COVID-19 in Europa

[plieschn]

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/coronavirus-ausbreitung-infografiken-102.html

Deutschland zeigt vor, wie Pandemiepolitik nicht funktioniert. Gegenwärtig werden laut https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1107749/umfrage/labortest-fuer-das-coronavirus-covid-19-in-deutschland/ in Deutschland etwas über eine Million Tests pro Woche (!) durchgeführt. In Österreich um die 250000 pro Tag. Das Wachstum eines Inzidenzwertes ist nie etwas gutes, allerdings sieht man, dass das vermehrte testen neben einem höheren Inzidenzwert auch zu einem linearen Verlauf bei derselben Kurve führt (Quelle: https://orf.at/corona/daten/oesterreich):

Der Anstieg ist natürlich leider auch in Österreich dennoch zu steil, dafür ist die Steigerung der Testrate leider nicht ausreichend. Wenn man bedenkt, dass hierzulande der Anteil jener, die zumindest wöchentlich zum Test gehen, auch wohl nur bei 1/10 liegen (eher sogar noch deutlich darunter, da es ja doch eine beträchtliche Zahl an "Supertestern" gibt, die mehrmals berufsbedingt getestet werden), sieht man schon, dass hier noch einiges an Potential gäbe. Vielleicht hier ein Bonussystem eine Idee, eine Art Stempelpass, wer sich wöchentlich seinen Test-Stempel abholt, kriegt irgendwas günstiger. Die ursprünglich einmal angedachten Belohnungen für einzelne Tests würden dagegen leider nicht viel bringen. Je mehr und je früher man Fälle aufdeckt, desto erfolgreicher ist man.

Hoffentlich bestätigt sich der Kurs in Vorarlberg, wie Wallner gesagt hat, es braucht hier auch Mut, die Inzidenz wird mit Sicherheit gleich einmal steigen, sie wäre auch ohne Öffnung jetzt schon deutlich höher, wenn die Leute, die wegen der Öffnung zum Test gehen, das jetzt auch ohne Anreiz machen würden. Viel wird davon abhängen, wie gut die Auflagen umgesetzt werden, ob das alles mit Vernunft geschieht, oder nicht. Ist das der Fall, werden die positiven Auswirkungen der zusätzlichen Tests die negativen Auswirkungen zusätzlicher, einzelner Infektionen, die natürlich dennoch nicht zu 100% ausbleiben werden, hoffentlich überwiegen. Geht man dagegen den gegenteiligen Kurs, reduziert man die Tests auch wieder, nämlich auf jene "Coretester", die sich eben testen lassen müssen und jene, die das Thema so ernst nehmen, dass sie sich ohnehin zumindest wöchentlich testen lassen- und anteilig keine große Rolle im Infektionsgeschehen spielen. Zudem würde man das Geschehen eben wieder in die privaten vier Wände verschieben.

Der Inzidenzwert zieht in Deutschland jedenfalls gerade ordentlich an, ohne dass mehr getestet worden wäre, mitten im Lockdown. Die höhere Dunkelziffer schlägt irgendwann trotz niedriger Testzahl durch. Zumindest einen positiven Trend gibt es, die Zahl der Toten pro Tag sinkt deutlich (gleiche Quelle, ZDF):

Da spielen erste Auswirkungen der Impfung mit, auch diese Kurve (gleiche Quelle, ZDF) ist in diesem Zusammenhang sehr interessant:

Ich gehe einmal davon aus, dass man nicht einfach aufgehört hat, alte Menschen zu testen. Die Korreltation ist sehr stark zu erkennen und auch kausal bedingt: Werden die Leute nicht krank, die am meisten gefährdet sind, dann ist am meisten gewonnen. Je jünger die betrachtete Gruppe, desto stärker der Anstieg bei der Inzidenz in den letzten Wochen. Keine Korrelation zu der Anzahl der Verstorbenen oder der Intensivpatienten. Das sind die wichtigsten Kurven, von denen Maßnahmen abgeleitet werden sollten.

Zu hoffen ist, dass endlich bei den Impfungen in beiden Ländern mehr weiter geht, im Grunde ist egal, wer da wie stark versagt hat, es muss endlich eine Trendwende geben. Klar ist, der Sommer muss den Menschen Perspektiven bieten, ob das jetzt der Gastgarten, der See oder der Urlaub am Meer ist. Verpflichtende Tests dürfen gerne Teil des Konzepts sein. Das ganze Thema dauert einfach schon viel zu lange, wenn man die Leute weiterhin im Boot haben will, dann wird das nicht ohne Anreize gehen. Zumindest soweit sollte man bis Sommer kommen. Hoffentlich zeigen die Mutationen einen ähnlich starken saisonalen Verlauf wie das Ursprungsvirus, damit würde man einen großen Zeitbonus bekommen, aber ob das der Fall ist, steht eben noch nicht fest. Aber auch dann muss bis zum Herbst die Durchimpfungsrate noch gewaltig anziehen, will man keinen zweiten Winter 2020/2021 inklusive ausgefallenem Weihnachtsfest und geschlossenen Grenzen/Quarantänebestimmungen bei Ein- und Ausreise erleben.

 

bearbeitet 13. März 2021 von plieschn

[Neocon]

Zitat

Kurz und vier Amtskollegen wollen EU-Gipfel zu Impfstoff-Verteilung

Bundeskanzler Kurz hat in einem gemeinsamen Brief mit vier Amtskollegen einen EU-Gipfel zum Thema Impfstoff-Verteilung gefordert. Damit alle EU-Staaten ihre Impfziele für das zweite Quartal erreichen, solle EU-Ratspräsident Charles Michel "so bald wie möglich" einen Gipfel abhalten, heißt es in dem am Samstag veröffentlichen Schreiben der Regierungschefs von Österreich, Tschechien, Slowenien, Bulgarien und Lettland an die EU-Spitze.

https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000125012130/1000222755/eu-soll-keinen-astra-zeneca-impfstoff-aus-usa-erhalten-ausreisetestpflicht

Jetzt will er mit seinen "Sparsamen Fünf Edition Impfstoffbeschaffung" einen Sondergipfel

[limessuperior92]

btw: zu meinem vorigen Posting: der große Unterschied zum Herbst ist, dass die Leute, die im Gesundheitsbereich arbeiten, nun fast vollständig geimpft sind. Dass nun dort große Ausfälle passieren, ist nicht mehr zu befürchten.

[flanders]

Neocon schrieb vor 9 Minuten:

https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000125012130/1000222755/eu-soll-keinen-astra-zeneca-impfstoff-aus-usa-erhalten-ausreisetestpflicht

Jetzt will er mit seinen "Sparsamen Fünf Edition Impfstoffbeschaffung" einen Sondergipfel

Kurz sollte aufpassen dass uns das nicht irgendwann am Schädel fallt wenn er ständig die EU und einzelne Länder anpatzt. 

Berechtigte Kritik selbstverständlich, aber das ist ja lächerlich. 

[Gainfarner]

flanders schrieb vor 10 Minuten:

Kurz sollte aufpassen dass uns das nicht irgendwann am Schädel fallt wenn er ständig die EU und einzelne Länder anpatzt. 

Berechtigte Kritik selbstverständlich, aber das ist ja lächerlich. 

Naja wie man am Beispiel Orban sieht kann man sich da halt (leider) sehr viel rausnehmen ohne Konsequenzen fürchten zu müssen...

[plieschn]

Neocon schrieb vor 33 Minuten:

https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000125012130/1000222755/eu-soll-keinen-astra-zeneca-impfstoff-aus-usa-erhalten-ausreisetestpflicht

Jetzt will er mit seinen "Sparsamen Fünf Edition Impfstoffbeschaffung" einen Sondergipfel

Gibt es eigentlich noch dieses ominöse Bündnis dem Österreich einmal angehört hat? Wie hat das geheißen, die braven 5 oder irgendsowas?

[Der Koch]

Italy goes Locki-Locki #3

[damich]

flanders schrieb vor 22 Minuten:

Kurz sollte aufpassen dass uns das nicht irgendwann am Schädel fallt wenn er ständig die EU und einzelne Länder anpatzt. 

Berechtigte Kritik selbstverständlich, aber das ist ja lächerlich. 

um das jetzt zusammenzufassen, kurz wollte nicht zuviel geld ausgeben für die impfungen, hat daher mehr auf AZ gesetzt und weniger von BT bestellt, genauso wie auch andere länder. natürlich beiben die BT dosen nicht einfach liegen sonderen werden neu auf alle aufgeteilt die ein interesse daran haben (Malta, Dänemark).
jetzt regt sich kurz auf weil er zu wenig gekauft hat und die dosen die übergeblieben sind schon neu aufgeteilt wurden und sieht die schuld bei der EU!

der hat wohl im märz auch dem Billa die schuld gegeben weil er nur zwei rollen heislpapier gekauft hat obwohl er auch 2 packungen kaufen hätte können und hat sich dann aufgeregt das er später nachdem das regal leer war der Billa im nicht 2 packungen auf die seite gelegt hat!

[jigoro]

plieschn schrieb vor einer Stunde:

 

Der Inzidenzwert zieht in Deutschland jedenfalls gerade ordentlich an, ohne dass mehr getestet worden wäre, mitten im Lockdown.

naja in deutschland sind schulen, kitas, friseure seit zwei wochen wieder offen, dafür braucht man dort auch keine tests. man darf auch schon wieder zusammen mit abstand sport machen, davon kann man in österreich leider weiterhin nur träumen. geschäfte, museen etc sind auch in den meisten regionen wieder offen, zudem gibt's nen klaren fahrplan sodass ähnlich wie in vorarlberg für viele regionen noch im märz weiterreichende lockerungen (indoorsport, kontaktsport, theater, kinos, außengastro..) kommen werden. also, im prinzip ist es ähnlich wie in österreich, wobei dort eher auf registrierungen anstelle von tests gesetzt wird und die maßnahmen regional je nach covid-lage unterschiedlich sind, mitten im lockdown sind sie aber sicher nicht. trotzdem interessanter beitrag

[Joke]

Neocon schrieb vor einer Stunde:

https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000125012130/1000222755/eu-soll-keinen-astra-zeneca-impfstoff-aus-usa-erhalten-ausreisetestpflicht

Jetzt will er mit seinen "Sparsamen Fünf Edition Impfstoffbeschaffung" einen Sondergipfel

Langsam aber sicher könnte man wirklich mal nachprüfen was er sich eigentlich so reinwirft die ganze Zeit?

[WorkingPoor]

flanders schrieb vor 7 Stunden:

Kurz sollte aufpassen dass uns das nicht irgendwann am Schädel fallt wenn er ständig die EU und einzelne Länder anpatzt. 

Berechtigte Kritik selbstverständlich, aber das ist ja lächerlich. 

EU-Förderungen einfrieren. Damit würden sie ihn sofort treffen. Denn wenn das Klientel wegen ihm kein Geld mehr aufs Konto bekommt, wird es unangenehm für ihn. Wenn wir ihn an den Urnen nicht zu Fall bringen, soll es halt die EU machen.

[reallumpi]

WorkingPoor schrieb vor 57 Minuten:

EU-Förderungen einfrieren. Damit würden sie ihn sofort treffen. Denn wenn das Klientel wegen ihm kein Geld mehr aufs Konto bekommt, wird es unangenehm für ihn. Wenn wir ihn an den Urnen nicht zu Fall bringen, soll es halt die EU machen.

Und auf welcher Rechtsgrundlage soll die EU das machen?

[Der Koch]

reallumpi schrieb vor 27 Minuten:

Und auf welcher Rechtsgrundlage soll die EU das machen?

Is doch egal.... Hauptsache kein Kurz mehr,.... Koste es was es will ?

[plieschn]

WorkingPoor schrieb vor 1 Stunde:

EU-Förderungen einfrieren. Damit würden sie ihn sofort treffen.

Oh, da wäre ich mir nicht sicher. Wer erinnert sich nicht mehr an die „EU-Sanktionen gegen Österreich“, die es nie gegeben hat und den Spin, mit dem die Sanktionen gegen die damalige Regierung in ersteres umgemünzt und zu einem riesigen politischen Erfolg geführt haben. Ist dem Schwammerl Kurz doch egal, ob irgendein Projekt verreckt, das auch EU-Förderungen angewiesen ist, ihm ist ja auch scheißegal, wenn die heimische Wirtschaft verreckt, der Schuldige ist schon gefunden und wenn man sich die Charaktere an der Spitze der EU anschaut, braucht man sich auch nicht wundern, dass das aufgeht.

Der Koch schrieb vor 9 Minuten:

Is doch egal.... Hauptsache kein Kurz mehr,.... Koste es was es will ?

Wäre schön ja, wird aber nicht passieren, solange seine Wähler nicht im geringsten Ausmaß und in irgendeiner Form die Vorgänge in der eigenen Partei hinterfragen beginnen.

[Der Koch]

plieschn schrieb vor 10 Minuten:

Oh, da wäre ich mir nicht sicher. Wer erinnert sich nicht mehr an die „EU-Sanktionen gegen Österreich“, die es nie gegeben hat und den Spin, mit dem die Sanktionen gegen die damalige Regierung in ersteres umgemünzt und zu einem riesigen politischen Erfolg geführt haben. Ist dem Schwammerl Kurz doch egal, ob irgendein Projekt verreckt, das auch EU-Förderungen angewiesen ist, ihm ist ja auch scheißegal, wenn die heimische Wirtschaft verreckt, der Schuldige ist schon gefunden und wenn man sich die Charaktere an der Spitze der EU anschaut, braucht man sich auch nicht wundern, dass das aufgeht.

Wäre schön ja, wird aber nicht passieren, solange seine Wähler nicht im geringsten Ausmaß und in irgendeiner Form die Vorgänge in der eigenen Partei hinterfragen beginnen.

Eben und wenn du den ersten Part nochmal überdenkst ist es eben nicht der richtige Weg und EU-Förderungen zu streichen und Kurz den Ball "die böse EU" zuzuspielen.... Da is es aus meiner Sicht besser ihn wie am Freitag einfach mit seinem Wahnsinn auffliegen zu lassen. 

Dauert vielleicht noch ewig bis sich da was tut, kostet aber keinen Stillstand in der Entwicklung und keine Arbeitsplätze durch geplatzten EU-Projekte bzw. quergeförderte Projekte.