schmechi Wahnsinniger Poster Beitrag melden Geschrieben 23. April 2019 Die 15-jährige Meryem wird in einem ostanatolischen Dorf vergewaltigt. Archaische Traditionen verlangen ihren Tod. Zum Vollstrecker des Ehrenmords wird ihr Cousin Cemal auserwählt, welcher gerade nach der Ableistung seines Präsenzdienstes aus dem Bürgerkrieg gegen die PKK zurückgekehrt ist. In Istanbul wiederrum führt Irfan ein dekadentes Leben, ehe er sich die Sinnfrage stellt und zum Aussteiger wird. In Livanelis Roman kreuzen sich die Wege der vorgenannten Charaktere. Er zeigt die Zerissenheit der modernen Türkei zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen Ost und West. Gegenübergestellt werden das in archaischen Traditionen verbliebene Ostanatolien, die Kriegsschauplätze im Kurdengebiet, das mondäne Istanbul sowie die Touristenhochburgen an der Ägäis. Livaneli zeigt die Türkei und seine Menschen in unterschiedlichster Ausprägung eingebettet in eine tragische Familiengeschichte. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petroleum bunny is back Beitrag melden Geschrieben 24. April 2019 firewhoman schrieb am 14.3.2019 um 10:19 : Was ich von diesem Band halten soll, weiß ich noch nicht. Eschbach schreibt ja, glaube ich, für PR, sollte also im Universum "drin" sein. Andererseits, was ich auf der Amazon-Vorschau gelesen habe, gefällt mir nicht unbedingt. Die familiäre Vorgeschichte finde ich fast ein bisserl zu sehr ausgewalzt - oder soll das am Ende schon der Inhalt sein? Diese englischen Phrasen wie "Well" und "Good gracious" unübersetzt einzufügen, das ist Amateurstil. Karl May war der letzte, bei dem ich das akzeptiert habe, okay, Hans Dominik auch noch. Aber heute ist das nicht mehr notwendig. ich bin jetzt durch und muss sagen: da hattest du wohl pech mit der leseprobe. diese englischen phrasen waren auf den (noch dazu kurzen) auftritt von ein bis zwei figuren beschränkt. generell: ein recht ereignisarmes, aber dennoch spannendes und gut zu lesendes buch mit einigen aha-effekten für PR-fans. mir waren oft die zeitgeschichtlichen einschübe zu viel, aber wohl nur deswegen, weil ich historisch recht interessiert bin und das meiste davon schon wusste. die (technik)geschichte der raumfahrt und der wettlauf zum all während des kalten krieges haben mich dagegen sehr beeindruckt. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Homer_Simpson Vorwärtsler Beitrag melden Geschrieben 2. Mai 2019 Ist wieder einiges zusammengekommen in den letzten Monaten. Ein kleiner Auszug :Natchez Burning von Greg Ilesist ein Thriller, der in den Südstaaten (Mississippi und Lousiana) spielt. Eine schwarze Krankenschwester, die in der Stadt Natchez in den 60er-Jahren brutal vergewaltigt wurde und daraufhin aus der Stadt floh, kehrt in den 2000ern in ihre Heimatstadt zurück und stirbt wenig später. Verdächtigt wird der Vater des Bürgermeisters Penn Cage, ein Arzt, bei dem die Krankenschwester damals gearbeitet hat. Cage und ein Journalist, der dem Ku-Klux-Klan und dessen Splittergruppen schon seit Jahrzehnten auf der Spur ist, versuchen die Unschuld des Vaters zu beweisen. Grundsätzlich nicht uninteressant (vor allem, wenn es um den immer noch vorhandenen Rassismus dort geht) und auch nicht unspannend, aber manchmal dann doch etwas langatmig (und das ist bei rund 1000 Seiten leicht zermürbend). Das größte Manko ist aber die fürchterliche deutsche Übersetzung. Ich habe selten ein Buch mit so vielen Fehlern in Händen gehalten. Jetzt wird’s ernst von Robert Seethaler Der namenlose Hauptdarsteller, der eigentlich seinem Vater in dessen Friseurladen nachfolgen soll, entdeckt seine Liebe zum Theaterspiel. Das zwar auch nur, weil er in eine Mitschülerin verknallt ist, aber immerhin. Wunderbar erzählt von Robert Seethaler Die Kunst des Feldspiels von Chad Harbach Henry Skrimshander ist ein Riesentalent in Sachen Baseball und führt mit seinem fehlerlosen Spiel das Team des Westish-College von Sieg zu Sieg. Bis er einen Fehler macht. Und ab dann ist sein Leben nicht mehr so wie zuvor. Das gilt aber auch für die Menschen in seinem Umfeld: seinen schwulen Mitbewohner, seinen Mentor in Sachen Baseball, den Direktor des College und dessen Tochter. Ein sehr schönes Buch. Kenntnis der Baseballregeln sind kein Nachteil Die Herrenausstatterin von Mariana Leky Katja hat damit zu kämpfen, dass ihr Mann sie verlassen hat und dann auch noch gestorben ist. Mit beidem kommt sie nicht zurecht. Praktischerweise taucht ein toter Schutzengel und ein (ziemlich nerviger) Feuerwehrmann auf, die – jeder auf seine Weise – versuchen, ihr über den Verlust hinweg zu helfen. Angenehm erzählt; an ihren Roman „Was man von hier aus sehen kann“ kommt sie damit aber leider nicht heran. Und gerade begonnen :Rückwärtswalzer von Vea Kaiser 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecki #6 Beitrag melden Geschrieben 2. Mai 2019 5 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tlahuizcalpantecuhtli (╯°□°)╯ ┻━┻ Beitrag melden Geschrieben 2. Mai 2019 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hugo_Maradona ... Beitrag melden Geschrieben 7. Mai 2019 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecki #6 Beitrag melden Geschrieben 7. Mai 2019 @Hugo_Maradona viel Spaß mit Gottes Werk und Teufels Beitrag. Müsst ich das beste Buch nennen was ich je gelesen habe wäre es wohl das 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hugo_Maradona ... Beitrag melden Geschrieben 8. Mai 2019 Mecki schrieb vor 11 Stunden: @Hugo_Maradona viel Spaß mit Gottes Werk und Teufels Beitrag. Müsst ich das beste Buch nennen was ich je gelesen habe wäre es wohl das Es ist großartig und gehört sicher zu meinen Top 5. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
schmechi Wahnsinniger Poster Beitrag melden Geschrieben 13. Mai 2019 In der Çukurova, fernab von Anakara und sohin der Obrigkeit der noch jungen türkischen Republik, lebt um 1920 der mächtige Großgrundbesitzer Abdi Aga als Herr über fünf Dörfer, deren Bewohner er als Leibeigene behandelt und knechtet. Einer von ihnen ist Ince Memed ein aufsässiger Halbwaise. Als Abdi Aga ihm auch noch seine Liebe stehlen will, lehnt er sich auf und entführt seine Geliebte. Doch Memeds Plan misslingt und so muss er in die Berge zu den dortigen Banditen fliehen. Yaşar Kemal erzählt die Geschichte des anatolischen Robin Hoods: Memed wird als großherziger und rechtschaffener Rächer dargestellt, der der armen Landbevölkerung Zukunftsperspektiven in Form von freiheitlichen Gedanken aufzeigt und ihnen Hoffnung gibt. Neben dem Rachemotiv beinhaltet Kemals Roman Sozialkritik. Memed wird zum Fürsprecher der landlosen Bauern und der armen Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Anatoliens und gelingt Kemal eine detailierte Schilderung der damaligen tristen Verhältnisse in weiten Teilen Anatoliens. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laugenstangerl "wir sind viel schwuler als ihr!" Beitrag melden Geschrieben 14. Mai 2019 nächster glavinic, wieder feinste ware. die geschichten eines 13jährigen schachspielers, eines suchtgefährdeten autors u des ohnehin bekannten jonas werden in gewohnter tabuloser weise erzählt. kleine abzüge gibt's wieder für die unsägliche verwendung von "tüten" u "aprikosen". nette sammlung von autobiographischen anekdoten eines genialen wissenschaftlers. stärke u schwäche zugleich ist die fehlende struktur im buch, die geschichten sind nur sehr lose miteinander verbunden (u gefühlt auch nicht chronologisch angeordnet). die qualität der einzelnen geschichten schwankt ein bisschen, manche dinge werden unnötig detailliert erzählt. ich hab mir ein bisschen mehr erwartet, dennoch kein fehlgriff. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Imperator Bunter Hund im ASB Beitrag melden Geschrieben 15. Mai 2019 laugenstangerl schrieb vor 9 Stunden: nette sammlung von autobiographischen anekdoten eines genialen wissenschaftlers. stärke u schwäche zugleich ist die fehlende struktur im buch, die geschichten sind nur sehr lose miteinander verbunden (u gefühlt auch nicht chronologisch angeordnet). die qualität der einzelnen geschichten schwankt ein bisschen, manche dinge werden unnötig detailliert erzählt. ich hab mir ein bisschen mehr erwartet, dennoch kein fehlgriff. Danke für den Tipp! Mit Feynman wollte ich mich eh schon länger mal genauer befassen, kommt auf den Merkzettel. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GreenBlizzard Surft nur im ASB Beitrag melden Geschrieben 6. Juni 2019 Die Urlaubslektüre steht bereit, am Montag gehts für 2 Wochen ab nach Kroatien. 1) Homo Deus von Harari - ich habe sein erstes Buch verschlungen und für sehr gut befunden, bin sehr gespannt auf seinen Blick in die Zukunft! 2) Mord auf der Donau von Mally - die beiden Vorgängerkrimis von ihr waren gute und leichte Lektüre, bin gespannt ob sie das Niveau halten kann. 3) Identität von Fukuyama - habe ich aufgrund des Autors spontan gekauft, habe von ihm vor ein paar Monaten ein interessantes Interview in der Presse gelesen und bin zufällig heute über das Buch gestolpert. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
schmechi Wahnsinniger Poster Beitrag melden Geschrieben 7. Juni 2019 GreenBlizzard schrieb vor 17 Stunden: Die Urlaubslektüre steht bereit, am Montag gehts für 2 Wochen ab nach Kroatien. Für Kroatien und den gesamten Westbalkan würde ich Miljenkos Jergovic' Meisterwerk "Das Walnusshaus" empfehlen... 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
schmechi Wahnsinniger Poster Beitrag melden Geschrieben 7. Juni 2019 Der Gaukler Tyll Ulenspiegel zieht während des Dreißigjährigen Krieges durch die deutschen Lande und begnet dabei zeitgenössischen Größen wie dem Kirchengelehrten Anastasius Kirchner, Kurfüst Friedrich V. und dem Schwedenkönig Gustav Adolf. Kehlmann erzählt einzelne Episoden aus Tylls Leben. Die Kapitel basieren teilweise auf historischen Begebenheiten, teilweise sind sie auch fiktiv. Auch die Protagonisten sind teilweise frei erfunden, teilweise handelt es sich um reale Persönlichkeiten. Was den namensgebenden Tyll Ulenspiegel betrifft, hat Kehlmann die legendäre Schalk-Figur Till Eulenspiegel aus dem 14. Jahrhundert entnommen und ins 17. Jahrhundert versetzt. Kehlmann erzählt in nicht-chronologischer Abfolge und mit langatmigen Prologen, was die Einordnung der einzelnen Kapitel ins Gesamtwerk erschwert. Offenbar wollte Kehlmann mit der gewählten Erzählweise ein mosaikartiges Gesamtbild des 30-jährigen Krieges schaffen, doch dies gelingt ihm nicht einmal ansatzweise. Auf der Strecke bleiben Lesefluß und -freude und ist auch die Qualität der einzelnen Episoden unterschiedlich. Für das vom Verlag vollmundig angekündigte "Epos vom Dreißigjährigen Krieg" fehlt eine durchgehende Handlung. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
firewhoman Sekt für die Nutten - Champagner für uns! Beitrag melden Geschrieben 7. Juni 2019 Danke, @schmechi, für die Kritik, das ist für mich schon ein Ausschließungsgrund. (So gut mir die Vermessung der Welt gefallen hat.) 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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