2012: News, wichtige Termine, Sonstiges...


servasoida

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Olle weg !!!

höhö ... karten fürs cupfinale sind so begehrt, dass sie quasi verschenkt werden.

über die wiener clubs (alle ligen) sind sie für 1 euro zu bekommen.

Wo genau krieg ich die ?? Im Internet sehe ich nur die zum "normalen" Preis ... und für 28 € geb ich mir die Partie sicher ned

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überinsider

Wo genau krieg ich die ?? Im Internet sehe ich nur die zum "normalen" Preis ... und für 28 € geb ich mir die Partie sicher ned

ich frag grad nach. wie viele brauchst? 2?

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hold your colour

http://www.skrapid.at/9609+M5729bf6eb8b.html

Fünf Verabschiedungen

Am Donnerstagnachmittag (16:00 Uhr) empfängt Rapid im letzten Spiel der Saison den FC Wacker Innsbruck. Für die Partie sind noch ein paar Hundert Restkarten erhältlich. Kurz vor Anpfiff wird der SK Rapid fünf verdiente Spieler verabschieden.

Neben Helge Payer werden auch Rene Gartler, Jürgen Patocka, Ragnvald Soma und Christian Thonhofer in der nächsten Spielzeit nicht mehr das grün-weiße Trikot tragen.

Helge Payer, der mehr als zwei Jahrzehnte für Rapid spielte, soll im Rahmen eines Freundschaftsspiels auch noch einmal für ein paar Minuten das Tor hüten. Einen fixen Termin diesbezüglich gibt es allerdings noch nicht, denn dieser ist natürlich auch von der sportlichen Zukunft des langjährigen Teamtorhüters abhängig. Payer absolvierte für die Kampfmannschaft insgesamt 298 Pflichtspiele, wurde mit Rapid zweimal Meister und erreichte die Gruppenphase der UEFA Champions- und Europa League. 2006 war er zudem Kapitän der Mannschaft.

Ebenfalls sehr lange bei Rapid war Rene Gartler, der in der Saison 2003/04 den Sprung von den Amateuren zu den Profis schaffte. Er bestritt insgesamt 74 Pflichtspiele für Grün-Weiß und erzielte dabei 17 Treffer. In den letzten Jahren spielte Gartler auch bei Kapfenberg, St. Pölten und dem FC Lustenau.

Jürgen Patocka kam 2007 vom SV Mattersburg nach Hütteldorf. Der fünffache ÖFB-Internationale, der auch im Kader der UEFA EURO 2008 stand, wurde gleich in seiner ersten Saison Meister. Insgesamt brachte er es auf 146 Pflichtspiele (7 Tore).

Ragnvald Soma kam 2009 aus seiner Heimat Norwegen, von Viking Stavanger, zu Rapid. Der 32jährige Verteidiger bestritt 101 Pflichtspiele (2 Tore), alleine in der Europa League brachte er es inklusive Qualifikation auf 15 Partien.

Weiters wendet sich auch Christian Thonhofer einer neuen Aufgabe zu. Der bald 27jährige Rechtsfuß kam 2006 von der Admira zu Rapid und war in der Saison 2010/11 an Wiener Neustadt verliehen. Er absolvierte 89 Pflichtspiele für Grün-Weiß.

Peter Schöttel: "Ich möchte mich bei allen für die gute Zusammenarbeit in den letzten Monaten bedanken und jedem nur das Beste für seine Zukunft wünschen. Alle hatten ihren Anteil beim Erreichen des zweiten Platzes und damit des ausgegebenen Saisonziels, am Ende auf einem Tabellenplatz zu stehen, der zur Teilnahme an einem europäischen Bewerb berechtigt."

skrapid.at wünscht allen Spielern einen weiteren erfolgreichen Karrierenverlauf!

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Poste es am besten hier:

Prominenz in Hütteldorf - das 5. OMV Rapid-Nachwuchsturnier

Samstag, 19. Mai 2012

10:00 bis 18:00 Uhr Gerhard Hanappi-Stadion (Hauptfeld und Trainingsplätze)

Glaube, ich werde mir die Zwerge ansehen ;)

dann sehn wir uns ;)

der neffe meiner freundin spielt mit, somit is es für mich pflicht, dort zu erscheinen :v:

bin ab ~13Uhr anwesend

bearbeitet von psYwalkeR

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Am 16. Mai 2011 wurde Peter Schöttel offiziell als Rapid-Trainer präsentiert. Der KURIER zieht Bilanz.

[/Quote]

Und wo is die bilanz?

Seh noch ein bild vom pedda, des wars.

Soo fad war sein erstes jahr auch wieda ned.

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überinsider

hab keine ahnung obs im asb schon wo gepostet wurde, aber ich schmeiss mal den kompletten brief von Harald Ruiss hier rein.

formatierung sieht ein bissl blöd aus, aber ich mußte das aus dem pdf rauskitzeln. ;-)

Offener Brief Eine Bilanz Wien, 15. Mai 2012

Sehr geehrte Herren der ÖFB-Schiedsrichterkommission,

sehr geehrte VertreterInnen der Presse,

liebe KollegInnen, liebe Freunde!

Mit diesem Schreiben trete ich von meiner Funktion als Schiedsrichter der österreichischen

Bundesliga zurück. Diese Maßnahme liegt in den unten ausgeführten Punkten, welche die Missstände

des Schiedsrichter-Systems aufzeigen sollen, begründet. Zudem komme ich dem Vorhaben des

Bundesliga/Elite-Komitees zuvor, das die Rückstufung meiner Person auf die „Leistungsstufe 3“

(Regionalliga) mit dem Ende der laufenden Saison bereits Anfang April des Jahres angekündigt hat.

Die folgenden Ausführungen ergehen auch an Pressevertreter und an die interessierte Öffentlichkeit.

In meiner 13-jährigen Tätigkeit als Schiedsrichter und fünfjährigen Zugehörigkeit zur österreichischen

Bundesliga als Assistent und Schiedsrichter der 2. Liga konnte ich im Bereich des Fußballs Einblick in

organisatorische Abläufe nehmen, offenkundige Fehlentwicklungen mitverfolgen und gravierende

Missstände beobachten, die mir ein trauriges Bild der österreichischen Fußballlandschaft vermittelten.

Ein umfassender Dilettantismus, der sich unter dem Deckmantel der Professionalität verbirgt, zeigt

sich nicht nur im Funktionärswesen des österreichischen Fußballsports, sondern spiegelt sich

insbesondere im Bereich des „Bundesliga/Elite-Komitees“ der ÖFB-Fußballschiedsrichter wider. Ein

Blick auf die Funktionärsriege und deren praktiziertes System genügt, um Außenstehenden zu

vermitteln, weshalb der österreichische Fußball das Image der Unprofessionalität auf höchster Stufe

nicht los wird.

1. Der SR-Ausschuss, der sich „Bundesliga/Elite-Komitee“ nennt

„Bei diesem Komitee ist höchstens der Name ELITÄR“. Mit diesem Satz äußerte sich vor wenigen

Wochen ein routinierter Wiener Landesverbandsschiedsrichter, der den Personenkreis jenes

Unterausschusses samt seinen Mechanismen seit langem kennt. Signifikant ist dieser Satz allemal,

hat man sich doch von Seiten des ÖFB einen klingenden Namen für ein Komitee einfallen lassen, der

bei Betrachtung der es vertretenden Funktionäre deplaciert, geradezu anmaßend erscheint. Dass es

sich bei der Zusammensetzung des Elite-Komitees um alles andere als überdurchschnittlich

qualifizierte Funktionäre handelt – denn das heißt elitär – soll im Folgenden hervorgehoben werden.

1.1. Der Vorsitzende Johann Hantschk

Bezeichnend für die Unprofessionalität im SR-Bereich ist, dass ein 73-jähriger ehemaliger

Gewerkschaftsfunktionär - trotz einer internen Altersrichtlinie des ÖFB für Funktionäre, die bei 70

Jahren liegt - noch immer die Führung des Bundesliga/Elite-Komitees inne hat. Nach seinem

Kurzauftritt als Referee im Rahmen der damaligen 2. Bundesliga mit insgesamt 2 Spielen wurde Hans

Hantschk frühzeitig Funktionär, zunächst im Wiener Kollegium, dann in der Bundesliga. Durch den

verstorbenen DDr. Kapl wurde Hantschk schließlich in das Amt des Elite-Vorsitzenden „gehievt“ und

durfte sogar, trotz Nichtqualifikation (er war aufgrund seines „Gastspiels“ in der 2. Liga zu keiner Zeit

FIFA-Referee), auf internationaler Ebene beobachten! Als Schiedsrichter zu keinen Ehren gelangt,

versucht er sich seit Jahren medial als „Schiri-Boss“ in den Vordergrund zu spielen. Sein

Geltungsdrang zeigte sich erst kürzlich, als Interna über die „SR-Lauftests“ den Weg in die Medien

fanden und Hantschk diesbezüglich zitiert wurde (Kronen Zeitung vom 15.4.). Unbedacht werden

Äußerungen von ihm getätigt, planlos erscheint sein Vorgehen, das ohnehin von anderen ihn

umgebenden Personen bestimmt wird.

Professionelles Umfeld?

Anfragen der Schiedsrichter, um Verbesserungen und mehr Professionalität zu erreichen, werden von

ihm mit den Worten „Die Bundesliga ist kein Wunschkonzert“ abgeschmettert.

Ein aktuelles Beispiel soll dies verdeutlichen: Hantschks Reaktion auf den Wunsch der Referees, bei

den Trainingsstützpunkten einen durch den ÖFB engagierten Masseur beizustellen, fiel so aus: „Einen

Masseur wollt ihr? Dann zahlt euch einen.“ Nach außen wird durch die mehrmaligen Testungen der

Schiedsrichter (Laktat, Laufanalyse, Sehtests usw.) durch eine in Salzburg ansässige Sportagentur

Professionalität demonstriert („Wir machen eh genug für euch, man darf nicht undankbar sein“,

Hantschk). Und nach innen? Die Ausgaben für diesen Außenauftritt betragen ein Vielfaches dessen,

was Stützpunkt-Masseure kosten würden, ein Wunsch, der anscheinend im Rahmen eines

„professionellen Umfelds“ nicht leistbar ist.

Zusammengefasst: Hantschk ist ein Funktionär, der unter tatsächlich vorhandenen professionellen

Rahmenbedingungen aufgrund seiner Schiedsrichtervergangenheit niemals Vorsitzender eines Elite-

Komitees, geschweige denn internationaler Beobachter hätte werden dürfen und zudem als 73-

Jähriger in seinem derzeitigen Amt längt hätte abgelöst werden sollen, zumal man bei Schiedsrichtern

sowohl bei der Qualifikation hinsichtlich der Ligazugehörigkeit als auch bei der Einhaltung der

vorgegebenen Altersgrenze einen strengen Kurs fährt, indem man sehr genau darauf achtet, dass

diese im Zuge des Alterslimits mit 45 Jahren ihre Tätigkeit beenden müssen. Entgegen der jetzigen

Situation hatte Hantschk noch vor einigen Jahren – damals noch keine 70 – in gemütlicher Schirirunde

stolz verlautbart, dass mit 70 Schluss sein müsse - offenbar war diese Aussage nicht mehr als ein

Lippenbekenntnis.

1.2. Hantschks rechte Hand Horst Brummeier

Hantschks rechte Hand ist der 66-jährige Oberösterreicher Horst Brummeier. Als FIFA-Referee der

80er Jahre in die österreichische Geschichte eingegangen (u.a. ein geleitetes Spiel bei der WM 1986

in Mexiko und eines bei der EM 1988 in Deutschland), ist er innerhalb des Komitees für den

Beobachtungsbereich zuständig und hat das System der Benotung zu verantworten.

Im Folgenden finden sich Erläuterungen zu dem von ihm erarbeitenden Notensystem, die es als

Willkürsystem entlarven.

2. Das Benotungssystem der Schiedsrichter – „Alle sind gleich, manche sind gleicher“

George Orwells Zitat aus seiner Fabel „Animal Farm“ lässt sich eins zu eins auf das Benotungssystem

des sogenannten Elitebereichs der Bundesligaschiedsrichter übertragen.

Zwar gibt es einen einheitlichen Benotungskatalog, der genau vorgibt, für welche Art der

Fehlentscheidung es welche Punkteabzüge gibt, doch kommt es in der praktischen Anwendung immer

darauf an, WER diese Fehlentscheidung trifft. Das Komitee behält sich die Möglichkeit einer

wohlwollenderen Beurteilung offen, indem es vor allem bei sogenannten „Schwarz/Weiß“-

Fehlentscheidungen (= gravierende Fehlwahrnehmungen des Schiedsrichters) oder falschen

Strafraumbeurteilungen sich darauf beruft, prüfen zu müssen, ob eine falsch getroffene Entscheidung

des Schiedsrichters durch diesen verhinderbar gewesen wäre oder nicht. Dabei müsse von Seiten des

Beobachters abgewogen werden, ob der Schiedsrichter das Vergehen im Normalablauf des

Spielflusses sehen hätte müssen oder können, oder aber die betreffende Spielszene erst durch ein

TV-Studium samt Zeitlupenaufnahme im Sinne des Regelwerkes richtig aufgelöst werden kann. Sollte

der Beobachter oder das Komitee zur Überzeugung gelangen, dass die Schuld für die

Fehlentscheidung nicht beim Schiedsrichter liegt, so hat dieser folglich mit keiner Konsequenz, sprich,

mit keinem Punkteabzug zu rechnen.

Ein konkretes Beispiel: Verhängt ein SR einen Strafstoß und handelte es sich bei dieser Entscheidung

um eine strittige Szene, so wird das TV herangezogen. Man ist als SR darauf angewiesen, welche

Entscheidung der Beobachter oder in weiterer Folge das Komitee trifft. Fällt diese zu Ungunsten des

Schiedsrichters aus, so hat er aufgrund eines einzigen schwerwiegenden Fehlers, der mithilfe des TVStudiums

festgestellt wurde, mit einem deutlichen Punkteabzug zu rechnen (Abstufung von 10 auf 7

Punkte, was einer Notenkorrektur von 1 auf 2,5 gleichkommt) und kann in der Gesamtbeurteilung

nicht mehr mit „gut“ bewertet werden. Bei einer Nichterreichung des vorgegebenen Notenschnittes am

Saisonende - intern als „Bench-Mark“ bezeichnet -, welche für Schiedsrichter bei der Punktezahl 8

liegt (= umgerechnet ein Notenschnitt von 2), droht der Zwangsabstieg aus der Bundesliga, im

Fachjargon „die Rückführung in den Landesverband“.

Dass bei den vielen unterschiedlichen, teils schwierigen Schiedsrichter-Entscheidungen der Willkür

Tür und Tor geöffnet werden, liegt auf der Hand. Es genügt, Woche für Woche die Bundesliga-

Runden in Österreich zu beobachten, um zu erkennen, dass es zu einer Vielzahl von strittigen oder

falschen Entscheidungen der SR kommt. Umso mehr kann man als Teilnehmer am Geschehen nur

verwundert sein, wenn glasklare Fehlentscheidungen eines FIFA-Referees keine Negativauswirkung

auf seine Note haben, hingegen ein Zweitliga-Referee bei einer strittigen Szene, in der er falsch lag,

zumeist die volle Härte des „Benotungsgesetzes“ zu spüren bekommt und er diese „im Normalablauf

richtig beurteilen hätte müssen“.

Ein aktuelles Beispiel liefert die Spielleitung von FIFA-Referee Schörgenhofer beim Spiel Rapid-

Salzburg. Seine Leistung wurde nicht negativ beurteilt, weil eben jene Strategie des „Nichterkennen-

Könnens“ seine Anwendung findet: Als nach einer Freistoß-Flanke von Hofmann sich Maierhofer den

Ball an den eigenen Arm köpft, gab es keinen Strafstoß. Hantschk begründet dies damit: „Nach

Kontrolle der TV-Bilder war es ein strafbares Handspiel. Die Armhaltung in Kopfhöhe war unnatürlich.

Allerdings hat der Schiedsrichter dieses Faktum im schnellen Normalablauf der Szene nicht gesehen.“

(Zitat Kurier, 8.5.). Die nicht verhängte rote Karte nach Maierhofers Ellbogencheck und der nicht

gegebene Strafstoß hätten zu Lasten des Schiedsrichters die Gesamtnote 4 ergeben können, und

zwar +1,5 für eine nicht gegebene rote Karte und +1,5 für den nicht verhängten Strafstoß, was für den

Referee eine „Zwangspause“ von 3 Wochen bedeutet hätte. Bei einer derartigen Bewertung hätte

Schörgenhofer somit aufgrund zweier „schwerwiegender Fehler“ eine Negativnote (ab 4) erhalten,

was aber nicht eintrat, da er die Strafraumszene laut Hantschk „im Normalablauf nicht richtig

beurteilen konnte“. Wenige Tage später war Schörgenhofer aufgrund der positiven

Leistungsbeurteilung wieder besetzt – diesmal in Graz. Ich kenne Schörgenhofer persönlich, schätze

seine Kollegialität und seinen ruhigen Umgang. Es geht mir hierbei nicht um einen Angriff auf ihn – ich

möchte rein exemplarisch belegen, worum es in meinen Ausführungen geht. Und dies ist

offensichtlich:

Schiedsrichter der 2. Liga haben seit jeher beim Komitee einen geringen Stellenwert „genossen“,

währenddessen sogenannte aufstrebende und geförderte „Talente“ und FIFA-Referees des Öfteren

eine vergleichsweise „milde“ Beurteilung erfahren. Die Begründung des Komitees, „man habe ein

Vergehen im Normalablauf nicht erkennen können und deshalb falsch entschieden“, lässt sich je nach

Bedarf einsetzen oder im Fall eines unliebsamen Schiedsrichters ins Gegenteil kehren. Die

Entscheidung, WELCHER Schiedsrichter WAS hätte sehen müssen, obliegt dem Komitee, denn sehr

oft kommt es vor, dass der am Spielort anwesende Beobachter keine endgültige Festlegung treffen

will, ohne seine „Notenfindung“ mit einem Komitee-Mitglied im Vorfeld abgesprochen zu haben.

Beispiele der Bevorzugung und Benachteiligung gibt es genug – das SR-Komitee verfügt über einen

ausreichenden (Video-)Fundus, der dies bei entsprechendem Vergleich mit der Benotung in den

Beobachtungsberichten belegt. Demnach ist durch eine gewollt unterschiedliche Notenanwendung,

die keine einheitliche, gerechte Beurteilung aller Schiedsrichter in der Bundesliga gewährleistet, ein

Willkürsystem begründet worden, dessen man sich je nach Sympathie / Antipathie oder Rang bzw.

„Stellenwert“ eines Schiedsrichters bedient.

3. Das sportpolitische „Bundesländer“-Denken

Sportpolitische (Fehl-)Entscheidungen auf Kosten qualifizierter Schiedsrichter

Das Elite-Komitee hat nicht nur die Aufgabe, die Qualifikation der SR (in ihrem Sinne) festzustellen,

sondern auch eine „gerechte“ Aufteilung der zur Verfügung stehenden Plätze der Bundesliga-

Schiedsrichter vorzunehmen. Dabei spielen Bundesländer-Zugehörigkeiten der SR in der Praxis eine

entscheidende Rolle. So kann es vorkommen, dass ein sehr guter, talentierter Schiedsrichter aufgrund

seiner „falschen“ Bundesländerzugehörigkeit unberücksichtigt bleibt, weil man nicht nach den

bestqualifizierten Schiedsrichtern sucht, sondern abwägt, welches Bundesland einen Schiedsrichter

„braucht“ bzw. „verdient“. Die Suche nach geeigneten SR geht so vor sich, dass SR im Rahmen eines

Talentekaders Qualifikationsspiele in der Regionalliga leiten müssen und diese nach dem

Benotungssystem der BL qualifiziert werden. Je nachdem, ob man „gebraucht“ wird oder / und zudem

„zufällig“ dem richtigen Bundesland angehört, wird derjenige nach einer gewissen

Beobachtungsphase in das BL-System integriert, andere, vielleicht talentiertere Schiedsrichter bleiben

häufig außen vor. Österreich hat nicht die besten Schiedsrichter in der Bundesliga, sondern die

sportpolitisch am geeignetsten.

Der Aufstieg und Verbleib eines Schiedsrichters in der Bundesliga ist nicht vordergründig an die

Leistung gebunden (wenngleich damit von Seiten des Komitees argumentiert wird), sondern beruht

auf Seilschaften unter Funktionären und Schiedsrichtern, informellen Absprachen der Funktionäre im

Vorfeld, wen man bevorzugen oder „abschießen“ müsse, und auf massivem Lobbying von

Funktionären für einzelne Schiedsrichter, um diese in die richtige „Position“ zu bringen (evt. für eine

bevorstehende FIFA-Nominierung). Die Leistung des Schiedsrichters auf dem Feld ist zweitrangig,

Fehlentscheidungen und damit verbunden schwache Leistungen können im Rahmen des

Benotungssystems durch die bereits erwähnten Mechanismen „korrigiert“ werden.

4. Fritz Stuchlik – der Schiedsrichter-„Manager“

Als ehemaliger FIFA-Referee, der während seiner aktiven Karriere den Ruf eines umstrittenen

Selbstdarstellers und „Nachspielzeitspezialisten“ genoss, übt dieser nun, was Österreich anlangt,

formell ausschließlich die Funktion des Administrators der BL-Schiedsrichter aus – da Administrator

nicht weitreichend und gewichtig genug klingt, bezeichnet man ihn deshalb jetzt als Manager, die

Zeitung „Heute“ verlieh ihm sogar den Titel „Schiri-Legende“ (Heute, 8.5.). Aufgrund des

Engagements eines ehemaligen BL-Schiedsrichters, der ihn maßgeblich förderte, bekam er in sehr

jungen Jahren die Chance, im ÖFB mitzuarbeiten und konnte bis zu seinem vorzeitigen Ausscheiden

aus der BL eine (vereinbare?) Doppelfunktion als Angestellter des ÖFB und ÖFB-Schiedsrichter

wahrnehmen. Im Rahmen seiner administrativen Tätigkeiten für den ÖFB und die Bundesliga gewann

Stuchlik immer größeren Einblick in die organisatorischen Abläufe des ÖFB-SR-Wesens, was

Termine, Personalentscheidungen, Geldflüsse etc. betrifft. Im Zuge dessen hat er auch ein

weitreichendes Mediennetzwerk aufbauen können. Seit Jahrzehnten mit den Interna des ÖFB und

seiner Mitarbeiter vertraut, scheint seine Position derart gefestigt, dass sein Handeln keiner Kontrolle

unterliegt. Will man sich mit ihm nicht anlegen? Was könnten die Gründe dafür sein? Selbst die

Mitglieder des Bundesliga/Elite-Komitees widersprechen ihm selten und lassen ihn in vielen

Bereichen, welche die SR betreffen, gewähren. Der medial gekrönte „Schiri-Boss“ Hantschk wirkt wie

seine Mitstreiter lediglich wie eine Marionette, die – wie die meisten anderen Mitglieder des Komitees

– an Stuchliks Fäden hängt. Das, was der Manager sagt, hat zumeist Gültigkeit – seine „Erkenntnisse“

werden aber immer im Namen des Komitees verlautbart.

Für den Schiri-Ausschuss ist Schiedsrichter-„Manager“ Fritz Stuchlik ein unabdingbarer Mitarbeiter,

bereitet er schließlich die Seminare und Veranstaltungen für die Herren des Komitees vor, gibt Order

für die Referees aus, was einheitliche Bekleidung, zeitliche Abläufe, Pünktlichkeit udgl. betrifft, und

„entlastet“ das Komitee, wo immer es geht, indem er in seiner Funktion als Manager zahllose, zum

Teil belanglose E-Mails in Form eines Verteilers an die Referees sendet. Hierbei geht er akribisch und

teilweise übergenau vor. Beliebt sind seine Aufforderungen zu Stellungnahmen, wenn man als SR

einen Abgabetermin (z.B. eine Rückmeldung, die 10 Minuten später gesendet wurde) versäumt oder

sonstige organisatorische „Fehler“ begangen hat. Ein Beispiel, wo die Einhaltung genauer Vorgaben

jedoch nicht erfüllt wird, bieten die Funktionäre in der Praxis selbst, wie folgende Ausführungen

belegen.

4.1. Stuchliks ambivalentes Verhältnis zum Lauftest

Als überkorrekter Schiedsrichter, der ohne das immer wieder eingeforderte Fingerspitzengefühl

großzügig gelbe und rote Karten verteilte, fand die „Legende“ in den Fußball-Annalen ihren Platz.

Ganz und gar nicht korrekt war hingegen die vom Elite-Komitee erteilte Berechtigung, Spiele leiten zu

dürfen, da Stuchlik die formalen Kriterien in sportlicher Hinsicht – zumindest während meiner

Zugehörigkeit zur Bundesliga – nicht erfüllte. Bei den verpflichtenden, durch die FIFA

vorgeschriebenen Lauftestvorgaben „scheiterte“ er bei den national durchgeführten und von mir selbst

beobachteten Lauftests an den Sprintlimits. Das Wort „scheitern“ steht unter Anführungszeichen und

hat den Grund, dass der ehemalige FIFA-Referee trotz Verfehlens der Limits einen positiven

Laufbescheid und damit seine SR-Berechtigung zur Leitung von BL-Spielen erhielt! Da wir Referees

bei seinen Sprints mitstoppten, kann ich diesen Umstand bestätigen, zumal der Wert derart

überschritten wurde, dass man keine Hundertstel braucht, um dies festzustellen.

Selbst aus Erzählungen von früheren BL-Referees geht hervor, dass dieser Wert von den Mitgliedern

des Elite-Komitees damals wie zu meiner Zeit verfälscht wurde und eine inkorrekte Zeit vermerkt

wurde. War das Verfehlen der Limits für alle anwesenden Beteiligten zu offensichtlich, da Stuchlik vor

allem bei den Sprints weit zurücklag, wurden seitens der anwesenden Schiedsrichter Scherze über

dessen körperlichen Zustand gemacht. Vor allem der (heute nicht mehr durchgeführte) 200m-Sprint

bereitete ihm Probleme, hier war es augenscheinlich, dass er die Limits nicht erreichen konnte.

Während Stuchlik den Lauftest „klaglos“ absolvierte, mussten andere Schiedsrichter, die beim

wiederholten Antritt des Lauftests das Limit nicht erreichten, aus der Bundesliga ausscheiden (z.B. der

ehemalige FIFA-Referee Gerald Lehner). Die Erklärung, weshalb der Weltverband FIFA darauf nicht

aufmerksam wurde, liegt darin begründet, dass bei den von der FIFA/UEFA durchgeführten

Leistungstests Stuchlik stets verletzt oder krank gemeldet war, denn spätestens dort, wäre der

tatsächliche körperliche Zustand aufgefallen. Als die körperlichen Defizite immer offensichtlicher

wurden und nicht mehr wegzureden waren, nahm Stuchlik – drei Jahre vor dem Erreichen des

Alterslimits – freiwillig den Hut.

Als Manager beschränkt sich Fritz Stuchlik nun nicht nur auf den administrativen Bereich, sondern

greift auch in Bereiche ein, die entsprechend seinem Aufgabenbereich gar nicht in seine Zuständigkeit

fallen dürften: Denn seit seinem Ausscheiden als aktiver Schiedsrichter koordiniert dieser die

Durchführung der FIFA-Lauftests, und das, obwohl er laut Abschnitt 3 der Schiedsrichterordnung dazu

nicht vorgesehen ist. Im Auszug der aktuellen Schiedsrichterordnung vom 1.7.2011 heißt es im

„Abschnitt 3: Tests und Leistungsbewertungen“:

(4) Für die Durchführung, Auswertung und Beurteilung dieser Prüfungen ist das SchK

zuständig.

(5) Die physischen Tests dürfen nur von autorisierten Vertretern des SchK abgenommen

werden.

Ein aktuelles Beispiel die Lauftests betreffend soll u.a. beweisen, welchen umfassenden Einfluss der

Manager nun als Nichtaktiver bei der Durchführung des FIFA-Lauftests hat. Zwar sind Mitglieder des

SchK bei den abzuhaltenden Leistungstests vor Ort, Stuchlik hat aber bei allen angesetzten

Laufbewerben im April 2012 die Koordination übertragen bekommen, und das nicht zum ersten Mal.

Handelt es sich bei ihm um den bezeichneten „autorisierten Vertreter des Schk“? Wenn ja, dann muss

im Rahmen eines professionellen Umfelds hinterfragt werden, ob man einem „Manager“, der eine

offenkundige Bevorzugung hinsichtlich seiner eigenen Laufbewerbe erfuhr, seitens des Komitees die

Leitung eines Bewerbes übertragen sollte, in dem selbiger nun für die genaue Einhaltung der

Lauflimits anderer sorgen soll, und diese auf kontradiktorische Weise rigoros einfordert:

Bei der Leistungsabnahme in der Südstadt bestand er darauf, die Sprintbewerbe (für die Limits: 6x

40m bei max. 6,2 Sekunden für Schiedsrichter) gegen die starke Windrichtung durchführen zu lassen,

obwohl Ausschussmitglieder Bedenken äußerten. Ebenso hart blieb er, als bei den Sprintbewerben in

Kapfenberg ein 2.Liga-Referee beim letzten der 6 Sprints ein Ergebnis von 6,26 Sekunden aufwies. Er

durfte den nachfolgenden Laufbewerb nicht mehr absolvieren, und das obwohl der anwesende

Vorsitzende Hans Hantschk diese knappe Überschreitung akzeptiert hätte. Bedenkt man, dass

Stuchliks damalige Ergebnisse nicht knapp, sondern weit über die Limits hinausgingen, dann wirkt

seine Entscheidung, die eigentlich nicht er, sondern das Komitee zu treffen hätte, geradezu

unglaublich. Die Tatsache, dass jemand Vorgaben pingelig einfordert, aber selbst Defizite im selben

Bereich aufwies, lässt dessen ambivalentes Verhältnis zu den Laufbewerben erkennen, zumal es

erneut den wahren Entscheidungsträger des Elite-Komitees zeigt. Dieser heißt nicht Hantschk,

sondern Stuchlik.

Alle sind gleich? Nein, einer ist gleicher, und dieser heißt Fritz Stuchlik!

• Fritz Stuchlik, der entgegen der Schiedsrichterordnung (Abschnitt 3) als Koordinator der

Lauftests fungiert.

• Fritz Stuchlik, dem nun als strenger Überwacher der Lauftests keine „Millisekunde“ an

Zeitverlust seiner Kollegen entgeht.

• Fritz Stuchlik, der selbst Probleme hatte, den Lauftest zu absolvieren, heute aber den BL-SR

ganz genau auf die Beine schaut und stets auf die Notwendigkeit der Einhaltung von

Vorgaben und Schiedsrichterordnungen verweist, obwohl er sie selbst nicht immer umgesetzt

hat bzw. umsetzen konnte (siehe Laufbewerb).

• Fritz Stuchlik, der als SR-Manager des ÖFB (zu) vieles weiß, weswegen man ihn gewähren

ließ und weiterhin gewähren lässt?

Die diesbezügliche Begründung könnte simpel sein: Ein System von Abhängigkeiten und Seilschaften,

in denen sich Personen zu sehr verstrickt haben, lässt deren Entflechtung nicht zu. Solange man die

eingefahrenen Strukturen nicht ändert bzw. ändern will, solange wird es auch jene Funktionäre geben,

die sich eines löchrigen Systems bedienen und es gekonnt zu „nutzen“ wissen.

5. Was meine Person und Ausführungen betrifft

Kein Schiedsrichter ist fehlerfrei und unumstritten – das zeigen TV-Analytiker und Journalisten auf, die

ihr Urteil über Schiedsrichter-Leistungen, oft nach TV-Wiederholungen, abgeben. Diese Kritik ist in

einem gesunden Ausmaß legitim und angebracht. Auch ich habe als Schiedsrichter im Zuge der BL

Fehlentscheidungen getroffen, auch ich stand das eine oder andere Mal in der Medienkritik und galt

als umstrittener Schiedsrichter – damit war ich aber selten alleine, denn jeder BL-Schiedsrichter hat

auf diesem Sektor bereits Erfahrung „gesammelt“. Als Schiedsrichter stand ich stets zu begangenen

Fehlern, wenn es sich um welche handelte, aber nicht zu „Fehlern“, die durch Medien als solche

falsch tituliert wurden.

Es dürfte – soweit ich das beurteilen kann – in Österreich eine regelrechte Tradition der

Negativberichterstattung existieren, zumindest was die Beurteilung von Schiedsrichtern betrifft. Die

gängigsten Stigmata hierbei sind Begriffe wie „Kartenspieler“, „Überforderung“ oder „Arroganz“. Neben

„Anfeindungen“ von Zuschauern, Spielern, Vereinsfunktionären haben zumeist auch die Medien eine

entscheidende Rolle, wie man gesehen wird oder gesehen werden soll.

Dass das SR-Elite-Komitee das nicht immer profunde Urteil von Vereinen oder Medien bei der

Begründung von „mangelnder“ Leistung gern zur Bekräftigung seines Vorgehens gegen SR

heranzieht und sich dieser bedient, sei an dieser Stelle betont. Im umgekehrten Fall – wenn man

einen SR nicht „belasten“ möchte – relativiert man schiedsrichterbezogene Negativmeldungen.

Eines ist jetzt schon gewiss: Der von mir angesprochene Personenkreis bzw. das Gremium, dessen

Mechanismen ich aufgezeigt habe, wird durch plakative Gegenargumentationen versuchen, meine

zuvor dargelegten Ausführungen zu dementieren, sie zu entkräften und als falsch darzustellen, zumal

es heißen wird, ich hätte durch die Nichterreichung des Notenschnittes und einen nicht absolvierten

Lauftest vom April 2012 (siehe später) das Ausscheiden aus der Bundesliga selbst zu verantworten.

Eine weitere Entkräftung meiner Argumentation stellt mit Sicherheit die ihrerseits aufgestellte

Behauptung dar, wonach ich aus Frustration und Rache dieses Schreiben formuliert hätte.

Selbstverständlich betrafen mich dieses System und seine Mechanismen, und es wäre falsch zu

sagen, ich hätte kein persönliches Interesse, Fehlstrukturen aufzuzeigen, da ich als Betroffener in

mehreren Fällen diese zu spüren bekam. Gekränkte Eitelkeit ist aber keinesfalls das Motiv für dieses

Schreiben, vielmehr das Interesse, das „Kind beim Namen zu nennen“.

Denn Fakt ist: Seit meinem Eintritt in die Bundesliga als Schiedsrichter im Jahr 2010 gab es seitens

der Funktionäre mir errichtete Hürden, deren Überwindung im Rahmen des vorgebrachten Systems

kaum möglich war.

5.1. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen:

1) Nach einer Spielleitung von November 2010 (Admira-WAC) erhielt ich vom dort anwesenden

Beobachter Thomas Steiner ein 1,5 ausgestellt. Diese Note wurde 22 Tage (!) nach Versand des

Beobachtungsberichtes seitens des Elite-Komitees auf 2,5 „korrigiert“, da man ein strafbares

Handspiel im Strafraum erkannt haben wollte, das der Beobachter selbst nach Fernsehstudium als

nicht strafwürdig erachtete. Die diesbezüglichen Absprachen innerhalb des Komitees sind

offenkundig, zumal es mehr als 3 Wochen dauerte, bis eine Notenkorrektur vorgenommen wurde.

2) Im Juli 2011 wurde mir beim Spiel Hartberg-Lustenau durch den Beobachter Stefan Messner eine

Negativnote (4) ausgestellt. Es gab hierbei einen schwerwiegenden Fehler, der mir zu Recht

angelastet wurde, jedoch hat er zudem zwei weitere umstrittene Situationen „gesehen“ (darunter auch

eine gelbe Karte, die seiner Meinung nach zu Unrecht gezeigt wurde). Durch nachträgliches

Vorzeigen der DVD beim Elite-Komitee meinerseits, die in einer Szene beweist, dass der Beobachter

falsch lag und ich eine richtige Entscheidung getroffen hatte, wurde mir eine positive Beurteilung

ausgestellt. Die Vorgeschichte dazu war, dass Messner im TV-Studium mit mir und einem meiner

Assistenten die betreffende Szene analysiert hatte und bei einer glasklaren Foulsituation, die

gelbwürdig war, mir die Richtigkeit meiner Entscheidung in Absprache gestellt hatte.

Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass ich während meiner Zugehörigkeit zur BL niemals

eine bestätigte Negativnote erhielt, während andere, heute noch agierende SR mehrfach negativ

beurteilt wurden.

Im Zuge eines SR-Fortbildungsseminars in Zell am Moos (1.4.2012) wurde mir dann in Anwesenheit

der Mitglieder des Elite-Komitees der ÖFB-Schiedsrichter unter dem Vorsitz von Johann Hantschk

mitgeteilt, dass ich mit Ende der Saison 2011/12 aufgrund mangelnder Leistung ausscheiden werde.

Zu diesem Zeitpunkt eine Personalentscheidung mitzuteilen, halte ich für unangebracht, zumal noch

zahlreiche Runden zu spielen waren. Selbst ein „Abschiedsspiel“ wurde mir durch das Komitee

aufgrund des Nichtbestehens des Mitte April stattfindenden Lauftests verwehrt, und da ich den

Ersatztermin vom 4.5.2012 nicht wahrgenommen habe, zumal ich ohnedies in zwei Wochen

ausscheiden hätte müssen, liest sich die Begründung des Komitees relativ harmonisch: Laut

Schiedsrichterordnung des ÖFB und wegen eines „Trainingsrückstands“ kann keine weitere

Spielbesetzung erfolgen. Andere Schiedsrichter – wie der ehemalige FIFA-Referee Bernhard Brugger

– bekamen ein derartiges Spiel, und das in der Bundesliga 1 TROTZ Nichterfüllung der Lauflimits (Juli

2011). Dazu zitiere ich wieder die Schiedsrichterordnung vom 1.7.2011, in der es im „Abschnitt 19:

Nichtteilnahme oder negative Leistung“ heißt:

(3) Bis zur positiven Absolvierung der verlangten Tests ist keine Besetzung möglich.

Eine unmissverständliche Aussage. Und obwohl ich hier ausdrücklich betone, dass ich mit Bernhard

Brugger freundschaftlich verbunden bin und ihm dieses Abschiedsspiel rein menschlich zustand,

komme ich erneut zum Schluss: Festgeschriebene ÖFB-Ordnungen werden durch die Funktionäre

des Elite-Komitees bewusst umgangen, Begründungen hingegen, um gewünschte Handlungen bei

jenen durchzusetzen, die einem nicht gewogen sind, leitet man aus der Schiedsrichterordnung ab.

Denn in dieser findet man sie schließlich. Der zuvor bereits zitierte Grundsatz gilt in diesem Fall

erneut: Alle sind vor der Schiedsrichterordnung gleich, manche sind gleicher - diesem bleibt sich das

Schiedsrichter-Komitee auch in diesem Punkt absolut treu.

6. Das Schiedsrichter-Komitee als Gegner seiner von ihm „Vertretenen“

Einige Beispiele erläutern, dass das SR-Komitee nur wenig Interesse daran hat, die Interessen der SR

zu wahren und ihren Schutz zu gewährleisten:

Thema Lauftest: Die mediale Anprangerung jener Schiedsrichter via Kronen Zeitung vom 15.4.2012,

die den Lauftest nicht positiv absolviert hatten oder absolvieren konnten, erfüllt nicht den Anspruch

eines professionellen Vorgehens durch Funktionäre, zumal ich davon ausgehe, dass entweder der

Vorsitzende oder der SR-Manager die Medien davon in Kenntnis setzte. Es gab aber Gründe,

weshalb der eine oder andere Schiedsrichter den Lauftest nicht bestehen konnte oder „durchgefallen

ist“ (Zitat Hantschk, Krone, 15.4.). Diesbezügliche Hintergründe des „Scheiterns“ nicht zu erwähnen

(z.B. Krankheit, Verletzung udgl.), sondern jene Kollegen an den medialen Pranger zu stellen, spricht

für eine zumindest dilettantische Vorgangsweise im Umgang mit Medienvertretern – der Job der SR

wird mit diesem „Outing“ nicht einfacher. In meinem Fall waren Magenkrämpfe im Zuge eines

Magengeschwürs der Grund, bei anderen Fieber oder akut gewordene Verletzungen. Diese Interna

wären so oder so nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, vermutlich waren „Tatendrang“ und

Medienpräsenz des Vorsitzenden bzw. des Managers wichtiger als rationale Überlegungen, was dem

SR-Wesen hilft und was ihm schadet.

Seit Jahren gibt es jede Saison ein regelrechtes mediales „Einschießen“ auf Schiedsrichter, denen

offensichtliche Fehler in ihren Spielleitungen unterlaufen sind. Hat der damalige Vorsitzende DDr.

Gerhard Kapl noch versucht, durch seine Kontakte zu den Medien die Wogen einigermaßen zu glätten

– was ihm selten genug gelang – so wird von der derzeitigen Vertretung nur wenig unternommen, um

Schiedsrichter bei Angriffen in Schutz zu nehmen. Die österreichischen SR sind teilweise mediales

„Freiwild“, wobei die SR eine kritische Auseinandersetzung mit Medien keineswegs scheuen. Einzig

und allein der Rückhalt der Funktionäre fehlt, wenn man beispielsweise nach einem turbulenten Spiel

mit mehreren roten Karten Drohanrufe und Droh-E-Mails bekommt. Hier müsste eine Unterstützung in

Form von Presseaussendungen und persönlichen Gesprächen mit dem betroffenen SR erfolgen – das

„Alleingelassenwerden“ wirkt als Schuldeingeständnis, und selbst wenn schwere Fehler passiert sind,

ist auf Bedrohungen und Androhungen von Gewalt bis hin zum Aufruf zum Mord rigoros zu antworten.

Aktuelles Beispiel ist SR Schörgenhofer (siehe z.B. Internet-Einträge seiner HP). In diesem Fall wie in

allen anderen Fällen müssten seitens des SchK klare Signale gesendet und Grenzen eingefordert

werden. Ein regelmäßiger, ernstgemeinter Interessensaustausch mit Vereinen und Medien gehört

forciert, um den Stellenwert des österreichischen Schiedsrichters zu heben. Schörgenhofer wird von

Hantschk zwar pro forma verteidigt: „Der besonnene Schörgenhofer war die richtige Wahl. Seine

Generallinie war in Ordnung. Er hat dem Druck von außen nicht nachgegeben.“ (Zitat Kurier, 8.5.),

doch ist dies nicht mehr als ein Lippenbekenntnis zur Schadensbegrenzung und zur eigenen

Rechtfertigung der Besetzung Schörgenhofers; es ist kein ernsthafter Versuch, sich mit der

Schiedsrichter-Kritik in diesem Land zu befassen, geschweige denn, den Medien und Vereinen die

Trag- bzw. Reichweite ihres soziokulturellen Wirkens bewusst vor Augen zu führen, denn für

„Hantschk sind Angriffe auf den Schiedsrichter mittlerweile ganz normal geworden“ (laola1.at, 7.5.).

Verbalinjurien und Bedrohungen (sogar von Familienangehörigen!) gehören für die BL-Schiedsrichter

folglich zum „Tagesgeschäft“: Lapidar heißt es dazu aus Hantschks Mund: „… wenn am Schluss gar

nichts geht, dann haut man eben auf den Schiedsrichter hin." Und das die Lösung, Herr Hantschk?

7. „Interessensgemeinschaft“ der Schiedsrichter?

Interessen einer Gruppe zu vertreten, die eine Minderheit im Fußballbereich darstellt, braucht Mut und

Professionalität. Diese beiden Aspekte sehe ich im Moment nicht vertreten. Ich denke, die Zeit ist

überfällig, eine Standesvertretung einzurichten, die die wahren Interessen der Schiedsrichter zu

vertreten weiß, die sich hinter keinem Funktionärsdünkel versteckt und die unabhängig von einem

verselbständigten Funktionärswesen, das oftmals als Bewahrer seiner Eigeninteressen auftritt, den

notwendigen Respekt vor dem Amt des SR einzufordern vermag – eine Interessenvertretung, die zu

eigenen Fehlern stehen kann, sie nicht übertüncht, keine offene Diskussion scheut, die sich aber

zugleich auch um einen respekt- und würdevollen Umgang aller am Sport Beteiligten bemüht und

diesen auch von jedem erwartet. Vielleicht würde dann der österreichische Weg professioneller

beschritten werden, als er bisher „betrampelt“ wurde. Dieser Schritt sollte ernsthaft in Erwägung

gezogen werden.

8. Resümee

Abschließend lässt sich Folgendes zusammenfassen: Die bereits jahrzehntelang andauernde

österreichische Fußball- bzw. Schiedsrichterkrise ist hausgemacht. Sie ist eine Krise ihrer längst nicht

mehr zeitgemäß agierenden, teilweise inkompetenten Funktionäre, welche den Fußball als Bühne

ihrer Selbstdarstellung missbrauchen. Seilschaften, Lobbying und Willkürsysteme sind das Ergebnis

dieser österreichischen Entwicklung.

Ich kann an dieser Stelle nur betonen, dass alles, was ich hier zusammengetragen habe, das Resultat

jener Ereignisse ist, die ich im Rahmen der Bundesliga miterlebt habe oder aber mir bereits seit

etlichen Jahren als damaliger Landesverbandsschiedsrichter bekannt waren. Vieles, worüber ich

geschrieben habe, ist auch den ehemaligen und aktuellen Schiedsrichtern und Angehörigen der

Bundesliga bekannt, das Schweigen meiner Kollegen liegt bei den Aktiven vielfach in der Angst

begründet, Repressalien fürchten zu müssen, bei den Nichtaktiven will man alte Geschichten nicht

mehr „aufwärmen“, weil man mit der Bundesliga abgeschlossen hat oder man erhofft sich, eine

Zukunft als Funktionär, die man sich mit der Wahrheit nicht verbauen möchte. Für die aktiven

Kollegen würde ein dementsprechendes „Outing“ keine große Zukunft bedeuten. Das

Damoklesschwert würde scharf geschliffen und zielgerichtet über ihnen hängen. Ein unfreiwilliges

Ausscheiden aus dem „Elite“-Bereich der Bundesliga würde höchstwahrscheinlich die Konsequenz

sein, vor der sich einige fürchten, ist der Abstieg aus der Bundesliga nicht nur mit einer persönlichen

Niederlage und einem Image-Verlust, sondern auch mit finanziellen Einbußen verbunden. Dieser

Konsequenz des Ausscheidens – welches aus formal anderen Gründen bereits durch das Komitee

beschlossen wurde – komme ich hiermit zuvor.

Ich betone ausdrücklich, dass es nicht primär um meine Person und deren Rolle in der

österreichischen BL geht und es mir fern liegt, dieses Schreiben aus persönlicher Befriedigung,

emotionsbedingter Frustration oder gar Rachegelüsten aufgesetzt zu haben – vielmehr geht es mir

darum, die Öffentlichkeit über Missstände im Elite-Bereich des SR-Wesens zu informieren und das

Schweigen darüber zu brechen, um v.a. jungen österreichischen Akteuren des Sports die Chance zu

eröffnen, unter fairen Bedingungen mit kompetenten Funktionären ihren Weg machen zu können.

Trotz meines geringen Bekanntheitsgrades und Standings im Rahmen der österreichischen BL

erachte ich es als wichtig, dass jemand dieses Zeichen setzt, und das obwohl ich mich damit um die

Chance bringe, weiterhin in der Regionalliga Spiele leiten zu können, da ich nun mit Konsequenzen zu

rechnen habe.

Wenngleich der SR-Elite-Bereich nur als kleiner schwarzer Fisch im Dunkel eines größer vermuteten

Funktionärssumpfs feststecken mag, sollten meine Ausführungen zum Anlass genommen werden, die

Strukturen des Fußballs in Österreich einer kritischen Betrachtungsweise zu unterziehen, möchte man

Veränderungen im Sinne des Sports und insbesondere des SR-Wesens auf professionellerer Ebene

herbeiführen. Nur mit einem Kurs- bzw. Funktionärswechsel würde der

Begriff „Elite“ auch seine entsprechende Berechtigung verdienen.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Ruiss

ÖFB-Schiedsrichter

PS: Für Rückfragen stehe ich gerne unter meiner E-Mail-Adresse

[email protected] oder unter 0676 6738889 zur Verfügung.

Verteiler: ÖFB-Funktionäre, BL-SR, Medienvertreter Österreichs, Deutschlands und der Schweiz

bearbeitet von Mecki

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naja was soll man dazu sagen!?

Der ÖFB, was sich der immer alles einfallen lässt;

Gut dass es mal einer mit einem offenen Brief festhält, obs etwas bringt, ist eine andere Geschichte.

Ajo > Stuchlik:

wir wissen immer noch wo dein Auto steht, net vergessen :D

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Rapid Wien

so jetzt, nachdem ich die saison ein bisschen sacken lassen konnte, will ich noch etwas schreiben, dass mir seit jahren gegen den Strich geht.

Rapid muss endlich aufhören, irgendwelche nachwuchsmannschaften aus kleinen österreichischen Dörfern einzuladen, und diese dann als Ballkinder einzuteilen.

Familiär ist schön und gut, aber was da für Behinderte hinter der Bande stehen, geht ja auf keine Kuhhaut mehr. In jedem österreichischen Stadion läuft das professioneller ab.

Aber nein, unsere Ballkinder aus Kematen oder sonst wo her schauen lieber auf die leute auf den rängen, schlafen halb ein oder schauen beim match zu.

Diese aufgabe sollte einzig und allein vom eigenen vereinsnachwuchs übernommen werden.

Bei unseren Ballkindern hat man den faden Beigeschmack einer Lebenshilfe veranstaltung.

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Gast
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