen etc.) Insofern wäre das Verhalten der Menschen die sich nicht impfen lassen wollen nach dem kategorischen Imperativ unmoralisch, weil sie sich darauf verlassen, dass alle anderen impfen um die Pandemie einzudämmen, sich aber selber da rausnehmen.

 

Jetzt wär halt interessant gewesen, wenn du noch einen weiteren Philosophen als Gegensatz zu Kant genutzt hättest, denn von deinem oberen Absatz her ist damit ja nur ein Punkt abgedeckt - aber mir solls rechtsein, bin da ja Kants Meinung :feier:

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Im ASB-Olymp
Flash schrieb vor 3 Minuten:

Es geht nicht um die Art des Risikos sondern um die Höhe eines Restrisikos allgemein (das hast du so gebracht) - insofern vergleichbar. Mit verunfalltem Auto am Dach ist es angegurtet möglicherweise unmachbar, rauszukommen. Deswegen fürs Abwägen dieses Risikos nicht mehr angurten? Also ich brauch da nicht lang zu überlegen...

Zum zweiten Teil: es ist eben so, dass diese Leute dann im Falle des Falles a) andere sehr wohl noch gefährden und b) massiv Ressourcen in Anspruch nehmen, die anderen dann grad nicht zur Verfügung stehen. Insofern ist es bei diesem Fall einfach kein "jeder sich selbst der Nächste". 

WTF wann ist es eigentlich in geworden, SO ultra-libertär und indifferent gegenüber anderen Leuten in der gleichen Gesellschaft zu werden? 

Zu Punkt 1) Das überlegst du dir aber selbst und geht nur dich was an. Beim anderen Thema der Impfung haben wir ja das Problem, dass wenn du selbst sagst du willst nicht, sofort angefeindet wirst und am liebsten aus der Gesellschaft ausgeschlossen.

Punkt 2) Inwiefern nicht geimpft Leute, andere geimpfte Leute noch gefährden kann ich dir nicht genau sagen, nachdem es da auch ständig neue Erkenntnisse gibt. Wird ja auch schon öfters von einer möglichen 3. Impfung gesprochen. Mein Wissensstand war der, dass vollständig immunsierte Personen nur mehr leichte Verläufe bekommen können, somit wäre es mehr oder weniger egal.

Bzgl. Ressourcen bin ich bei dir und meine ja auch, dass wenn sich jemand freiwillig dazu entscheidet auf die Impfung zu verzichten, er sich auch nicht wundern braucht, wenn er dann bei der medizinischen Versorgung hinten angereiht wird.

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jung, dynamisch, erfolglos
Tommyboy schrieb vor 2 Minuten:

Mein Wissensstand war der, dass vollständig immunsierte Personen nur mehr leichte Verläufe bekommen können, somit wäre es mehr oder weniger egal.
 

Das ist halt in dieser Absolutheit falsch, womit deine Argumentation in sich zusammenstürzt. 

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Im ASB-Olymp
Flash schrieb vor 11 Minuten:

WTF wann ist es eigentlich in geworden, SO ultra-libertär und indifferent gegenüber anderen Leuten in der gleichen Gesellschaft zu werden? 

Erinnert ein bisserl an die Kopftuchdiskussion. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war das Kopftuch bei muslimischen Frauen ein Zeichen der Unterdrückung und wehe, man war dafür. Heute steht es für persönliche Entfaltung und was weiß ich noch. 

Vor einem Jahr war die Impfung der groß herbeigesehnte "Gamechanger", es konnte gar nicht schnell genug gehen, endlich wäre der Schas dann vorbei. Heute heißt es, dass man Verständnis haben muss, wenn sich Leute nicht impfen lassen wollen, es sei ja immerhin die höchstpersönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen, was man in seinen Körper lässt.

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Oida Foda
Tommyboy schrieb vor 2 Minuten:

Zu Punkt 1) Das überlegst du dir aber selbst und geht nur dich was an. Beim anderen Thema der Impfung haben wir ja das Problem, dass wenn du selbst sagst du willst nicht, sofort angefeindet wirst und am liebsten aus der Gesellschaft ausgeschlossen.

Kann da nur für mich sprechen aber zumindest ich tue das nicht, sondern frage, warum. Wenn allerdings dann irgendwas in Richtung "so halt, kan Bock" kommt, renn ich haß. Dieses infantile hab ich schon bei meiner jüngeren Cousine nie ausgehalten. Wer ernst genommen und mit seiner Meinung respektiert werden will, muss a) eine haben und b) sie rational begründen können. Das ist kein "Anfeinden", das ist ein normaler Diskurs unter Leuten, denen nicht komplett alles wurscht ist.

 

Tommyboy schrieb vor 4 Minuten:

Punkt 2) Inwiefern nicht geimpft Leute, andere geimpfte Leute noch gefährden kann ich dir nicht genau sagen, nachdem es da auch ständig neue Erkenntnisse gibt. Wird ja auch schon öfters von einer möglichen 3. Impfung gesprochen. Mein Wissensstand war der, dass vollständig immunsierte Personen nur mehr leichte Verläufe bekommen können, somit wäre es mehr oder weniger egal.

Das ist nicht ganz falsch allerdings tendiere ich eher dazu zu sagen, dass es wenn dann "weniger egal" ist, denn Risiken bestehen nach wie vor für die a) nicht impfbaren/zu schwachen und b) grade bei DEM Scheißvirus nicht gesagt ist, dass durch Zirkulieren unter zahlreichen nicht-geimpften nicht wieder eine ulta-depperte immune-escape Variante entsteht - insofern ist die Durchimpfungsquote sozusagen strategisch gesehen schon wichtig.

 

Tommyboy schrieb vor 8 Minuten:

Bzgl. Ressourcen bin ich bei dir und meine ja auch, dass wenn sich jemand freiwillig dazu entscheidet auf die Impfung zu verzichten, er sich auch nicht wundern braucht, wenn er dann bei der medizinischen Versorgung hinten angereiht wird.

Nur würde das medizin-ethisch nie gemacht werden bzw. wenn dann nur indirekt über die Triage, dass ungeimpfte Patienten, denen ne schlechtere Prognose gegeben wird, gegenüber geimpften mit besserer Prognose rückgereiht werden. Würde aber "offiziell" nie in eine Policy eines Krankenhauses einfließen, insofern ist das ein wenig schlagender Punkt.

matthias1745 schrieb vor 2 Minuten:

Das Restrisiko ist wohl zu vernachlässigen 

Hehe...i sog jetzt nix...

:feiervinci:

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Knows how to post...
Flash schrieb vor 23 Minuten:

Jetzt wär halt interessant gewesen, wenn du noch einen weiteren Philosophen als Gegensatz zu Kant genutzt hättest, denn von deinem oberen Absatz her ist damit ja nur ein Punkt abgedeckt - aber mir solls rechtsein, bin da ja Kants Meinung :feier:

Naja gut da gibt's noch ganz viele andere Positionen. Man kann auch eine utlilitaristische Ethik vertreten, also in der klassischen Definition, dass die Handlung moralisch geboten ist, die "zu einem größtmöglichen Glück einer größtmöglichen Anzahl von Menschen" führt. Da können sich halt dann die Geister scheiden, welche Handlung das ist. Das lässt sich, da es eine Zukunftsprognose ist, nie genau eruieren. Grad in Bezug auf Nebenwirkungen der Impfung vs. Long Covid. Da wird man dann zurück geworfen auf die Studien zu diesen Themen und das führt wohl wieder zu ideologischem Streit. 

Aber ein ethische Argument gegen die (radikale) Impfpflicht ist natürlich schon recht eindeutig: Mit dem Artikel 3 der Menschenrechte nämlich dem Recht auf die Unversehrtheit des eigenen Körpers kann man da gut argumentieren. Es kann nämlich natürlich nicht sein, dass Menschen gezwungen werden ihrem Körper gegen ihren Willen was auch immer für eine Substanz zuführen zu müssen. 

Deswegen bin ich auch nur für indirekte "Impfanreize". Also ZB, dass Veranstalter von Konzerten nur Geimpfte hineinlassen. Das ist ihr gutes Recht, wenn es zur Sicherheit der Veranstaltung beiträgt und steht damit absolut nicht im Widerspruch zu dem Recht auf Unversehrtheit. Also kurzgefasst: Ich habe klarerweise das Recht die Impfung abzulehnen, aber ich habe kein Recht darauf zu bestehen, dass das keine Konsequenzen irgendeiner Art für mich haben wird. 

bearbeitet von jimmyhogan

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Oida Foda
jimmyhogan schrieb vor 1 Minute:

Naja gut da gibt's noch ganz viele andere Positionen. Man kann auch eine utlilitaristische Ethik vertreten, also in der klassischen Definition, dass die Handlung moralisch geboten ist, die "zu einem größtmöglichen Glück einer größtmöglichen Anzahl von Menschen" führt. Da können sich halt dann die Geister scheiden, welche Handlung das ist. Das lässt sich, da es eine Zukunftsprognose ist, nie genau eruieren. Grad in Bezug auf Nebenwirkungen der Impfung vs. Long Covid. Da wird man dann zurück geworfen auf die Studien zu diesen Themen und das führt wohl wieder zu ideologischem Streit. 

Aber ein ethische Argument gegen die (radikale) Impfpflicht ist natürlich schon recht eindeutig: Mit dem Artikel 3 der Menschenrechte nämlich dem Recht auf die Unversehrtheit des eigenen Körpers kann man da gut argumentieren. Es kann nämlich natürlich nicht sein, dass Menschen gezwungen werden ihrem Körper gegen ihren Willen was auch immer für eine Substanz zuführen zu müssen. 

Deswegen bin ich auch nur für indirekte "Impfanreize". Also ZB, dass Veranstalter von Konzerten nur Geimpfte hineinlassen. Das ist ihr gutes Recht, wenn es zur Sicherheit der Veranstaltung beiträgt und steht damit absolut nicht im Widerspruch zu dem Recht auf Unversehrtheit. 

Interessanter Post, danke!

Zu Punkt 2, wären dann nicht an sich diverse Rituale wie bsp-weise Beschneidung nicht auch im Widerspruch damit? Bissl OT aber das ist doch ein interessanter Punkt...

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Knows how to post...
Flash schrieb Gerade eben:

Interessanter Post, danke!

Zu Punkt 2, wären dann nicht an sich diverse Rituale wie bsp-weise Beschneidung nicht auch im Widerspruch damit? Bissl OT aber das ist doch ein interessanter Punkt...

Ja das ist tatsächlich eine gewichtige Frage, wenn es sich um Kinder/Babys handelt. Allerdings ist dann natürlich auch die Frage inwiefern die Eltern für das unmündige Kind entscheiden dürfen. Das gestehen wir ja doch in vielen Situationen den Eltern zu. Also ZB auch die ganzen Instagrammer die das Leben ihrer Kinder komplett öffentlich machen. Also so einfach ist es natürlich nicht. Aber bei weiblicher Genitalverstümmelung sind sich zum Beispiel alle einig, dass es sich um eine Menschrechtaverletzung nach Art 3 handelt. Da ist es dann schon schwer für die Beschneidung von Buben zu Argumentieren. 

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