Die Ahnen der ASB User


Wolfinho

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Tlahuizcalpantecuhtli schrieb vor 19 Stunden:

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Dieser Post passt aber nicht in den Ahnen-Thread. :lol: 

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Leistungsträger

Ein herzliches Dankeschön für den Thread und die hier geposteten (Familien-)Geschichten. Ich werde ihn zukünftig gerne immer wieder besuchen und mich bereichern lassen. Vor allem die Episode mit der Ordonanz von Erzherzog/Kaiser Karl samt späterer Beteiligung am russischen Bürgerkrieg ist schon ein starker, vielversprechender Einstieg. Bitte mehr davon!

@Tlahuizcalpantecuhtli

Vielleicht ein paar Inputs zu Deiner Familiengeschichte. Mit ein wenig Mühe wird sich hier sicher noch mehr herausholen lassen. 

- Zum Geburtsort Deines Urgroßvaters: nach Deinen Angaben handelt es sich um einen kleinen Ort in der Nähe von Krumau. Eine kurze Recherche gibt mir einen Hinweis auf einen Ort Bocksberg zugehörig zur Pfarrei Kirchschlag im Bezirksgericht Krumau (beispielsweise zu finden im Handbuch der Gerichtseintheilung des Landes Böhmen, Prag 1850 -  auch online abrufbar). Heute heißt Kirchschlag ja Světlík, und Bocksberg gibt es - wie ihr ja schon herausgefunden habt, nicht mehr. Auf der francisco-josephinischen Landaufnahme ist jedenfalls Bocksberg verzeichnet, etwas westlich von Kirchschlag (Koordinaten 48 Grad 71 nördlich und 14 Grad 16 östlich, https://mapire.eu/de/map/thirdsurvey75000/?bbox=1571018.725921261%2C6223729.55013052%2C1597274.8451372187%2C6233284.178666167&layers=43). Wie exakt die Koordinaten sind, müsste man im Einzelnen anschauen, aber es wird ziemlich genau hinkommen. Es dürfte jedoch ein ziemlich "geschichtsloses" Dörfchen gewesen sein, da es bei den früheren Landaufnahmen noch nicht verzeichnet ist.

Im Orts-Lexikon von Deutschland (Leipzig 1870 - ebenfalls online abrufbar) sind noch weitere namensgleiche Ortsbezeichnungen - wie Bocksberg oder Boxberg - angeführt, u.a. jener bei Hannover. 

- Was die Migrationsgeschichte angeht, ist diese nicht so untypisch wie man glauben will. Von Kirchschlag nach Aigen ist es ja nur ein Katzensprung. Tatsächlich wuchsen die meisten Menschen in den böhmischen Grenzgebieten zweisprachig aus, sofern sie sich nicht schon zu Monarchiezeiten national deklariert hatten. Die nationale Zugehörigkeit und nationale Identität wurde aber spätestens mit 1918 obligat, die Trennlinien verliefen oftmals quer durch Familien, wie auch in Deinem Fall. Kurios ist die Geschichte mit der reichsdeutschen Staatsbürgerschaft, vor allem, weil es die eigentliche Vorgehensweise war, dass man bei den jeweiligen Pfarrämtern die Taufmatrizen nachprüfen ließ, sprich sich die Abstammung gemäß der Nürnberger Rassengesetze beglaubigen ließ (sog. Ariernachweise). Allerdings wurde hier bei tschechisch/deutschen Mischidentitäten nachgeholfen und sehr großzügig "germanisiert".

- die Staatenlosigkeit in der Nachkriegszeit ist keine Kuriosität, sondern logisch: tschechoslowakische Staatsbürgerschaft -> deutsche Staatsbürgerschaft -> deutschsprachige Staatenlose (das heißt dt.sprachige Displaced Person aufgrund vom Geburtsort außerhalb der öst. Grenzen -> österreichische Staatsbürgerschaft. Dass dies so schnell ging und 1946 bereits erledigt war, zeugt ja davon, dass sie im Prinzip als angestammte Österreicher bewertet wurden).

- Die Sache mit dem Stalingradveteranen: der Cousin Deines Großvaters war nicht im GULAG, sondern im GUPVI, ein kleiner, aber feiner Unterschied in der sowjetischen Verwaltung. Auch hier gäbe es Nachrecherchemöglichkeiten, unter anderem über Heimkehrerlisten, Unterlagen über Kriegsgefangenschaft etc. 

Hoffe, ein wenig geholfen zu haben. Und danke für die interessanten Geschichten!

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mit Milch

Die Geschichte meines Urgroßvaters im 1. WK wurde anhand seines Tagebuches vor paar Jahren von ORF/Arte zum 100 jährigen Jubiläum verfilmt.

“Anekdote“ dazu - offiziell hatte er 2 Kinder, die jung verstorben sind.. inoffiziell gab es noch meinen Großvater, der als unehelicher Bastard bei einer Pflegefamilie aufwuchs und später im 2. WK ähnliches erlebete in Sibirien - über ihn sind die Bücher in kyrillischer Schrift dann auch zu meinem Onkel gekommen.

TAGEBUCH EINES KRIEGSGEFANGENEN

Die Linie meiner Frau wurde bis 17xx rückverfolgt und der Stammbaum hängt bei uns im Gang in A1 oder so ;) Zwischenzeitlich Großgrundbesitzer ging von Generation zu Generation alles verloren.. Aber spannend wenn man erfährt, dass eigentlich ganz in der Nähe auch schon vor 200 Jahren die Familie gewohnt hat.

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@manech Danke!

Der Ort Svetlik ist uns auch bekannt. Diesen Ort habe ich letztens auf meinen Weg nach Krumau sogar kurz besucht. Die Karte mit Bocksberg liegt auch vor. Dort hat eben auch der Bruder meiner Oma gesucht und nichts mehr gefunden. Dort ist nun hauptsächlich Wald.

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Leistungsträger
Tlahuizcalpantecuhtli schrieb vor 4 Minuten:

Der Ort Svetlik ist uns auch bekannt. Diesen Ort habe ich letztens auf meinen Weg nach Krumau sogar kurz besucht. Die Karte mit Bocksberg liegt auch vor. Dort hat eben auch der Bruder meiner Oma gesucht und nichts mehr gefunden. Dort ist nun hauptsächlich Wald.

Bitteschön. Wenn das schon alles bekannt war, falle ich wohl um mein Honorar. :davinci: 

Vielleicht stößt ihr ja vor Ort doch noch auf Reste von Fundamenten, was allerdings schwierig ist, wenn Bocksberg tatsächlich nur eine Ansammlung von Holzhütten gewesen ist. Anhaltspunkt könnten die Straßen sein. Möglichkeiten zur Nachforschung sehe ich aber dennoch noch einige, z.B. über die Kataster der Gemeinde oder, falls welche vorhanden sind, über Luftbilder etc. Gerne auch per PN.

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manech schrieb vor 12 Minuten:

Bitteschön. Wenn das schon alles bekannt war, falle ich wohl um mein Honorar. :davinci: 

Vielleicht stößt ihr ja vor Ort doch noch auf Reste von Fundamenten, was allerdings schwierig ist, wenn Bocksberg tatsächlich nur eine Ansammlung von Holzhütten gewesen ist. Anhaltspunkt könnten die Straßen sein. Möglichkeiten zur Nachforschung sehe ich aber dennoch noch einige, z.B. über die Kataster der Gemeinde oder, falls welche vorhanden sind, über Luftbilder etc. Gerne auch per PN.

Leute vor Ort fragen ist vielleicht auch noch eine Option.

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@manech

2020 sei Dank!

Ich habe deine Karte jetzt mit Google Maps verglichen und habe bemerkt, dass ein Teich damals wie heute noch existiert. Die Umrisse des Teiches sind damals genau diesselben wie heute.

Die rot-umrandeten Dörfer exisitieren bis auf Pfaffenschlag bis heute noch. Nur eben unter einem tschechischen Namen.

Aufgrunddessen konnte ich die wohl genaue Position von Bocksberg eruieren!

Ich werde beide Karten meiner Oma schicken damit sie für das Wochenende ein Ausflugsziel hat. :super: 

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bearbeitet von Tlahuizcalpantecuhtli

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Fuck Heraldry!

Im Dornbirner Familienbuch lässt sich die Familie meines Vaters bis ins 15. Jhdt. zurückverfolgen. Mein Großvater war der erste, der nicht aus der Stadt bzw. den ihr vorangegangenen Ortschaften kam. Während alle Vorfahren aus den großen örtlichen Familien kamen, war er ein unehelicher Sohn aus Böhmen, der über Umwege in Vlbg. landete. Seitdem hat kein Nachfahre mehr auch nur einen Vorarlberger/eine Vorarlbergerin geheiratet. :D

 

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so shuffle your feet
Kaffee schrieb vor 46 Minuten:

Die Geschichte meines Urgroßvaters im 1. WK wurde anhand seines Tagebuches vor paar Jahren von ORF/Arte zum 100 jährigen Jubiläum verfilmt.

“Anekdote“ dazu - offiziell hatte er 2 Kinder, die jung verstorben sind.. inoffiziell gab es noch meinen Großvater, der als unehelicher Bastard bei einer Pflegefamilie aufwuchs und später im 2. WK ähnliches erlebete in Sibirien - über ihn sind die Bücher in kyrillischer Schrift dann auch zu meinem Onkel gekommen.

TAGEBUCH EINES KRIEGSGEFANGENEN

Die Linie meiner Frau wurde bis 17xx rückverfolgt und der Stammbaum hängt bei uns im Gang in A1 oder so ;) Zwischenzeitlich Großgrundbesitzer ging von Generation zu Generation alles verloren.. Aber spannend wenn man erfährt, dass eigentlich ganz in der Nähe auch schon vor 200 Jahren die Familie gewohnt hat.

Sehr interessant und bedrückend gleichzeitig, ich kenne diese schlimmen Einzelschicksale der einfachen Soldaten im 1.Weltkrieg von meiner Familie nur am Rande. 

Ich weiß nur von meinem Großvater (geb.1898, Leutnant beim k.u.k. Infanterieregiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4) dass nach der Kapitulation der k.u.k Streitkräfte an der Italienfront (ich glaube an der Piave) sich die italienischen und österreichischen Offiziere gegenseitig die Hände geschüttelt haben und gemeinsam Cognac getrunken und Zigarillos geraucht haben, während die einfachen Mannschaftsränge in irgendwelche Stacheldrahtverhaue getrieben wurden. Gesprochen haben die Offiziere übrigens französisch miteinander, das war ja damals die Bildungssprache des Bürgertums, englisch konnte kein Mensch.

Mein Opa konnte auch anscheinend bis ins hohe Alter sehr gut französisch, während er kein englisches Wort fehlerfrei hervorgebracht hat. :D

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Wolfinho schrieb vor 39 Minuten:

Gesprochen haben die Offiziere übrigens französisch miteinander, das war ja damals die Bildungssprache des Bürgertums, englisch konnte kein Mensch.

Kein Mensch ist auch übertrieben.

Es war definitiv nicht so verbreitet, aber trotz allem sind die Fremdsprachenkenntnisse der Menschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht so schlecht wie man glauben könnte.
Natürlich muss man immer auch unterscheiden zwischen den Bevölkerungsschichten und Lebensumständen (Gefälle Stadt/Land) aber trotzdem würde man so eine mondäne Weitsicht nicht erwarten wenn man heute so an das Schulwesen von damals denkt.

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Olle weg !!!

Bei mir ist es so, dass meine Uroma eine uneheliche Tochter von Kaiser Franz Josef ist - er hatte wohl ein Tächtel-Mächtel mit einer der Hofköchinnen - da das Kind klarerweise vom Hof musste, wuchs meine Uroma bei ihrer Tante in Oberösterreich auf. 

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Ich fordere drakonische Strafen.
stifflor schrieb vor 1 Stunde:

Bei mir ist es so, dass meine Uroma eine uneheliche Tochter von Kaiser Franz Josef ist - er hatte wohl ein Tächtel-Mächtel mit einer der Hofköchinnen - da das Kind klarerweise vom Hof musste, wuchs meine Uroma bei ihrer Tante in Oberösterreich auf. 

Not bad. Blaues Blut in deinen Adern := 

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Sekt für die Nutten - Champagner für uns!

Meine Abstammung väterlicherseits ist sehr unspannend: völlig oberösterreichisch, immer schon. Vater (mein Opa) aus dem Mühlviertel (Unterweißenbach) aus einem winzigen Bauernhäusl, hab ich mal besucht, keine Ahnung, ob es das noch gibt, schaute damals schon unbewohnt aus. Verwandtschaft gibt es noch in der Nähe der Ortschaft Kaltenberg. Allerdings ist mein Familienname in dieser Gegend sehr häufig. Er ist dann Lehrer im Kremstal in der Ortschaft Nußbach geworden.
An ihm ist vor allem interessant, dass er an beiden Weltkriegen teilgenommen hat, am 1. ziemlich jung (Jahrgang 1894), am 2. schon relativ alt und auch nur am Polenfeldzug. Dann hat man ihn wieder heimgeschickt die Kinder unterrichten. Allerdings war er ein tiefschwarzer Dollfußanhänger und Antinazi, was natürlich den ortsansässigen Nazis nicht getaugt hat, so hat man ihn in die absolute Einöde, die es im Bezirk gab, strafversetzt, nach Rosenau am Hengstpass. Nach dem Krieg ist er dann nach Nußbach zurückgekehrt und war VS-Direktor bis zu seiner Pension.
Seine Frau (meine Oma) war aus Magdalenaberg bei Pettenbach im Kremstal. Ihr Vater war auf der Seisenburg in der Nähe Forstverwalter, da gibt es auch noch wilde Geschichten (er dürfte in jungen Jahren nur knapp der Wildererschlacht in Molln entkommen sein). Sie hat dann als 2. Frau meinen Opa geheiratet, der schon ein Mädchen aus 1. Ehe hatte, das dürfte auch nicht ganz friktionsfrei gelaufen sein. Mein Vater war das letzte der insgesamt 3 Kinder, zwischen ihm und seiner (Halb-)Schwester waren ganze 18 Jahre Altersunterschied, so dass ich in ihr eine Art Zusatzoma hatte.

Über meine Abstammung mütterlicherseits schreib ich ein anderes Mal, das ist dann wirklich spannend (Sudetendeutsche, 1945 aus Mähren nach Österreich vertrieben worden) und auch gut dokumentiert. Mein Großvater hat nämlich in seiner Pension eine Art Autobiograpie, basierend auf seinen Tagebüchern, geschrieben, und sowohl in Briefform an seine Kinder verschickt, als auch selbst in Buchform gebunden und ihnen vererbt.

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