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Sturm: Gludovatz kommt, Foda geht

Meister Sturm trennt sich von Foda, holt Gludovatz als Sportchef und belebt die Jobbörse in der Bundesliga.

Foda geht, Foda bleibt, Foda wird obendrein noch Sportdirektor, Foda geht doch. Die Posse mit dem und um den Sturm-Trainer geht in den finalen Akt. Weil Sturm Graz am Montag eine Entscheidung traf: Ried-Trainer Paul Gludovatz nimmt den Posten als sportlicher Geschäftsführer antreten, er wird "Geschäftsführer der Sturm Graz Sportbetriebe GmbH".

Die Causa hat aber zu keinen Verwerfungen zwischen Sturm und Ried geführt. "Die Steirer haben sich korrekt verhalten", sagte Manager Stefan Reiter. Den Rest müsse man intern klären. Am Montagnachmittag gab es das klärende Gespräch mit Gludovatz, der offiziell als Ried-Trainer zurückgetreten ist. Die beiden Personalentscheidungen sind fix, aber auf dem Trainer-Karussell tun sich doch Fragen auf.

Franco Foda

Der Meistertrainer ist der Stein des Anstoßes. Er hat nicht nur Erfolge gefeiert, sondern auch etliche Funktionäre und Spieler verärgert. Er wird nicht Sportchef und Trainer im Doppelpack, sondern muss Ende Mai gar als Trainer gehen.

Bundesliga-Präsident und Sturm-Aufsichtsratsmitglied Hans Rinner: "Bis Freitag war er noch Favorit auf eine Doppelfunktion, sein Konzept wurde aber abgelehnt." Um seine Zukunft braucht sich der Deutsche aber keine Sorgen machen: Bei der Austria und Salzburg stand und steht er hoch im Kurs. Immer wieder werden auch Angebote aus Deutschland kolportiert, bei Hertha wäre Foda erst im Sommer ein Thema, die Berliner kämpfen mit Otto Rehhagel um den Klassenerhalt.

Paul Gludovatz

Der Burgenländer wird im Juni 66 Jahre alt, kurz vor seinem vierjährigen Jubiläum in Ried. Das wird er nicht mehr im Innviertel feiern: Sturm holt ihn als sportlichen Geschäftsführer. Samstag gab es ein 0:0 in Innsbruck, Sonntag war Gludovatz in der Südstadt. Dort lächelte er nicht nur neben Teamchef Koller in die Kameras, sondern tratschte mit etlichen Sturm-Granden.

Einer von denen hielt nicht dicht, brachte Sonntagnachmittag den medialen Stein ins Rollen. Montag reagierte Sturm und machte die Neuverpflichtung öffentlich. Über den Termin des Amtsantritts von Gludovatz wurde jedoch an einem anderen Ort verhandelt – im Büro von Ried-Manager Stefan Reiter. Der erteilte dem Trainer am Nachmittag die sofortige Freigabe. Somit bleibt Franco Foda am 31. März ein Duell mit seinem neuen Vorgesetzten erspart. Gludovatz wird zu diesem Zeitpunkt bereits den Nachfolger von Foda suchen.

Markus Schopp

Der Steirer ist der momentan heißeste Kandidat auf den Trainerposten in Graz, wo man dem Gespann Alt & Jung, Gludovatz & Schopp, einiges abgewinnen kann. Schopp kehrte vor vier Jahren aus New York heim, arbeitete als TV-Experte und Nachwuchstrainer bei Sturm (U-10-Mannschaft). 2010 wurde er Co-Trainer des U-21-Teams und zum Kurs für die UEFA-Pro-Lizenz zugelassen. Im Sommer ist er zum Trainer der U-18-Mannschaft von Sturm aufgestiegen. Auch für den jetzigen Gludovatz-Job war er im Gespräch gewesen.

Weitere Trainerkandidaten bei Sturm sind die Ex-Spieler Michael Petrovic und Darko Milanic. Kosten darf der neue Mann nicht viel, Sturm steht finanziell nicht allzu gut da.

Karl Daxbacher

Sturm hat dafür gesorgt, dass sich auch Ried auf die Suche nach einem Trainer begeben muss. Nach seinem Aus bei der Austria kurz vor Weihnachten gönnt sich der Niederösterreicher eine Auszeit, beschäftigt sich mit seinen Enkeln, schaute sich in Spanien ein Spiel an. Seinen Plan, in Deutschland zu hospitieren, könnte der bald 57-Jährige verwerfen.

Vor allem in Ried ist er ein Thema, auch wenn Daxbacher am Montag sagte: "Mit mir hat noch keiner geredet."

Letztes Update am 19.03.2012, 16:30

Artikel vom 19.03.2012 10:48 | KURIER | Günther Pavlovics, Harald Ottawa

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es triple del chacho!

bitte nicht den daxbacher skull.gif

als nachfolger wünsch ich mir roman mählich. der hat (soweit ich das auch nur irgendwie beurteilen kann) unglaublichen fußballsachverstand, vor allem was moderne taktische konzepte betrifft, und ist bisweilen auch ein bisschen ein fan der svr geworden.

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bitte nicht den daxbacher skull.gif

als nachfolger wünsch ich mir roman mählich. der hat (soweit ich das auch nur irgendwie beurteilen kann) unglaublichen fußballsachverstand, vor allem was moderne taktische konzepte betrifft, und ist bisweilen auch ein bisschen ein fan der svr geworden.

deine faszination für r.m. kann ich leider nicht teilen. ich möchte den zukünftigen trainer nicht aus dem orf-studio rekrutieren.

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keep on spechtling!

weder traum, noch (zwingend) schlecht.

gut, dann werfen wir mal die argumente auf die waagschale. kann ja jedermann mittels copy/paste mitwerfen:

pro:

+ hätte gludo im sommer erst die geile sau verlassen, hätte der nachfolgende trainer ein paar monate weniger sich mit der mannschaft auf die nächste saison einzustimmen (nur konjunktiv)

+ er geht nicht zu den dosingers nach siezenspeim

contra:

- wir befinden uns mitten in der saison (und nicht in der winterpause) ohne chef-trainer

- nach tollem herbst drohen wir im absoluten niemandsland zu versudeln

- entscheidende spiele um die internationalen startplätze stehen an (admira und sturm, grödig im cup,...)

- gludo wechselt zur konkurrenz

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Fußball braucht Stehplätze

contra:

- wir befinden uns mitten in der saison (und nicht in der winterpause) ohne chef-trainer

- nach tollem herbst drohen wir im absoluten niemandsland zu versudeln

- entscheidende spiele um die internationalen startplätze stehen an (admira und sturm, grödig im cup,...)

- gludo wechselt zur konkurrenz

a) nachdem immer betont wurde, dass die 3 trainer gleichberechtigt waren, sollte das hoffentlich nicht das große problem sein.

b) wenn man vom negativen ausgeht ja, aber so berauschend war die gludovatz'sche bilanz in den letzten 6 spielen dann auch nicht

c) wäre wohl auch mit gludovatz nicht anders gewesen ;-) außerdem, sogar weissenböck/schimpl haben ihr auftaktmatch gewonnen ;-)

d) richtig, aber nicht als trainer, sondern mehr oder weniger als schreibtischtäter

nicht falsch verstehen, mir wäre es auch lieber gewesen, er wäre noch länger geblieben und ich finde den zeitpunkt suboptimal. aber gludovatz wollte nicht, also muss man das beste draus machen. und für die neue saison ist frischer wind vielleicht gar nicht so übel.

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Homerist

gut, dann werfen wir mal die argumente auf die waagschale. kann ja jedermann mittels copy/paste mitwerfen:

pro:

+ hätte gludo im sommer erst die geile sau verlassen, hätte der nachfolgende trainer ein paar monate weniger sich mit der mannschaft auf die nächste saison einzustimmen (nur konjunktiv)

+ er geht nicht zu den dosingers nach siezenspeim

contra:

- wir befinden uns mitten in der saison (und nicht in der winterpause) ohne chef-trainer

- nach tollem herbst drohen wir im absoluten niemandsland zu versudeln

- entscheidende spiele um die internationalen startplätze stehen an (admira und sturm, grödig im cup,...)

- gludo wechselt zur konkurrenz

pro:

Sturm kommt nun nicht auf die Idee Reiter für diesen Posten zu verpflichten

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Spitzenspieler

pro: Sturm kommt nun nicht auf die Idee Reiter für diesen Posten zu verpflichten

Das ist mit Abstand das größte Pro an der ganzen Geschichte.

Ein passender Headcoach wird sich schon finden, Reiter zu ersetzen wäre einiges schwerer zu verkraften

Ansonsten: Danke Pauli für die schöne Zeit, alles Gute für die Zukunft und geh dich schnell mal beim Mader entschuldigen, denn die Art und Weise deines Wechsels ist keinen Deut Rühmlicher

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keep on spechtling!

a) nachdem immer betont wurde, dass die 3 trainer gleichberechtigt waren, sollte das hoffentlich nicht das große problem sein.

b) wenn man vom negativen ausgeht ja, aber so berauschend war die gludovatz'sche bilanz in den letzten 6 spielen dann auch nicht

c) wäre wohl auch mit gludovatz nicht anders gewesen ;-) außerdem, sogar weissenböck/schimpl haben ihr auftaktmatch gewonnen ;-)

d) richtig, aber nicht als trainer, sondern mehr oder weniger als schreibtischtäter

nicht falsch verstehen, mir wäre es auch lieber gewesen, er wäre noch länger geblieben und ich finde den zeitpunkt suboptimal. aber gludovatz wollte nicht, also muss man das beste draus machen. und für die neue saison ist frischer wind vielleicht gar nicht so übel.

jajaja, und "reisende soll man ziehen lassen", "baba und foi ned" und "es ist noch immer weiter gegangen..", dieser scheiß optimismus, wenn ich jammern will, kotzt mich an :RiedWachler:

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Postinho

also mittlerweile hab ich es verdaut und bin eigentlich auch nicht mehr wirklich angepisst.

gludo wäre vermutlich sowieso im sommer gegangen - nicht unbedingt wegen sturm, sondern wohl wegen seiner gesundheit.. man hat ja doch einiges gelesen die letzten wochen.

schweitzer/angerschmied passt schon so.. es wird ja ohnehin schon seit einer ewigkeit gerätselt ob der erfolg gludo oder doch eher unsrem co zuzuschreiben war.

bin übrigens weder von daxbacher, als auch von stöger weniger begeistert.. stögers können kenn ich nicht, aber leider seine fresse :hammer:

versteh übrigens nicht wie man das ganze so eng mit dem mader-abgang vergleichen kann.

mader war ein absolutes arschloch und hat uns nicht mal einen tag vor dem wichtigen spiel gegen psv verlassen und wir konnten uns auch keinen ersatz mehr suchen. gludo verließ uns jetzt zwar auch in einem wichtigen saisonabschnitt, jedoch gibt es einen fähigen ersatz und außerdem war ja eh klar, dass er nicht mehr lange bleibt.

wenn wir am mittwoch gegen die admira verlieren, ist es ohnehin egal wer auf der trainerbank sitzt, weil dann ist die saison eh gelaufen.

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Who let the Drog out?!

wenn wir am mittwoch gegen die admira verlieren, ist es ohnehin egal wer auf der trainerbank sitzt, weil dann ist die saison eh gelaufen.

Naja, man ist noch immer "nur" 3 Siege von der dritten EL-Qualirunde entfernt ...

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Postinho

ja schon, aber ganz ehrlich.. ohne carril und funktionierendem sturm wird es ohnehin hart sich international zu qualifizieren.. und wenn man schon gegen kleine wie innsbruck und admira nicht siegt, wird es schier unmöglich - egal wie sehr sich die anderen anpatzen

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HAVOC

ja schon, aber ganz ehrlich.. ohne carril und funktionierendem sturm wird es ohnehin hart sich international zu qualifizieren.. und wenn man schon gegen kleine wie innsbruck und admira nicht siegt, wird es schier unmöglich - egal wie sehr sich die anderen anpatzen

in grödig muss man auch so gewinnen und bei günstigem verlauf kann ein weiterer sieg schon reichen

"Dankbarkeit bringt nichts, es muss weiter gehen!"

Der Montag stand in Graz und Ried ganz im Zeichen der Dankbarkeit.

In der Steiermark dankten sie Franco Foda für 15 Jahre in Diensten von Sturm Graz, im Innviertel verabschiedete man Paul Gludovatz nach dreieinhalb erfolgreichen Jahren.

„Die Gludovatz-Ära war die erfolgreichste in der Geschichte unseres Vereins“, jubilierte Ried-Präsident Johann Willminger nach der einvernehmlichen Trennung vom Burgenländer.

Dem fiel die Entscheidung, den Trainer-Job an den Nagel zu hängen und beim SK Sturm als neuer Geschäftsführer Sport zu beginnen, „alles andere als leicht“, aber die Herausforderung war zu groß. „Ich wollte diese Chance in Graz unbedingt nutzen“, so Gludovatz.

Blick zurück, Blick in die Zukunft

Für SVR-Manager Stefan Reiter war die Überraschung keine große, er hatte bereits in den letzten Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass das Dienstverhältnis enden wollend ist.

Im großen LAOLA1-Interview blickt Reiter noch einmal zurück, auf die letzten Tage und auch auf dreieinhalb Jahre mit Paul Gludovatz.

Außerdem spricht er über die Suche nach einem Nachfolger, den Neuanfang als Triebfeder und er erklärt, warum der Unterschied zwischen Ried und Real, gemeint ist Madrid, kein großer ist.

LAOLA1: Sie hatten kurz nach der Pressekonferenz des SK Sturm, bei dem Paul Gludovatz als neuer Geschäftsführer Sport präsentiert wurde, ein letztes klärendes Gespräch mit ihm. Wie ist das verlaufen?

Stefan Reiter: Unsere Zusammenarbeit war immer geprägt von Fairness, gegenseitigem Respekt und Offenheit. So verlief auch das Gespräch, in dem wir uns auf eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses mit 1. April geeinigt haben.

LAOLA1: Einvernehmlich, demnach gibt es auch keine Ablöse von Sturm Graz?

Reiter: Der Paul hatte bei uns einen unbefristeten Dienstvertrag. Das heißt, er kann zum Monats-15. und zum Monatsletzten jederzeit kündigen. Wir haben uns angeschaut, wie viel Resturlaub er hat, haben alles besprochen und uns dann auf eine einvernehmliche Vertragsauflösung geeinigt. Die ist immer die beste Lösung.

LAOLA1: Sie haben in einem TV-Interview am Sonntag gesagt, dass Gludovatz sich mit 65 Jahren selbst aussuchen kann, was er macht, haben aber gleichzeitig auch von Perspektiven gesprochen, die er braucht. Konnten Sie ihm die nicht mehr bieten, oder warum der Job-Wechsel?

Reiter: Es ging nicht um die Perspektive in Ried, sondern um die neue Aufgabe in Graz. Wir hätten dieses Gespräch über die weitere Zusammenarbeit und seine Zukunft in Ried sowieso geführt. Denn ich habe schon in unseren letzten Gesprächen seit dem Winter gemerkt, dass er nicht mehr so Richtung Trainer tendiert.

LAOLA1: Weil?

Reiter: Mein Eindruck war, dass ihm die tägliche Arbeit am Trainingsplatz, die ja auch körperliche Arbeit voraussetzt, etwas zu viel geworden ist. Aber nichtsdestotrotz hat er die SV Ried gelebt. Paul war ja nicht nur Cheftrainer der ersten Mannschaft, er hat in allen Bereichen bis hin zum Nachwuchs sowohl sportlich als auch als Werbeträger immer mitgeholfen.

LAOLA1: Auch der neue Trainer sollte natürlich eine Identifikationsfigur sein. Es werden viele Namen …

Reiter: Also da möchte ich einmal eines sagen!

LAOLA1: … Namen gehandelt, zum Beispiel Neustadt-Trainer Peter Stöger, den Sie sehr schätzen sollen?

Reiter: Ich beteilige mich nicht an diesem ewigen Spiel, wo dann hinten nach einer aufschreit: Ich war der Erste, der das geschrieben hat. Deshalb wird es von mir weder positiv noch negativ irgendeinen Kommentar zu irgendeinem Namen geben. Nur so viel: Es gibt mehrere Trainer, die ich schätze!

LAOLA1: Aber man kann doch davon ausgehen, dass ein erfahrener Manager, wie Sie einer sind, einen Plan B in der Tasche hat?

Reiter: Jetzt, da die Sache Gludovatz mit Punkt und Beistrich erledigt ist, mache ich mir Gedanken über mögliche Nachfolger. Unser Vorteil ist, dass wir mit Gerhard Schweitzer und Michael Angerschmid zwei hochqualifizierte Trainer in Ried haben, die ja schon jetzt die Arbeit gemacht haben. Speziell in der letzten Zeit, zum Beispiel als der Paul krank war, zu einhundert Prozent. Das ist also die perfekte Lösung bis zum Saisonende. Daher ist es nicht notwendig, dass wir morgen einen neuen Trainer präsentieren.

LAOLA1: Mit Paul Gludovatz sind Sie auf den ersten Blick ein Wagnis eingegangen, war es doch sein erster Trainerjob im Profi-Fußball. Heute, dreieinhalb Jahre und einen Cup-Sieg später, kann man das Experiment als geglückt bezeichnen?

Reiter: Ach, mit diesen kritischen Stimmen ist es doch immer so, dass die aus der Ferne urteilen. Für uns war die Konzeption das Entscheidende und die Systematik, die wir in Ried auf den verschiedensten Ebenen haben, sehr wichtig. Wir waren überzeugt, dass sich das Zusammenspiel von Gludovatz und Schweitzer perfekt ergänzen wird. So gesehen war das damalige Risiko für uns Insider nie zu hoch, aber dass es so erfolgreich wird, damit konnten wir auch nicht rechnen. Aber wir sind sehr dankbar und stolz!

LAOLA1: Dankbarkeit ist ein Wert, der im heutigen Fußball nicht unbedingt gängig ist. Weil wen interessieren schon die Erfolge von gestern oder gar vorgestern?

Reiter: Das ist natürlich traurig. Aber zu viel Dankbarkeit bringt auch nichts, denn es muss immer weitergehen. Auch wenn man erfolgreich war, Meister oder Cup-Sieger geworden ist, es zählt immer nur der Tag X, das Heute. Fußball ist Tagesgeschäft, man lebt nicht von Erinnerungen oder vergangenen Erfolgen, sondern ist immer Getriebener. Weil es muss ja weitergehen …

LAOLA1: Sie müssen jetzt wieder einen neuen Trainer suchen, Dinge verändern. Täuscht der Eindruck, oder treibt Sie das auch an, wieder etwas Neues zu probieren?

Reiter: Natürlich sind Veränderungen auch eine Motivation. Es ist doch nirgendwo so, dass ein Spieler oder Trainer 30 Jahre beim Verein bleibt. Das sind immer wiederkehrende Herausforderungen, denen man sich stellen muss. Diese Suche nach der perfekten Lösung macht für mich den Reiz meiner Arbeit aus. Aber was für mich dabei ganz wichtig ist: Entscheide nie emotional, sondern immer rational.

LAOLA1: Aber der Fußball lebt doch auch von Emotionen?

Reiter: Die kann ich mir nicht leisten, das geht in meinem Job nicht. Natürlich bin ich auch emotional, aber in der Tagesarbeit und wenn Entscheidungen zu treffen sind, kann ich mich nicht von Emotionen leiten lassen. Da muss man rational denken. Ich bin Angestellter der SV Ried und muss nach bestem Wissen und Gewissen für den Verein handeln.

LAOLA1: Sie sagen kein Spieler und kein Trainer ist 30 Jahre bei einem Verein. Der Manager Stefan Reiter ist mittlerweile 20 Jahre in Ried, werden es vielleicht 30?

Reiter: Sicher, ich muss ja noch 15 Jahre arbeiten.

LAOLA1: Aber Sie hätten ja auch Geschäftsführer Sport beim SK Sturm Graz werden können?

Reiter (lacht): Vielleicht, wer weiß …! Nein, die Frage stellt sich nicht, auch wenn es in der Vergangenheit immer wieder Angebote gab.

LAOLA1: Würde es Sie nicht reizen, das Dorf hinter sich zu lassen und es bei einem Großklub zu probieren?

Reiter: Die Arbeit und die Funktion bleibt fast die gleiche, egal ob ich in Ried oder bei Real Madrid arbeite. Nur die Dimension ist natürlich eine ganz andere. Was ich schon sagen muss: Ich habe einen Arbeitsstil, den ich nicht verändern würde. Und das ist in Ried möglich.

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

Das Interview führte Stephan Schwabl

http://www.laola1.at/de/fussball/bundesliga/interview/reiter-ried-nach-gludovatz-abschied/page/20601-32-48-48-.html

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