Tour de France 2004


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ASB-Legende

Ich weiß nicht ob das jeder mitbekommen hat:

Auf der 15ten Etappe wurde Jens Voigt ( CSC ) von Bjarne Riis von einem Ausreißversuch zurückgerufen, um Basso und Sastre zu helfen, Ullrich zurück ins Feld zu bringen. Er wartete also praktisch im stehen.lies Ullrich vorbeifahren und machte dann im Feld für CSC Tempo. Eigentlich eine total verständliche, taktische Entscheidung von CSC und eine tolle Leistung von Voigt.

Unglaublich aber wie unqualifiziert ein ZDF-Mann sich dannach geäußert hat. Boßdorf hat gesagt: "Ullrich weiß ja nun wem er den mißglückten Ausreißversuch zu verdanken hat."

Damit hat Boßdorf ein kleines Feuer entbrannt. Gestern beim Bergzeitfahren wurde Voigt von deutschen Fans ausbuht, beschimpft und Judas-Plakat waren zu sehen.

Unglaublich was sich da abgespielt hat und eigentlich sehr traurig, zumal Voigt sogar einer der sympathischsten Fahrer ist. Hier ein Ausschnitt, was Voigt zu diesem Vorfall meint:

Das war heute alles andere als eine schöne Etappe für mich - der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. Vom Mythos L'Alpe d'Huez und den vielen enthusiastischen Zuschauern kann ich aus meiner Sicht heute kaum etwas Positives berichten. Für mich war da nicht viel Mythos.

Die Fans von Jan Ullrich, die nicht verstehen können, dass ich während der 15. Etappe für meinen Kapitän Ivan Basso Jagd auf ihn machte, haben mich heute übelst beleidigt und angepöbelt. Am ganzen Berg gab es Buhrufe und Judas-Plakate mit meinem Namen drauf - so groß wie drei Bettlaken. Man hat mir Sachen an den Kopf geworfen, die ich nicht wiedergeben will. Einige riefen "Armstrong-Fahrer".

Dass mich die Leute nicht vom Rad geschlagen haben, war noch das Beste. Aufgebrachte Menschen liefen neben mir her - es geht ja stellenweise nur mit 15 km/h voran. Wehren kann man sich gegen solche Dinge überhaupt nicht. Ich kam mir heute vor wie bei einer Hexenjagd. Das ist alles deprimierend für mich, weil ich das so noch nicht erlebt habe.

Zu allem Überfluss kam heute noch ein Reifenschaden hinzu. Nein, das hat heute leider keinen Spaß gemacht. Naja, es war schönes Wetter, wir hatten eine prima Aussicht, und das Hotel ist auch klasse. Immerhin...

Zu den angeblichen Anschuldigungen, die in der Fernseh-Berichterstattung aufkamen, möchte ich noch etwas sagen: Es wurde offenbar übermittelt, dass ich Lance Armstrong indirekt zum sechsten Titel verhelfe und gegen "Ulli" fahre. Das haben einige sicher falsch verstanden.

Dabei habe ich gar nichts falsch gemacht. Ich habe das Kommando meines Chefs befolgt und meinem Kapitän Ivan Basso geholfen - meinem Team gehört die volle Loyalität. Hätte ich die Anweisungen meiner Mannschaft nicht befolgt, hätte ich sofort im Flieger gesessen, und zwar mit einer fristlosen Kündigung von Bjarne Riis in der Tasche.

"Ulli" fährt leider nicht in meiner Mannschaft, daher kann ich keine Rücksicht auf ihn nehmen. Mir hat auch das Herz geblutet, aber was soll ich denn machen?

Besonders die Judas-Rufe haben mich schwer getroffen. Mir hat es dabei das Herz in der Brust zerrissen. Genau dieser "Judas" hat Jan Ullrich im Jahr 2000 zum Olympia-Sieg verholfen - da war er mein Kapitän.

Gestern fragte mich Andreas Klöden einige Kilometer vorm Ziel während des Rennens: "Jens, hast du was zu trinken?" Ohne zu zögern sagte ich: "Ja klar, nimm meine Flasche." Da hat "Klödi" noch zu mir gesagt: "Hey Jens, Du bist ein richtiger Kumpel." So viel zu dem Thema.

Bei Gesprächen mit nahezu der gesamten deutschen Presselandschaft konnte ich mir den Frust von der Seele reden. Mir geht's auch schon wieder besser.

Noch ein Ausblick auf die "Königsetappe": Am Donnerstag steht die zweitlängste und auch die schwerste Etappe auf dem Programm. Von T-Mobile erwarte ich wieder große Angriffe, um weiter alles zu probieren. Es geht richtig zur Sache, alles kann umgeworfen werden, man muss auf alles gefasst sein. Auch mit uns ist zu rechnen, schließlich liegt Ivan noch gut im Rennen.

Bis dann,

Euer Jens Voigt!

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stimmt die Aktion Voigt als Vaterlandsverräter und Judas zu beschimpfen..

obwohl sich Voigt selbst als "spasshalber" als Vaterlandverräter bezeichnete..

ist untern Hund.. und Leute die sowas machen haben wohl nicht viel Ahnung..

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ASB-Legende

Es gibt da ein ungeschriebenes Gesetz unter den Radsportlern, welches besagt der Mann in Gelb sollte nicht um jeden Etappensieg fahren, wenn derjenige der gewinnen würde, keine Bedrohung darstellt.

Man kann die Leistung Armstrongs nicht hoch genug anrechnen. Doch in gewßer Weise wundert es mich kein bißchen, dass er in Frankreich nicht der Beliebteste ist.

Lance hat sich heute als würdiger Nachfolger des Kannibalen erwiesen, welcher auch um jeden Preis immer gewinnen wollte.

Ich hätte es Klöden gegönnt. Ein sympathischer Fahrer, der bislang eine traumhafte Tour fährt.

Bei Armstrong hat man das Gefühl er fährt allein für den Erflog. Erinnert mich ein bißchen an unseren Maier. Nur fällt Armstrong in Interviews nicht so unmenschlich dämlich auf wie der Hemann :D

Naja! Für die ewigen Deutschland-Hasser mag es ja schön sein. Doch ich hätte mir schon eine spannendere Tour mit einem Duell Armstrong gegen Ullrich (der im Gegensatz zu Basso auch mal attackieren versucht) gewünscht. So macht sich doch das Formel-1-Feeling auch bei der Tour breit.

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ASB-Legende
Ullrich hat einmal attackiert, basso heute einmal.. somit ausgeglichen.. also bitte keinen lavendl dazähl'n wenn's ned stimmt.. danke..

Sastre hat attackiert, Basso ist nur kurz mitgegangen und hat sich dann sofort wieder fallen lassen.

Es ist überall bekannt, dass Basso ein Riesen-Talent ist. Soch weiters ist bekannt, dass er jemanden braucht nachdem er sich richten kann, dem er folgen kann. Gestern im BZF hat man das sehen können. Basso fährt nicht ohne Grund so defensiv. Er hat Probleme alleine das Tempo zu machen. Deshalb geht er bei Attacken der Großen zwar brav mit, attackiert aber selbst nicht. Ist zwar schade, aber Basso ist noch jung.

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free like a bird

tja ich weiß nicht so recht was ich vom heutigen etappensieg von armstrong halten soll.

einerseits ist natürlich seine leistung einfach sensationell.

andererseits gibt es halt, wie oben beschrieben, ein ungeschriebenes gesetz dass der führende in der gesamtwertung nicht unbedingt auch noch etappensieger werden muss.

so macht sich armstrong sicherlich nicht beliebter.

ich könnte mir fast vorstellen er versucht jetzt alles zu reissen was noch geht und dann seine karriere zu beenden.

nebenbei: sehr gut finde ich rene haselbacher als co kommentator beim orf.

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Klöden hätte es heute verdient die Etappe zu gewinnen? Ok er hat noch keine Etappe gewonnen.. Armstrong schon viele..

aber was hat Klöden in dieser Etappe gearbeitet.. ? ok Armstrong hat auch nicht viel gearbeitet..

aber Armstrong wollte das Landis die Etappe gewinnt..und der hät sichs auch verdient.. und vor allem hat er heute so hart gearbeitet wie kein anderer..und er fährt genauso die tolle Tour wie Klöden..

vielleicht war es auch der Frust von Armstrong das TMO Landis nicht wegfahren hat lassen zum Schluss..und da hat er sich gedacht.. gut wenn ihr Landis nicht gewinnen lässt.. warum sollte ich euch den Sieg schenken?

Vielleicht ists auch wirklich seine letzte Tour..und er will noch mal ordentlich abräumen.. aber es hätte ihm auch nicht weh getan heute ..hätte er Klöden ziehen lassen.. aber dann wärs für viele wahrscheinlich wieder selbstverständlich gewesen: Armstrong hatte heute keine Chance gegen Klöden.. und er wär den TMO Fans auch nicht sympathischer geworden..

naja gibt viele ansichten dazu ..

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Oasch

armstrong wollte, dass landis die etappe gewinnt, als er gesehen hat, dass dieser die etappe nicht gewinnen kann, hat er sie eben selbst gewonnen... er überlässt eben nichts dem zufall und schenkt keine sekunden her (ausnahme als er basso gewinnen ließ, vielleicht auch als köder damit der nächstes jahr führ ihn fährt?)...

auf der einen seite verständlich denn es geht auch um viel geld.. auf der andern seite trotzdem :kotz:

egal.. was auch immer er gemacht hätte, er wär mir nicht sympathischer geworden :)

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Association football is dead. Long live rugby union football!

Ich halte von Armstrong nicht sehr viel. Natürlich muss man ein gewisses Können und Durchaltevermögen haben, aber Armstrong kann ja aufgrund seiner Chemotherapie Mittel nehmen, bei denen andere aus der Tour fliegen würden...so schauts aus.

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ASB-Legende
Ich halte von Armstrong nicht sehr viel. Natürlich muss man ein gewisses Können und Durchaltevermögen haben, aber Armstrong kann ja aufgrund seiner Chemotherapie Mittel nehmen, bei denen andere aus der Tour fliegen würden...so schauts aus.

Ein gefährliches Halbwissen, dass du an den Tag legst!

Es ist natürlich immer (bei jedem Sportler) zu bezweifeln, ob alles legal abläuft. Doch Leistungen sollte man deshalb nicht schmälern. Teilweise wird shon so getan, als wäre es der größte Vorteil Armstrong's, jener dass er Krebs hatte 8P

Man sollte nicht vergessen, dass Armstrong diese Mittel ja auch braucht. Und auch die anderen Fahrer sind keine Unschuldslämmer ;)

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Association football is dead. Long live rugby union football!

Natürlich würde er es auch so brauchen, aber da kann man dann einen Spielraum einbauen der dann zu "legalem" Doping führen würde. (Und es ist wahrscheinlich auch so!)

Außerdem hat er seit der Chemotherapie ein Blut, das viel mehr Suauerstoff transportieren kann, als es bei "normalen" Menschen möglich ist.

bearbeitet von Bam_Margera

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ASB-Legende

Heute hat sich wieder Großartiges abgespielt:

Simeoni, welcher in einem Dopingprozess gegen Ferrari (nicht das F1-Team, sondern der Fitness-Papst, welcher sehr eng mit Armstrong zusammenarbeitet) ausgesagt hat, attackierte nach 30km.

Und, man höre und staune, das gelbe Trikot ging mit in die Attacke.

Das ganze diente wohl dazu, dass Simeoni nicht vom Feld wegkommen sollte.

Trotzdem schon sehr kindisch das Verhalten von Armstrong.

Die beiden haben zwar eine kleine Fehde, doch hier hat Armstrong schon ein wenig über die Stränge geschlagen und sich ein bißchen lächerlich gemacht. Aber bitte! Es war höchstwahrscheinlich seine letzte Tour de France, da soll er sich nochmal richtig austoben.

Lustig war es natürlich schon, dass gelbe Trikot nach 30km attackieren zu sehen :D

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