COVID-19 | Rund um Schule, Uni, Ausbildung

[bianco verde]

Exil-Paschinger schrieb vor 33 Minuten:

weils heute im privaten rahmen diskutiert wurde, wollte ich einmal ein nicht-repräsentatives stimmungsbild aus 3 oö vs aus 3 bezirken geben:

• es gibt auch nach 2 monaten schule keine stringente anweisung wie mit corona-fällen in den klassen umgegangen wird. das geht von kinder gehen weiterhin ungetestet in die klasse obwohl zwei lehrkräfte und zwei schüler covid-erkrankt waren - es wird durchsuppliert von vielen unterschiedlichen lehrkräften. in einem anderen bezirk wurde die klasse inkl. betroffener lehrperson komplett in quarantäne geschickt obwohl nur ein kind betroffen war.
• die kommunikation mit den direktoren ist überall mehr als schlecht. informationen kommen freitag nachmittag (und gelten für montag) - ansprechpartner in der bildungsdirektion verweisen aufs ministerium, die gesundheitsbehörde, den hausarzt (!!). manchmal sind die presseaussendungen schneller als die information an die schulen
• es herrscht ein starkes gefühl des "im-stich-gelassen-werdens" bei den lehrkräften. es wird mantra-artig wiederholt, dass quasi keine große ansteckungsgefahr herrscht und als allheilmittel wird lüften und hände-waschen präsentiert. dass weder mindestabstände noch sonst irgendetwas aufgrund der schülerzahlen möglich sind und sich auch die lehrperson unmöglich schützen kann, ist halt einfach so. das steht im gegensatz zur ständigen betonung der großen gefahr in der freizeit und führt zu frust und gegnerschaft.

ob das ein massenphänomen ist weiß ich nicht. nachvollziehen kann ich die wut aber schon.

Das alles kann ich aus der Praxis voll und ganz bestätigen, bei uns ist alles genau gleich. Wir managen es selber und zum Glück auch recht gut, aber von oben bekommen wir Null Unterstützung. Anweisungen kommen gerne am Freitag Abend, nachdem der Herr Minister in der PK etwas verkündet hat. Konzepte gab es keine außer Lüften. Eine Klasse mit 27 Schülern in einem ca 35 m2 großen Raum gilt als eine Familieneinheit (kein Scheiß), die dürfen halt dafür auch nur jede zweite Pause raus. Kommt bei Pubertierenden sehr gut. Und so weiter...

[Strafraumkobra]

ImmerWiederRapidWien schrieb vor 9 Minuten:

Quelle? 

(glaub es dir eh, und war auch so zu erwarten, aber hätt gern was, das ich meinen KollegInnen weiter schicken kann) 

 

 

[Exil-Paschinger]

bianco verde schrieb vor einer Stunde:

Das alles kann ich aus der Praxis voll und ganz bestätigen, bei uns ist alles genau gleich. Wir managen es selber und zum Glück auch recht gut, aber von oben bekommen wir Null Unterstützung. Anweisungen kommen gerne am Freitag Abend, nachdem der Herr Minister in der PK etwas verkündet hat. Konzepte gab es keine außer Lüften. Eine Klasse mit 27 Schülern in einem ca 35 m2 großen Raum gilt als eine Familieneinheit (kein Scheiß), die dürfen halt dafür auch nur jede zweite Pause raus. Kommt bei Pubertierenden sehr gut. Und so weiter...

einfach beschämend. wie geht euer kollegium mit dem widerspruch "keine gefahr in schulen, alles easy" vs. "es ist tödlich, verzichtet auf euer privatleben" um? das war heute eine extrem emotional aufgeheizte diskussion, drum frag ich...

[nero08]

bianco verde schrieb vor einer Stunde:

Das alles kann ich aus der Praxis voll und ganz bestätigen, bei uns ist alles genau gleich. Wir managen es selber und zum Glück auch recht gut, aber von oben bekommen wir Null Unterstützung. Anweisungen kommen gerne am Freitag Abend, nachdem der Herr Minister in der PK etwas verkündet hat. Konzepte gab es keine außer Lüften. Eine Klasse mit 27 Schülern in einem ca 35 m2 großen Raum gilt als eine Familieneinheit (kein Scheiß), die dürfen halt dafür auch nur jede zweite Pause raus. Kommt bei Pubertierenden sehr gut. Und so weiter...

Bei uns ists lockerer. Sie dürfen in jeder Pause raus und sich am Buffet mit anderen Klassen treffen. Jedoch wird im Verdachtsfall wie schon geschrieben fleißig die ganze Klasse getestet. Da darf man nicht shimpfen.

Exil-Paschinger schrieb vor 2 Minuten:

einfach beschämend. wie geht euer kollegium mit dem widerspruch "keine gefahr in schulen, alles easy" vs. "es ist tödlich, verzichtet auf euer privatleben" um? das war heute eine extrem emotional aufgeheizte diskussion, drum frag ich...

Ich lebe damit und versuche meinen Teil zum funktionieren der Gesellschaft zu erbringen. Eine Schließung, und wenns auch nur die Oberstufe ist, würde ich verurteilen.

[sulza]

Zwara schrieb vor 2 Stunden:

Leider erwartungsgemäß, wobei sowieso schon relativ viele Fächer mittels Distanzlehre unterrichtet wurden. Bin gespannt wie das der eine Boomer-Prof bei uns macht.  

Warst du in diesem Semester eigentlich an der Uni? Mein letzter WU-Tag war der 9. März Ob ich 2022 den Weg noch finde?

[Zwara]

sulza schrieb vor 59 Minuten:

Warst du in diesem Semester eigentlich an der Uni?

Ja, so ca. zehnmal.

[bianco verde]

Exil-Paschinger schrieb vor 9 Stunden:

einfach beschämend. wie geht euer kollegium mit dem widerspruch "keine gefahr in schulen, alles easy" vs. "es ist tödlich, verzichtet auf euer privatleben" um? das war heute eine extrem emotional aufgeheizte diskussion, drum frag ich...

Wir haben uns damit abgefunden, ganz einfach. Wir sind Ressourcenknappheit gewohnt und auch, dass bei uns vieles anders abläuft. Der Großteil von uns erkennt, dass es wichtig ist, dass die Schulen geöffnet bleiben und so machen wir halt. Ich persönlich sehe mich auch als Beamter im Dienste des Staates und der Gesellschaft und erkenne somit auch meine Pflicht, für die Gesellschaft in Zeiten wie diesen etwas zu leisten, sei es Bildung zu vermitteln oder zumindest auch die Aufsicht der Kinder sicherzustellen (auch wenn das ein wenig pathetisch klingt). Dass die Rahmenbedingungen nicht passen, ja, das ist halt so. 

[bianco verde]

nero08 schrieb vor 10 Stunden:

Bei uns ists lockerer. Sie dürfen in jeder Pause raus und sich am Buffet mit anderen Klassen treffen. Jedoch wird im Verdachtsfall wie schon geschrieben fleißig die ganze Klasse getestet. Da darf man nicht shimpfen.

Wir haben auch unsere eigenen Regeln aufgestellt und so funktioniert das ganz gut. Aber wie gesagt, die Unterstützung von oben ist sehr spärlich.

[Exil-Paschinger]

bianco verde schrieb vor 2 Stunden:

Wir haben uns damit abgefunden, ganz einfach. Wir sind Ressourcenknappheit gewohnt und auch, dass bei uns vieles anders abläuft. Der Großteil von uns erkennt, dass es wichtig ist, dass die Schulen geöffnet bleiben und so machen wir halt. Ich persönlich sehe mich auch als Beamter im Dienste des Staates und der Gesellschaft und erkenne somit auch meine Pflicht, für die Gesellschaft in Zeiten wie diesen etwas zu leisten, sei es Bildung zu vermitteln oder zumindest auch die Aufsicht der Kinder sicherzustellen (auch wenn das ein wenig pathetisch klingt). Dass die Rahmenbedingungen nicht passen, ja, das ist halt so. 

danke für deine einschätzung. diese altruistische einstellung hat man in unserer diskussion gestern nicht rausgehört - da war eigentlich nur unverständnis und wut da weil die botschaften nicht zusammenpassen. die ältere gesprächsteilnehmerin hat sich im stich gelassen gefühlt weil sie einem risiko ausgesetzt wird, dass andernorts als mehr oder weniger tödlich beschrieben wird und die zwei jüngeren haben quasi gegenteilig argumentiert mit "so gefährlich kanns nicht sein wenn wir mit 26 kindern auf unter 30 m2 zusammengepfercht sein können".

nachvollziehen kann ich beide argumentationslinien.

[bianco verde]

Exil-Paschinger schrieb vor 17 Minuten:

danke für deine einschätzung. diese altruistische einstellung hat man in unserer diskussion gestern nicht rausgehört - da war eigentlich nur unverständnis und wut da weil die botschaften nicht zusammenpassen. die ältere gesprächsteilnehmerin hat sich im stich gelassen gefühlt weil sie einem risiko ausgesetzt wird, dass andernorts als mehr oder weniger tödlich beschrieben wird und die zwei jüngeren haben quasi gegenteilig argumentiert mit "so gefährlich kanns nicht sein wenn wir mit 26 kindern auf unter 30 m2 zusammengepfercht sein können".

nachvollziehen kann ich beide argumentationslinien.

Das sollte man entkoppeln. Einerseits die Umstände und die sich widersprechenden Botschaften, andererseits die Wichtigkeit, dass Kinder unterrichtet werden. Ersteres ärgert mich auch extrem (Stichwort: Ganz Österreich ist Rot, Schulen bleiben Gelb), Zweiteres mache ich nicht nur unglaublich gerne, sondern sehe es auch als meine Pflicht an. 

[ciscoman]

Bin gespannt wie das jetzt mit der Oberstufe funktioniert. Beide Kinder in der Oberstufe, Montag ist ja noch frei und ab Dienstag soll es ja auf Distanzlearning umgestellt werden. Mal schauen ob da noch eine Info kommt oder ob sie am Dienstag nochmal hinmüssen. Hoffe auch das diesmal wirklich der Stundenplan eingehalten wird und nicht so ein Wischiwaschi Unterricht wie im März erfolgt.

[nero08]

ciscoman schrieb vor 21 Minuten:

Bin gespannt wie das jetzt mit der Oberstufe funktioniert. Beide Kinder in der Oberstufe, Montag ist ja noch frei und ab Dienstag soll es ja auf Distanzlearning umgestellt werden. Mal schauen ob da noch eine Info kommt oder ob sie am Dienstag nochmal hinmüssen. Hoffe auch das diesmal wirklich der Stundenplan eingehalten wird und nicht so ein Wischiwaschi Unterricht wie im März erfolgt.

Ich kann dir schon jetzt sagen, dass der Stundenplan nicht eingehalten wird. Es wird Kollegen geben die werden das Schulhaus nach Ende des Präsenzunterrichtes sofort verlassen(wie sies auch außerhalb der Pandemie tun) und damit sich nicht an die Zeiten des Stundenplanes halten können. Hatte gestern schon eine solche Diskussion.

[Joke]

nero08 schrieb vor 3 Stunden:

Ich kann dir schon jetzt sagen, dass der Stundenplan nicht eingehalten wird. Es wird Kollegen geben die werden das Schulhaus nach Ende des Präsenzunterrichtes sofort verlassen(wie sies auch außerhalb der Pandemie tun) und damit sich nicht an die Zeiten des Stundenplanes halten können. Hatte gestern schon eine solche Diskussion.

Also wir haben mit Anfang des Schuljahres definiert und vorgegeben, dass wir Unterricht nach Stundenplan machen mit fixer digitaler Anwesenheitspflicht von Lehrern und Schülern.

Natürlich haben wir auch ein paar Kandidaten, die sicher schon nach Schlupflöchern suchen.

bearbeitet 1. November 2020 von Joke

[ciscoman]

Danke ihr beiden. Na ich bin mal gespannt was die Kinder dann am Dienstag so berichten. 

Im Frühjahr war es ja mehr oder weniger dann ein Ausklingen lassen des Jahres wo zwar schon einiges gemacht wurde aber es gab halt keine Tests und Schularbeiten mehr. Jetzt stehen fast alle Schularbeiten noch aus. Der große ist in der 7ten und hätte am Mi eine Schularbeit. Hoffe sie Regeln das gut das sie auch gescheit den Stoff vermitteln können. Brauchen das ja auch später für die Matura (natürlich nicht alle Fächer).

Naja lassen wir uns überraschen.

[bianco verde]

Joke schrieb vor 2 Stunden:

Also wir haben mit Anfang des Schuljahres definiert und vorgegeben, dass wir Unterricht nach Stundenplan machen mit fixer Anwesenheitspflicht von Lehrern und Schülern.

Natürlich haben wir auch ein paar Kandidaten, die sicher schon nach Schlupflöchern suchen.

Bei uns genauso. Distance learning hat vom Klassenzimmer aus zu erfolgen und gemäß des Stundenplans. Es gilt Anwesenheitspflicht. 

Konkret gehe ich am Dienstag in den Klassenraum einer siebenten Klasse, schalte alles ein und los geht es. Für die Jugendlichen halt sehr zach, wenn man sieben Stunden hintereinander vor dem PC sitzt. Und die Sinnhaftigkeit beim Fremdsprachenunterricht hinterfrage ich, zwar nicht prinzipiell, aber in dieser Ausnahmslosigkeit. Aber gut, so ist es nun mal.