Hofmann's neue Erzählungen


Lichtgestalt

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Seit Steffen Hofmann vor Heimspielen mit Torhüter Helge Payer und Freundinnen das Wiener Ristorante Francesco frequentiert, hat Rapid kein Match in Hütteldorf mehr verloren. Heute muss der Tabellenführer allerdings nach Mattersburg, wo einmal mehr die Massen zum grünen Duell drängen. Hofmann, 24, dominantester Kreativspieler der Liga, plaudert nicht nur über seine Zukunft bei Rapid.

Rapid hat die letzten vier Auswärtsspiele verloren. Geht dem kleinen Kader im Finish etwa die Luft aus?

Einige sind natürlich müde, aber Jammern hilft uns ja nicht weiter. Und auch wenn die letzten Resultate nicht zufriedenstellend waren, sollte man nicht vergessen, welch ordentlichen Fußball wir zum Beispiel nach dem 0:2-Rückstand gegen Bregenz geboten haben. Wir konnten den Platz erhobenen Hauptes verlassen. Das hätten wir letzte Saison niemals geschafft. Unsere Leistungsträger sind noch sehr jung, Schwankungen also ganz normal. Würde die Mannschaft in zwei Jahren aber noch immer so aussehen, könnten wir auch vor der Saison sagen, dass wir um den Titel mitspielen wollen.

Wird Hofmann dann noch Rapid-Kapitän sein?

Mittwoch traf sich der Klub mit meinem Manager. Das Angebot ist ganz in Ordnung. Ein brutaler Leistungsvertrag, bei dem beide Seiten Risiko nehmen. Ich hab’ kein Problem damit, weil ich glaube, dass wir gut genug sind.

Klingt, als wäre die Vorentscheidung schon gefallen.

Vielleicht. Ich will das Angebot annehmen, mich bis Ende Jänner entscheiden, muss aber Alternativen prüfen. Jeder will irgendwann in einer großen Liga spielen.

Wie verlockend ist der Ruf des Geldes? Und wie groß die Gefahr, bei einem Großklub auf der Ersatzbank zu enden?

Wichtig ist der ideale Mittelweg. Deutsche Abstiegskandidaten kämen ohnehin nicht in Frage, obwohl ich vor eineinhalb Jahren noch gesagt hätte: Ich geh’ da sofort hin! Wenn ich jetzt sehe, was bei Rapid im Entstehen ist, welches Potenzial da ist, welche Linie seit zwei Jahren verfolgt wird, muss ich gar nicht nachdenken. Rapids Angebot geht bis 2006. Mit 25 kann ich noch immer alles erreichen.

Riskierst du damit nicht die Chance auf die WM 2006?

Wenn Rapid international dabei ist und ich überragend spiele, wird das auch in Deutschland Aufmerksamkeit erregen. Lieber in Österreich um den Titel als in Deutschland gegen den Abstieg. Dort wird möglicherweise alle paar Monate der Trainer getäuscht. Hier hat mich Josef Hickersberger nie in Frage gestellt. Diese Sicherheit ist für einen jungen Spieler ganz wichtig.

Wo stünde Rapid in Deutschland?

Wir würden weder gegen den Abstieg noch um den Titel spielen. Platz 5 bis 12. Österreich ist für mich keine Operettenliga, wir bräuchten uns auf keinen Fall vor 1860 München zu verstecken.

Auch Hickersbergers Vertrag läuft im Sommer aus. Er hat nicht nur Angebote aus dem arabischen Raum. Knüpfst du deine Zukunft eigentlich an seine?

Hickersberger ist genau der richtige, er ist unser Typ. Sein Bleiben ist ein ganz wichtiger Faktor, und ich glaube auch, es würde ihm schwer fallen, jetzt wieder zu gehen. Würde es ihm um’s Geld gehen, wäre er aus der Wüste nie zurückgekehrt.

Neben Hofmann wird auch Andi Ivanschitz immer wieder mit Bayern in Verbindung gebracht. Erhöhen solche Spekulationen den Druck?

Nicht wirklich. Wir Spieler wissen, welche Beobachter auf der Tribüne sitzen, und momentan ist ja bei jeder Partie irgendjemand da. Der FC Bayern hat allein 20 Scouts, die sich im Jahr 400 Spiele ansehen. Wenn der Andi im Derby sogar vom Chefscout unter die Lupe genommen wird, ist das nur Anerkennung seiner Leistung.

Wie groß ist im Erfolg die Gefahr, den Boden unter den Füßen zu verlieren?

Es gibt Verlockungen, man wird auf der Straße erkannt, man wird gelobt, man wird gefeiert. Egal. Wir wissen alle, dass wir noch gar nichts gewonnen haben. Unser Ziel ist ein Titel – ob Meisterschaft oder Pokal, das wird sich im Frühjahr weisen. Ich werde jedenfalls so weiter leben wie bisher.

Du wirkst für dein Alter extrem abgeklärt, konzentriert, zielorientiert. Wie lebst du?

Ich ordne dem Erfolg alles unter, gehe aber auch ab und zu mal ein Bier trinken. Entscheidend ist der Zeitpunkt.

Erwischt Roman Wallner immer den richtigen?

Jeder weiß, dass Roman kein Unschuldslamm ist. Aber das sind der Andi Ivanschitz oder ich auch nicht immer. Wenn’s nicht gut läuft, sagen natürlich viele: Der Wallner sauft eh! Was gar nicht der Fall ist. Roman ist mehr Abende zu Hause gesessen und hat sich den Kopf über Fußball zerbrochen, als alle denken. Würde man bei jedem die selben Maßstäbe anlegen, wären wohl 70 Prozent aller englischen Profis Alkoholiker. Und 50 Prozent aller deutschen oder österreichischen. Roman hat sich so ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit nicht verdient.

Hat er Fehler gemacht?

Natürlich. Aber er ist doch erst 21. Wenn er abends weg geht, haben ihn 50 Leute an 60 Orten gesehen. So viel kann er gar nicht unterwegs sein. Schade. Er ist ein netter Kerl mit Riesenpotenzial.

(Rainer Fleckl, "Kurier" vom 29.11.2003)

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ASB-Süchtige(r)

Wow ich bekam eine Gänsehaut als ich den Artikel durchgelesen habe.

Klingt ja echt megageil!

Sollte der Steffen wirklich bis 2006 einen vertrag unterschreiben dann wäre ich begeistert.

Ich denke auch dass Rapid mit dieser Mannschaft noch einiges erreichen könnte. Ich hoffe sie bleibt uns noch einige jahre erhalten.

Wenn Hofmann und Hicke bleiben dann sehe ich persönlich kein problem mehr um auch weiterhin erfolgreich zu sein. :clap:

Forza Sieg gegen Mattersburg!!!

Forza Rapid Wien!!!

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Teamspieler

Hofmann kann super Interviews geben, muss man ihm lassen, und fast alles was er sagt stimmt auch (vor allem das mit der deutschen Bundesliga, ein ö. Spitzenklub würde in Deutschland nie und nimmer um den Abstieg spielen, und kommts jetzt nicht mit Austria - Dortmund, da waren wir wirklich in einer Unform und bei 9 neuen Spielern kann sich eben noch keine Mannschaft bilden die gut spielt), nur in 3 Punkten stimme ich nicht ganz überein mit ihm

- Ivanschitz und er könnte in der jetzigen Form (auch wenn das ihre Hochform ist) nie und nimmer bei einem europäischen Spitzenverein spielen

- Roman Wallner ist selbst Schuld am Ruf den er hat, sicher wird übertrieben, aber man sieht ja was los ist, seine Leistungen sind schwach, Tore schiesst er auch fast keine mehr, körperlich ist er nie und nimmer voll austrainiert und an eine europäische Wunderkarriere oder an ein Jahrhundertpotential glaubt mittlerweile auch nur mehr die Kronen-Zeitung....

- Hofmann müsste sich schon extrem steigern (vor allem körperlich) um in knapp 2 1/2 Jahren zur WM nach Deutschland zu fahren, da würde ihm auch der Wechsel in die deutsche Bundesliga nichts nützen, bis dato kam er ja noch nicht mal annähernd in betracht für die deutsche Nationalmannschaft (was aber aus Rapid-Sicht sicher nicht schlecht ist, so bleibt er euch länger erhalten)

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