Covid-19 und wirtschaftliche Folgen

[DerFremde]

Übersetzung des rumänischen Artikels in einer der Antworten. 

 

bearbeitet 20. April 2020 von DerFremde

[Lichtgestalt]

Neocon schrieb vor 11 Stunden:

Denkst du nicht, dass die Banken hier großzügig vorfinanzieren werden, wenn man die Bestätigung des AMS vorlegt? Ich mach mir diesbezüglich recht wenig Sorgen, unsere Bank (Erste) hat diesbezüglich auch schon Zustimmung signalisiert.

Sorgen mach ich mir eher um die generellen Beihilfen. Abseits vom Fixkostenzuschuss gibt es da noch recht wenig. Garantien für Kredite schön und gut, aber wie sollen diese bedient werden, wenn der Umsatz von mehreren Monaten unwiderruflich dahin ist? Die WKO hat über den Umweg der verderblichen/saisonalen Waren beim Fixkostenzuschuss zwar schon Überlegungen angestellt, diese dürften in der Regierung aber bisher eher auf Ablehnung stoßen. Angeblich soll man im Laufe der Woche mehr wissen.

die erste bank ist hier auch meiner erfahrung das leuchtende beispiel, leider hört man von einigen anderen banken auch gegenteiliges. und für gottes lohn machens das auch nicht, also geht von der beihilfe was ab.

ich glaube, dass im moment massiv zeit gekauft wird. kredite stunden, lohnabgaben stunden,da wird ein berg an verbindlichkeiten in den herbst geschoben. wie's dann weitergehen soll erschließt sich mir noch nicht; ich will nicht schwarzmalen, aber wenn tatsächlich ein knappes viertel der betriebe vor der insolvenz steht und für tourismus und gastro das jahr so gut wie gelaufen ist (und man kennt den anteil dieser branchen am bip), dann haben wir bestenfalls den prolog hinter uns und die eigentliche geschichte kommt erst.

[Maulinho]

https://www.derstandard.at/story/2000116995528/kurzarbeit-vom-wundermittel-zum-chaos-stifter

[Ernesto]

Lichtgestalt schrieb Gerade eben:

ich glaube, dass im moment massiv zeit gekauft wird. kredite stunden, lohnabgaben stunden,da wird ein berg an verbindlichkeiten in den herbst geschoben. wie's dann weitergehen soll erschließt sich mir noch nicht; ich will nicht schwarzmalen, aber wenn tatsächlich ein knappes viertel der betriebe vor der insolvenz steht und für tourismus und gastro das jahr so gut wie gelaufen ist (und man kennt den anteil dieser branchen am bip), dann haben wir bestenfalls den prolog hinter uns und die eigentliche geschichte kommt erst.

ganz sicher ist das der fall. viele firmen haben sich erstmal die situation angesehen, weil es ja auch niemand einschätzen konnte und da kam die kurzarbeit natürlich gelegen. und wie du richtig anmerkst hat man mal einiges an fixkosten gestundet. im august wirds dann die nächste schwemme an arbeitslosen geben - 3 monate kurzarbeit und ein monat behaltepflicht -> august. wenn die perspektive nur unwesentlich besser ist, werden sich die unternehmer von vielen ihrer mitarbeiter trennen müssen. viele unternehmer werden die krise nicht bewältigen und insolvenz anmelden müssen. nach und nach wird es dann auch die industrie betreffen, die bisher ja nur in teilbereichen betroffen war (stichwort lieferketten). die eigentliche geschichte wird auch nicht mit 2020 erledigt sein. das kann sich nicht ausgehen, das wird jahre dauern.

[flanders]

Lichtgestalt schrieb vor 34 Minuten:

die erste bank ist hier auch meiner erfahrung das leuchtende beispiel, leider hört man von einigen anderen banken auch gegenteiliges. und für gottes lohn machens das auch nicht, also geht von der beihilfe was ab.

ich glaube, dass im moment massiv zeit gekauft wird. kredite stunden, lohnabgaben stunden,da wird ein berg an verbindlichkeiten in den herbst geschoben. wie's dann weitergehen soll erschließt sich mir noch nicht; ich will nicht schwarzmalen, aber wenn tatsächlich ein knappes viertel der betriebe vor der insolvenz steht und für tourismus und gastro das jahr so gut wie gelaufen ist (und man kennt den anteil dieser branchen am bip), dann haben wir bestenfalls den prolog hinter uns und die eigentliche geschichte kommt erst.

 

Ernesto schrieb vor 26 Minuten:

ganz sicher ist das der fall. viele firmen haben sich erstmal die situation angesehen, weil es ja auch niemand einschätzen konnte und da kam die kurzarbeit natürlich gelegen. und wie du richtig anmerkst hat man mal einiges an fixkosten gestundet. im august wirds dann die nächste schwemme an arbeitslosen geben - 3 monate kurzarbeit und ein monat behaltepflicht -> august. wenn die perspektive nur unwesentlich besser ist, werden sich die unternehmer von vielen ihrer mitarbeiter trennen müssen. viele unternehmer werden die krise nicht bewältigen und insolvenz anmelden müssen. nach und nach wird es dann auch die industrie betreffen, die bisher ja nur in teilbereichen betroffen war (stichwort lieferketten). die eigentliche geschichte wird auch nicht mit 2020 erledigt sein. das kann sich nicht ausgehen, das wird jahre dauern.

Da kann ich euch beiden nur Recht geben. Österreich ist zudem einfach sehr global abhängig. Selbst wenn wir Corona in den Griff bekommen haben und der normale Alltag wieder einkehrt, hilft es halt nur bedingt was wenn in den wichtigen Partnerländern noch Chaos herrscht. Das wird uns noch Jahre verfolgen.

Die Kurzarbeit wird leider in vielen Fällen  in einer verschobenen Arbeitslosigkeit enden. 

[simsala]

Gibt's eigentlich schon groß angelegte Kontrollen der Kurzarbeit? Gefühlt arbeiten 3/4 jeder meiner Freunde, welche eigentlich in Kurzarbeit sind, gleich viel wie vorher bzw wenige sogar mehr (!) als sonst  :faceplam:  Vereinzelt habens ja schon Firmen aufgeklatscht.. 

[Fezza]

simsala schrieb vor 6 Minuten:

Gibt's eigentlich schon groß angelegte Kontrollen der Kurzarbeit? Gefühlt arbeiten 3/4 jeder meiner Freunde, welche eigentlich in Kurzarbeit sind, gleich viel wie vorher bzw wenige sogar mehr (!) als sonst  :faceplam:  Vereinzelt habens ja schon Firmen aufgeklatscht.. 

Kann ja duchaus möglich sein, dass da ab und an mehr gearbeitet wird. Über 90 % (weiß jetzt aber nicht ob im Monat oder im gesamten Kurzarbeits-Zeitraum) darf halt kein einziger Mitarbeiter kommen, sonst fällt die ganze Firma um die Kohle. (gut, kann man halt die Aufzeichnungen frisieren - wennst dann halt erwischt wirst sollens dich ordentlich abstrafen)

Abgerechnet wird am Ende die Differenz aus der gearbeiteten Zeit mit der Normalarbeitszeit. Dh man muss nicht vorab offiziell bekanntgeben, dass man auf x % runterfährt.

Zumindest ist das die Info von meinen Freunden in Kurzarbeit...

[Ernesto]

simsala schrieb vor 16 Minuten:

Gibt's eigentlich schon groß angelegte Kontrollen der Kurzarbeit?

warum sollte man jetzt kontrollieren. es ist nicht verboten in der kurzarbeit vollzeit zu arbeiten - verboten ist es eine falsche zeitaufzeichnung zu führen. und die wird man stichprobenartig im nachhinein ansehen. wenn alle mitarbeiter konsequent 10% zeitaufwand stehen haben, dann wird man wohl mit einer genaueren prüfung rechnen müssen. dann werden sich die prüfer die telefone ansehen und die gespräche prüfen, dann werden sich die prüfer ansehen wann die firmenautos unterwegs waren und wann geparkt bzw getankt wurde usw. und dann wirds etliche betrugsanzeigen geben. 

[oggy4tw]

Ernesto schrieb vor 11 Minuten:

warum sollte man jetzt kontrollieren. es ist nicht verboten in der kurzarbeit vollzeit zu arbeiten - verboten ist es eine falsche zeitaufzeichnung zu führen. und die wird man stichprobenartig im nachhinein ansehen. wenn alle mitarbeiter konsequent 10% zeitaufwand stehen haben, dann wird man wohl mit einer genaueren prüfung rechnen müssen. dann werden sich die prüfer die telefone ansehen und die gespräche prüfen, dann werden sich die prüfer ansehen wann die firmenautos unterwegs waren und wann geparkt bzw getankt wurde usw. und dann wirds etliche betrugsanzeigen geben. 

Und wenn alle 38,5 arbeiten kannst keine Kurzarbeit beantragen

[reallumpi]

oggy4tw schrieb vor 1 Minute:

Und wenn alle 38,5 arbeiten kannst keine Kurzarbeit beantragen

Doch, es muss ja im Durchrechnungszeitraum passen. @J.E kanns vmtl genauer erklären, aber so wie ich es verstanden habe kannst bei, Hausnummer 50% KA zum Beispiel 1 Monat 0%, ein Monat 50% und ein Monat 100% arbeiten und wärst in den 3 Monaten dann auf durchschnittlich  auf deinen angemeldeten 50%.

[J.E]

reallumpi schrieb vor 36 Minuten:

Doch, es muss ja im Durchrechnungszeitraum passen. @J.E kanns vmtl genauer erklären, aber so wie ich es verstanden habe kannst bei, Hausnummer 50% KA zum Beispiel 1 Monat 0%, ein Monat 50% und ein Monat 100% arbeiten und wärst in den 3 Monaten dann auf durchschnittlich  auf deinen angemeldeten 50%.

genau 

und außerdem darfst zb auch 70% im Schnitt arbeiten, auch wenn du 50 beantragt hast, nur bei der Abrechnung musst due korrekten Ausfallsstunden angeben 

[Ernesto]

darum gehts - was beantragt wurde ist eigentlich egal. wichtig ist was am ende auf der zeiterfassung aufscheint. danach wird abgerechnet. zumindestens habe ich das so verstanden.

[simsala]

Ernesto schrieb vor 50 Minuten:

warum sollte man jetzt kontrollieren. es ist nicht verboten in der kurzarbeit vollzeit zu arbeiten - verboten ist es eine falsche zeitaufzeichnung zu führen. und die wird man stichprobenartig im nachhinein ansehen. wenn alle mitarbeiter konsequent 10% zeitaufwand stehen haben, dann wird man wohl mit einer genaueren prüfung rechnen müssen. dann werden sich die prüfer die telefone ansehen und die gespräche prüfen, dann werden sich die prüfer ansehen wann die firmenautos unterwegs waren und wann geparkt bzw getankt wurde usw. und dann wirds etliche betrugsanzeigen geben. 

Ei.. Hab das jz komplett übersehen dass man ja im Durchschnitt auf diese x% kommen muss. 

Stell ich mir aber spannend vor wie man ohne Trickserei auf diese x% kommen will wenn man aktuell fast Vollzeit arbeitet. Der angedachte Monatsverlauf sollte ja eigtl 0% - 50% - 100% (für 50%)

Ah OK, gerade die Antwort vom J.E gesehen. Wusste ich nicht dass man schlauerweise am Ende die Quote ausbessern kann. Da hat wer mitgedacht. Bin ich von österreichischen Gesetzen so nicht gewohnt

[Ernesto]

uns wurde von seiten der steuerberatung erklärt dass jeder mitarbeiter seine arbeitszeiten aufzuzeichnen hat und dann wird man sehen, wieviel ausfallzeiten zustande kamen und danach wird diese ausfallzeit durch das ams ausgeglichen. wieviel ausfallzeit von beginn weg beantragt wurde, ist da egal. kollegen von mir arbeiten eigentlich defacto vollzeit und vermerken das auch entsprechend - dafür gibts auch eine schriftliche anweisung, damit niemand aus loayalität zur firma eine falsche zeitaufzeichnung führt. 

[PjotrTG]

Ernesto schrieb vor 1 Minute:

uns wurde von seiten der steuerberatung erklärt dass jeder mitarbeiter seine arbeitszeiten aufzuzeichnen hat und dann wird man sehen, wieviel ausfallzeiten zustande kamen und danach wird diese ausfallzeit durch das ams ausgeglichen. wieviel ausfallzeit von beginn weg beantragt wurde, ist da egal. kollegen von mir arbeiten eigentlich defacto vollzeit und vermerken das auch entsprechend - dafür gibts auch eine schriftliche anweisung, damit niemand aus loayalität zur firma eine falsche zeitaufzeichnung führt. 

 Was spannend ist, ist, dass damit auch Betriebe, die gar nicht vorhaben Mitarbeiter wirklich Kurzarbeit machen zu lassen, denen jetzt vorläufig nur 80 % auszahlen können. Die Frage ist, ob das Sinn macht, aber möglich ist es (und zumindest ein Cashflow-Verschub zum Mitarbeiter).

J.E schrieb vor 14 Minuten:

genau 

und außerdem darfst zb auch 70% im Schnitt arbeiten, auch wenn du 50 beantragt hast, nur bei der Abrechnung musst due korrekten Ausfallsstunden angeben 

 Diese einzig sinnvolle Variante verlockt eben auf der anderen Seite zu Betrügereien - weil in vielen Branchen unkontrollierbar am Nachhinein.