Ganz genau. Athletisch reicht’s bei vielen vielleicht gerade für den Ballschani, aber sicher nicht für den Begriff Spitzensportler. In anderen Sportarten wär der Lebensstil mancher Kicker ein schlechter Scherz. Und wenn bei manchen schon die Basics – Ernährung, Regeneration, Einstellung – als optional gelten, brauchst dich über Leistungsverweigerung am Platz nicht wundern.
Eddie Jones hat mal seine Rugbymannschaft saufen geschickt – nicht zum Absturz, sondern um Bindung zu schaffen. „Nicht, um betrunken zu sein – sondern um gemeinsam betrunken zu sein.“
So was funktioniert aber nur, wenn sonst alles passt – wenn man sich den Arsch aufreißt, anständig lebt. Aber ja – schwierig, wenn Vorbildfunktion mit Gucci-Täschchen verwechselt wird.
Was es dafür bräuchte? Einen Trainer, der nicht nur ein Taktikheft halten kann, sondern auch ein Gespür für Menschen hat. Einer, der weiß, wann er aufdrehen und wann er locker lassen muss. Einen, der nicht nur Systeme coacht, sondern auch Charaktere formt. Kurz gesagt: Einen Menschenfänger mit Plan – und keinen Animateur mit Laptop. Möchte damit jetzt nicht Klauß angreifen, auch wenn der die Mannschaft wohl irgendwo verloren hat.