Der Dopingskandal bei der nordischen Ski-WM 2019


issoisso

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ASB-Gott
halbe südfront schrieb vor 4 Stunden:

 

Der Typ hat gestern gemeint, dass 12 von 24 Läufern die WC-Punkte geholt haben entweder wegen Dopings/unerlaubten Methoden gesperrt, oder wegen Falschaussage in einem Dopingprozess verurteilt wurden. Damit meinte er diese 12 Läufer.
 

Die Tests brachten allesamt negative Ergebnisse, doch bei den Biathleten Wolfgang Rottmann und Wolfgang Perner fand man Verbotenes. Beide traten ebenso wie ein Betreuer noch in der Nacht die Heimreise an. Sie wurden in der Folge wie der ebenfalls aus dem ÖSV ausgeschlossene Langlauftrainer Emil Hoch (von der WADA als Doping-Unterstützer bis 2023 gesperrt) beim Dopingprozess in Italien im Juli 2012 zu bedingten Haft- und unbedingten Geldstrafen verurteilt.

Die sechs weiteren Angeklagten, unter ihnen ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Sportdirektor Markus Gandler, wurden freigesprochen. Die Langläufer Martin Tauber, Johannes Eder und Roland Diethart wurden von der FIS für jeweils zwei Jahre gesperrt, Jürgen Pinter (nach FIS-Freispruch) vom obersten Sportgericht für vier Jahre. (Kleine Zeitung)

 

Ja das habe ich auch so verstanden. 

Ich hatte aber den Freispruch in Erinnerung und weil Gandler/Schöcksnadel in den letzten Tagen meinten, dass ALLE aus 2006 rehabilitiert wurden, es so verstanden dass diese Rehabilitation alle Beteiligten betrifft (insgesamt haben die ganzen Klagen und Gegenklagen ja bis 2012 gedauert und das ganze ging ewig hin und her). Fakt ist aber, dass nur die Betreuer freigesprochen wurden. 

 

Und das finde ich dann schon sehr, sehr dubios. In Turin wird bei einer Razzia quasi das ganze LL / Biathlonteam Hopps genommen: 6 Athleten (4 LL und 2 Biathleten), 13 Betreuer und dazu noch Walter Mayer der aufgrund der Sache von 2002 nicht mehr offiziell beim ÖSV angestellt sein darf, aber irgendeine dubiose Beraterfunktion inne hat. Nach Jahren des Prozessierens gibt es folgende Ergebnisse:

* alle 6 Athleten werden für schuldig befunden 

* 12 der 13 Betreuer hingen (Alfred Eder, Walter Gapp, Walter Hörl, Heinz Mühlbacher, Stefan Rohrmoser, Markus Gandler, Arzt Peter Baumgartl, die Langlauf-Trainer Gerald Heigl und Gerhard Urain, Physiotherapeut Volker Müller, Masseur Andreas Eder und Materialtechniker Reinhard Neuner) wurden schlussendlich auch freigesproche

* lediglich der 13. Betreuer (Langlauftrainer Emil Hoch) sowie Walter Mayer wurden lebenslang gesperrt

 

Die ganze Sache wirkt auf mich dann schon sehr, sehr dubios. Kann doch keiner glaubhaft machen, dass nur Hoch / Mayer hinter der ganzen Sache stecken und die restlichen allesamt nix wussten. 

Ich habe da ganz stark die Vermutung, dass das ganze ein abgekartetes Spiel und hintennach ein Kuhhandel mit FIS/IOC war. 

Fakt ist, dass Norwegen in den letzten 30 Jahren nur eine einzige Herrenstaffel (die Königsdisziplin) verloren hat - 1999 gegen Österreich. Dem norwegischen Verband (kann mich da noch an Aussagen von Skaris Vater erinnern) und auch der FIS war Mayer daher schon lange ein Dorn im Auge, weil er ein zimmliches ausgekochtes Schlitzohr war (zeigt auch die 2002 Methodik), nachdem sie ihn 2002 nicht endgültig losgeworden sind und er im Hintergrund weiter auf den ÖSV einwirken konnte, wurde die 2006 Sache arrangiert. Die Tatsache, dass dann aber nach einiger Zeit doch alle Trainer rehabilitiert wurde, lässt die Vermutung nahe, dass der ÖSV (sprich Schröcksnadel) da im Hintergrund mit Schmiergeldzahlungen an FIS/IOC oder ähnlichem etwas nachgeholfen hat.

 

halbe südfront schrieb vor 2 Stunden:

Unsere Biathleten sind dauernd gesundheitlich angeschlagen, das ist bei denen ned auffällig - da wär anhaltende Gesundheit bedenklicher. :davinci:

Nach den Wettkämpfen in Canmore aber auch kein Wunder. Erstaunlicher ist aber, dass in dieser Saison Eberhard die ganze Zeit was hat - normalerweise waren es nur Landertinger und Eder. 

Mark Aber schrieb vor einer Stunde:

es gibt sowas wie ein Telefon. Gandler selbst hat ja gesagt er hat mit ihnen schon telefoniert.

Die Handys werden aber in U-Haft abgenommen. 

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Living the Dream!
Joke schrieb vor 30 Minuten:

Was ich mir in irgendeiner Runde mal gewüscht hätte bei all den Leistungsdiskussionen wäre die Frage wie das Erreichen der Weltspitze von so vielen Österreichern von etwa 1998-2002 logisch erklärt vonstatten ging

Das ist dann ein Punkt, wo ich mich einerseits über den ORF ein wenig geärgert hab, aber dann auch in weiterer Folge über mich selbst. Zuerst werden Hauke und Baldauf als Verbrecher deklariert, im nächsten Moment gibt es eine absolut unkritische Doku zur WM 1999 und zur erfolgreichen Langlaufstaffel, in der man zeigt wie geil das alles war, wie toll die Stimmung war und wie super unsere Athleten waren. Wenn man sich auch nur ein bisserl mit Ausdauersport in den 90ern beschäftigt, weiß man, dass die 4 (und jeder andere Topathlet) bis oben hin voll war mit EPO, Wachstumshormonen etc. Und trotzdem kriegt der gute schooontn sentimentale Gefühle und a Ganslhaut und feiert die Erfolge, obwohl halt auch da gelogen und betrogen wurde ohne Ende. Nüchtern betrachtet weiß man, dass es falsch war, wenn man die Bilder sieht gefällt es einem trotzdem. Geht mir auch noch bei vielen Armstrong Bergsprints ähnlich, einer der größten und kompromisslosesten Sportbetrüger aller Zeiten und ich könnt mir trotzdem noch 1000 Mal ansehen wie er Ullrich und Co. stehen lässt.

Es ist halt ärgerlich, dass es durch diese Machenschaften - zumindest bei mir - diese ungetrübte Freude, dieses gutgläubige in diesen Sportarten vielleicht nie mehr geben wird, immer wird im Hinterkopf die Frage nach möglichem Doping mitschwingen, den Athleten wird man stets mit Vorbehalt begegnen und die großen "Helden" kann man für sich persönlich kaum mehr aufbauen, eben immer auch mit der Angst, dass dieser durch Doping zu Fall gebracht wird. 

bearbeitet von schooontn

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Baltic Cup Champion
schooontn schrieb vor 14 Minuten:

Das ist dann ein Punkt, wo ich mich einerseits über den ORF ein wenig geärgert hab, aber dann auch in weiterer Folge über mich selbst. Zuerst werden Hauke und Baldauf als Verbrecher deklariert, im nächsten Moment gibt es eine absolut unkritische Doku zur WM 1999 und zur erfolgreichen Langlaufstaffel, in der man zeigt wie geil das alles war, wie toll die Stimmung war und wie super unsere Athleten waren. Wenn man sich auch nur ein bisserl mit Ausdauersport in den 90ern beschäftigt, weiß man, dass die 4 (und jeder andere Topathlet) bis oben hin voll war mit EPO, Wachstumshormonen etc. Und trotzdem kriegt der gute schooontn sentimentale Gefühle und a Ganslhaut und feiert die Erfolge, obwohl halt auch da gelogen und betrogen wurde ohne Ende. Nüchtern betrachtet weiß man, dass es falsch war, wenn man die Bilder sieht gefällt es einem trotzdem. Geht mir auch noch bei vielen Armstrong Bergsprints ähnlich, einer der größten und kompromisslosesten Sportbetrüger aller Zeiten und ich könnt mir trotzdem noch 1000 Mal ansehen wie er Ullrich und Co. stehen lässt.

 

Naja, ist schon ok. Im Gegensatz zu Armstrong ist unsere Staffel halt auch nie überführt worden. Stadlober und Gandler wurden sogar nie beschuldigt (und ich nehms den beiden auch ab, dass sie sauber waren - nicht, dass sie nichts wussten).

 

 

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Prickelnd

Hab mir vor vielen Monaten auf YouTube den Joe Rogan Podcast mit Lance Armstrong angesehen - kann ich allen nur empfehlen reinzuschauen, da wurde viel über die Doping-Geschichten geplaudert, sehr, sehr interessant! 

schooontn schrieb vor 17 Minuten:

Geht mir auch noch bei vielen Armstrong Bergsprints ähnlich, einer der größten und kompromisslosesten Sportbetrüger aller Zeiten und ich könnt mir trotzdem noch 1000 Mal ansehen...

Armstrong ist auch ein Vorbild - du könntest mich mit EPO und Co. vollpumpen, eine Tour de France einfach nur durchzumachen geschweige denn in dem Tempo werde ich nicht zusammenbringen... schon gar nicht nach einem überwundenem Krebs. Hochachtung davor... Armstrong mag ich persönlich nur deswegen weniger, unabhängig vom Betrug, dass er um seine eigene Haut zu retten einige seiner Kollegen in den Dreck gezogen hat bevor er schlussendlich selbst untergegangen ist.

Übrigens mal eine interessante Hätti-Wari-Frage: Angenommen ihr wurdet des Dopings überführt... aus welchen traurigen und teilweise sogar plausiblen Gründen ihr das überhaupt gemacht habt... und könntet nun gegen euren besten langjährigen Freund aussagen der sich ebenfalls gemeinsam behandeln ließ aber nicht erwischt wurde: Was würdet ihr tun? Eine Snitch sein und den Freund mit ins Elend stürzen oder loyal sein und schweigen? 

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Living the Dream!

Ich hoffe es für die beiden (bzw. die gesamte Staffel..ich kenne zwar nur Hoffmann persönlich, aber eigentlich machen alle einen sehr sympathischen Eindruck auf mich), mir fehlt leider der Glaube mittlerweile daran. Was aber nicht bedeutet, dass ich ihre Leistungen nicht absolut schätze, denn damals waren wie gesagt vermutlich alle Topfahrer auf einem ähnlichen hochgezüchteten Level und da musst dich dann halt auch erst mal dementsprechend durchsetzen. 

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Vöslauer schrieb vor 1 Minute:

Eine Snitch sein und den Freund mit ins Elend stürzen oder loyal sein und schweigen? 

Als außenstehender find ich beide wege in ordnung - was ich in dem zusammenhang net leiden kann ist das unnötige herumeiern - da wen unnamentlich anpatzen, dort gerüchte streuen - entweder reinen tisch machen, oder hände falten goschn halten!!

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ASB-Gott
schooontn schrieb vor 30 Minuten:

Das ist dann ein Punkt, wo ich mich einerseits über den ORF ein wenig geärgert hab, aber dann auch in weiterer Folge über mich selbst. Zuerst werden Hauke und Baldauf als Verbrecher deklariert, im nächsten Moment gibt es eine absolut unkritische Doku zur WM 1999 und zur erfolgreichen Langlaufstaffel, in der man zeigt wie geil das alles war, wie toll die Stimmung war und wie super unsere Athleten waren.

Absolut. Da hab ich mich auch ein bissl über mich selbst geärgert. Mir läuft halt wirklich die Ganslhaut auf bei der 99er Staffel und für mich ist es halt nach wie vor ein richtig großer Moment im österreichischen Sport, aber irgendwie ist es dann schon sehr verlogen, auf die erwischten Athleten hinzuhauen. ORF und die ganze Medienlandschaft natürlich genauso heuchlerisch, da hast du vollkommen recht.

Aber natürlich wird man das auch nie ganz trennen können. Stell dir vor, Dürr wird nicht erwischt und gewinnt im Anschluss überraschend den 50er. Der wäre jetzt auch der absolute Held.

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Vöslauer schrieb vor 8 Minuten:

Angenommen ihr wurdet des Dopings überführt... aus welchen traurigen und teilweise sogar plausiblen Gründen ihr das überhaupt gemacht habt... und könntet nun gegen euren besten langjährigen Freund aussagen der sich ebenfalls gemeinsam behandeln ließ aber nicht erwischt wurde: Was würdet ihr tun? Eine Snitch sein und den Freund mit ins Elend stürzen oder loyal sein und schweigen? 

Genau deshalb würde ich nie dopen. Diese Gewissenskonflikte würde ich nicht durchleben wollen.

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ASB-Gott
Vöslauer schrieb vor 9 Minuten:

Armstrong ist auch ein Vorbild - du könntest mich mit EPO und Co. vollpumpen, eine Tour de France einfach nur durchzumachen geschweige denn in dem Tempo werde ich nicht zusammenbringen... schon gar nicht nach einem überwundenem Krebs. Hochachtung davor... Armstrong mag ich persönlich nur deswegen weniger, unabhängig vom Betrug, dass er um seine eigene Haut zu retten einige seiner Kollegen in den Dreck gezogen hat bevor er schlussendlich selbst untergegangen ist.

Das ist natürlich absolut klar. Doping bringt dir vielleicht das eine Prozent (was im Spitzensport sehr viel sein kann), aber uns fehlt halt weit mehr. :D

Armstrong kann ich aber trotz eines im Gesamten doch beeindruckenden Weges überhaupt nicht leiden. Der geht /ging halt viel zu sehr über Leichen. Lemond, O'Reilly, Landis, Hamilton, Simeoni, Bassons, den Andreus - denen hat er gedroht, sie beschatten lassen, seine Macht missbraucht um ihnen das Leben schwer zu machen und sie geklagt. Und bei Armstrong hab/hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, dass ihm das auch noch taugt.

Zudem war die Tour, als die ganze Armstrong-Story seinen Lauf genommen hatte, auch nicht wirklich ein Kampf mit fairen Mitteln. Dopingtest verschwunden, TUE nachträglich eingereicht, Zahlungen an die UCI und im Endeffekt so viel Einfluss, dass er die Herren im Radsport-Weltverband sogar bitten konnte, dem ein oder anderen Konkurrenten doch mal etwas genauer auf die Finger zu schauen.

Vöslauer schrieb vor 15 Minuten:

Übrigens mal eine interessante Hätti-Wari-Frage: Angenommen ihr wurdet des Dopings überführt... aus welchen traurigen und teilweise sogar plausiblen Gründen ihr das überhaupt gemacht habt... und könntet nun gegen euren besten langjährigen Freund aussagen der sich ebenfalls gemeinsam behandeln ließ aber nicht erwischt wurde: Was würdet ihr tun? Eine Snitch sein und den Freund mit ins Elend stürzen oder loyal sein und schweigen? 

Kommt drauf an, was ich davon habe. :davinci:

Na, natürlich schwer zu sagen. Aber wir werden wohl alle eher nie in die Situation kommen.

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Baltic Cup Champion
aurinko schrieb vor 16 Minuten:

Ja das habe ich auch so verstanden. 

Ich hatte aber den Freispruch in Erinnerung und weil Gandler/Schöcksnadel in den letzten Tagen meinten, dass ALLE aus 2006 rehabilitiert wurden, es so verstanden dass diese Rehabilitation alle Beteiligten betrifft (insgesamt haben die ganzen Klagen und Gegenklagen ja bis 2012 gedauert und das ganze ging ewig hin und her). Fakt ist aber, dass nur die Betreuer freigesprochen wurden. 

 

Und das finde ich dann schon sehr, sehr dubios. In Turin wird bei einer Razzia quasi das ganze LL / Biathlonteam Hopps genommen: 6 Athleten (4 LL und 2 Biathleten), 13 Betreuer und dazu noch Walter Mayer der aufgrund der Sache von 2002 nicht mehr offiziell beim ÖSV angestellt sein darf, aber irgendeine dubiose Beraterfunktion inne hat. Nach Jahren des Prozessierens gibt es folgende Ergebnisse:

* alle 6 Athleten werden für schuldig befunden 

* 12 der 13 Betreuer hingen (Alfred Eder, Walter Gapp, Walter Hörl, Heinz Mühlbacher, Stefan Rohrmoser, Markus Gandler, Arzt Peter Baumgartl, die Langlauf-Trainer Gerald Heigl und Gerhard Urain, Physiotherapeut Volker Müller, Masseur Andreas Eder und Materialtechniker Reinhard Neuner) wurden schlussendlich auch freigesproche

* lediglich der 13. Betreuer (Langlauftrainer Emil Hoch) sowie Walter Mayer wurden lebenslang gesperrt

 

Die ganze Sache wirkt auf mich dann schon sehr, sehr dubios. Kann doch keiner glaubhaft machen, dass nur Hoch / Mayer hinter der ganzen Sache stecken und die restlichen allesamt nix wussten. 

Ich habe da ganz stark die Vermutung, dass das ganze ein abgekartetes Spiel und hintennach ein Kuhhandel mit FIS/IOC war. 

Fakt ist, dass Norwegen in den letzten 30 Jahren nur eine einzige Herrenstaffel (die Königsdisziplin) verloren hat - 1999 gegen Österreich. Dem norwegischen Verband (kann mich da noch an Aussagen von Skaris Vater erinnern) und auch der FIS war Mayer daher schon lange ein Dorn im Auge, weil er ein zimmliches ausgekochtes Schlitzohr war (zeigt auch die 2002 Methodik), nachdem sie ihn 2002 nicht endgültig losgeworden sind und er im Hintergrund weiter auf den ÖSV einwirken konnte, wurde die 2006 Sache arrangiert. Die Tatsache, dass dann aber nach einiger Zeit doch alle Trainer rehabilitiert wurde, lässt die Vermutung nahe, dass der ÖSV (sprich Schröcksnadel) da im Hintergrund mit Schmiergeldzahlungen an FIS/IOC oder ähnlichem etwas nachgeholfen hat.

 

Nach den Wettkämpfen in Canmore aber auch kein Wunder. Erstaunlicher ist aber, dass in dieser Saison Eberhard die ganze Zeit was hat - normalerweise waren es nur Landertinger und Eder. 

Die Handys werden aber in U-Haft abgenommen. 

 

In der Zeit bis 2006 besteht für mich ja auch gar kein Zweifel, dass das ein organisiertes Doping mit Verbandsunterstützung war. Einem Trainer, oder gar Funktionär/Betreuer, ist halt extrem schwer irgendein Fehlverhalten gesichert nachzuweisen. Wenn du da ein oder zwei Sündenböcke präsentierst, welche dann auch noch die anderen schützen, dann bekommst die locker raus.
Machen die Norweger ja nicht anders, oder auch die Esten jetzt. Da wird immer der eine Sündenbock aus dem Trainerstab (oder sogar nur ein ehemaliger Trainer) präsentiert, welcher alle Schuld auf sich nimmt, und alles läuft weiter wie bisher.
Dass der ÖSV dann, ob der Vorfälle und dem öffentlichen Druck seine Dopingpolitik radikal geändert hat, nach 2006, nehm ich ihnen schon ab. Da wurden auch die Mittel drastisch gekürzt, bei den Langläufern. Da will der ÖSV seinen guten Ruf aus dem alpinen Bereich einfach nicht mehr von den Langläufern gefährdet sehen. Und so versteh ich auch die aktuelle Reaktion des Schröcksnadel, der ist nur angepisst, dass sein Verband jetzt wieder in ein schiefes Licht gerät. Der hätte wirklich am liebsten einen alpinen Schiverband und würde die anderen Bereiche gerne zusperren. Und natürlich kann/darf da keiner zugeben, dass da damals der Verband involviert war.
Auch Gandler hat bis 2006 ja sicher gewusst, was da "Part of the Game" ist. Ich nehm ihm aber ab, dass er da nie aktiv daran beteiligt war. Und ich bin überzeugt, dass da nach 2006 ein völlig anderer Zugang gewählt wurde, da spricht einfach sehr viel dafür, trotz der 4 zusätzlichen Fälle in den letzten 4 Jahren.
 

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Baltic Cup Champion
Vöslauer schrieb vor 21 Minuten:

Hab mir vor vielen Monaten auf YouTube den Joe Rogan Podcast mit Lance Armstrong angesehen - kann ich allen nur empfehlen reinzuschauen, da wurde viel über die Doping-Geschichten geplaudert, sehr, sehr interessant! 

Armstrong ist auch ein Vorbild - du könntest mich mit EPO und Co. vollpumpen, eine Tour de France einfach nur durchzumachen geschweige denn in dem Tempo werde ich nicht zusammenbringen... schon gar nicht nach einem überwundenem Krebs. Hochachtung davor... Armstrong mag ich persönlich nur deswegen weniger, unabhängig vom Betrug, dass er um seine eigene Haut zu retten einige seiner Kollegen in den Dreck gezogen hat bevor er schlussendlich selbst untergegangen ist.


Geh bitte. Der Armstrong war einer der miesesten Charaktäre die je Sport betrieben haben. Und er kann ja nicht einmal dazu stehen. Auch, dass ein Amateur keine TdF fahren kann ist ja jetzt nicht unbedingt eine verblüffende Erkenntnis. Und der überstandene Hodenkrebs (Heilungsquote bei Früherkennung 95-100%, mit Metastasen bis 90%) hat ihm sportlich ja kaum geschadet. Da sagt er selber, dass es "das Beste war was ihm passieren konnte", da bist du danach mental einfach auf einem anderen Niveau unterwegs.  Klar, super dass er das überstanden hat, das kann man nicht anders sehen. Aber diese rührseeligen, typisch amerikanischen Superheldengschichteln, weil er nach einer schweren Krankheit ein erfolgreicher Sportbetrüger wurde, welcher sprichwörtlich eiskalt über Leichen ging, sind doch weit übertrieben. Du hast nach der Heilung keinerlei Einschränkungen bei der Sportausübung.

 

Vöslauer schrieb vor 21 Minuten:

Übrigens mal eine interessante Hätti-Wari-Frage: Angenommen ihr wurdet des Dopings überführt... aus welchen traurigen und teilweise sogar plausiblen Gründen ihr das überhaupt gemacht habt... und könntet nun gegen euren besten langjährigen Freund aussagen der sich ebenfalls gemeinsam behandeln ließ aber nicht erwischt wurde: Was würdet ihr tun? Eine Snitch sein und den Freund mit ins Elend stürzen oder loyal sein und schweigen? 


Ich würde die Hintermänner schon nennen, die Sportskollegen aber sicher nicht. Also -> jene die daran verdienen, ja - jene die dafür bezahlen, nein.

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Baltic Cup Champion
Joke schrieb vor einer Stunde:

 UND eventuell die Frage an Luis, ob die Aussagen von Dürr stimmen, dass beispielsweise bereits im Jugendbereich oder auch in Stams (!!) Nahrungsergänzungsmittel, sonstige (legale) Mittelchen tagtäglich schon gespritzt werden!

 

Nicht (unbedingt) gespritzt, aber eingenommen. Ja, das stimmt, definitiv, und nicht nur in Stams. Die Frage an einen aktiven Sportler könnte aber ins Leere führen. Die Kids werden darauf getrimmt nichts darüber zu sagen. Du wirst nicht mehr hören als "Nahrungsergänzungsmittel" und "legal". Brauchst nur mit einem LA-Jugendtrainer darüber reden, oder mit Leuten die in ihrer Jugend eben deswegen mit dem Ausdauersport aufgehört haben. Große Erfolge von jungen Ausdauersportlern wären anders gar nicht möglich. Man denke nur an Frida Karlsson ....

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