Rudi Edlinger-Thread


martin73

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fee fi foo, fun for me

edlinger im sport1.at interview:

http://www.sport1.at/coremedia/generator/id=3275988.html

Sport1: Warum sind Sie gegen Martin Puchers Präsident in der Liga?

Rudolf Edlinger: Ich bin überhaupt nicht gegen den Pucher. Ich bin gegen die Doppel-Funktion, weil sie meiner Meinung nach unvereinbar ist. Ich habe jahrelang gegen diese Verflechtungen gekämpft. Das, obwohl der Herr Stronach nur eine wirtschaftliche Verantwortung für einen Verein gehabt hat. Der Pucher hat die vereinsrechtliche auch noch. Ich stelle mir ungefähr folgendes Szenario vor: Mattersburg kriegt - aus welchem Grund auch immer - Lizenzierungs-Probleme. Da wird dann der Mattersburger Obmann mit dem Bundesliga-Präsident darüber verhandeln, wie man die Lizenzierungsprobleme aus dem Weg räumt.

Sport1: Präsident Pucher ist ja nur Vorsitzender des Aufsichtsrats und ohne Stimm-Recht...

Edlinger: Er ist Präsident der Bundesliga! Das sollte man nicht kleiner machen. Aber nochmal ich habe gegen den Herrn Pucher persönlich überhaupt nichts. Das habe ich des Langen und des Breiten auch erläutert. Ich glaube, dass die Struktur der Bundesliga mit diesen Verfilzungen ganz einfach zu einer Situation führt, wo eine klare, starke äquidistante Führung - nämlich äquidistant zu allen Vereinen - nicht möglich ist. Das halte ich für eine schlechte Lösung und daher werden wir einen solchen Aufsichtsrat erstens nicht wählen und ich werde so einem Aufsichtsrat auch nicht mehr angehören. Damit hat es sich zunächst einmal.

Sport1: Angst vor der schiefen Optik? Wo liegen der Hund begraben?

Edlinger: Die Optik ist mir eigentlich wurscht. Ich glaube, dass überall, und ich habe das in meiner beruflichen Erfahrung, die relativ lang ist, immer wieder zur Kenntnis nehmen müssen, dass in dem Augenblick, in dem es nicht klare Verantwortungs-Trennungen gibt, immer wieder zu Malversationen kommt, die letztendlich der Gesamtheit einer Aufgabenstellung nicht zuträglich sind.

Sport1: Sie sind Puchers Präsident bei Rapid. Warum haben sie ihm die Präsidentschaft nicht ausreden können?

Edlinger: Diese Dinge sind für mich in einer solchen Entscheidung überhaupt nicht relevant. Das ist keine Frage der Persönlichkeit. Ich weiß schon, dass das in der Vereinfachung so ausschaut: Edlinger ist gegen Pucher. Das ist absoluter Unsinn. Im Gegenteil, ich mag ihn erstens perönlich, zweitens halte ich ihn durchaus für eine korrekte, integre Persönlichkeit. Aber wenn die Konflikt-Situation, eine mögliche Konflikt-Situation, sich aus den unterschiedlichen Aufgabenstellungen von selber ergeben kann, dann geht das nicht. Wissen Sie, ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen: Ich stelle mir vor, ich bin Bundesliga-Präsident und Rapid-Präsident. Ich würde mir diese Aufgaben-Erfüllung gar nicht zutrauen, weil ich bei jeder einzelnen Entscheidung zunächst einmal im Unterbewusstsein darüber nachdenken würde, was bedeutet das für meinen Verein. Nachdem ich glaube, dass jeder Vereins-Präsident, wenn er ein engagierter Vereins-Präsident ist, so denkt, weil der Verein einem doch näher liegt. Ich glaube, dass das Konflikt-Situationen sind. Eine solche Situation soll man gar nicht herbeiführen.

Sport1: Sturm, Pasching und Rapid in der Oposition, alle anderen sind 100 % für diese Lösung. Sind die denn blind?

Edlinger: Das kann ich nicht intepretieren. Das ist ihnen offensichtlich egal. In einer Demokratie ist es eben so, dass es Mehrheits-Entscheidungen gibt. Ich bin den Leuten gar nicht gram. Ich bin auch dem Pucher nicht gram, dass er die Funktion anstrebt. Nur was mich ein bisschen irritiert ist, dass man jetzt unter dem Appell der Geschlossenheit plötzlich sagt, dass die die in der Minderheit sind, ihre Position aufgeben sollen. Wenn es eine persönliche Frage wäre, wenn es eine Frage wäre, die faktisch im Bereich der Einstellung liegt, dass man es jemandem nicht zutraut oder so, dann kann man sich unter Umständen sagen: Na gut, probieren wir es. Mir aber geht es hier um eine Struktur-Frage. Ich habe drei Jahre lang dagegen angekämpft, weil sich diese Situation eben ganz einfach ergeben...

Sport1: ...dafür haben sie bekanntlich Stronach vor dessen Erfindung Ethik-Kommission bestellt. Da weiß aber bis heute keiner genau, was wirklich herausgekommen ist...

Edlinger: Die Entscheidung der Ethik-Kommission? Wir wurden abgelehnt! Aber in der Begründung habe ich vollinhaltlich Recht bekommen. Die Ethik-Kommission hat der Bundesliga sogar vorgeschlagen, in welcher Weise sie ihre Satzungen zu ändern hat - was aber bis heute nicht geschehen ist! Ich habe das einigen Juristen gezeigt, die gesagt haben, dass sie so ein Urteil noch nie gesehen haben, wo man eigentlich abgelehnt wird, in der Begründung aber vollinhaltlich Recht bekommt.

Sport1: Satzungs-Änderungen werden jetzt, wo Mattersburg-Obmann Pucher Präsident wird, wohl weiter ein heißes Thema in der Liga bleiben, oder?

Edlinger: Mir ist es damals auch nicht um den Herrn Stronach gegangen. Ich weiß nicht, warum man das immer so vereinfacht wird. Der Stronach ist mir doch völlig wurscht gewesen. Wenn der Stronach sich auf die Austria konzentriert hätte... Ich habe ja auch nichts gegen den Mateschitz. Sein Stil gefällt mir nicht. Das wird in einer Demokratie doch legitim sein, dass man das sagt. Aber die Tatsache, dass der Herr Mateschitz Salzburg sponsert, die stört mich überhaupt nicht. Mich hätte auch nicht gestört, hätte der Herr Stronach nur die Austria gesponsert. Mich stören nur diese Doppel-Verantwortlichkeiten, weil diese Doppel-Verantwortlichkeiten können - ich betone können - zu extremen Verfilzungen führen. Zu Malversationen, und das mag ich nicht.

Sport1: Wer war ihr Kandidat als Bundesliga-Präsident?

Rudolf Edlinger: Es hat andere Kandidaten gegeben, das ist gar keine Frage. Es hat andere Leute gegeben, die sich dazu bereit erklärt hätten, die Position zu übernehmen. Ich hätte den Rudolf Streicher vorgeschlagen. Einem Rudolf Streicher zu sagen, er ist ein von außen kommender, ist ja lächerlich. Er war immerhin drei Jahre Präsident der Austria. Mir vorzuwerfen, ich will das alles Grün-weiß einfärben, ist lächerlich. Er hätte aufgrund seiner Persönlichkeit und seines Netzwerkes, das er in Wien hat - und nicht nur in eine politische Richtung - der Bundesliga wahrscheinlich gut getan...

Sport1: So wie der Austria. Der hat Streicher einst Frank Stronach beschert...

Edlinger: Wie auch immer. Ich habe auch bei meinen Rapid-Funktionären argumentieren müssen, warum ich für einen früheren Austria-Präsidenten eintrete. Aber ich hätte ihn ganz einfach für geeignet gehalten, auch die schwierigen Dinge die es gibt, im Zusammenhang mit den elektronischen Medien, fertig zu werden.

Sport1: Warum hat Streicher dann keine Mehrheit bekommen?

Edlinger: Weil plötzlich die Meinung da war, dass wir eine so genannte interne Lösung wollen.

Sport1: Steckt da die Angst vor möglichen Umstrukturierungen innerhalb der Liga dahinter?

Edlinger: Ich habe keine Ahnung. Was mich in diesem Zusammenhang schon einigermaßen irritiert hat war, dass sich zu einem sehr frühen Zeitpunkt jemand gemeldet hat, den es eigentlich gar nichts angeht wer Bundesliga-Präsident wird, nämlich ÖFB-Präsident Friedrich Stickler. Der hat sich in dieser Sache aus Dubai mit einer Wortmeldung eingebracht.

Sport1: Wie würden sie Martin Pucher beschreiben?

Edlinger: Er ist ein redlicher Mann, gar keine Frage. Es ist sehr schwer das in der Oberflächlichkeit der medialen Berichterstattung klarzustellen. Ich hätte es wahnsinnig begrüßt, wenn Pucher in der Funktion, die er unter Stronach gehabt hat, im Aufsichtsrat geblieben wäre. Natürlcih sind im Aufsichtsrat Leute, die Vereins-Verantwortlichkeiten haben. Aber die letzte Instanz in verschiedenen Fragen soll keine Vereins-Veratnwortlichkeit haben. Das ist meine Grundsatz-Überlegeung und ich glaube, so ganz falsch ist das nicht. Ich nehme zur Kenntnis, dass diese Überlegung halt nicht mehrheitsfähig war. Ich perönlich und der SK Rapid werden in dieser Struktur nicht zur Verfügung stehen.

Sport1: Wäre Rudolf Streicher nicht auch sofort der Austria zugeordnet worden?

Edlinger: Ich habe das in einer Mitgliederversammlung des SK Rapid dargelegt und da hat es keine Probleme gegeben. Ich will ja keinen Eishockey-Spieler als Bundesliga-Präsident. Natürlich muss es jemand sein, der eine sehr enge Beziehung zum Fußball hat, anders geht das eigentlich gar nicht.

Sport1: Die kann man Herrn Pucher aber nicht sicher nicht absprechen...

Edlinger: Ich spreche dem Herrn Pucher gar nichts ab, sondern stelle fest, dass jetzt ein Vereins-Präsident Bundesliga-Präsident ist und in einer Konflikt-Situation wird der als Vereins-Präsident entscheiden. Wenn ich heute als Rapid-Präsident ein Problem mit meinen Verein habe, dann würde ich überall anders hingehen, nur nicht zu einem anderen Vereins-Präsidenten.

Sport1: Sehen sie ein Problem, dass mit Präsident Pucher und Vorstand Georg Pangl jetzt zwei Burgenländer an der Liga-Spitze stehen?

Edlinger: Das ist mir eigentlich egal. Wo die Verantwortlichen geboren sind, ist wurscht.

Sport1: Ist es vorstellbar, dass Pucher bei der a.o. Haputversammlung doch nicht zum Präsidenten gewählt wird?

Edlinger: Das glaube ich eher nicht. Das wäre von jenen, die ihn jetzt zu dieser Kandidatur gebracht haben, eine Gemeinheit. Das wäre schäbig.

Sport1: Werden sie weiter mit erhobenem Zeigefinger dazustehen und vor Doppelfunktionen warnen, oder werden sie Pucher voll unterstützen?

Edlinger: Ich werde dann den Zeigefinger erheben, wenn es einen Anlass dazu gibt. Ich habe auch der Bundesliga am vergangenen Montag in einem Brief mitgeteilt, dass ich persönlich nicht mehr für den Aufsichtsrat zur Verfügung stehe. Ich habe auch mitgeteilt, dass Rapid nicht in Opposition zu der Bundesliga gehen wird. Fachleute aus dem Bereich des SK Rapid, ob Werner Kuhn oder Peter Schöttel, wer auch immer, werden in Arbeitskreisen selbstverständlich zur Verfügung stehen. Ich gehe nicht in Opposition, ich kritisiere diese Struktur und werde natürlich, wenn ich der Meinung bin, dass es nicht durch die autonome Verantwortlichkeit eines Bundesliga-Präsidenten sondern Verwässerungen von Vereins-Interessen zu einer Entscheidung kommt, das der Öffentlichkeit deutlich aufzeigen.

Das Gespräch führte Peter Rietzler

bearbeitet von davide

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Top-Schriftsteller

Gott sei Dank gibt's im österreichischen Fußball ja keine anderen Sorgen ...

Jetzt wird sogar schon die Frage gestellt, ob es ein Problem ist, daß der Bundesliga-Vorstand und der Bundesliga-Präsident aus dem selben Bundesland kommen - schön langsam dürfte die Spitze der Lächerlichkeit erreicht sein.

Edlinger soll sich lieber Sorgen um seine Rapidler machen und nicht dauernd den Moral-Apostel spielen. Als Finanzminister hat er nix getaugt, jetzt muß er sich halt wichtig machen.

Jaja, er wird mir wirklich fehlen in der Bundesliga.

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Oasch
Gott sei Dank gibt's im österreichischen Fußball ja keine anderen Sorgen ...

Jetzt wird sogar schon die Frage gestellt, ob es ein Problem ist, daß der Bundesliga-Vorstand und der Bundesliga-Präsident aus dem selben Bundesland kommen - schön langsam dürfte die Spitze der Lächerlichkeit erreicht sein.

Edlinger soll sich lieber Sorgen um seine Rapidler machen und nicht dauernd den Moral-Apostel spielen. Als Finanzminister hat er nix getaugt, jetzt muß er sich halt wichtig machen.

Jaja, er wird mir wirklich fehlen in der Bundesliga.

947511[/snapback]

1) Die Frage, auf die du anspielst, kam vom "Journalisten".

2) Bevor du über Edlingers politischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten in dieser Weise urteilst, mach dir einmal ein Bild von unserem jetzigen Svarovski.. äh Finanzminister.

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Im ASB-Olymp
Gott sei Dank gibt's im österreichischen Fußball ja keine anderen Sorgen ...

Jetzt wird sogar schon die Frage gestellt, ob es ein Problem ist, daß der Bundesliga-Vorstand und der Bundesliga-Präsident aus dem selben Bundesland kommen - schön langsam dürfte die Spitze der Lächerlichkeit erreicht sein.

Edlinger soll sich lieber Sorgen um seine Rapidler machen und nicht dauernd den Moral-Apostel spielen. Als Finanzminister hat er nix getaugt, jetzt muß er sich halt wichtig machen.

Jaja, er wird mir wirklich fehlen in der Bundesliga.

947511[/snapback]

ich halte pucher für einen sehr integeren menschen, aber es gibt nun mal interessenskonflikte bei diesen beiden jobs, und man sollte nie den bock zum gärtner machen...

insofern hat edlinger mit seinen aussagen vollkommend recht. oder glauben sie z.b. dass die bank austria den aufsichtsratschef der erstebank zu ihrem generaldirektor bestellen täte? ich glaub das nicht...

und in deutschland gäbe es auch eine aufstand, wenn z.b. beckenbauer chef der bundesliga werden würde...

btw. und off topic: edlinger war ein sehr guter finanzminister. im gegensatz zum jetzigen... der ist wie die gesamte regierung nur mehr peinlich...

bearbeitet von zahi

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what's the chapel of mine

bevor sich hier jetzt eine diesbezügliche diskussion entspinnt: die politische bewertung der herren finanzminister wäre bitte im beisl auszutragen - hier gehts um den vereinspräsidenten und fussballfunktionär edlinger.

danke.

bearbeitet von Lichtgestalt

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Fuck Heraldry!

Der wichtigste Teil des Interviews:

Er hätte aufgrund seiner Persönlichkeit und seines Netzwerkes, das er in Wien hat - und nicht nur in eine politische Richtung - der Bundesliga wahrscheinlich gut getan...

hauptsache, es ist einer, der in WIEN ein netzwerk hat... :nein:

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House-Junky
Da hast du sicher recht, dass gewisse Sager von Rudolf Edlinger nur fürs Rapidvolk "lustig" sind. Aber er ist nun mal unser Präsident und gerade aufgrund der letzten Zeit gehen solche Äußerungen bei den meisten Rapidfans runter wie Öl. Und falls man den Gerüchten glauben kann, welche Schweinerei RedBull beim Ivanschitz-Transfer aufgeführt hat, kann man seinen Groll auf RedBull (und Ivanschitz) durchaus nachvollziehen.

Vermutlich war das Hauptthema dieses Interviews nicht die allgemeine wirtschaftliche (;)) Situation der Klubs und der Bundesliga, sondern die letzten turbulenten Wochen von Rapid. So gesehen hätte wohl das Interview selbst die großformatige Kurierseite gesprengt. ;)

939169[/snapback]

nachvollziehbar ist es allemal dass der edlinger grollt. nur glaub ich nicht dass alles in bezug auf rbs und ai sooo gelaufen ist. ich frag mich nämlich schon, warum er plötzlich nichts mehr von klage wegen kaperei von sich gegeben hat. ich glaub auch nicht dass ai ohne edlingers wissen mit jara gesprochen hat.

und anstatt peinlicher rundumschläge sollte er lieber einmal beginnen, den renommiertesten verein österreichs mit der grössten fangemeinde ordentlich zu vermarkten. sprich kohle machen. dann gibt es auch für rapidkicker bessere perspektiven. und keiner rennt mehr davon.

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