Der Fall Sion


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ENANDERSKALIBER!

«Dem System von Uefa und Fifa beuge ich mich nicht»

Von Peter M. Birrer.

Christian Constantin wehrt sich gegen die Sanktion der Uefa. Der Präsident des FC Sion glaubt, dass sein Klub zu Unrecht von der Europa League ausgeschlossen wurde.

Als die Uefa die Mitteilung verschickte, dass der FC Sion aus der Europa League ausgeschlossen wird, dauerte es nicht lange, bis Christian Constantin am Westschweizer Radio Auskunft gab. Dem Präsidenten des FC Sion verschlug das Verdikt keineswegs die Sprache, er rief: «Ich nehme ab jetzt Wetten entgegen, dass wir am 15. September gegen Atletico Madrid antreten.» Das Urteil ist für ihn kein Grund zur Besorgnis, sondern zu einer verstärkten Offensive: gegen die Uefa, die Fifa und die Swiss Football League.

Warum wollen Sie die Sanktion der Uefa nicht akzeptieren?

Wieso sollte ich diese Ungerechtigkeit einfach hinnehmen? Nein, nein, nein, ich kämpfe dagegen.

Wie?

Mit allen verfügbaren Mitteln. Wir können verschiedene zivile Gerichte anrufen, im Kanton Wallis, dem Sitz der Olympique des Alpes SA (FC Sion), im Waadtland, dem Sitz der Uefa. Und dann werden wir sehen, ob wir es so fertig bringen, uns gegen eine Pseudo-Gerechtigkeit der Uefa erfolgreich zu wehren und diesen Leuten die Realität aufzuzeigen. Dem System von Uefa und Fifa beuge ich mich ganz bestimmt nicht.

Hat Sie die Sanktion der Uefa nicht überrascht?

Nein. Bei der Auslosung der Europa-League-Gruppen in Monaco wurden erste Andeutungen gemacht. Es war alles abgekartet. Die Disziplinarkommission beginnt ihre Sitzung um 17 Uhr. Und weniger als eine Stunde später ist ihr Urteil bereits verkündet. Ist das seriös? Kann man diesen Fall in so kurzer Zeit abhandeln? Unmöglich! Ausserdem stand auf der Website von Celtic Glasgow bereits um 16.56 Uhr, dass wir ausgeschlossen werden.

Am Ursprung der Geschichte stehen aber allein Sie. 2008 stifteten Sie den ägyptischen Goalie Essam El Hadary zu Vertragsbruch mit al-Ahli an.

Moment! Das war kein Fehler!

Sondern?

Die Verantwortlichen von al-Ahli versprachen El Hadary damals, den Klub verlassen zu dürfen – bis sie die wütenden Proteste der Fans zu spüren und Angst bekamen. Deswegen drehten sie alles um und behaupteten, dass El Hadary unbedingt gehen wollte.

Sie würden El Hadary also wieder verpflichten.

Ich wüsste nicht, warum ich das nicht wieder tun sollte.

Der Transfer hatte chaotische Folgen. Haben Sie noch den Überblick, wer gegen wen und wo klagt?

Natürlich.

Und für Sie ist sicher auch klar: Sie haben recht.

Das Dossier spricht keine andere Sprache. Wir wurden von der Uefa zu Unrecht ausgeschlossen.

Kennen Sie den Grund schon?

Wir erhalten die schriftliche Begründung erst Anfang Woche. Aber ich kann mir gut vorstellen, was darin stehen wird. Es wird sicher geltend gemacht, dass es unseren neuen Spielern nicht erlaubt war, ihre Qualifikation über ein Zivilgericht zu erwirken. Aber es ist doch eine Tatsache, dass alle Spieler, die in den Playoff-Spielen gegen Celtic Glasgow eingesetzt wurden, lizenziert waren.

Sie klagen auch gegen Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino und seinen Fifa-Kollegen Jérôme Valcke. Warum?

Weil sie dem Schweizer Verband gemeinsam einen Brief geschrieben und darin Sanktionen gegen Klubs und die Nationalmannschaft angedroht haben, falls die Transfersperre gegen Sion nicht durchgesetzt werde. Das ist nichts anderes als Nötigung.

Sie erlitten aber eine Niederlage. Auf die Klage wurde nicht eingegangen.

Dagegen rekurriere ich. Und wenn sich herausstellt, dass Michel Platini (Uefa-Präsident) und Sepp Blatter (Fifa-Präsident) ihre Generalsekretäre zu diesem Schreiben ermuntert haben, werde ich auch gegen sie vorgehen. Aber zuerst muss ich schauen, dass wir den Platz in der Europa League zurückbekommen.

Wer spielt am 15. September in Madrid gegen Atletico: Celtic? Oder doch Sion?

Sion. Wir tun alles dafür.

Wie viele Anwälte beschäftigen Sie mit diesem Fall?

Acht.

Das kostet eine Menge Geld.

Natürlich. Aber ich führe ein Unternehmen mit einem Budget von jährlich rund 20 Millionen Franken. Ich will vorwärtskommen und den Klub besser machen. Wenn ich das aber nicht kann, wenn ich keine Transfers machen darf aus für mich unerfindlichen Gründen, setze ich mich für mein Recht ein. Und die Anwälte tun das genauso.

Macht der dauernde Kampf mit mächtigen Verbänden Spass?

Ich mache das mit Leidenschaft und Vergnügen, weil es um das Recht geht, das dem FC Sion zusteht. Und ich habe die Energie, um bis ans Ende zu gehen. (SonntagsZeitung)

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Mutter aller Probleme

sion wird die sache schon schaukeln, die schweizer sind nicht blöd.

und wenn schweizer gegen schweizer antreten, in dem fall Sion (=constantin) gegen die liga? wer gewinnt da?

bearbeitet von Varimax

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Fussballliebhaber

Ich glaube nicht, dass die UEFA die Entscheidung revidiert - man würde somit ja auch

quasi die Entscheidung der Fifa über das Transferverbot aufheben - das wird mMn

nie passieren UEFA und FIFA sind eine enge Familie.....!

Vorallem wie lächerlich würde sich die UEFA doch machen, Celtic über die "doch" Teilnahme

zu informieren um sie dann wieder zurückzunehmen ....?

Vorallem spannend wirds nächstes Jahr wenn die EC Saison mit Financial Fair Play startet...

bearbeitet von derfalke35

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ENANDERSKALIBER!

Vorallem spannend wirds nächstes Jahr wenn die EC Saison mit Financial Fair Play startet...

das kannts sowieso knicken. auch da werden höchstens die kleine vereine (wie jetzt z.B. sion) "gebüsst"... bei grossen wird das ganze vertuscht.

chelsea hatte ja eine ähnliche situation wie sion...

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#27 Branko Boskovic

das kannts sowieso knicken. auch da werden höchstens die kleine vereine (wie jetzt z.B. sion) "gebüsst"... bei grossen wird das ganze vertuscht.

chelsea hatte ja eine ähnliche situation wie sion...

da bin ich ganz deiner meinung.

ab und zu lässt man ein bauernopfer büßen, wie zb mallorca und sion, die dicken fische dürfen aber weiter schwimmen.

den tv stationen und sponsoren würd es sicher nicht gefallen wenn real, chelsea oder barcelona zuschauen müssten. von denen lebt aber die uefa, daher wird sich da nix ändern. scheiss doppelmoral eben.

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ENANDERSKALIBER!

Doch noch Europa League?

Waadtländer Kantonsgericht gibt Sion recht

NYON VD - Das Waadtländer Kantonsgericht erteilt Sion eine superprovisorische Verfügung zur Teilnahme an der Gruppenhpase der Europa League. Das Chaos ist perfekt.

Aktualisiert um 11:32 | 13.09.2011

Der «Fall Sion» geht in die nächste Runde. Jetzt erteilt das Waadtländer Kantonsgericht den Sittenern eine superprovisorische Verfügung zur Teilnahme an der Europa League. Bereits auf Donnerstag ist das erste Spiel terminiert – auswärts bei Atletico Madrid.

Die Entscheidung fiel kurz vor zehn Uhr. Das Gericht kam zum Schluss, dass die nachträgliche Disqualifikation der Sion-Neuzugänge durch die Uefa und die 0:3-Forfaitentscheide der beiden Playoff-Spiele gegen Celtic Glasgow (0:0, 3:1) nicht rechtens seien.

Nun droht der Europa League das totale Chaos. Erst vor Wochenfrist hatte das Walliser Kantonsgericht Christian Constantins Begehren abgeschmettert, mit der Begründung, dass man für den Fall nicht zuständig sei.

Der Sion-Zampano zog weiter ans Kantonsgericht und reichte gleichzeitig und fristgerecht einen Rekurs bei der Uefa ein. Auch der europäische Fussballverband wird noch am Dienstag eine Entscheidung zur Einsprache fällen.

Zur Posse passt auch diese Episode. «Die Uefa hat uns die Bälle für die Europa League geschickt», sagt Sporchef Marco Degennaro am Dienstag im Blick. Die Chartermaschine für den Flug nach Madrid und das Hotel sind gebucht.

Doch wer tritt am Donnerstag tatsächlich im Vicente Calderon-Stadion gegen Atletico Madrid an? Denn auch Sions Playoff-Gegner Celtic rechnet fest mit einer Teilnahme an der Gruppenphase. Für die Uefa und die beiden Klubs beginnt nun ein Rennen mit der Zeit. (sh)

blick.ch

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Konteradmiral a.D.

die UEFA entscheidet garantiert für Celtic (bzw. bestätigt ihr breits gefälltes urteil), alles andere wäre zwei tage vor dem ersten spiel schon sehr überraschend.

insgesamt könnte das sehr ungute folgen für Sion haben, denn die UEFA scheut die zivilgerichtsbarkeit wie der teufel das weihwasser.

bearbeitet von OoK_PS

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clock is ticking

Ich check nicht, wie man sich in die Europa League einklagen kann.

Das Turnier gehört der UEFA, die können da mitspielen lassen wem sie wollen.

Wen ich nicht auf ein Feier eingeladen werde kann ich mich doch auch nicht einklagen um dabei zu sein :confused:

Oder bin ich da falsch informiert?

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A.E.I.O.U.

Ich check nicht, wie man sich in die Europa League einklagen kann.

Das Turnier gehört der UEFA, die können da mitspielen lassen wem sie wollen.

Wen ich nicht auf ein Feier eingeladen werde kann ich mich doch auch nicht einklagen um dabei zu sein :confused:

Oder bin ich da falsch informiert?

Denke ich mir bei solchen Sachverhalten auch immer. Quasi ein Hausrecht der UEFA. Aber naja. :ratlos:

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