Der Schach-Thread


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letzter Besuch: Gerade eben
Robert S schrieb vor 3 Stunden:

Ja, bin seit inzwischen 30 Jahren bei einem Verein dabei.

Na immerhin einer ;)

Könntest du mir wenn du mal Zeit hast einen kurzen Überblick über Vereinsschach schreiben, also ab welchem Spielerlevel das Sinn macht, welche Vereine (besonders im Raum Wien) du kennst/empfehlen könntest, wieviel Zeit man dafür aufwenden sollte, evtl. Voraussetzungen um bei Meisterschaften/Ligen/Turnieren mitzuspielen? Würde mich sehr drüber freuen, weil online findet man bis auf eine Seite der Bundesliga (die ja für mein Anliegen dann doch ca 1000 elo zu hoch ist :davinci:), die gefühlt aus den 00er Jahren ist und auch nicht viel aussagt außer Spielerdaten wenig bis nichts.

Und noch was, wenn ich doch schon da hab :D

Wie schnell hast du dich früher als Schachspieler verbessert? Du hast ja doch recht hohe Punkte so weit ich weiß, weißt du noch wie lange du gebraucht hast um zb von 1500 auf 1700 oder von 1700 auf 1800, 1900 oder 2000 zu kommen? Die Zeit die man braucht wird wohl immer länger werden, aber mich würds interessieren, ob ich da in letzter Zeit überdurchschnittlich "langsam" werde, oder ob es irgendwann eh normal ist, dass man für die nächsten 100 Punkte recht lange braucht.

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Postinho

Zur ersten Frage: so lange man die Schachregeln beherrscht, findet man bei einem halbwegs gut besuchten Klubabend immer einen Partner zum Spielen. So kurios es klingen mag, im Amateurschach ist der Mannschaftsmeisterschaftsbetrieb (abgesehen von Vereinsabenden u. Klubturnieren) irgendwie zum zentralsten Ereignis der "Sportausübung" geworden (wobei in Wien auch in Richtung Einzelturniere viel mehr als hier im Westen los ist), u. der Meisterschaftsbetrieb geht fast zum besseren Anfängerniveau hinunter. In Wien gibt es zwei verschieden Mannschaftsmeisterschaften, die parallel stattfinden (Meisterschaft der Vereine u. Betriebsmeisterschaft) u. hier mal die Übersicht der Spieler der jeweils untersten Liga in der letzten vor-Corona Saison:

http://chess-results.com/tnr369015.aspx?lan=0&art=1

http://chess-results.com/tnr367960.aspx?lan=0&art=1

Bzgl. empfehlenswerten Vereinen: als Vorarlberger kenn ich das Wiener Vereinsleben bestenfalls vom Hörensagen. tschaturanga war mal der Vorarlberger-Verein in Wien, wobei da nur noch einer übrig geblieben zu sein scheint, Donaustadt, Hietzing u. Ottakring sind auch größere Vereine. Vereine gibt es in Wien halt relativ viele (wobei eh erstaunlich wenige - gelistet sind 56 Vereine, wobei da Betriebsvereine inkludiert sind; Vorarlberg mit 400k Einwohnern bringt es auch auf 16 Vereine - ohne Betriebsgruppen (die hier nicht üblich sind)):

http://chess-results.com/DownloadMitglieder.aspx?bdld=1&key1=20220101&key2=20220209&key3=2&key4=NEIN

Vielleicht einfach mal bei 1-2 Vereinsabenden vorbei schauen u. schauen, ob der Verein was für Dich ist oder nicht. In Wien gibt es aber sicher auch einige Cafés, in denen regelmäßig gespielt wird.

Zur zweiten Frage: ich habe als Kind angefangen, die Steigerung ist nicht wirklich mit der im Erwachsenenalter zu vergleichen. Ich habe mit 11 angefangen u. hatte nach einem Jahr 1300 Elo. Es ging dann immer in Sprüngen nach oben (so ca. alle 1.5 Jahre ging es auf einen Schlag um 150 Punkte nach oben - diese schubweise Entwicklung ist bei Nachwuchsspielern üblich) bis ich mit 19 1900 hatte. Für die Zeit danach nehme ich mal die schweizer Eloliste als Referenz (da dort am besten eine Tendenz zu erkennen ist, international ging das zeitweise eher auf u. ab, aber ich denke die schweizer Zahl spiegelt die Entwicklung am besten wider), u. da war ich mit 20 auf 1950, mit 25 auf 2050, mit 30 auf 2100 u. hatte den Peak mit 33 mit knapp 2200 (international hatte ich den Peak zu gleichen Zeit u. hatte dort gut 2200 Elo). Ich muss auch dazu sagen, dass ich (abgesehen von vielleicht zwei Jahren, die mich auf die 2200 geschoben haben) in meiner Erwachsenenzeit nie wirklich trainiert habe (also außer vor einer Partie zu schauen, was u. wie die potentiellen Gegner spielen u. danach die Partie mit Engine zu analysieren). Aber ich war als Schüler auch kein besonderes Talent, ich denke nicht, dass ich mit ernsthafterem Training es viel weiter als 2300 gebracht hätte.

Bei Erwachsenen ist es eher so, dass sie (wenn sie sich davor etwas mit Schach beschäftigt haben) relativ schnell ein "vernünftiges" Niveau erreichen, von dem sie dann aber sehr schwer weiter kommen (die paar Fälle, die mir einfallen, haben sich max um 200 Elo gesteigert) - wobei das dann aber natürlich immer eine Frage des Einsatzes ist. Aber wie bei Schülern, die alleine durchs Spielen (wobei es von Vorteil ist, wenn man "gute" Spieler in seiner Umgebung hat) über die Zeit automatisch besser werden, ist es als Erwachsener nicht. Gewisse Dinge im Schach haben schon was von "was Hänschen nicht lernt...".

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letzter Besuch: Gerade eben
Robert S schrieb am 9.2.2022 um 19:04 :

Zur ersten Frage: so lange man die Schachregeln beherrscht, findet man bei einem halbwegs gut besuchten Klubabend immer einen Partner zum Spielen. So kurios es klingen mag, im Amateurschach ist der Mannschaftsmeisterschaftsbetrieb (abgesehen von Vereinsabenden u. Klubturnieren) irgendwie zum zentralsten Ereignis der "Sportausübung" geworden (wobei in Wien auch in Richtung Einzelturniere viel mehr als hier im Westen los ist), u. der Meisterschaftsbetrieb geht fast zum besseren Anfängerniveau hinunter. In Wien gibt es zwei verschieden Mannschaftsmeisterschaften, die parallel stattfinden (Meisterschaft der Vereine u. Betriebsmeisterschaft) u. hier mal die Übersicht der Spieler der jeweils untersten Liga in der letzten vor-Corona Saison:

http://chess-results.com/tnr369015.aspx?lan=0&art=1

http://chess-results.com/tnr367960.aspx?lan=0&art=1

Bzgl. empfehlenswerten Vereinen: als Vorarlberger kenn ich das Wiener Vereinsleben bestenfalls vom Hörensagen. tschaturanga war mal der Vorarlberger-Verein in Wien, wobei da nur noch einer übrig geblieben zu sein scheint, Donaustadt, Hietzing u. Ottakring sind auch größere Vereine. Vereine gibt es in Wien halt relativ viele (wobei eh erstaunlich wenige - gelistet sind 56 Vereine, wobei da Betriebsvereine inkludiert sind; Vorarlberg mit 400k Einwohnern bringt es auch auf 16 Vereine - ohne Betriebsgruppen (die hier nicht üblich sind)):

http://chess-results.com/DownloadMitglieder.aspx?bdld=1&key1=20220101&key2=20220209&key3=2&key4=NEIN

Vielleicht einfach mal bei 1-2 Vereinsabenden vorbei schauen u. schauen, ob der Verein was für Dich ist oder nicht. In Wien gibt es aber sicher auch einige Cafés, in denen regelmäßig gespielt wird.

Zur zweiten Frage: ich habe als Kind angefangen, die Steigerung ist nicht wirklich mit der im Erwachsenenalter zu vergleichen. Ich habe mit 11 angefangen u. hatte nach einem Jahr 1300 Elo. Es ging dann immer in Sprüngen nach oben (so ca. alle 1.5 Jahre ging es auf einen Schlag um 150 Punkte nach oben - diese schubweise Entwicklung ist bei Nachwuchsspielern üblich) bis ich mit 19 1900 hatte. Für die Zeit danach nehme ich mal die schweizer Eloliste als Referenz (da dort am besten eine Tendenz zu erkennen ist, international ging das zeitweise eher auf u. ab, aber ich denke die schweizer Zahl spiegelt die Entwicklung am besten wider), u. da war ich mit 20 auf 1950, mit 25 auf 2050, mit 30 auf 2100 u. hatte den Peak mit 33 mit knapp 2200 (international hatte ich den Peak zu gleichen Zeit u. hatte dort gut 2200 Elo). Ich muss auch dazu sagen, dass ich (abgesehen von vielleicht zwei Jahren, die mich auf die 2200 geschoben haben) in meiner Erwachsenenzeit nie wirklich trainiert habe (also außer vor einer Partie zu schauen, was u. wie die potentiellen Gegner spielen u. danach die Partie mit Engine zu analysieren). Aber ich war als Schüler auch kein besonderes Talent, ich denke nicht, dass ich mit ernsthafterem Training es viel weiter als 2300 gebracht hätte.

Bei Erwachsenen ist es eher so, dass sie (wenn sie sich davor etwas mit Schach beschäftigt haben) relativ schnell ein "vernünftiges" Niveau erreichen, von dem sie dann aber sehr schwer weiter kommen (die paar Fälle, die mir einfallen, haben sich max um 200 Elo gesteigert) - wobei das dann aber natürlich immer eine Frage des Einsatzes ist. Aber wie bei Schülern, die alleine durchs Spielen (wobei es von Vorteil ist, wenn man "gute" Spieler in seiner Umgebung hat) über die Zeit automatisch besser werden, ist es als Erwachsener nicht. Gewisse Dinge im Schach haben schon was von "was Hänschen nicht lernt...".

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Deinen Rat werde ich befolgen, und einfach mal einen der größeren Vereine "ausprobieren", ob das was für mich ist. Reizen würde mich so ein Meisterschaftsbetrieb schon, vor allem da der Wettkampf für mich immer eine gute Motivation ist, sich selbst zu verbessern und zu trainieren. Wobei ich aktuell nur Rapid (logisch, als Rapidler ;) ) spiele online, und somit im klassischen Schach sicher einige Zeit benötigen würde um auf ein halbwegs ähnliches Niveau wie mein eh schon dürftiges Rapid-Rating zu kommen.

Zum zweiten Punkt, das beruhigt mich ein wenig, denn ich habe seit einer kleinen Pause im Sommer einige Monate gar nichts weiterbekommen und mich sogar eher verschlechtert, und erst kürzlich wieder etwas an Rating dazugewonnen. So sah das damals ca aus:

grafik.png

Das war zuerst auf chess.com, dann bin ich auf lichess gewechselt und das sah dann im Sommer so aus:

grafik.png

Wo es eben wirklich erst seit kurzem wieder bergauf geht. Davor hatte ich schon ein wenig Angst, dass nun mein Plafond erreicht ist, aber wenn es eh normal ist, dass man sich ein wenig in "Schüben" verbessert, dann bin ich beruhigt ;)

Wie hast du eigentlich damals trainiert? Einfach drauf los gespielt und hin und wieder ein Buch gelesen, oder doch ganz anders? Und gibt es etwas, dass du mir mit meinem Level aktuell empfehlen könntest, um mich zu verbessern?

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clock is ticking

In der heutigen Zeit würde ich mir mal ein paar Youtube Videos ansehen zu den Faustregeln und Motiven im Schach

Was muss man in der Eröffnung beachten, welche Fallen gibt es. 

Was sind hier die Kandidatenzüge, welche Strategien sind möglich im Mittelspiel, usw... 

 

Und dann vor allem Taktik Beispiele machen, wo du den besten Zug finden musst, das ist eigentlich das wichtigste um sich zu verbessern

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left hook to the body
dialsquare schrieb vor 1 Stunde:

In der heutigen Zeit würde ich mir mal ein paar Youtube Videos ansehen zu den Faustregeln und Motiven im Schach

Was muss man in der Eröffnung beachten, welche Fallen gibt es. 

Was sind hier die Kandidatenzüge, welche Strategien sind möglich im Mittelspiel, usw... 

 

Und dann vor allem Taktik Beispiele machen, wo du den besten Zug finden musst, das ist eigentlich das wichtigste um sich zu verbessern

The big greek ist da ein ganz guter Kanal. Ich spiel seit zwei Wochen auf chess.org. Trau mich aber nicht meinen ELO posten, der ist richtig richtig scheiße. 

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Gast

GM Huschenbeth hat auch ganz gute Videos, zudem eine coole Schachschule. Damit hab ich mich im ersten Pandemiejahr etwas intensiver beschäftigt :)

bearbeitet von patierich

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  • 1 month later...
Postinho

Das Feld für das Kandidatenturnier ist beinahe komplett. Über den FIDE GP haben sich Nakamura u. Rapport qualifiziert. Ein Platz ist noch offen nachdem Karjakin wegen diverser Aussagen über den Ukraine Krieg von der FIDE suspendiert wurde. Karjakin wird durch den bestplatzierten in der Mai-Eloliste ersetzt (unter der Voraussetzung, dass dieser Spieler im abgelaufenen Jahr 30 gewertete Partien gespielt hat). Die klar höchste Zahl hier hat Ding Liren, der jedoch keine 30 Partien gespielt hat (vier Partien im letzten Herbst sind bisher alles - allerdings spielt er aktuell ein vollrundiges Turnier in China (das, behaupte ich mal, für ihn organisiert wurde), möglich, dass er versucht die 26 Partien bis Ende April "abzuarbeiten"). Nach würden Aronian u. So nachrücken (beide virtuell mit der gleichen Elozahl u. mit genug Partien). Mamedyarov liegt in "Schlagdistanz" zu den beiden.

Die fast vollständige Teilnehmerliste:

Nepomniachtchi (als Verlierer des letzten WM Wettkampfs)

Radjabov (auf Grund seines Verzichtes auf das letzte Kandidatenturnier wegen der Corona Pandemie)

Duda (Sieger des FIDE World Cup)

Firouzja (Sieger des FIDE Grand Swiss)

Caruana (Zweiter des FIDE Grand Swiss)

Nakamura (Sieger oder Zweiter des FIDE Grand Prix)

Rapport (Sieger oder Zweiter des FIDE Grand Prix)

Ding Liren / Aronian / So / Mamedyarov (Eloliste Mai 2022)

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  • 1 month later...
Oasch
dialsquare schrieb vor 3 Stunden:

Im Finale der Schach Engine hat Stockfish ganz klar gewonnen, hier eine Stellung aus dem Duell, es gibt nur einen Zug der gewinnt, wer findet ihn? :D

Screenshot_20220430_131314.jpg

Vermutlich irgendwas Absurdes wie g5. :D 

bearbeitet von revo

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V.I.P.

Mein Tipp wäre b7.

Spoiler

Na gut Rc3, wer soll darauf bitte kommen :lol: Habs jetzt durch stockfish bei lichess laufen lassen, aber auf den Zug ist er auch erst bei Tiefe > 25 gekommen, vorher war noch Qc1 und bei noch geringere Tiefe mein Rb7 :D 

Man sieht wieder mal wie mächtig past pawns sind. 

 

bearbeitet von Derni

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clock is ticking
Derni schrieb vor 3 Stunden:

Mein Tipp wäre b7.

  Inhalt unsichtbar machen

Na gut Rc3, wer soll darauf bitte kommen :lol: Habs jetzt durch stockfish bei lichess laufen lassen, aber auf den Zug ist er auch erst bei Tiefe > 25 gekommen, vorher war noch Qc1 und bei noch geringere Tiefe mein Rb7 :D 

Man sieht wieder mal wie mächtig past pawns sind. 

 

The Big Greek hat diese Partie analysiert, er ist sich nicht sicher ob da irgendein Mensch drauf kommen würde, inklusive Carlsen und Co. 

Vor allem hätte man diesen Zug schon +5 Züge davor sehen müssen, unmöglich, eine Engine ist sowas von voraus 

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  • 1 month later...
Postinho

Morgen 15:00 Uhr MESZ beginnt das Kandidatenturnier in Madrid. In der ersten Runde spielen Duda-Rapport, Ding-Nepo, Caruana-Nakamura u. Radjabov-Firouzja. Auf chess.com kommentieren, Naroditsky, Hammer u. Hess, auf chess24.com Gustafsson u. J. Polgar.

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