Sotschi- 2.Tag


nero08

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#27 Branko Boskovic

Schlierenzauer erinnert mich die typischen Streber Mädls. Immer lauter 1er, jeden Tag stundelang lernen und wenn einmal ein 2er bei einem Test rauskommt, dann bricht die Welt zusammen. Gerade bei so Großveranstaltungen faszinieren mich die verschiedenen Mentalitäten. Die Snowboarder kommen komplett locker rüber, ein Mayer hat fokussiert gewirkt und der Franzose im Biathlon steckt eine Enttäuschung einfach so weg und holt 2 Tage später die Goldene.

Vor 4 Jahren hat Schlierenzauer 1x Gold und 2x Bronze bei den olympischen Spielen geholt und trotzdem hatte man den Eindruck, dass er damit nicht zufrieden ist. Und das mit seinen 20 Jahren. Da wird nach guten Sprüngen der Kopf geschüttelt und das obwohl er schon jetzt der beste Springer aller Zeiten ist. Versteh bis heute nicht warum der Olympasieg in der Mannschaft so abgewertet wird.

Ich glaub nicht, dass der Burnout gefährdet ist und in absehbarer Zeit mit dem Schispringen aufhören wird. Er sollte sich lieber Hilfe suchen und an seinem Einstellungsproblem arbeiten. Gerade in seinem Sport ist die Dichte sehr hoch, Siege abholen spielt es da nicht. Das haben andere Größen des Sports auch einsehen müssen und auch er wird es im fortgeschrittenen Alter noch bemerken.

Nach der heurigen Saison konnte man ja wirklich nicht davon ausgehen, dass er der Topfavorit ist. Da hat es andere gegeben die bessere Leistungen erbracht haben. Er sollte die Außenseiter Rolle lieber nutzen, denn es wäre nicht das erste Mal, dass man auch so zu Platz 1 kommt.

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Gute Analyse, Holy! Anzumerken ist auch noch, dass es dem Schlierenzauer - zu Recht - auch komplett scheißegal ist, ob ihn irgendwelche ASB Internethelden oder sonst jemand sympathisch findet, oder nicht!

Seine Reaktion am Sonntag hat mir sehr gut gefallen! Dieser Mensch setzt sich Ziele anders als ein durchschnittlicher ("am 1. Jänner hör ich mit dem Rauchen auf!"). Er investiert dann auch um ein Vielfaches mehr als ein "normaler" Mensch. Er ordnet dem alles unter und somit ist auch klar, dass das Nichterreichen dann etwas ganz ganz anderes bedeutet als die erste Zigarette am 5. Jänner.

Schlierenzauer erinnert mich die typischen Streber Mädls. Immer lauter 1er, jeden Tag stundelang lernen und wenn einmal ein 2er bei einem Test rauskommt, dann bricht die Welt zusammen. Gerade bei so Großveranstaltungen faszinieren mich die verschiedenen Mentalitäten. Die Snowboarder kommen komplett locker rüber, ein Mayer hat fokussiert gewirkt und der Franzose im Biathlon steckt eine Enttäuschung einfach so weg und holt 2 Tage später die Goldene.

Vor 4 Jahren hat Schlierenzauer 1x Gold und 2x Bronze bei den olympischen Spielen geholt und trotzdem hatte man den Eindruck, dass er damit nicht zufrieden ist. Und das mit seinen 20 Jahren. Da wird nach guten Sprüngen der Kopf geschüttelt und das obwohl er schon jetzt der beste Springer aller Zeiten ist. Versteh bis heute nicht warum der Olympasieg in der Mannschaft so abgewertet wird.

Ich glaub nicht, dass der Burnout gefährdet ist und in absehbarer Zeit mit dem Schispringen aufhören wird. Er sollte sich lieber Hilfe suchen und an seinem Einstellungsproblem arbeiten. Gerade in seinem Sport ist die Dichte sehr hoch, Siege abholen spielt es da nicht. Das haben andere Größen des Sports auch einsehen müssen und auch er wird es im fortgeschrittenen Alter noch bemerken.

Einstellungsproblem? Du meinst die Einstellung mit der in den letzten Jahren diesen Sport dominierte wie kein anderer. Der macht das nicht um sympathisch zu sein, oder Freunde zu gewinnen. Er will seine Ziele umsetzen und sonst nix. Er erinnert mich da ganz stark an Lauda, Maier und auch Muster. Mir persönlich taugt das extrem, was ihm aber genauso egal ist wie die Leute die das unsympathisch finden!

bearbeitet von Hugo_Maradona

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Austr(al)ia!

Er erinnert mich da ganz stark an Lauda, Maier und auch Muster.

Gute Beispiele (bei Maier alledings nur bis zur Mitte seiner Karriere). Sie zeigen auch, warum er manchen (wie mir) so unsympathisch ist. Es gab in vielen Sportarten und zu vielen Zeiten zwei unterschiedliche Charaktere, die sich gematcht haben. Der völlig verkrampfte, der dem Sport alles unterordnet, zum Lachen in den Keller geht und einen Stock im Arsch hat. Und der lockere, der kapiert hat, dass es im Leben auch andere Dinge gibt und zumeist (!) um ein Vielfaches talentierter war, aber weil er eben nicht der eindimensionale Überstreber ist, nie alles herausholen kann.

Mir waren die Lebemänner, die Skoffs, die McEnroes, die Millers eigentlich immer lieber, als die Krampfis, die Lendls, die Musters, die Schlierenzauers.

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#27 Branko Boskovic

Einstellungsproblem? Du meinst die Einstellung mit der in den letzten Jahren diesen Sport dominierte wie kein anderer. Der macht das nicht um sympathisch zu sein, oder Freunde zu gewinnen. Er will seine Ziele umsetzen und sonst nix. Er erinnert mich da ganz stark an Lauda, Maier und auch Muster. Mir persönlich taugt das extrem, was ihm aber genauso egal ist wie die Leute die das unsympathisch finden!

Mit Einstellungsproblem meine ich, dass er sich selber zu viel Druck macht. Die Öffentlichkeit zieht dann gleich mit und mit dem Druck musst in dem jungen Alter mal umgehen können. Ein Maier ist mir von der Persönlichkeit her gefestigter vorgekommen. Der hat Niederlagen besser wegstecken können und war am Tag X wieder da. Mit aller Gewalt seine Ziele umsetzen kann schnell mal in die verkehrte Richtung gehen.

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Ein Bode Miller hat am Sonntag mMn alles nur nicht sportlich reagiert. Er war an diesem Tag einfach zu schlecht, um zu gewinnen. Scih dann auf "wechselnde Bedingungen" zu versteifen, ist für mich um nichts sympathischer, als sich über einen dritten Platz zu ärgern...

und was stimmt an der Aussage nicht?

Zitat Mayer:

„Natürlich war auch ein bissl Glück dabei, die Startnummern bis zehn, fünfzehn waren im Vorteil, weil nachher die Sonne rausgekommen ist und die Strecke dann im unteren Teil weicher und langsamer geworden ist.“

das war aber eh schon während des Rennens sichtbar. und wenn das der 0815-Fan nicht erkennt, ist das nicht Bodes Schuld ;)

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Gute Beispiele (bei Maier alledings nur bis zur Mitte seiner Karriere). Sie zeigen auch, warum er manchen (wie mir) so unsympathisch ist. Es gab in vielen Sportarten und zu vielen Zeiten zwei unterschiedliche Charaktere, die sich gematcht haben. Der völlig verkrampfte, der dem Sport alles unterordnet, zum Lachen in den Keller geht und einen Stock im Arsch hat. Und der lockere, der kapiert hat, dass es im Leben auch andere Dinge gibt und zumeist (!) um ein Vielfaches talentierter war, aber weil er eben nicht der eindimensionale Überstreber ist, nie alles herausholen kann.

Mir waren die Lebemänner, die Skoffs, die McEnroes, die Millers eigentlich immer lieber, als die Krampfis, die Lendls, die Musters, die Schlierenzauers.

Ich war da immer differenzierter.

Ich war zB immer ein ganz großer Fan vom Pete Sampras, der einfach ein ganz ganz genialer Tennisspieler mit unendlich viel Talent war. Auf der anderen Seite war da Thomas Muster, der mit unfassbaren Willen und Arbeit es zur Nummer 1 gebracht hat. Nicht immer symphatsich, aber sportlich einfach herausragend.

Stefan Eberharter war für mich immer einer der begnadetsten Skifahrer aller Zeiten. Seine Abfahrt in Kitz sehe ich mir heute noch mehrmals im Jahr an, weil sie einfach Skisport vom allerallerfeinsten ist! Auf der anderen Seite ein Hermann Maier, der sich alles beinhart erkämpfen musste. Wirklich nicht immer symphatisch, dennoch hat er dem Sport viel mehr seinen Stempel aufgedrückt als Eberhartinger. Seine WM Abfahrt von 1999 ist einfach eine Legende!

Thomas Morgenstern hat sich spätestens 2006 in mein Herz als gar wunderbarer Sportler eingebrannt. Begnadeter Skispringer, vermeintlich immer locker und lässig bei den Interviews. Auf der anderen Seite der Schlierenzauer der von seinem ersten Tag an klar gemacht hat, dass er diesen Job nicht macht um mir zu gefallen sondern ganz einfach nur deswegen, weil er ohne Zweifel zu hinterlassen, der absolut Beste dieses wunderschönen Sport sein möchte.

Was ich sagen möchte. Ich Sport gibt es solche und solche. Und ich mag beide Typen auf ihre Art wirklich sehr gerne (wobei mir ein Muster ungefähr 100000000x lieber war als der Horsti, der mich zB im Davis Cup mehrfach - aufgrund seiner laschen Einstellung - zum Wahnsinn getrieben hat).

Im Übrigen kann ich in den letzten Wochen keinen Unterschied zwischen Miller und Schlierenzauer erkennen.

Mit Einstellungsproblem meine ich, dass er sich selber zu viel Druck macht. Die Öffentlichkeit zieht dann gleich mit und mit dem Druck musst in dem jungen Alter mal umgehen können. Ein Maier ist mir von der Persönlichkeit her gefestigter vorgekommen. Der hat Niederlagen besser wegstecken können und war am Tag X wieder da. Mit aller Gewalt seine Ziele umsetzen kann schnell mal in die verkehrte Richtung gehen.

Genau der Druck den er sich auferlegt hat ihn so erfolgreich gemacht. Ich bin auch zu 100% davon überzeugt, dass dieser Druck um ein Vielfaches größer ist, als der Druck des ORF, oder der Krone. Ohne dem Druck kann er in Wahrheit aufhören.

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#27 Branko Boskovic

Genau der Druck den er sich auferlegt hat ihn so erfolgreich gemacht. Ich bin auch zu 100% davon überzeugt, dass dieser Druck um ein Vielfaches größer ist, als der Druck des ORF, oder der Krone. Ohne dem Druck kann er in Wahrheit aufhören.

Da bin ich anderer Meinung. Wenn man alles dem einen großen Ziel unterordnet und in Wahrheit alles außer Gold eine Enttäuschung ist, dann kann das schnell nach hinten los gehen. Vor allem in einer Sportart, wo die Dichte extrem ist. Immer räumen die Favoriten eben nicht ab.

Bin einfach der Meinung, dass die Chancen erfolgreich zu sein einfach höher sind wenn man locker in den Wettkampf reingeht und nicht verkrampft voller Druck. Schlierenzauer konnte mit dem Druck zwar oft umgehen, aber olympische Spiele sind dann doch ein anderes Kapitel als ein Weltcupspringen oder eine Weltmeisterschaft.

bearbeitet von flanders

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Knows how to post...

doch hat es! ohne groben Fehler gut 0,6 Sekunden unten verloren!

Auf Mayer haben unten aber eigentlich alle verloren, da ist er genial gefahren! ;)

Also waren das auch nicht nur die Bedingungen!

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Knows how to post...

Da bin ich anderer Meinung. Wenn man alles dem einen großen Ziel unterordnet und in Wahrheit alles außer Gold eine Enttäuschung ist, dann kann das schnell nach hinten los gehen. Vor allem in einer Sportart, wo die Dichte extrem ist. Immer räumen die Favoriten eben nicht ab.

Bin einfach der Meinung, dass die Chancen erfolgreich zu sein einfach höher sind wenn man locker in den Wettkampf reingeht und nicht verkrampft voller Druck. Schlierenzauer konnte mit dem Druck zwar oft umgehen, aber olympische Spiele sind dann doch ein anderes Kapitel als ein Weltcupspringen oder eine Weltmeisterschaft.

Da bin ich anderer Meinung. Wenn man alles dem einen großen Ziel unterordnet und in Wahrheit alles außer Gold eine Enttäuschung ist, dann kann das schnell nach hinten los gehen. Vor allem in einer Sportart, wo die Dichte extrem ist. Immer räumen die Favoriten eben nicht ab.

Bin einfach der Meinung, dass die Chancen erfolgreich zu sein einfach höher sind wenn man locker in den Wettkampf reingeht und nicht verkrampft voller Druck. Schlierenzauer konnte mit dem Druck zwar oft umgehen, aber olympische Spiele sind dann doch ein anderes Kapitel als ein Weltcupspringen oder eine Weltmeisterschaft.

Ich glaube dass wir alle da einfach zu wenig Einblick haben. Denk dass fast alle Sportler einfach solche Ehrgeizler sind, dass sie mit sich selbst fast nie 100%ig zufrieden sind und immer "mehr" oder besser sein wollen.

Und gerade die Besten der Welt sind dann nochmal um ein Stück mehr ehrgeiziger. Das was wir mitbekommen ist einfach nur die Außendarstellung. Und da kommt ein Morgenstern so rüber, wie wenns im mittlerweile egal ist, wenn er mal nur 4. oder 5. wird. Bei ihm wars aber eine Extremsituation in den vergangenen Wochen, der ist ja froh drüber diesen Sport überhaupt noch zu machen.

Ein Svindal macht zwar auch immer den Eindruck, dass er sich über einen dritten oder vierten Platz freut, aber spricht man mit Leuten, die im näher stehen als wir, weiß man dass auch er ein absoluter Gewinner-Typ ist und für ihn eigentlich nur erste Plätze zählen. Ein Hirscher ist da ja genauso, ein Schlierenzauer ebenso.

Fand gerade die Tränen machen den Schlieri irgendwie menschlich. Keiner verliert gerne, egal ob ein Amateurfussballer oder ein Spitzensportler. Nur weil er jetzt traurig war, wird er sich genauso fokussiert auf den nächsten Bewerb vorbereiten, wie es früher ein Hermann Maier getan hat (sag nur Nagano). Ganz ehrlich, der hat die Enttäuschung am nächsten Tag schon wieder vergessen und ist schon wieder zu 100% in der Vorbereitung. Jeder der selbst Sport macht wird das bestätigen können.

Und weil hier alle reden, dass ein Eberharter so locker und sympathisch war. Ich erinnere nur daran, wie oft er verbissen dreingschaut hat, als er vom Maier wieder paniert wurde. Unsympathisch war er mir dennoch nie. Find gerade sowas bewundernswerter wie die ganzen "Falschen Freunde", die sich freuen wenn ein anderer gewinnt. So jemand wird NIE ganz oben stehen im Spitzensport.

Und zur Diskussion Talent vs Verbissenheit. Ich kann mich, wie ein anderer User schon geschrieben hat, mit beiden Typen anfreunden, eher sogar noch mit der Verbissenheit. Den aus wenig Talent mit viel Ehrgeiz und Fleiss nach ganz oben zu kommen, ist für mich wahre Größe. Aber auch die Typen, bei denen alles so leicht und locker aussieht, bewundere ich.

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Ruhe in Frieden, kleiner Liebling!

innerhofer hat das aber nicht interessiert ...

Völlig richtig! und Svindal, der meinetwegen genauso davon betroffen war wie Miller hat es zumindest geschafft, den Medaillengewinnern zu gratulieren und auch zu sagen, dass er selbst "zuviele Fehler gemacht hat"!

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Baltic Cup Champion

doch hat es! ohne groben Fehler gut 0,6 Sekunden unten verloren!

hat es nicht. genauso wenig wie svindal. beide haben bei allen interviews betont, dass es eben nicht zu mehr gereicht hat und den anderen gratuliert. nur miller kam nicht auf die idee, dass er im training überpaced hat, da war nur die piste schuld. obwohl eben genau innerhofer zeigte, dass es auch nachher noch gegangen wäre.

Mayer hat selbst gesagt man hat bei Innerhofer gesehen das es unten langsamer wurde!

es geht ja nicht darum, dass mayer das gesagt hat. das ist fair und in ordnung. es geht darum was miller und die anderen von sich geben. ;)

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