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Wien nur du allein!
revo schrieb vor 18 Minuten:

Mag ja alles berechtigt sein, aber es gehen so viele Firmen pleite gerade, Arbeitsplätze verloren, Menschen verlieren in Kurzarbeit einen zweistelligen Prozentsatz ihres Einkommens, aber bei den Landwirten soll alles weitergehen wie immer? Das geht mir halt ein wenig auf den Keks.

Der Vergleich hinkt halt doch sehr. Ein Lampenproduzent kann jetzt auf Kurzarbeit gehen und in 3 Monaten die Produktion wieder hochfahren, das kann ein Bauer nicht. Dem verrottet die Ernte, wenn sie nicht rechtzeitig eingeholt wird.

Außerdem kann es durchaus zu Versorgungsengpässen kommen, wenn ein großer Teil der Ernte nicht eingefahren werden kann. Noch dazu, wo der bisherige Jahresniederschlag äußerst dürftig ist. Und wie leicht sich diese Ausfälle über den Weltmarkt ausgleichen lassen, wird man auch erst sehen.

bearbeitet von Neocon

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Oasch
Neocon schrieb vor 3 Minuten:

Der Vergleich hinkt halt doch sehr. Ein Lampenproduzent kann jetzt auf Kurzarbeit gehen und in 3 Monaten die Produktion wieder hochfahren, das kann ein Bauer nicht. Dem verrottet die Ernte, wenn sie nicht rechtzeitig eingeholt wird.

Außerdem kann es durchaus zu Versorgungsengpässen kommen, wenn ein großer Teil der Ernte nicht eingefahren werden kann. Noch dazu, wo der bisherige Jahresniederschlag äußerst dürftig ist. Und wie leicht sich diese Ausfälle über den Weltmarkt ausgleichen lassen, wird man auch erst sehen.

Dann muss man dem Landwirt eben finanziell helfen, wie den EPU. Aber auch ein Landwirt sollte einmal eine knappere Saison verkraften können ohne komplett pleite zu gehen. Ja, auch Landwirte müssen dann eventuell sparen und vielleicht einmal etwas vom Gewinn der letzten Jahre investieren. Oder bleiben all den Landwirten nur 100 Euro über am Ende des Monats nach Einkauf der Lebensmittel , einer neuen Jean und Schulheften für die Kinder?

Ernte nicht einfahren können und Ernte nicht quantitativ zu den bisherigen Konditionen durchführen können ist nicht das Gleiche. Die Ernte kann man notfalls auch anders einführen. Eben durch mehr Leute, müsste halt staatlich organisiert sein im schlimmsten Fall, dass eben nicht dann hunderte Leute erkranken am Virus. Es geht aber um den Gewinn im Endeffekt und nicht um Versorgungsengpässe.

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Postinho
aurinko schrieb vor einer Stunde:

Mit Einschulung ist jetzt nicht nur die Einschulung (also wie das ganze funktioniert) gemeint sondern auch die Zeitspanne bis die Arbeiter halbwegs im Pensum arbeiten können. Schafft ein routinierter Erntehelfer zu Beginn z.B. 60 Bund Radieschen in der Stunde sind es bei einem neuen max. die Hälfte

das stimmt schon, aber das geht schon relativ schnell dass man da reinkommt (efko hat z.b. in meiner schulzeit immer mit schülern/studenten gearbeitet). ich konnt damals bei meinen ferialjobs auch vieles nicht, da kommst schon rein wenn du nicht ganz patschert (und vielleicht nicht unbedingt ein stadtkind) bist. also man sollte schon die kirche im dorf lassen. natürlich würde es nicht so schnell gehen zu beginn aber es gäbe gerade genug leute die zeit haben und auch motiviert sind.

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V.I.P.
revo schrieb vor einer Stunde:

Dann muss man dem Landwirt eben finanziell helfen, wie den EPU. Aber auch ein Landwirt sollte einmal eine knappere Saison verkraften können ohne komplett pleite zu gehen. Ja, auch Landwirte müssen dann eventuell sparen und vielleicht einmal etwas vom Gewinn der letzten Jahre investieren. Oder bleiben all den Landwirten nur 100 Euro über am Ende des Monats nach Einkauf der Lebensmittel , einer neuen Jean und Schulheften für die Kinder?

So geht wie viele glauben geht es den Landwirten nicht. Gerade in den letzten Jahren gab es zumindest hier im Innsbrucker Umland eigentlich kontinuierlich witterungsbedingte Probleme: 2019 überschwemmte Felder aufgrund des Grundwasseranstiegs in Folge der Schneeschmelze / starken Niederschläge in der Schweiz, 2018 war ein halbwegs passables Jahr, außer dass es bereits ~20. September Frost gab (vieles war danach im Eimer), 2016 / 2017 extrem große Regenmengen - die Felder sind mehrmals unter Wasser gestanden, die Ernte verfault oder verkümmert, 2015 hab es ein heftiges Unwetter mit ca. 100 L / m2 innerhalb von 2 Stunden --> Feld unter Wasser, massive Schäden, 2014 weiß ich nicht mehr, 2013 war Hochwasser, ...

Das ist für viele schon seit Jahren ein Überlebenskampf.

Und warum müssen die Landwirte überhaupt auf ausländische Erntehelfer zurückgreifen? Genau weil sich wie in anderen Berufen (insbesondere Tourismus) kein Österreicher mehr findet, der sich das antut: schlechte Bezahlung, schlechte Arbeitszeiten, man muss bei jeder Witterung arbeiten weil der Zucchini halt auch bei strömenden Regen nicht warten kann. 

Und ich habe es eh die Tage schon mal geschrieben der Preisdruck seitens des Handels ist enorm. Nur wenige Kunden sind gewillt den Preis zu bezahlen, der auch eine faire Bezahlung möglich machen würde. Im Endeffekt wird immer zum billigeren Produkt gegriffen. Ist traurig aber wahr der Österreicher gibt sein Geld lieber für ein neues Smartphone jedes Jahr oder einen noch größeren TV aus, als ein paar Cent mehr für 1 kg / Gemüse zu bezahlen. 

 

Und alle die jetzt massiv die Finger gegen die Landwirte heben, sollten ihr eigenes Einkaufsverhalten mal hinterfragen. Ich bezweifle, dass, wenn ich euch 1 kg Tomaten um 2,5€ und 1 kg Tomaten um 8 € hinstelle, ihr alle zum teuren greift. 

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V.I.P.
DerFremde schrieb vor 14 Stunden:

Ja aber wenn ein Markttrend wie bei der Milch inzwischen 40 Jahre anhält, dann muss man halt irgendwann mal anfangen umdenken, oder?

nein, warum sollte man. jammern darüber, dass es einem von jahr zu jahr beschissener geht, aber trotzdem von jahr zu jahr das gleiche tun, ist doch viel einfacher.

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ASB-Legende
mapok schrieb vor 8 Stunden:

Es geht um den Zeitfaktor. Die Nationalität der Arbeiter ist ja völlig wurscht. Für jeden Job werden Leute gesucht, die verfügbar sind und ihn machen können. Die Prämisse "es müssen Österreicher machen" ist einfach idiotisch und nicht kurzfristig umsetzbar. So wie bei allen Mangelberufen (ist ja bei der Pflege das gleiche - da müssen wir auch Leute aus dem Osten herholen) wäre es natürlich notwendig, laufend darauf zu achten, genug dafür qualifizierte Leute zu haben. Das sind die Politik und die Unternehmen/Gemüsebauern natürlich gefordert. Das stimmt schon. Aber kurzfristig geht das eben nicht - nichts anderes habe ich gesagt.

es müssen natürlich nicht Österreicher sein. Es können selbstverständlich auch arbeitslose Ausländer in Österreich sein. Vor allem seit 2015 haben wir ja ein paar davon ;) (weiß jetzt nicht, ob gezielt unter Asylberechtigten gesucht wurde, aber es sind sicher nicht alle auf dem Arbeitsmarkt untergekommen).  Aber auch die wissen halt mittlerweile, dass Arbeitnehmer in Österreich nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte haben und sind mit österreichischen Lebenshaltungskosten konfrontiert.

Das Geschwafel mit der Qualifikation soll darüber hinwegtäuschen, dass es einzig und allein um die Frage der Entlohnung geht.

 

 

bearbeitet von Blackie75

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Junior Vizepräsident
Zitat

 

Tirol: Ein Erntehelfer positiv auf Corona getestet

Einer der 143 Passagiere, die am Mittwochnachmittag mit einem von Tiroler und Kärntner Gemüsebaubetrieben organisierten und bezahlten Flug aus Rumänien gekommen waren, wurde positiv auf Corona getestet. 19 enge Kontaktpersonen müssen sich ebenfalls in Quarantäne begeben.

 

https://www.krone.at/2137841

:lol: :facepalm:

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ASB-Legende
Ernesto schrieb vor 13 Stunden:

das wird demnächst als private leistung von diversen labors angeboten genauso wie der antikörpertest

genauso wie diverse lkw fahrer - die halt genausowenig vom urlaub heimkehren wie die erntehelfer

Aso, man kann sich also nur im Urlaub anstecken und nicht als LKW-Fahrer oder Erntehelfer? Dann fahr ich halt nicht auf Urlaub, sondern heuere "offiziell" als Olivenpflücker, Weinleser oder Manadarinenernter im Ausland an, dann brauch ich offenbar keine Quarantäne bei der (Wieder-)Einreise nach Österreich :D

Früher oder später werden die Quarantänevorschriften bei der Einreise definitiv fallen, sonst ist der Tourismus weltweit komplett tot.

Devil Jin schrieb vor 2 Minuten:

Das ging ja schnell und kam völlig unerwartet. Damit konnte aber auch wirklich keiner rechnen :facepalm:

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V.I.P.
mapok schrieb vor 13 Stunden:

2. Ob höhere Preise vom Konsumenten akzeptiert werden - naja, langfristig eventuell schon. Aber die Preise mit dem Handel sind schon seit Monaten vertraglich fixiert und nicht so flexibel. Hier müssten die Landwirte den Mumm haben, alle gemeinsam den Handel zu bestreiken (schon im Herbst) um für heimische Ernte höhere Preise zu erzwingen. Aber ob da alle mitmachen...

die landwirte profitieren ja von dem system, sonst hätte man es schon längst geändert. sind wir uns doch ehrlich und selbst höhere preise kommen nicht beim arbeiter an. das geld "versickert" dann wieder aufgrund "höhrer produktionskosten".

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FC Wacker Innsbruck 1913
AlexR schrieb vor 6 Minuten:

nein, warum sollte man. jammern darüber, dass es einem von jahr zu jahr beschissener geht, aber trotzdem von jahr zu jahr das gleiche tun, ist doch viel einfacher.

Bin da bei dir. Und wenn mal ein Bauer etwas wagt und eine Nische findet, dann hast spätestens im nächsten Jahr im gleichen Dorf 4-5 Bauern die das gleiche machen (Beispiel wäre hier "Goggei" die für Spar liefern)

 

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aurinko schrieb vor 2 Stunden:

Mit Einschulung ist jetzt nicht nur die Einschulung (also wie das ganze funktioniert) gemeint sondern auch die Zeitspanne bis die Arbeiter halbwegs im Pensum arbeiten können. Schafft ein routinierter Erntehelfer zu Beginn z.B. 60 Bund Radieschen in der Stunde sind es bei einem neuen max. die Hälfte

Das ist in jedem Job so.

 

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Blackie75 schrieb vor 10 Minuten:

 

der verlinkte tweet stammt eh von einer, die ihren adoptivsohn aus syrien zum spargelziehen gemeldet hat. wurde aber nicht genommen. wird schon gründe haben.

 

fcw_1913 schrieb vor 1 Minute:

Bin da bei dir. Und wenn mal ein Bauer etwas wagt und eine Nische findet, dann hast spätestens im nächsten Jahr im gleichen Dorf 4-5 Bauern die das gleiche machen (Beispiel wäre hier "Goggei" die für Spar liefern)

das hast aber in jeder sparte und bereich;

Blackie75 schrieb vor 3 Minuten:

Das ist in jedem Job so.

es werden jetzt halt irgendwelche ausreden gefunden, warum man jetzt doch die billigen rumänen nach österreich holen muss und leider gottes nicht auf österreichische arbeitskräfte setzen kann.

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Oasch
aurinko schrieb vor 22 Minuten:

So geht wie viele glauben geht es den Landwirten nicht. Gerade in den letzten Jahren gab es zumindest hier im Innsbrucker Umland eigentlich kontinuierlich witterungsbedingte Probleme: 2019 überschwemmte Felder aufgrund des Grundwasseranstiegs in Folge der Schneeschmelze / starken Niederschläge in der Schweiz, 2018 war ein halbwegs passables Jahr, außer dass es bereits ~20. September Frost gab (vieles war danach im Eimer), 2016 / 2017 extrem große Regenmengen - die Felder sind mehrmals unter Wasser gestanden, die Ernte verfault oder verkümmert, 2015 hab es ein heftiges Unwetter mit ca. 100 L / m2 innerhalb von 2 Stunden --> Feld unter Wasser, massive Schäden, 2014 weiß ich nicht mehr, 2013 war Hochwasser, ...

Das ist für viele schon seit Jahren ein Überlebenskampf.

Und warum müssen die Landwirte überhaupt auf ausländische Erntehelfer zurückgreifen? Genau weil sich wie in anderen Berufen (insbesondere Tourismus) kein Österreicher mehr findet, der sich das antut: schlechte Bezahlung, schlechte Arbeitszeiten, man muss bei jeder Witterung arbeiten weil der Zucchini halt auch bei strömenden Regen nicht warten kann. 

Und ich habe es eh die Tage schon mal geschrieben der Preisdruck seitens des Handels ist enorm. Nur wenige Kunden sind gewillt den Preis zu bezahlen, der auch eine faire Bezahlung möglich machen würde. Im Endeffekt wird immer zum billigeren Produkt gegriffen. Ist traurig aber wahr der Österreicher gibt sein Geld lieber für ein neues Smartphone jedes Jahr oder einen noch größeren TV aus, als ein paar Cent mehr für 1 kg / Gemüse zu bezahlen. 

 

Und alle die jetzt massiv die Finger gegen die Landwirte heben, sollten ihr eigenes Einkaufsverhalten mal hinterfragen. Ich bezweifle, dass, wenn ich euch 1 kg Tomaten um 2,5€ und 1 kg Tomaten um 8 € hinstelle, ihr alle zum teuren greift. 

Es ist den Landwirten halt auch wurscht, weil sie die Preise durch ausländische Arbeiter niedrig halten können. Sorry, aber wo waren die letzten 20 Jahre die großen Proteste der Landwirte gegen den Preisdruck des Handels? Die Demonstrationen? Die Pressekonferenzen? Die sonstige Protestarbeit? Wann wurde versucht gemeinsam etwas gegen den Preisdruck des Handels zu unternehmen? 

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V.I.P.
Pimmi schrieb vor einer Stunde:

das stimmt schon, aber das geht schon relativ schnell dass man da reinkommt (efko hat z.b. in meiner schulzeit immer mit schülern/studenten gearbeitet). ich konnt damals bei meinen ferialjobs auch vieles nicht, da kommst schon rein wenn du nicht ganz patschert (und vielleicht nicht unbedingt ein stadtkind) bist. also man sollte schon die kirche im dorf lassen. natürlich würde es nicht so schnell gehen zu beginn aber es gäbe gerade genug leute die zeit haben und auch motiviert sind.

selbst als stadtkind kommst schnell in sachen rein ;)  wie @revo gesagt hat, dann muss halt heuer nicht der neueste bmw pantheon bestellt werden, sondern nur ein kleiner vw golf für den 18. jährigen sohn.

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