Didi Beiersdorfer


Est

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ei - klar

Interessant für mich war auch noch die Aussage, dass er Red Bull Fussball Chef sei und zusätzlich natürlich auch Sportdirektor in Salzburg.

Ob er sich hierbei nicht ein wenig zuviel zumutet?! :ratlos:

naja, es gibt ja noch thomas linke, der lange genug dem heinzi zuschauen konnte und mmn ein guter mann ist, er trägt ja schon den titel "sportdirektor 1b"

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Dauer-ASB-Surfer

naja, es gibt ja noch thomas linke, der lange genug dem heinzi zuschauen konnte und mmn ein guter mann ist, er trägt ja schon den titel "sportdirektor 1b"

wenn linke beim HH zuschauen durfte, dann muss er ja ein guter mann werden. gelernt bei den besten kann er sich dann einmal auf seinen visitenkarte schreiben...-)))))))

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  • 2 months later...
der Seltsame

Schon a bissal älter, dennoch ein interessantes Interview

Der neue Sportchef von Red Bull Soccer im Interview: Dietmar Beiersdorfer über Ernst Happel, die Kernkompetenz eines richtig guten Fußballvereins und seinen fränkischen Dickkopf.

Mit dem Kopf war er schon als Spieler stark. Beim HSV unter Ernst Happel, mit dem er 1987 deutscher Pokalsieger wurde. Bei Werder Bremen, wo er unter Otto Reghagel und an der Seite von Andreas Herzog 1993 den Meisterteller stemmte. Und natürlich auch als Manager. Von 2002 bis 2009 leitete der gebürtige Franke die sportlichen Geschicke des Hamburger Sportvereins. Seit Herbst ist Dietmar Beiersdorfer (46) Sportchef bei Red Bull Soccer und damit für die Vereine in Salzburg, New York und Leipzig sowie für die Nachwuchsprojekte in Brasilien und Ghana verantwortlich.

Sie haben ab 1986 unter Ernst Happel für den HSV gespielt. Hat Sie der legendäre Griesgram nicht davor zurückschrecken lassen, nach Österreich zu kommen?

Überhaupt nicht. Obwohl ich ihn am Anfang wirklich schwer verstehen konnte; und das ich als Franke! Happel hatte wohl alle fußballspezifischen Ausdrücke seiner Stationen in Belgien und den Niederlanden mit dem Wiener Dialekt vermischt. Aber welche Aura er hatte! Es war unglaublich…

Was hat das Phänomen Happel wirklich ausgemacht?

Ich erinnere mich noch ans Pokalfinale 1987 in Berlin. Wir sind vor dem Spiel mit der Mannschaft und den Trainern im Tiergarten spazieren gegangen. Happel vorneweg, Trainingshose und Slipper, eine Belga (Zigarettenmarke) im Mund. Wir alle hinterher. Und dann anschließend die Mannschaftssitzung. Er sagte die Aufstellung an und meinte nur: „ Spiel´mer seriös, meine Herrn.“ Das war´s. Wir gewannen den Cup.

Abgesehen von Happel: Gibt es noch andere Beziehungen zu Österreich?

In meiner Kindheit und Jugend sind wir immer zum Skifahren hierher gefahren, nach Obergurgl, Sölden oder Kaprun. Und wir konnten es damals als Kinder kaum erwarten, einen Almdudler zu bekommen. Österreich ist wohl ein gutes Land, um bei Getränken Maßstäbe zu setzen.

Fühlen Sie sich hier ein bisschen daheim?

Als ich mit meiner Frau vor nicht allzu langer Zeit bei Freunden in Österreich zu Besuch war, sagten wir uns: Wenn man sich ein Land aussuchen könnte zum Leben für ewig, Österreich wäre ganz vorne. Es war wohl so bestimmt.

Woran erkennen Sie ein fußballerisches Talent?

An der Art und Weise des Bewegungsablaufs und der Leichtigkeit der Ausführung; an der Selbstverständlichkeit, mit schwierigen Situationen umzugehen oder zu antizipieren; an der Fähigkeit, scheinbar unvermeidbare Situationen vermeidbar zu machen bzw. aus dem Nichts Lösungen parat zu haben. Und natürlich an der Ausstrahlung und der Persönlichkeit, also am Charakter.

Wo sucht man potentielle Stars am besten? Bei Ajax Amsterdam oder beim SV Buxdehude?

Das ist wie so oft eine Frage des Timings. Auch ein Talent hat seinen Lebenszyklus. Sie sind manchmal überall und manchmal nirgends. Das Schöne daran ist, dass es mit den richtigen Personen möglich ist, ihnen als Club auf den Weg zu helfen, sie zu prägen und sie zu begleiten.

Wie gut haben Sie schon die Spieler von Red Bull Salzburg kennen gelernt? Und ist da einer dabei, der früher auch für den HSV interessant gewesen wäre?

Richtig kennengelernt ist noch zuviel gesagt. Natürlich habe ich ein bisschen mit dem einen oder anderen gesprochen. Aber das braucht seine Zeit beziehungsweise wir müssen uns die Zeit dazu nehmen. Und zur zweiten Frage: Selbstverständlich haben wir auch während meiner Zeit beim HSV die Spiele von Red Bull Salzburg angesehen und uns mit zwei, drei Spielern beschäftigt. Aber ich denke, Namen werden sie jetzt von mir keine erwarten, oder?

Gibt es Talente, die Sie während Ihrer Zeit beim HSV nicht bekommen haben?

Manche habe ich verpasst, manche habe ich verpflichtet. Überall kann man nicht dabei sein. Aber da geht es auch um Fragen wie: Ist zu der Zeit, in der ich einen Jungen verpflichten kann, dessen Position vielleicht mit unserem besten Spieler besetzt? Oder spielen wir unter unserem Trainer gerade nicht das System, für das der Spieler auch als Talent eingeschätzt wird? Aber mir scheint, wir sprechen immer nur von Talenten, die schon große Spieler sind. Das ist selten der Fall. Richtig gut ist man als Club, wenn man aus einem Spieler mit überdurchschnittlichen Anlagen wirklich einen sehr guten, manchmal überragenden Spieler für seine Mannschaft macht. Dann deckt man schon einen ganz erheblichen Teil der Kernkompetenzen eines Clubs ab.

Richtig gut ist man als Club,

wenn man aus einem

überdurchschnittlich veranlagtem Spieler

einen überragenden Spieler macht.

Wie sehr hat es Sie eigentlich geschmerzt, den HSV just zu einem Zeitpunkt zu verlassen, als die Früchte Ihrer Arbeit sichtbar wurden und der HSV so erfolgreich spielte wie seit Jahren nicht?

Ich denke, dass die Früchte der Arbeit, die Entwicklung des Clubs und die Profilierung auf europäischer Ebene schon lange Zeit vorher sichtbar waren. Und gerade in meiner letzten Saison haben wir mit der Qualifikation für den UEFA-Cup und den beiden Halbfinali in DFB- und UEFA-Pokal eine sehr gute Saison gespielt. Ob es schmerzt? Da bin ich natürlich zerrissen. Natürlich ist ein großes Stück von mir gegangen, viel Arbeit und Leidenschaft haben meine Mitarbeiter und ich in diese Zeit gesteckt. Aber ich schaue nach vorn, ohne, dass ich nicht mit bestem Gewissen zurückblicken kann. Ich habe etwas hinterlassen. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich bin aufgeräumt.

Was kann Red Bull Salzburg international erreichen?

In Salzburg sind wir sehr gut aufgestellt. Die Schlüsselposition, also der Trainer, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Arbeit von Huub Stevens unterstützt jetzt die parallel zu den sportlichen Aktivitäten sehr professionellen Abläufe und Entscheidungen der Organisation. Was können wir international erreichen? Wir wollen uns eine noch deutlich profiliertere Identität im europäischen Fußball erarbeiten. Die jüngsten Erfolge in der Europa League sind der erste Schritt in die richtige Richtung. Aber alles zu seiner Zeit. Wir wollen organisch wachsen und nachhaltig gute, verlässliche Arbeit machen.

Wie lange wird das dauern?

So langsam es nötig ist und so schnell es geht.

Oder sind die großen Träume von der Champions League nur mit dem Leipziger Red-Bull-Team realistisch?

Unser Salzburger Team war dieses Jahr doch sehr nahe dran. Auch da hat das Timing den Erfolg bestimmt. Nach dem Einspielen der Mannschaft und den Transfers am Ende der Übertrittszeit wäre es vielleicht anders ausgegangen. Und was die Zukunft angeht: Bevor man über die Champions League spricht, muss man österreichischer Meister werden. Und wir werden alles geben müssen, um unsere Favoritenstellung auch zu rechtfertigen.

Huub Stevens und Sie - ist das seit den gemeinsamen HSV-Tagen eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung oder eine echte Männerfreundschaft?

Ich würde es so sagen: Es ist ein hohes Vertrauen in die Arbeit des anderen und in punkto Loyalität zum Club gewachsen. Wir achten uns sowohl in beruflicher als auch in zwischenmenschlicher Hinsicht. Das trifft’s wohl am besten.

Wie österreichisch soll das Team von Red Bull Salzburg in Zukunft sein?

So österreichisch wie möglich und so international wie nötig! Die Mischung macht´s auch hier aus.

Wird Salzburg künftig so etwas wie die Talenteschmiede für Rasenball Leipzig?

Das grundsätzliches Ziel lautet: Wir wollen unsere Möglichkeiten den einzelnen Clubs zugänglich machen und eine Art Lebenszyklus für Red Bull-Spieler schaffen. Sehr romantisch, nicht wahr? Trotzdem werden wir versuchen, zumindest einzelne Karriereabschnitte zu belegen. Trotz vieler Einflüsse von außen. Wenn es also sinnvoll ist, von Salzburg nach Leipzig zu wechseln - warum nicht?

Wie schaut der Zeitplan für das Projekt Leipzig aus? Wann soll der Klub in der Bundesliga spielen?

Ganz wichtig war es, dieses Projekt erst einmal ins Laufen zu bringen. In kurzer Zeit wurde bei RB Leipzig Großartiges bewegt. Wir haben wahnsinnig viele, sehr positive Rückmeldungen. Natürlich wollen wir die vor uns liegenden Spielklassen antizipieren und so schnell wie möglich unsere Schritte machen. Aber wir spielen derzeit in der 5. Leistungsstufe. Wer den Fußball kennt, der weiß, welches Stück Weg noch vor uns liegt.

Wie genau beobachten Sie die Nachwuchsarbeit in den Red-Bull-Akademien in Ghana und in Brasilien?

Ich habe mir vorgenommen, noch dieses Jahr sowohl Ghana als auch Brasilien zu besuchen, um mir ein Bild vor Ort machen zu können.

Wird der eine oder andere Jungkicker von dort bald in Salzburg spielen?

Aktuell haben wir zum Beispiel einen U-17 Spieler von Nigeria, der an der U-17-WM teilgenommen hat. Nicht nur ihn werden wir genau beobachten und so gut es geht fördern. Wenn es Sinn macht, ihn nach Europa zu holen oder nach New York, dann tun wir es.

Wird der Austausch zwischen Salzburg und New York intensiviert? Mit Ernst Öbster ist ja erst ein Spieler direkt gewechselt...

Auf alle Fälle werden der gedankliche Austausch, der Austausch von Wissen und die Weitergabe von auch in den USA brauchbaren Erfahrungen aus dem professionellen Fußball in Europa aufgebaut und erhöht. Das Handeln all unserer Mitarbeiter kann oder muss zuweilen lokal sein, die Perspektive muss eine globale Red-Bull-Soccer-Perspektive sein.

Sie waren Verteidiger - ist Vorsicht auch als Manager eine ihre wichtigsten Tugenden? Oder muss man in Ihrem Job mehr auf Offensive setzen?

Vorsicht vielleicht nicht, aber es stimmt; ich habe auch als Spieler keine Querpässe im eigenen Strafraum gespielt und trotzdem für einen Verteidiger viele Tore erzielt. Es schließt sich also nicht aus. Ich würde es in etwa so beschreiben: Den Umständen angemessenes Handeln mit einem Schuss Unberechenbarkeit und fränkischem Dickkopf.

www.redbull.at

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  • 2 weeks later...
Postet viiiel zu viel

Kann man bitte mal den Namen im Titel ändern, denn soweit ich weiß heißt der gute Mann Beiersdorfer und nicht Beiersodorfer.

bearbeitet von Kehill

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  • 1 month later...
der Seltsame

"Wir sind keine Imperialisten aus Österreich"

Sein Aus beim HSV im Sommer 2009 überraschte Fans und Experten, hatte Dietmar Beiersdorfer als Sportchef der Hamburger doch Transfers wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong oder Marcell Jansen bewerkstelligt. Seit November ist Beiersdorfer nun Chef des weltweiten Fußball-Engagements von Red Bull - mit Standorten in Salzburg, Leipzig, New York, Ghana und Brasilien. Im Gespräch mit SPOX bezieht Beiersdorfer Stellung zur Investmentassoziation seines neuen Arbeitgebers, der Ausbeutung Afrikas und den Grundsätzen seines neuen Arbeitgebers.

SPOX: Herr Beiersdorfer, in Hamburg waren Sie eine Integrationsfigur des Vereins, die Fans standen hinter Ihnen. Nun arbeiten Sie bei einem Klub mit Investment-Assoziation. Wie passt das zusammen?

Dietmar Beiersdorfer: Das ist eine spannende Frage, die auch ich mir gestellt habe. Ich als jemand, der von einem Fußballklub mit weit über 100 Jahren Tradition kommt, diese gelebt hat. Aber ich hätte nach der Zeit beim HSV auf absehbare Zeit nicht für einen anderen Bundesliga-Klub arbeiten können. Und die Aufgabe mit einer Verantwortung für ein weltweites Engagement ist eine Konstellation, die es in dieser Branche wohl selten noch einmal gibt. In den Gesprächen mit Dieter Mateschitz haben mich außerdem einfach seine Werte beeindruckt.

Dietmar Beiersdorfer

SPOX: Worüber haben Sie konkret gesprochen?

Beiersdorfer: Er hat es nicht so gerne, wenn man über ihn spricht, aber beeindruckt hat mich sicher seine Ethik, seine Einstellung gegenüber Menschen und der Welt im Allgemeinen, der Respekt, den er anderen, auch im Geschäftsleben, entgegen bringt.

SPOX: Und wie hat er einem Fußballer die Marke Red Bull näher gebracht?

Beiersdorfer: Die Welt von Red Bull ist dynamisch, eigen, energiegeladen - und teilweise auch abgefahren. Da gibt es viele Berührungspunkte, die sich mit dem Fußball verbinden lassen. Das ist eine der Aufgabe, die ich als Herausforderung sehe: Die Red-Bull-Welt einhundertprozentig zu vertreten und dahinterzustehen, aber diese auch mit der Fußball-Kultur - Atmosphäre und Gefühl - zu verbinden.

SPOX: Ein Zitat vom Gründungstag der Red Bulls Salzburg lautet: "Keine Kompromisse. Das ist ein neuer Klub. Es gibt keine Tradition, es gibt keine Geschichte, es gibt kein Archiv". Das klingt nicht nach traditioneller Fußballkultur...

Beiersdorfer: Ich glaube, dass die Stadt und die Region Salzburg das Potential einer Fußballstadt haben. In der jüngsten Vergangenheit, aber auch in den letzten Jahrzehnten hat es auch immer wieder guten Fußball gegeben. Red Bull ist zu einem Zeitpunkt in die Fußballwelt eingetreten, als beim damaligen Klub gar nichts mehr ging und hat sich dann entschlossen, den Fußball in Salzburg weiterleben zu lassen. Und darauf können wir stolz sein.

SPOX: Fußball-Romantiker waren trotzdem extrem skeptisch.

Beiersdorfer: Insgesamt will mir nicht einleuchten, dass sich Fußball und Investment ausschließen sollen. Das ist nicht mehr voneinander zu trennen. Oder glauben Sie, dass es bei Bayern, Wolfsburg, Leverkusen, Barca oder auch in Duisburg und Bielefeld nicht so ist. Es geht allein um eine nachhaltig gelebte Fußball-Kultur.

SPOX: Was kann man sich unter dem Begriff "Fußball-Kultur" vorstellen?

Beiersdorfer: Die Entwicklung hat mit der Übernahme von Austria Salzburg begonnen, der Verein lag am Boden, war finanziell am Ende und wurde, auch auf Drängen der damaligen Vereinsführung, von Red Bull gerettet und in einem neuen Gewand fortgeführt. Dann kamen nach und nach weitere Klubs und die zwei Akademien in Ghana und Brasilien dazu. Dort werden Spieler selbst ausgebildet, um später für die Klubs zu spielen. Ähnlich wie es in der Formel 1 mit den Red Bull Juniors und beispielsweise Sebastian Vettel erfolgreich praktiziert wird.

SPOX: Wie unterscheidet sich insgesamt das Umfeld in Salzburg von dem in Hamburg? Sie sind unter anderem ja wieder für Neuverpflichtungen zuständig...

Beiersdorfer: Nur allein aus der wirtschaftlichen Sicht: Unser Personaletat ist nicht mal halb so groß wie der von Hamburg. Wir gehen also von unterschiedlichen Budgets aus - und damit auch von anderen Spielern.

SPOX: Die Akademien in Ghana und Brasilien haben Sie schon angesprochen. Es gibt immer wieder Vorwürfe - nicht nur gegen Red Bull - dass Afrika bei der "Ressource Fußballer" ausgebeutet wird. Wie sehen Sie die Lage bei Red Bull?

Beiersdorfer: Es geht immer auch darum, dass man etwas hinterlässt. Die fünfzig bis sechzig Jugendlichen werden als Persönlichkeiten gefördert und geformt, bekommen Schulunterricht bis zur Senior Highschool und Computerkurse, insgesamt eine Top-Ausbildung. Und fußballerisch ist das Ziel, sie zumindest dahin zu führen, dass sie in der ersten ghanaischen Liga spielen und damit einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienen können. Wenn es ein oder zwei wären, die es pro Jahr nach Europa schaffen, ist das eine gute Quote. Aber die anderen bleiben im Land und haben dort eine Perspektive.

SPOX: Gibt es auch Pläne, sich über die Akademie hinaus zu engagieren, beispielsweise öffentliche Fußballplätze zu bauen?´

Beiersdorfer: Wir sind keine Imperialisten aus Österreich, die dort als Eindringling auftreten, sondern auch ein sozialer Partner der Gemeinde. Zum Beispiel haben wir unsere Wasserversorgung auch den umliegenden Dörfern zugänglich gemacht. Aber unsere Schule ist noch nicht allzu alt, in den letzten zwei Jahren waren wir darum bemüht, Infrastrukturelles aufzubauen und einen vernünftigen Draht zu den Personen vor Ort aufzubauen. Wir haben jetzt das Gefühl, dass das Setting stimmt, um intensiv mit der Ausbildung der talentierten Nachwuchsspieler zu beginnen.

SPOX: Wie eng sind die Akademien mit den Klubs vernetzt - gibt es schon erste Erfolge?

Beiersdorfer: Vor einigen Wochen sind die ersten zwei Nachwuchsspieler aus Ghana in Salzburg eingetroffen. Sie werden zunächst in der A-Jugend und zweiten Mannschaft - vielleicht dann auch mit den Profis - trainieren. Wir streben einen regelmäßigen, selbstverständlichen Austausch an.

SPOX: Gibt es Pläne, weitere Projekte aus dem Boden zu stampfen oder Vereine zu übernehmen?

Beiersdorfer: Nein, im Moment ist das nicht geplant. Wir versuchen zunächst uns zu konsolidieren. Die Entwicklung der Standorte verläuft ziemlich schnell, aber wir müssen unsere Kräfte sammeln.

SPOX: Trotz des langfristigen Aspekts sind Sie mit Ihren Klubs auch immer abhängig vom Tagesgeschäft. Welche kurzfristigen Ziele haben Sie?

Beiersdorfer: Natürlich wollen wir in Österreich wieder Meister werden. Für die New York Red Bulls haben wir gerade eine tolle neue Arena für 26.000 Zuschauer gebaut, die fünf Meilen von Manhattan entfernt steht. Zunächst ist das Ziel, uns als die Ostküstenmannschaft zu etablieren. In Leipzig möchten wir organisch wachsen und in dieser Saison in die Regionalliga aufsteigen.

SPOX: Es gibt Befürchtungen, dass Leipzig Salzburg langfristig als Flaggschiff ablösen könnte und das jetzige Headquarter zur Ausbildungsstätte verkommt. Deutschland ist der größere Markt, der Profifußball das Ziel. Und Hoffenheim hat vorgemacht, dass so ein Weg möglich ist...

Beiersdorfer: Salzburg wird als unser erster Klub und mit der Nähe zur Firmenzentrale immer ein Referenzpunkt bleiben, obwohl der Fußballmarkt in Österreich natürlich nicht mit dem in Deutschland zu vergleichen ist. Und: Leipzig kann man auch nicht mit Hoffenheim vergleichen. Es gibt für uns kein Vorbild, da sowohl kulturelle, als auch inhaltliche Rahmenbedingungen unterschiedlich sind. Auch wir müssen unsere eigene Geschichte schreiben.

Dietmar Beiersdorfer Red Bull Dietrich Mateschitz Hamburger SV Raul

SPOX: Die verschiedenen Standorte eint, dass sie in "fußballerischen Entwicklungsländern" - Ostdeutschland, Österreich, USA - angesiedelt sind. Eine bewusste Strategie?

Beiersdorfer: Es ist eine bewusste Entscheidung, den Fußball zu unterstützen und auch eine soziale Verantwortung zu übernehmen. Natürlich ist es auch eine spezielle Marketing-Strategie: Anstatt auf der Brust eines anderen Vereins zu erscheinen, handeln und entscheiden wir eigenverantwortlich und unabhängig. Das ist - genau wie die soziale Verantwortung - einer der Red Bull-Grundsätze.

SPOX: In New York waren zuletzt Oka Nikolov und sogar Raul im Gespräch. Können Sie etwas zu den Personalplanungen sagen?

Beiersdorfer: Die New York Red Bulls und die Stadt New York scheinen richtig zu ziehen, viele wollen nach New York. Aber wir sind dort begrenzt in der Zahl der Spieler, die wir nehmen können.

SPOX: Ein Star wie Raul bringt einen indirekt zu David Beckham. Sind europäische Altstars das richtige Mittel, die Amerikaner für Fußball zu begeistern? Der pauschalisierte Amerikaner gilt als patriotisch...

Beiersdorfer: Du kannst dich auf den Kopf stellen, aber ein amerikanisches Talent will nach Europa und dort die Herausforderung zu suchen. Natürlich braucht man Idole, um Drive und Passion reinzubekommen. Es wird dort auch gut ausgebildet, aber nach der Universität können die Spieler dann günstig nach Europa wechseln, wenn sie noch keinen Vertrag mit der MLS haben.

www.spox.com

*16.11.1963 in Fürth

Erfolge

1 Länderspiel

254 Bundesligaspiele

Deutscher Meister 93

DFB-Pokalsieger 87 und 94

Stationen als Spieler

Greuther Fürth

Hamburger SV

Werder Bremen

1. FC Köln

AC Reggiana

Stationen als Sportchef

Hamburger SV

RB Salzburg

Dietmar Beiersdorfer im SPOX-Datencenter

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