ecomo Bunter Hund im ASB Geschrieben 23. Januar 2020 Plumbs schrieb vor 4 Stunden: Wobei man auch dazu sagen muss, dass wir Verkäufe „brauchen“. Eine Verstopfung der Pipeline könnte uns nachhaltig schaden. Bleibt die Frage, was dem Klub wichtiger ist: Permanent Talente für die Topligen ausbilden oder der eigene sportliche Erfolg. Hier die Balance zu finden muss das Ziel sein. Denn ganz ehrlich. So Spieler wie Haaland, die sich nach einer guten Halbsaison (ich weiß, er war seit Winter da) wieder schleichen, gehen mir auf den Sack! Denn man hat auch eine Verpflichtung ggü. Verein und Fans wenn man einen Vertrag unterschreibt und sei es nur moralisch. Hätte er sich das Kreuzband gerissen, hätte er seinen Vertrag sicherlich gerne erfüllt. Und bevor jetzt wer kommt mit, "die bekommen wir dann nicht". Auf Halbjahresverpflichtungen kann ich verzichten. 3 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrischinger86 V.I.P. Geschrieben 23. Januar 2020 (bearbeitet) ecomo schrieb vor 3 Minuten: Permanent Talente für die Topligen ausbilden oder der eigene sportliche Erfolg. Wir machen doch eh beides: Sind Serienmeister und kassieren jedes halbe Jahr Millionen an Ablöse für unsere Talente. bearbeitet 23. Januar 2020 von chrischinger86 5 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gehtdi Nixau Fanatischer Poster Geschrieben 23. Januar 2020 Ultimate84 schrieb vor einer Stunde: hat er absolut und man kann den "Zwischenschritt" Wolfsburg natürlich kritisch sehen. Nur: Schlager schätze ich als weit hellere Leuchte ein als so manchen unserer "Kurzzeitarbeiter", die nach einer halben oder ganzen guten Saison die Fliege machen (nein, ich meine da nicht zwingend Haland). Und ich gehe davon aus, dass in dem Fall Olli Glasner eine entscheidende Rolle gespielt hat und der Transfer auf den zweiten Blick dann schon Sinn ergibt. Bessere Liga, Europaleague zumindest heuer noch, eine Spielanlage mit Schwerpunkt Gegenpressing ähnlich wie bei uns. Und in meinen Augen spricht da bei Schlager nichts gegen einen ligainternen Transfer in 1-3 Jahren zu einem Verein der Marke Bayern (ja hochgegriffen, wenn ich das wem zutraue aber dem Xaver), Leipzig oder Dortmund (auch wenn das viele nicht sehen werden wollen ). Die Konkurrenz in Wolfsburg ist einfach aktuell überschaubarer als bei anderen Vereinen, er kann dort eine tragende Rolle in einer besseren Liga spielen - so, why not diesen Zwischenstep einlegen 100% agree - ähnliches System mit überschaubarer Konkurrenz. Noch dazu wird er mMn durch einen nicht RB Klub für andere interessanter, da damit das Risiko, dass er nur in der RB Welt funktioniert schon mal genommen wird. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ecomo Bunter Hund im ASB Geschrieben 23. Januar 2020 (bearbeitet) chrischinger86 schrieb vor 19 Minuten: Wir machen doch eh beides: Sind Serienmeister und kassieren jedes halbe Jahr Millionen an Ablöse für unsere Talente. Das ist nicht genug! ? Den Meister zähle ich schon nicht mehr als Erfolg, der ist Durchlaufposten. ? bearbeitet 23. Januar 2020 von ecomo 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
CornO Kennt das ASB in und auswendig Geschrieben 23. Januar 2020 ecomo schrieb vor 16 Minuten: Bleibt die Frage, was dem Klub wichtiger ist: Permanent Talente für die Topligen ausbilden oder der eigene sportliche Erfolg. Hier die Balance zu finden muss das Ziel sein. Sehr richtig, nur bin ich persönlich der Meinung, dass man die Balance aktuell verdammt gut hinbekommt. Man sollte auch nicht den Wechsel in der sportlich Führung im vergangenen Sommer unterschätzen. Es kommt uns zwar nicht so vor weil die Ergebnisse dafür zu gut sind, aber wir befinden uns praktisch in einem Übergangsjahr. Die Stammelf, die wir jetzt zu sehen glauben, gibt es so maximal seit der 56. Minute im Hinspiel in Liverpool. Ja, Minamino und Haaland schmerzen qualitativ, gefährden aber den sportlichen Erfolg nur in einem der drei Bewerbe (und dort mMn nicht entscheidend). 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elfer Wichtiger Spieler Geschrieben 23. Januar 2020 Und jetzt gab es für HW vom Trainer auch noch eins auf die Nase: (Quelle: https://sport.orf.at/stories/3058696/ ) 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
miken Postinho Geschrieben 23. Januar 2020 (bearbeitet) Verteidiger schrieb vor 5 Stunden: Was willst damit genau sagen? Ich denke das Potenzial hat er schon. So wie das dort abgelaufen ist mit Manager und Trainerwechsel, ist halt Pech. der alte schmäh... lag alles nur am austausch der verantwortlichen, sonst hätte er garantiert die liga zerschossen dabbur hat und hatte nie das potential, in einem spanischen top 5 klub zu spielen. sevilla hatte sich schlichtweg von ein paar guten EL auftritten blenden lassen. irgendwie scheinen einige hier gedächtnisschwächen zu haben, zum zeitpunkt des wechsels nach spanien, sahen das einige noch realistischer. bearbeitet 23. Januar 2020 von miken 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gehtdi Nixau Fanatischer Poster Geschrieben 23. Januar 2020 Nettes Interview mit Marco Rose: https://11freunde.de/2020-01-19/ich-bin-mir-der-gefahren-meines-jobs-bewusst?position=seiteninhalt&komplettansicht=#seiteninhalt „Ich bin mir der Gefahren meines Jobs bewusst“ Unter Marco Rose dockt Borussia Mönchengladbach wieder an der Bundesligaspitze an. Der Ex-Mainzer über Rangeleien mit Jürgen Klopp seine sehr eigene Idee von Vollgasfußball. Von Tim Jürgens 19.1.2020 Dies ist die Langfassung unseres Interviews mit Marco Rose aus 11FREUNDE #217. Das Heft ist hier bei uns im Shop erhältlich. Marco Rose, nennen Sie spontan drei Eigenschaften, die für einen guten Trainer essentiell sind. Ich könnte jetzt ausführlich über alle möglichen Kompetenzen reden, glaube aber, ein Trainer fährt schon gut damit, wenn er versucht, die Menschen zu verstehen, mit denen er zu tun hat. Wenn er offen ist und Fehler zugeben kann. Kurz: Erkennt, dass es auch Leute gibt, die manches besser können als er selbst. Werden deshalb die weniger kompletten Ex-Profis die besten Trainer: Klopp, Tuchel, Nagelsmann, Rose? Haben Sie gesagt, dass ich ein unkompletter Profi war? (Lacht.) Weil Sie es selbst öfter gesagt haben. Schon klar. So um die Ecke denke ich aber nicht. Das Wichtigste ist, dass ich als Trainer das Spiel verstehe und mit Menschen umgehen kann. Wo ich mir dieses Know-How hole, ob ich es von Natur aus habe, an der Sportschule gelernt oder aus fußballfernen Berufen, ist am Ende egal. Als Sie kürzlich gefragt wurden, was für ein Profi Sie gewesen seien, antworteten Sie: „Führungsspieler, loyal und integrativ für neue Spieler, aber auch jähzornig und manchmal unkontrollierbar.“ Sind das Eigenschaften, die einen als Trainer weiterbringen? Ich denke, ja. Als Trainer muss ich die Prozesse in einem Team verstehen, dann ist es gut, wenn ich die schon als Spieler wahrgenommen und durchlebt habe. Und der Jähzorn? Grundsätzlich beschreibe ich mich in dem Zitat als sozialen Typen. Ich würde auch behaupten, dass ich das als Trainer geblieben bin – natürlich mit Ecken und Kanten. Ich mache sicher nicht alles richtig, aber als Spieler konnte ich auch völlig neben der Spur sein, wenn etwas nicht nach meinem Willen ging. Als Sie bei der 1:2‑Niederlage gegen den BVB die Rote Karte sahen, brach der Jähzorn kurz aus Ihnen raus. Keine unbedingt positive Eigenschaft. Ich bin ganz sicher nicht stolz auf die Rote Karte und sicher ist Jähzorn nicht so toll. Andererseits kommt er gleich nach „maximal ehrgeizig“. Natürlich darf es nicht ständig in diesen Bereich umschlagen. Aber jähzornige Typen im Fußball wollen eben immer gewinnen, da kommt es auch vor, dass man die Kontrolle verliert. Wie der Tilt beim Flipper, nichts geht mehr. Aber hilft Kontrollverlust im Fußball weiter? Nö, deswegen habe ich ja auch Rot gesehen. Wohl auch zurecht, aber ich habe niemanden übel beleidigt. Was haben Sie denn gesagt? „Du Blinder.“ Dass das nicht okay war, ist klar, und es fühlte sich auch nicht gut an, Rot zu bekommen. Die Eigenschaft, im Eifer des Gefechts aus der Haut zu fahren, teilen Sie mit Ihrem langjährigen Coach Jürgen Klopp. Auch Jürgen ist manchmal drüber, aber er war stets in der Lage einzusehen, wenn er übers Ziel hinausgeschossen ist. Erinnern Sie sich, wie erschrocken er von sich war, als er sein verzerrtes Gesicht im TV sah, mit dem er den vierten Offiziellen anging? Für einen Trainer ist es sehr wichtig zu erkennen, wenn er falsch liegt, und es auch einzugestehen – insbesondere weil wir so in der Öffentlichkeit stehen. Anzeige Wie war es, wenn der jähzornige Klopp in Mainz auf den jähzornigen Rose traf? Das hat in einer Situation dazu geführt, dass wir Nase an Nase auf dem Trainingsplatz standen. Aber eine halbe Stunde später hatten wir beide die Sache auch wieder vergessen. Was muss passieren, damit es so weit kommt? Ich war damals mit meiner Situation, den Spielzeiten unzufrieden und habe das im Training kundgetan. Aber ich habe damals schon realisiert, dass solche Verhaltensweisen weder mich noch die Mannschaft weiterbringen. Als Trainer helfen mir heute diese Erfahrungen, weil ich nachvollziehen kann, wie Spieler empfinden und warum es zu Ausrastern kommt. Ich erwarte aber auch, dass ein Spieler, der aus der Rolle fällt, es als Fehler erkennt und die entsprechende Reaktion zeigt. Was solche Situationen betrifft, bin ich nicht nachtragend. Jürgen Klopp hat schon 2004 nach dem Aufstieg mit Mainz 05 zu Ihnen und Sandro Schwarz gesagt: „Jungs, Ihr werdet mal Trainer.“ Sind Sie Brüder im Geiste? Kann sein, dass er damals Eigenschaften erkannt hat, die uns dafür qualifizieren könnten. Aber an dem Abend hatten wir alle schon einige Getränke intus. Wie ist es, wenn Sie auf den vielleicht noch jähzornigeren Thomas Tuchel treffen? Ich schätze Thomas sehr, aber wir hatten in Mainz nicht so viele Schnittpunkte, weil ich zu seiner Trainerzeit sehr viel verletzt war. BVB-Spieler Julian Weigl beklagte sich bei Tuchel einmal, dass er ihm nicht jeden Schritt im Training detailliert erklären solle, weil er sonst verkrampfe. Wie viele Vorgaben machen Sie? Ich bin schon sehr detailverliebt, aber meine Ansprache hängt sehr vom Spielertypen ab. Es gibt Profis, die wollen viele Infos, andere musst du laufen lassen. Generell ist mein Eindruck, dass Spieler eine klare Vorgabe brauchen. Wenn uns in der Videoanalyse aber auffällt, dass die Jungs ohne vorherige Absprache in ihren Laufwegen kreuzen und Dinge intuitiv tun, die gut sind, kritisieren wir das auch nicht nachträglich, nur weil es nicht den Vorgaben entsprach. Heißt aber, in Ihrem Spiel ist für Individualisten nur bedingt Platz? Fußball ist ein Mannschaftssport, es geht nur übers Kollektiv. Gegen den Ball ist es mir schon sehr wichtig, dass wir gemeinsam arbeiten. Da wäre es schwierig, wenn zwei, drei aus der vorgegebenen Ordnung ausbrechen. Aber mit dem Ball lebt das Spiel auch von ungeplanten Dingen und davon, dass die Jungs eigene Entscheidungen treffen. Und wenn ich einen habe, der Spiele wie Maradona oder Messi allein entscheiden kann, muss ich dem auch die Freiheit geben. Wer sind denn Ihre Unterschiedsspieler? Vielleicht nicht in der Kategorie von Messi und Maradona, aber Alassane Pléa ist schon einer, der Freiheiten braucht, wenn er am Sechzehner für Torgefahr sorgen soll. Auch Lars Stindl ist individuell sehr stark, aber der braucht gar keine Sonderrolle, weil er von Hause aus einfach Teamplayer ist. Es geht einfach darum, die individuellen Stärken der Spieler fürs Team gewinnbringend einzusetzen. Vergangene Saison stand die Borussia defensiv oft wenig konstant. Inzwischen bleibt Ihr Team sogar in der Dreierkette ohne Gegentor. Warum hat der Kader Ihre Spielphilosophie so rasant verinnerlicht? Uns war bewusst, dass wir ein Team übernehmen, das über Jahre einen anderen Stil präferiert hat. Es wurde vorab von Journalisten gemutmaßt, dass einige allein von der Geschwindigkeit überfordert sein könnten, unseren Fußball anzunehmen. Aber wir sind auf einen unglaublich willigen Kader gestoßen. Wir haben eine Mannschaft, die zuhört, umsetzt und nicht gleich umfällt, wenn Dinge nicht auf Anhieb funktionieren. Natürlich hatte der eine oder andere Probleme, aber ab Saisonstart hatten wir das Glück, Ergebnisse einzufahren, obwohl wir von der Spielweise noch gar nicht da waren, wo wir hinwollen. Und irgendwann im Oktober hat es gefühlt Klick gemacht – was da der Auslöser war, kann ich selbst gar nicht so genau sagen. Können Sie beschreiben, wie Sie die Aufgabe in Gladbach angegangen sind? Ich glaube, ich konnte sehr realistisch einschätzen, was die Chancen und die Risiken bei dieser Aufgabe sind. Mir war klar, dass es sehr ambitioniert ist, was wir vorhaben, aber ich empfand es als große Herausforderung herauszufinden, ob wir unsere Spielidee auch hier an den Mann bringen können und ob wir hier auch als Typen ankommen. Wie tastet man sich an so eine Aufgabe ran? Einige Spieler habe ich schon aus dem Urlaub angerufen, damit sie mich einfach mal hören. Wen denn? Das möchte ich nicht sagen. Mit ein, zwei Jungs bin ich nach meiner Ankunft essen gegangen, mit anderen habe ich Einzelgespräche geführt. Aber ich habe das nicht im Detail vorbereitet, denn die echten Aufgaben stellen sich ohnehin erst in der täglichen Arbeit. Im Sommer galten Sie als einer der begehrtesten Trainer auf dem Markt. Jürgen Klopp sagte medienwirksam, er würde ständig auf Sie angesprochen werden. Ich selbst habe mich nie gehypt. Es stimmte auch nicht alles von dem, was in den Zeitungen stand. Heute wird im Fußball aus allem noch mal zwanzig, dreißig Prozent mehr gemacht. Das Problem ist nur, dass ich mich nun ständig dazu äußern soll. Haben Sie denn eine Erklärung? Nein. Ich versuche, meine Arbeit gut zu machen, aber ich bin mir auch der Risiken in meinem Job bewusst. Schließlich wird mir ständig, wie im Fall von Niko Kovac, vor Augen geführt, wie es auch laufen kann. Wie meinen Sie das? Mich hat die Berechenbarkeit seiner Entlassung schockiert. Man hatte den Eindruck, dass teilweise Methode dahinter steckt. Deshalb: Hut ab vor Niko, ich fand es herausragend, wie er das eineinhalb Jahre als Trainer und Mensch durchgezogen hat. Demnach leben Sie in dem Bewusstsein, dass auch für Sie der Tag der Entlassung irgendwann kommt? Ich warte nicht darauf und mache mir auch nicht zu viele Gedanken darüber, aber ja, der Tag kann kommen. Hätten Sie tatsächlich die Chance gehabt, im Sommer Trainer bei Manchester United zu werden? Ich habe das auch gelesen, keine Ahnung, ob ich da auf irgendeiner Liste stand, aber es haben keine Gespräche zwischen mir und dem Verein stattgefunden. Ich weiß auch nicht, ob mein besseres Schulenglisch ausreicht, um dort meine Art von Fußball an den Mann zu bringen. (Lacht.) Welche Fremdsprachen haben Sie besser drauf? Sächsisch. Welche konkreten Angebote gab es denn? Ein paar Optionen gab es tatsächlich, einige Gespräche habe ich auch geführt, aber ich habe mich sehr bewusst für Borussia entschieden. Sie sind gelernter Versicherungskaufmann und Linksverteidiger. Ein gewisses Sicherheitsdenken und Rationalismus ist in Ihrem Charakter angelegt, oder? Jein. Ich habe allein deshalb den falschen Beruf erlernt, weil ich kein guter Verkäufer bin. Aber das Thema Sicherheit spielt in meinem Denken zweifelsfrei eine Rolle. Aber meistens komme ich doch zu der Erkenntnis, dass ich nach vorne, angreifen will und dass das Leben zu kurz ist, um sich zu viele Fragen zu stellen. Beispielsweise wenn ich einen Job wie diesen annehme. Im Leben gehört es nun mal dazu, ab und zu auch auf die Fresse zu fliegen. Nach dem guten Saisonstart verloren Sie im September überraschend mit 0:4 beim österreichischen Provinzklub Wolfsberg AC in der Europa League. Fühlte sich die Niederlage an, als hätten Sie mit dem Hammer auf den Kopf bekommen? Klar war das hart, aber kein Hammer auf den Kopf. Solche Dinge passieren im Fußball. Dann kommt es nur drauf an, richtig damit umzugehen und schnell wieder in die Erfolgsspur zu finden. Allerdings hat mich das mediale Echo und Formulierungen wie „größte Schande“ schon ziemlich überrascht. Willkommen in der Bundesliga. Als Trainer in Salzburg hatten Sie da mehr Ruhe. So empfinde ich das nicht. In Salzburg ging es auch nur darum, dass wir Meister werden, den Pokal holen und international so weit kommen wie möglich. Wenn wir aus Mattersburg mit einem Punkt zurückkamen, war der Teufel los. Aber Misserfolg haben Sie in den sieben Jahren als Trainer noch nicht erlebt? Stimmt nicht, ich habe bei Lok Leipzig in der Regionalliga ein Team aus Studenten, Angestellten, einem Barmann und einem Discobesitzer trainiert, allesamt herausragende Jungs. Das war meine erste Station im Herren-Bereich und ich stand mehrfach gefühlt davor, gegangen zu werden. Wenn wir ein Heimspiel gegen den Tabellenführer 1. FC Magdeburg nicht gewonnen hätten, weiß ich nicht, ob ich heute hier sitzen würde. Im Fußball entscheiden manchmal Kleinigkeiten darüber, wie es weitergeht. Sie werden meist mit der Mainzer Trainerschule assoziiert, dabei spielten Sie zu Beginn Ihrer Profilaufbahn fünf Jahre beim VfB Leipzig unter Trainern wie Damian Halata, Sigi Held und Dragoslav Stepanovic. Wer hat Sie in dieser Zeit geprägt? „Stepi“ insofern, dass er mich – gerade 22 Jahre alt – per Fingerzeig zum Kapitän bestimmte. Ich weiß noch, dass links neben mir der 35-jährige Burkhard Reich saß, rechts der 36-jährige Ronald Werner, und beide guckten mich nur mit großen Augen an. Das ging gehörig in die Hose – das mit „Stepi“ und meinem Kapitänsamt. Und als Achim Steffens kam, übrigens ein sehr wichtiger Trainer für mich, und meinte, es sei wohl besser, wenn ich die Binde wieder abgebe, habe ich das schnell eingesehen. Mit anderen Worten: Mainz hat Sie als Fußballer und Mensch schon am intensivsten geprägt. Auch Ralf Rangnick war als Trainer in Hannover für mich sehr wichtig, aber, klar, die Mainzer Zeit steht über allem. Woran liegt das? Weil es für alle eine ganz besondere Zeit war. „Kloppo“ hat uns bewusst gemacht, dass wir eine ganz spezielle Mannschaft, ein außergewöhnlicher Verein sein wollen. Und das haben wir trotz aller Ups und Downs herausragend verinnerlicht. Das Bewusstsein, ein verschworener Haufen zu sein, der von Jürgen Klopp zusammengehalten wird. Das Gefühl, als flöge man in einem Raumschiff allein durchs Universum, und alle halten ganz fest zusammen? Das Bild trifft es. Jeder ist für den anderen da, wir arbeiten gemeinsam an einem Ziel, bewegen uns in unserem ganz eigenen Territorium und halten alles raus, was von außen auf uns einprasselt. Themenwechsel: Wie klappt eigentlich das WG-Leben mit Ihrem Co-Trainer Alex Zickler? Ganz lässig. Wir wohnen in einem Haus, da können wir uns aus dem Weg gehen oder, wenn wir Lust haben, auch etwas zusammen machen. Wir sind ja beide ohne unsere Familien nach Mönchengladbach gekommen. Wie unterscheidet sich die Wohngemeinschaft von der, die Sie mit Sandro Schwarz in Mainz unterhielten? Allein vom Alter her. Zu Mainzer Zeiten waren Sandro und ich oft unterwegs und hatten viel Spaß. „Zico“ und ich sind nun etwas älter und gehen entsprechend weniger aus. Dazu fehlte bis jetzt auch die Zeit. Wir waren mit unserem Staff bislang erst einmal essen. Wie läuft das in Fußballer-WGs: Werden da Salzstreuer zu taktischen Formationen aufgestellt? Noch nie. Sandro und ich haben zuhause höchstens gemeinsam Kraft- und Dehnübungen gemacht. Sie haben mal gesagt, das Schönste an Ihrem Beruf seien Siege. Ottmar Hitzfeld gab als Bayern-Trainer zu, ihm sei irgendwann die Fähigkeit abhanden gekommen, sich an Siegen zu erfreuen. Sobald der Schiedsrichter abpfeife, so Hitzfeld, habe er angefangen, übers nächste Spiel nachzudenken. Können Sie sich das vorstellen? Natürlich, denn genauso ist es. Deswegen versuche ich, Wege aus dieser Schleife zu finden und das Gefühl, eines Sieges bewusst auszukosten, auch wenn drei Tage später schon das nächste Spiel wartet. Welche Strategien haben Sie dafür? Wenn ich nach Spielen nach Hause komme, mache ich mir schon mal ein Bier auf und versuche, den Augenblick zu genießen. Ich will den Schwung mitnehmen. Deswegen schaue mir bewusst am Abend kein Video des Spiels mehr an. Denn am nächsten Tag, das weiß ich, bin ich wieder im Hamsterrad: Wie spielt der nächste Gegner? Was sagt die Reha-Abteilung, wer kommt zurück? Das sind nun mal angelernte Denkmuster. Nach dem 0:4 in Wolfsberg haben Sie allerdings nachts noch eine Videoanalyse mit dem gesamten Trainerteam gemacht. Weil es eine Sondersituation war. Wir mussten sofort handeln, mit der Mannschaft so schnell wie möglich die Fehler besprechen, um nicht in eine Negativ-Schleife zu geraten. Am nächsten Morgen, das war klar, mussten wir das Thema abhaken und mit frischen Köpfen in die Vorbereitung aufs nächste Spiel einsteigen. Denn das Allerwichtigste im Fußball ist: das nächste Spiel zu gewinnen und positiv zu bleiben. Stichwort: Siege und Jähzorn. Was passiert, wenn Michael Thurk, Sandro Schwarz und Marco Rose im gemeinsamen Urlaub Boccia spielen? Ich hoffe, dass das Hotel in Abu Dhabi, in dem wir im Winter waren, uns nicht noch nachträglich die fehlende Kugel in Rechnung stellt. Was war denn da los? Eigentlich spielen wir zusammen Boccia, weil es Spaß bringt. Aber irgendwann wird’s dann ernst, wenn es ums Gewinnen geht. Und dann kommt es vor, dass ein Spieler seine Kugel wütend im Kanal versenkt. Und wie lautet der Name dieses Spielers? Es wird wohl einer von uns Dreien gewesen sein. Michael Thurk hat gesagt, Sie seien ein netter Kerl, ein guter Trainer, aber an Ihren Boccia-Qualitäten müssten Sie noch feilen. Aber vielleicht waren es genau diese Qualitäten, die dafür gesorgt haben, dass ein anderer seine Kugel im Wasser versenkt hat. 3 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
barracuda Postinho Geschrieben 23. Januar 2020 Offenbar haben beide erfolgreich verdrängt, dass die Niederlage gegen den WAC nicht bei Wolfsberg, sonder in Gladbach war ^^ 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kronzeuge Fanatischer Poster Geschrieben 23. Januar 2020 Taki Minamino leider wieder nur auf der Bank 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
deathwing Bunter Hund im ASB Geschrieben 23. Januar 2020 Ich gebe Nagelsmann bedingt Recht mit seiner Kritik an HW und generell an Spieler die - wie soll man es diplomatisch ausdrücken? - " sich beim ersten Widerstand verpissen wollen. Viel Grund gibt es für JN ja ned verstärkt auf HW zu setzen. Mit dem Wechselwunsch wird sich Wolf ein ziemliches Eigentor geschossen haben. PS: Ob man Wolf mag oder ned. Er war Teil unseres Vereins und ich kann die zum Teil extreme Ablehnung so gar ned nachvollziehen. Ein Anti HW Fanclub. Wenn das ernst gemeint ist den Mitgliedern nicht zu helfen. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Raiden123 Elessar Geschrieben 23. Januar 2020 Taki für den verletzten Sadio 2 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
carboni91 ASB-Halbgott Geschrieben 23. Januar 2020 Jawoi Auf gehts Taki 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
the_old_headbanger Weltklassecoach Geschrieben 23. Januar 2020 Minamino statt Mane PL-Debut Mane verletzt 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wuschal Spielleser Geschrieben 23. Januar 2020 no more to say 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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