schallvogl

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  1. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/114059-fc-admira-wacker-vs-skn-st-p%C3%B6lten/?do=findComment&comment=9262886 von einen Beitrag im Thema in FC Admira Wacker vs. SKN St. Pölten   
    Und mir geht halt der Senat 5 auf die Eier. Ein Terminverzug ist für mich keine legitime Begründung für eine Lizenzverweigerung, wenn der tatsächliche Termin vor Ende der Aufstiegssaison liegt. Das hat weder mit der Chancengleichheit noch mit der überlebensfähigkeit des Vereines was zu tun.
    Der Punkt wurde eh aufgelockert. Die Bundesliga veröffentlicht mittlerweile ja die Gründe für die Lizenzverweigerung mit Übertitel. Dass das nicht zu sehr ins Detail gehen darf ist wohl nachvollziehbar, da geht es ja auch um die Interessen Dritter.
    Und ja, uns gehen sie doch auch immer noch auf die Eier. Seit Jahren wird da jetzt ordentlich gearbeitet und die Auflagen erfüllt, aber die Auflagen bleiben. Das ist Imageschädigend.
  2. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/114059-fc-admira-wacker-vs-skn-st-p%C3%B6lten/?do=findComment&comment=9262847 von einen Beitrag im Thema in FC Admira Wacker vs. SKN St. Pölten   
    Die Willkür des Senat 5, dem der Sport egal ist, ist legendär und gerade die Admira weiß ein Lied davon zu singen. Hartberg hält sich an die Regeln, die Saison ist ausfinanziert und die Ausgliederung gemäß Wartungserlass vollständig (und von der Buli auch bestätigt) durchgeführt (und wurde für den Einspruch beim Protestkomitee angeblich auch rechtswirksam auf 1.1.18 zurückdatiert). Es sollte um den Sport und die nachgewiesene Überlebensfähigkeit des Vereines gehen. Sachen wie Terminverzug (wenn die Sache lange vor Saisonbeginn und auch noch vor Lizenzerteilung eh erledigt ist) kann man mit Geldstrafen oder Auflagen sanktionieren. Der Sport muss immer im Vordergrund stehen und den Vereinen sollte geholfen werden, nicht ihnen Stolpersteine in den Weg gelegt werden. Ein Verein wie die Austria braucht nicht mal ein bespielbares Ausweichstadion - Hartberg will man nicht in der reformierten Liga haben, da stößt man sich dann halt an einem Terminverzug der Null Vorteile bringt.
  3. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/83067-die-konkurrenz-im-blickfeld/?do=findComment&comment=9260086 von einen Beitrag im Thema in Die Konkurrenz im Blickfeld   
    Ich finde das super, dass die Austria für die nächste Saison am Trainer festhält. Da dürfte alles stimmen. Die Mannschaft zerreisst sich schier für ihren Coach und spielerisch agieren sie äusserst souverän.
  4. halbe südfront gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/60426-news-vom-fc-admira-wacker/?do=findComment&comment=9259458 von einen Beitrag im Thema in News vom FC Admira Wacker   
    Ja eh. Aber zeigt halt einem breiten Publikum, wie abgehoben diese Topclubs mittlerweile sind, daß sie es nicht verwinden können, einmal kein Double zu holen.
  5. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/13526-was-wurde-aus/?do=findComment&comment=9250838 von einen Beitrag im Thema in Was wurde aus...?   
    Der Sohn des legendären Fred Schaub wechselt zum 1. FC Köln.
     
  6. agnes gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  7. fenix gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  8. charley gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  9. Makew gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  10. BurgiB gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  11. Admira Fan gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  12. halbe südfront gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245106 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    So, nach letztem Samstag ist es wohl an der Zeit für ein kurzes Update in der Sache.
     
    Offenbar hat irgendjemand im Verein ( @cyrus_SF95??) unsere Recherchearbeit dankenswerterweise aufgenommen und in der Halbzeitpause ein kurze Erinnerung an Rudolf Mütz ausgesprochen (der heute seinen 75. Todestag hat).
     
    Was hat sich in den letzten Monaten getan? @Zapatistas Tipp mit dem Staatsarchiv war Gold wert. Ich hab denen eine Mail mit Namen und Geburtsdatum von R.M. geschickt und 2 Tage später eine Antwort bekommen, daß der komplette Akt für mich zur Einsichtnahme bereit liegt.
    Darin fand ich den kompletten Akt der Enteignung von R.M. im April 1938, der eines Kaufkraftäquivalents von ungefähr 500.000 Euro beraubt wurde. Irgendwann zwischen April und Dezember 1938 ist er nach Zagreb geflohen, wo er die nächsten Jahre verbracht hat.
    Was dann geschehen ist, ist nur mehr Spekulation bzw das Zusammensetzen von wenigen Puzzlestücken.
    R.M. war von seiner Ausbildung her Chemiker und spezialisiert auf Textilchemie (daher seine Anstellung bei der Textilfirma Pollak). Er dürfte schon aus seiner Zeit beim ÖFB engen Kontakt zu Josef Gerö gehabt haben - die beiden werden in diversen Berichten immer wieder gemeinsam erwähnt und ich habe auch einen Bericht von einem Besuch Josef Gerös 1952 beim Sohn von Rudolf Mütz gefunden.
    Von Josef Gerö weiß man, daß er im Krieg auch nach Zagreb geflohen ist und dort als Prokurist in einer Textilfima gearbeitet hat. Meine Hypothese (für die ich keinen Beleg habe), ist, daß die beiden gemeinsam in einer Textilfirma in Zagreb gearbeitet haben.
    1941 hat in Kroatien das Ustascharegime die Macht ergriffen und selbstständig Juden auf seinem Territorium verfolgt. Ich hab ein wenig zu den KZs und Internierungslagern in Kroatien recherchiert aber keines gefunden, das in der Nähe von R.M.s Sterbeort Sirdija (richtig geschrieben findet man es dann auch bei Google Maps) liegt. Was also genau passiert ist, kann ich also nicht sagen. Es gab auch ein Lager, das dezidiert für Juden, die vor 1941 aus Deutschland und Österreich nach Kroatien geflohen sind, gedacht war, aber auch dieses Lager liegt mehrere Hundert Kilometer vom Sterbeort weg.
    Der Sterbeort Sirdija dürfte gesichert sein - ich habe im Akt von nach dem Krieg zwei Todesfestellungen des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Hernals gefunden, die sich auf entsprechende NS-Unterlagen stützen. Ich bin dem nicht weiter nachgegangen, weil ich gelesen habe, daß die Landesgerichte solche Akten nicht länger als 50 Jahre aufheben (und die Todesfeststellung war aus den 50ern, daher schon älter). Aber vielleicht weiß jemand trotzdem, ob das nicht vielleicht doch irgendwo aufgehoben wird...?
    Aus den Akten ist weiters hervorgegangen, daß R.M. verheiratet war. Seine Frau war evangelisch und wurde daher nicht verfolgt (ihr Urnengrab auf Friedhofsdauer findet man heute noch am Gelände der Feuerhalle Simmering neben dem Zentralfriedhof. Er hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter hat den Krieg bei der Mutter in Wien erlebt, der Sohn war beim Vater in Zagreb aber hat den Krieg überlebt und ist nach dem Krieg nach Österreich zurückgekehrt.
    In detektivischer Kleinarbeit habe ich eine Tochter des Sohnes (also eine Enkeltochter R.M.s) ausgemacht und angeschrieben aber leider keine allzu positive Antwort bekommen, was zu akzeptieren ist.
    Auf einer anderen Ebene konnte allerdings ein Erfolg erzielt. Der gesamte Nachlaß von Franz Tontur fand sich tatsächlich bei Blumenschein. Ich habe zu Ostern das Material gemeinsam mit @pazzoragazzo mal oberflächlich gesichtet. Es waren ca 3 Ordner zur Zwischenkriegszeit, die ich jetzt in den nächsten Monaten mal genauer durchschauen möchte - einerseits zu allgemeinen interessanten Dingen zur Admira-Geschichte, andererseits speziell zu Rudolf Mütz.
    Das langfristige Ziel wäre eine Art Museum (oder Museums"ecke") und/oder evtl ein Buch. Pazzo und ich stehen in engem Austausch mit Matthias Marschik, der Interesse zeigt, das ganze als Historiker professionell-wissenschaftlich zu betreuen. Irgendwann wird man da auch mal Kontakt zum Verein herstellen müssen.
    Ein letzter Punkt noch: M. Marschik hat mich auf einen weiteren interessanten Präsidenten der Admira aufmerksam gemacht. Rudolf Brichta https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Rudolf_Brichta ein jüdischer Arzt und SDAPÖ-Funktionär war zwar nur von 1919-1921 Präsident aber als solcher verantwortlich dafür, daß die Admira nach dem 1. WK als zweiter aufgestiegen ist und in der ersten Erstlligasaison nicht gleich wieder abgestiegen ist. Er war sehr gut im ÖFB vernetzt und zu seiner Zeit hat die Admira mit einem Übertritt in den Arbeiterfussball kokettiert.
    Hat irgendwer von dieser Person schon mal was gehört? Er war ja bis zum Anschluß Ehrenpräsident. Vielleicht kann man das ja wieder posthum aufleben lassen.
     
    (Rein interessehalber: Führt die Admira eigentlich irgendeine Liste ihrer Ehrenpräsidenten? Siegfried Ludwig z.B.?)
  13. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/112940-rudolf-m%C3%BCtz-der-vergessene-pr%C3%A4sident/?do=findComment&comment=9245067 von einen Beitrag im Thema in Rudolf Mütz - der vergessene Präsident   
    Großartig, wie schon am Samstag beim Spiel wird am heutigen Todestag dem ehemaligen Präsidenten Mütz gedacht.
    http://flyeralarmadmira.at/in-gedenken-an-rudolf-muetz/
  14. pazzoragazzo gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113899-fc-admira-wacker-sv-mattersburg/?do=findComment&comment=9241865 von einen Beitrag im Thema in FC Admira Wacker - SV Mattersburg   
    Mir kam die Zahl aber eher wenig vor. In der Südstadt bin ich normal recht gut im schätzen und ich hätte fix auf 4-5000 getippt.
  15. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/60426-news-vom-fc-admira-wacker/?do=findComment&comment=9227438 von einen Beitrag im Thema in News vom FC Admira Wacker   
    Diesmal "alte" News von Admira/Wacker: Der Scan ist ein Augenzeugenbericht vom Admira-Match gegen Schalke 04 im Jahre 1940. Die Seite stammt aus Kurt Bauer: Die dunklen Jahre.

  16. pazzoragazzo gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113831-fk-austria-wien-vs-fc-admira-wacker/?do=findComment&comment=9219732 von einen Beitrag im Thema in FK Austria Wien vs FC Admira Wacker   
    Bist Du deppert, die Partie ist grottenschlecht.
  17. IndustryKill gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113831-fk-austria-wien-vs-fc-admira-wacker/?do=findComment&comment=9219922 von einen Beitrag im Thema in FK Austria Wien vs FC Admira Wacker   
    Und der Monschein stolpert auch nur peinlich umanand.
     
    Gut investierte 800k vom FAK.
  18. Atonal gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113709-lizenz-201819/?do=findComment&comment=9220596 von einen Beitrag im Thema in Lizenz 2018/19   
    Spittal hats vor 20 Jahren mal probiert und es ist genauso ausgegangen, wie Du gesagt hast: kein Aufstieg aber finanzielle Entschädigung. 
  19. Zapatista gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113831-fk-austria-wien-vs-fc-admira-wacker/?do=findComment&comment=9219732 von einen Beitrag im Thema in FK Austria Wien vs FC Admira Wacker   
    Bist Du deppert, die Partie ist grottenschlecht.
  20. Atonal gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113709-lizenz-201819/?do=findComment&comment=9218113 von einen Beitrag im Thema in Lizenz 2018/19   
    Eher aus dem Umstand, daß die negativen Entscheidungen des Senats in erster Instanz statistisch häufiger letztinstanzlich aufgehoben werden als sie halten.
  21. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113673-sk-rapid-wien-vs-fc-admira-wacker/?do=findComment&comment=9186016 von einen Beitrag im Thema in SK Rapid Wien vs FC Admira Wacker   
    Erstens wird sich der Kader, wie wir alle wissen, ja deutlich verändern (müssen). Und zweitens haben alle Teams die sich hinter unseren Burschen platzieren international definitiv weniger verloren als unsere Mannschaft. Zu was sollte man Fußball spielen, wenn man nicht die Belohnung anstrebt?
  22. pazzoragazzo gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/83067-die-konkurrenz-im-blickfeld/?do=findComment&comment=9144584 von einen Beitrag im Thema in Die Konkurrenz im Blickfeld   
    Ich meinte eigentlich das Gerede von Krammer/Peschek/Marek und nicht jenes der Bundesliga.
    Aber ja, die Strafe der Bundesliga (noch dazu zufälligerweise exekutiert im Spiel gegen den Tabellenletzten) ist bei einem Wiederholungstäter auch ein Witz. Da gehören ein paar Geisterspiele her (und zwar bei Spielen gegen publikumsträchtige Gegner) eine längere Sperre des BW.
  23. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113435-fc-admira-wacker-vs-linzer-ask/?do=findComment&comment=9144156 von einen Beitrag im Thema in FC Admira Wacker vs Linzer ASK   
    So schauts aus. Ich versteh auch nicht, warum immer behauptet wird, dass die nicht gekämpft haben, wenn sie mal schlecht spielen. Wir haben eine junge Truppe, da gibts Leistungsschwankungen und schlechte Spiele, damit muss man einfach rechnen. Wenn man während des Spiels aufhört zu kämpfen, dann verliert man 1:6, so wie in Graz. Aber sogar das kann man ab irgendeinem Zeitpunkt verstehen, wenn einfach nix klappen will, da kommt dann einfach der Frust hoch.
    Diesesmal haben sie gekämpft, deswegen hat man auch nur 0:1 verloren. Es sind dann sogar die defensiven Langen vorgegangen und man hats mit hoch und weit probiert, es wollte halt gar nichts funktionieren in der Offensive. Da fehlte die Qualität, nicht der Wille.
  24. schallvogl gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/113168-relegation-bundesliga-bundesliga-hey-hey/?do=findComment&comment=9143312 von einen Beitrag im Thema in Relegation - Bundesliga Bundesliga Hey Hey   
    Das stimmt nicht und das weisst du auch. Er hat über die Jahre oft genug alleinverantwortlich gearbeitet und war nicht minder erfolgreich als mit Knaller oder Baumeister im Rücken. Das Training hat er sowieso immer geleitet, auch schon unter Polster.
    Du wirkst halt so, als ob du nur angefressen wärst, dass er euren Sauhaufen nicht auf Vordermann gebracht hat und ihn deswegen komplett runter redest. Dass er dazu nicht der geeignete Mann war und ein Großmaul wie Kühbauer eher dazu in der Lage ist, will ich gar nicht bestreiten. Aber das hat mit Ried gar nichts zu tun. Dort geht es darum souverän zu agieren, spielbestimmend zu sein und schwächere oder Teams auf Augenhöhe zu bezwingen.
     
     
    Lederer ist doch kein Peitschenknaller.
     
  25. oggy4tw gefällt ein https://www.austriansoccerboard.at/topic/99946-neues-stadion-f%C3%BCr-%C3%B6sterreich/?do=findComment&comment=9131960 von einen Beitrag im Thema in Neues Stadion für Österreich   
    Auch interessant, v.a. weil ich finde, daß 227 Mio angesichts des doch höheren Lohnniveaus und der wohl deutlich höheren Lohnnebenkosten eigentlich recht wenig ist. Wenn man ähnlich arbeitet, könnte man das in Österreich um unter 200 Mio bekommen (wie gesagt: wenn man ähnlich arbeitet und nicht "Krankenhaus Nord"-like)
    Da bin ich absolut bei Dir. Nur der Denkmalschutz darf dem nicht im Weg stehen - v.a. angesichts der Tatsache, daß man den Denkmalschutz bei der historisch mindestens ebenso bedeutsamen Location "WAC-Platz", wo 1902 das erste Länderspiel überhaupt stattgefunden hat, recht sträflich vernachläßigt.