Berbatov

Indem im ganzen Verein eine Kultur herrscht, wo sowas unvorstellbar ist und man bewusst auch nur neue Spieler und Mitarbeiter verpflichtet, die das genauso sehen.

Das können dann ja nur welche der folgenden gewesen sein: Burgstaller, Seidl, Schaub, Grgic, Cvetkovic. Eventuell Kara noch. Drei davon kriegten unter Kulovits auf einmal wieder Spielzeit. Kann aber natürlich auch ein blöder Zufall sein, dass die genau jetzt wieder alle voll fit sind

Der Artikel ist zwar von Gossmann, fasst aber vieles sehr gut zusammen. Ein einziger Sauhaufen ist das inzwischen.

Mein letzter Stand ist, dass es sowas natürlich schon gibt. Allerdings auch erst seit ein paar Jahren. Gibt sogar ein Youtube Video dazu

Doch, natürlich redet der Geschäftsführer dann mit. Er ist es, der die Hauptstrategie vorgibt, der alle Personalien direkt unter ihm verantwortet (Sportdirektor Profis, Sportdirektor Amateure & Nachwuchs, Sportdirektor Frauen). Aber wie gesagt: das funktioniert nur, wenn da jemand ist, der den Titel Geschäftsführer Sport auch verdient hat. Einer, dem es auffallen würde, wenn der Sportdirektor unter ihm auf einmal ein Trainerteam zusammenstellt, das überhaupt nicht zusammenpasst. Oder dass die Fitness trainerübergreifend nicht passt. Oder dass die Transferstrategie auf einmal von dem abweicht, was eigentlich der Plan war. Hofmann hat es im Podcast ja angesprochen: ihm kam es etwas komisch vor, wie unter Stöger trainiert wurde, er hat dann mit den Beteiligten auch gesprochen, um sich das erklären zu lassen. Aber am Ende ist Hofmann gleichgestellt mit Katzer. Das bedeutet er kann einerseits Katzer gar nichts auftragen und andererseits muss Hofmann seinen Kopf auch gar nicht dafür hinhalten, ihm kann es also rein aus beruflicher Perspektive egal sein. Er hat also weder die Befugnis, einzugreifen, noch den Anreiz. Und beim Präsidium wird es ähnlich sein: die wollen bzw. sollen sich gar nicht zu viel in den Sport einmischen. Es fehlt einfach eine Person weit oben im Verein, die viel Kompetenz und Erfahrung mitbringt und den gesamten sportlichen Bereich koordiniert, auch mal korrigierend eingreifen kann und vor allem eine sportliche Vision für den Verein hat. Für so eine Position braucht es auch ein ganz anderes Skillset, als für den Sportdirektorposten. Bei Rapid hat man einfach den Sportdirektor umbenannt zu Geschäftsführer Sport. Und dann einen Sportdirektor aus der Regionalliga zum Geschäftsführer eines Unternehmen mit 45 Millionen Jahresumsatz gemacht. Aus meiner Sicht reichen die Kompetenzen der aktuellen Personen nicht aus und gleichzeitig ist das Organigramm nicht optimal. So einfach es sich auch anhört, aber wir brauchen einfach mehr Leute im Verein mit Ahnung vom Profifußball. Aktuell haben wir da Katzer (der kam als Sportdirektor aus der Regionalliga und wurde zum GF) und Hofmann (der war Talentemanager und wurde zum GF). Und im Präsidium noch Hatz. Das ist so gut wie null Management-Erfahrung im sportlichen Bereich. Keiner von denen hat vor ihrem Antritt als Geschäftsführer oder Präsidiumsmitglied bei Rapid in einer hohen Position eines Erstligaklubs in Europa gearbeitet. Die Qualifikationen dieser Personen ist es in erster Linie, Ex-Profi zu sein. Und das nicht mal in hohen Ligen, sondern nur in Österreich. Und niemand steht im Organigramm darüber, um sowas zu erkennen und zu korrigieren.

Das waren damals glaub ich Zahnprobleme und dann eine Grippe. Und es war auch kein halbes Jahr, denn als Klauß übernahm, stand er regelmäßig in der Startelf. Nicht zu vergleichen mit Ndzie, der jetzt im Dezember immer noch nicht spielt. Und von der Ablöse brauchen wir gar nicht reden.

Die sinnvollen Investitionen in den Sport waren halt leider nicht so sinnvoll bisher. Sondern eher Geldverschwendung. Gulliksen ist ja das beste Beispiel. Das war eine Investition mit der Absicht, irgendwann fett Gewinn zu machen. Sportlich war er schon alleine aufgrund seiner Position komplett unnötig, da man schon Seidl und Schaub hatte. Da hätte man lieber einen Stürmer holen sollen. Bei Tilio hätte man auch einfach auf Weixelbraun setzen können, der zu dem Zeitpunkt sogar oft von Beginn an gespielt hat. Es fühlt sich ein bisschen so an, als müsste Katzer jeden letzten Cent noch irgendwie in Spieler investieren, weil wir ja jetzt alles für den Sport machen. Paradoxerweise ist aber das gleichzeitig nicht das beste für den Sport. Ein Burgstaller hat damals zum Beispiel nur 500k gekostet, hatte keinerlei Wiederverkaufswert, hat aber 100x mal mehr geleistet als bisher alle Sommerzugänge zusammen. Das gleiche gilt für Grgic vs. Ndzie. Ja, Grgic ist keine Topaktie, aber er ist innerhalb der Mannschaft ein Leader, hat zumindest die ersten 2 Saisonen gut seinen Stiefel runtergespielt und gibt in jeder Partie Vollgas.

Hofmann darf natürlich dann nicht GF Sport werden. Was sich dadurch hoffentlich ändert, ist dass es auf GF-Ebene eine Konstante gibt, die kompetent genug ist, um die langfristig sportliche Entwicklung des Vereins zu gewährleisten. Aktuell gibt es ja niemanden über Katzer, außer dem Präsidium. Und da beschränkt sich die sportliche Kompetenz auf Hatz. Es geht auch gar nicht so sehr darum, wie viele Geschäftsführer man hat. Sondern die Hierarchie im Bereich Sport. Dass der Sportdirektor (dessen Hauptaufgabe Transfers und Verlängerung sind) automatisch der GF Sport ist, finde ich nicht optimal. Noch dazu wenn es darüber keinen mehr gibt, der mehr Kompetenz oder Erfahrung hat.

1) Organisations-Struktur überdenken. Weg von 3 GF-Positionen. Nur GF-Sport und GF-Wirtschaft. Einen GF-Sport einstellen, der operativ nicht als Sportdirektor tätig ist, sondern einen Sportdirektor unter sich hat. Dazu einen eigenen Sportdirektor für Amateure & Nachwuchs. 2) Mehr sportliche Kompetenz im Präsidium 3) Neue Führungskraft für die Fitness-Abteilung. Hier läuft seit Jahren sehr viel schief. Der letzte Athletik-Trainer ist vor kurzem gegangen, seit dem gab es keinen richtigen Ersatz, sondern es ist einfach der nächste aufgerückt. Dieser Bereich hat allerhöchste Prio. Wenn hier nicht bald was passiert, starten wir in die Wintervorbereitung mit einem Athletik-Trainer, der (glaube ich) noch nie im Profibereich hauptverantwortlich war. Wenn ein Trainer gekündigt wird, darf es nicht sein, dass die Mannschaft körperlich im Arsch ist. Taktisch und spielerisch lasse ich mir einreden, aber es kann nicht sein, dass eine Mannschaft auch körperlich am Ende ist und das dann ein neuer Trainer mitschleppen muss. 4) Bei der Verpflichtung von neuen Spielern stärker auf den Charakter und das Zwischenmenschliche achten. Bzw. generell mehr darauf achten, wie ein neuer Spieler der gesamten Mannschaft helfen kann und nicht nur auf den Wiederverkaufswert spekulieren. 5) Keine Verantwortlichen mehr in irgendwelche Dillo-Podcasts schicken 6) In jede Saison mit mindestens einem starken Stürmer gehen (eig. unfassbar, das extra erwähnen zu müssen).

Klauß hatte einfach Sangare und einen fitten Grgic sowie vorne zumindest Beljo und Burgstaller. Ohne Burgi sah es dann auch zum Ende hin ganz schlecht aus.

Nicht zu vergessen die Co-Trainer, wo sich dann herausgestellt haben, dass die untereinander auch nicht können und sich davor nicht mal persönlich gekannt haben (Stöger und Sageder). Da ist so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen kann.

Der LASK hat diese Strategie ja auch abgebrochen und ist jetzt einfach zum altbewährten Kühbauer zurück. Sturm hat es ähnlich gemacht. Die wurden 2011 mit Foda Meister. Danach floppten Hyballa und Milanic. Dann wurde Foda 2014 einfach zurückgeholt und man war mit ihm dann 17/18 wieder auf Meisterkurs, bis er Ende 2017 dann ging und von Vogel beerbt wurde. Vogel hat es verkackt. Mählich und El Maestro danach auch. Und dann kam Ilzer. Also entweder man greift auf altbewährtes zurück oder man greift ein par Mal nacheinander ins Klo in der Hoffnung, dass irgendwann ein Ilzer dabei ist.

Ich glaube es geht mehr darum, dass viele ausländische Trainer die Liga in Österreich komplett unterschätzen bzw. die Spieler der gegnerischen Mannschaften gar nicht mal wirklich kennen. Versetz du dich mal in die Lage eines Trainers, der jetzt z.B. in Ungarn bei einem Top 3 Verein anheuert. 90% der Vereine und 99% der Spieler dort sagen dir überhaupt nichts. Jede Spielvorbereitung basiert dann vielleicht auf 2-3 Videos, die man sich über den Gegner davor ansieht. Gleichzeitig ist jeder Gegner gegen dich besonders aufgezuckert. Währenddessen kennen wir als Fans sogar schon in etwa die Stärken von einem Hartberg oder WAC. Der gleiche Effekt ist ja auch zu beobachten, wenn der Aufsteiger in der ersten Buli-Saison immer überrascht und direkt ins OPO kommt. Niemand kennt wirklich die Spielweise und die Einzelspieler. Das ist schon ein sehr großer Faktor in meinen Augen.

Und um noch auf Salzburg genauer einzugehen, ein paar Punkte: 1) Salzburg kommt wegen dem Standing und dem Budget an ganz andere Trainerkaliber ran, deswegen macht es keinen Sinn, die Salzburger Trainer aus dem Ausland mit den anderen zu vergleichen 2) Bei Salzburg kann man als Trainer viel einfacher glänzen, vor allem zu den früheren Zeiten, wo sie richtig starke Einzelspieler hatten 3) Schaut man sich die Karriereverläufe der Salzburger-Trainer an, sieht man, dass selbst Salzburg nur eine 33% Trefferquote bei ausländischen Trainern hatten. Rose & Roger Schmidt sind die einzigen zwei mit richtig starker Karriere danach. Jaissle ist nach Saudi Arabien und schwierig zu bewerten (wurde bisher Dritter, Fünfter und ist aktuell Vierter). Marsch, Garcia und Letsch waren danach nicht besonders erfolgreich (Letsch sogar bei der Austria gescheitert). Und Hütter war Österreicher und danach erfolgreich. Also von den 6 ausländischen Salzburg-Trainern waren am Ende 2 dabei, die wirklich so gut waren, um danach noch Karriere zu machen. Wenn man Jaissle noch dazu zählt, liegt die Quote dann bei 50%.

Die erfolgreichsten Trainer seit 2008 gereiht nach Punkteschnitt: https://www.transfermarkt.de/bundesliga/erfolgreichetrainer/wettbewerb/A1/plus/?aktiveTrainer=&saisonIdVon=2008&saisonIdBis=2025&anzahl=50&group= Wenn man sich das so ansieht, kann man eigentlich die Trainersuche im Ausland wieder einstellen. Es gibt nur einen einzigen Trainer, der ohne Österreich-Bezug aus dem Ausland kam und gut abgeliefert hat (wenn man die RBS-Trainer ausklammert) - und das war Thorsten Fink auf Platz 16 in diesem Ranking. Wenn man den Filter auf mindestens 25 Spiele ändert, rutscht immerhin Ismael noch rein. Die besten Nicht-RBS-Trainer in dieser Liste sind: Ilzer, Stöger, Foda, Glasner, Daxbacher, Fink und halt bei uns Kühbauer, Barisic und Djuricin. Und bei allem Optimismus: ich traue es den Verantwortlichen bei Rapid nicht zu, den allerersten Trainer dieser Sorte seit Fink zu finden. Und selbst Fink war auch nicht super erfolgreich. Von daher wäre ich dafür, dass man einfach einen aus dem Trio Semlic / Senft / Ingolitsch holt. Das Argument "der hat nur bei einem kleinen Verein funktioniert" zieht für mich nicht, wenn man sich die Statistik ansieht. Denn jeder erfolgreiche Trainer in Österreich war davor bei einem kleinen Verein oder sogar Amateur-Trainer: Stöger (Wr. Neustadt), Kühbauer (mit Admira in Liga 2), Glasner (mit LASK in Liga 2), Ilzer (Grödig), Barisic (vorher nur Co-Trainer). Es gibt auch eine Liste aller ausländischen Trainer, die das ganze noch deutlicher macht: https://www.transfermarkt.de/bundesliga/auslaendischetrainer/wettbewerb/A1 Ein paar Schmankerl der ausländischen Trainer der letzten Jahren: Pastoor (1,15 PPS), Bjelica (1,32 PPS, aber mit Österreichbezug), Dutt (1,29 PPS), Buric (1,08 PPS), Wimmer (1,34 PPS), Klauß (1,42 PPS), Milanic (1,31 PPS), Hyballa (1,5 PPS), Vogel (1,41 PPS), Matthäus (1,19 PPS), El Maestro (1,28 PPS), Klose (0,77 PPS), von Heesen (0,7 PPS), Büskens (1,43 PPS), Magnin (1,15 PPS), Sacramento (0,86 PPS). Das ist eine absolut katastrophale Bilanz - obwohl da ehemalige Trainer aus der deutschen Bundesliga oder Schweizer Liga dabei waren, sowie auch Meistertrainer aus Osteuropa und Co-Trainer von Weltklassetrainern (Sacramento, Klauß). Vor allem Sturm ist zig mal auf die Nase gefallen, mit der Strategie, Fachmänner aus dem Ausland zu holen (Milanic, Hyballa, Vogel, El Maestro). Also zusammengefasst: die letzten richtig guten Trainer in der österreichischen Bundesliga kamen alle von innerhalb Österreichs und waren vorher bei einem kleinen Verein. Es gibt 0 erfolgreiche Trainer, die davor entweder Co bei einem großen Trainer waren, in der deutschen Bundesliga trainiert haben oder sogar bei einem Verein aus dem Ausland Meister wurden. Also jeder Trainer mit guter Vita ist in Österreich gescheitert, es sei denn er hat bei RBS unterschrieben.