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Die Herren vom Häusl

Sie verrichten eine wichtige Dienstleistung am Fan und grüßen jeden ihrer Gäste. Vom Match sehen Klomänner meist keine Minute. Wie es steht, kriegen sie trotzdem mit

Es gleicht einer Namensverfehlung. Im Volksmund spricht man vom WC als stillem Örtchen, doch unter dem Block West im Hanappi-Stadion ist von Ruhe keine Rede. Kein Problem für Gerhard Berghofer, der bei Heimspielen des SK Rapid immer hier zu finden ist. Doch liegt das nicht etwa an einer Blasenschwäche, sondern vielmehr an seinem Job. Denn Gerhard Berghofer ist Klomann in den Toiletten unter der wohl berüchtigtsten Fantribüne Österreichs. Und das seit rund zehn Jahren. Der 57-Jährige verrichtet die Arbeit nicht wegen des finanziellen Zubrots. »Der Block West ist wie eine Familie für mich. Das ist mehr als eine Freundschaft«, sagt er zum ballesterer. Hier spricht nicht nur der Mund, es ist auch das Herz. Die Verbundenheit mit den Fans zeigt, wie wichtig die soziale Komponente bei dieser Tätigkeit ist.

»Griaß di, servas«

Der Arbeitstag des Herrn Berghofer beginnt bereits drei Stunden vor den Spielen Rapids. Sein Arbeitsplatz befindet sich rund 70 Meter vom Eingang zur West entfernt im Bauch der Tribüne. Es ist ein Fußballklo alter Prägung: eine Metalltür, zwei Plastiksessel, eine Münzschale für Geldspenden. Rechts die WC-Anlage für die Damen, links die Männertoilette mit dem großen Stehpissoir. Die 80er Jahre sind hier noch allgegenwärtig, die Wände und die Fliesen in einem ungesund wirkenden Gelbton gehalten, und auch der Wasserkübel mit dem ausgemergelten Putzfetzen passt ins Bild. Herr Gerhard, mit Jeansjacke und grünem Ultras-Schal bekleidet, reinigt während des Spiels und danach. In der Halbzeit hat er nichts zu tun, dann liest er oder unterhält sich mit den Fans, die ihr Geschäft verrichten.

Schon bevor Gerhard Berghofer mit dem Reinigen der WC-Anlagen beginnt, pflegt er die sozialen Kontakte zu seinen Gästen. »Griaß di, servas«, sagt er zu jedem, der an ihm vorbeigeht. Die meisten grüßen zurück, auch die Rapid-Kicker Christopher Drazan, Markus Katzer und Raimund Hedl, die vor dem Meisterschaftsspiel gegen Altach noch auf dem Trainingsplatz aufwärmen. Für Fans und Spieler ist Herr Gerhard ein alter Bekannter. Dass er zu Beginn des Matches in den Hintergrund rückt, ist ihm egal: »Ich mache diesen Job mit viel Liebe. Für mich stehen die Menschen im Mittelpunkt.« Was merkbar wird, wenn man eine seiner gründlich gereinigten Toiletten und danach das Waschbecken benutzt: Berghofer reicht das Klopapier zum Abtrocknen der Hände, »spätestens da fangen die Leute an, mit mir zu reden«. Oft Smalltalk, meistens aber über das Spielgeschehen. »Ich hab ja seit zehn Jahren keine Partie mehr live gesehen«, so Berghofer, der den jeweiligen Spielstand ausschließlich von den Fans überliefert bekommt: »Auch an den Mienen lässt sich einiges ablesen.«

Fanprotest für Herrn Leopold

Gesichtszüge zu deuten weiß auch Leopold Hruska, der neben einer Tätigkeit auf der Südtribüne von Rapid seit zehn Jahren auf dem Sportklub-Platz in Dornbach seine Art des Geschäfts verrichtet. Hruska teilt unter der Friedhofstribüne das Schicksal seines Hütteldorfer Kollegen: »Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich keine Tore sehe. Ich bin aber auch nicht da, damit ich mir das Spiel anschau, sondern damit ich den Leuten das Klopapier reiche.« Seit 25 Jahren ist der heute 44-Jährige eingefleischter Sportklub-Anhänger. Gibt's ein Match an der Alszeile, ist er schon zwei Stunden vorher an seinem Platz, dreht das Wasser auf und schaut, dass bei den Sanitäranlagen alles seine Richtigkeit hat. Auch für ihn ist das Klomannsein keine Arbeit wie jede andere: »Für den Sportklub zu arbeiten war schon immer ein Traum von mir.«

Die Verbundenheit mit dem Verein zeigte sich auch vor einigen Wochen, als Hruska erstmals seit Langem wieder ein Spiel mitverfolgen konnte, noch dazu einen Heimsieg des Sportklubs. Grund war ein kürzlich eingeführtes Dienstrad, durch das jeder Klomann einmal bei einem anderen WC stehen soll. Der Herr Leopold machte sich also mit seinem neuen Standort vertraut und konnte von dort auf das Spielfeld sehen. Sein Fehlen andernorts blieb allerdings nicht unbemerkt: »Die Leute von der Friedhofstribüne haben sich quergelegt und wollten mich wieder zurück an meinem Stammplatz.« Seither steht er wie eh und je unter der Fantribüne.

Auch Hruska wird von den Anhängern über die Geschehnisse am Feld informiert, behauptet aber, die Spiele anhand der Akustik auch selbst lesen zu können: »Ich merke am Geräuschpegel und an den Gesängen, wenn's einen Corner, einen Freistoß oder ein Tor gibt. Nur beim Elfmeter tu ich mir ein bissl schwer.« Den WSK-Klomann verbindet mit allen, die ihn während der Arbeit besuchen, ein freundschaftliches Verhältnis: »Der Sportklub und seine Fans, das ist schon eine Familie.«

Der Traum vom Ausland

Auch Gerhard Berghofer bezeichnet den Block West als seine »Großfamilie«. Vergangenen Februar wurde er zur 20-Jahr-Feier der Ultras Rapid eingeladen: »Anfangs war ich sprachlos. Für einen Klomann kann es keine schönere Auszeichnung geben.« Und auch für die sportliche Performance von Rapid scheint die Präsenz Berghofers von Bedeutung zu sein. Als er einmal eine Zeit lang aufgrund einer Verletzung fehlte, erlebte der Rekordmeister den Tiefpunkt seiner Geschichte - und fand sich am Tabellenende wieder.

Herr Gerhard ist bereits seit 45 Jahren Rapid-Fan, seit 27 Jahren hilft er im Hanappi-Stadion aus. Anfangs als Platzanweiser und Helfer beim Einparken der Autos an Spieltagen. 13 Jahre ging er dieser Arbeit auch bei der Vienna nach. Seit zwei Saisonen ist Schluss damit, und er widmet sich nur noch Rapid und den Wiener Linien, wo er in der Werkstatt arbeitet und insgeheim von anderen Ländern und Kulturen träumt. »Ich war schon auf allen Kontinenten, außer in der Antarktis«, erzählt der Rapid-Klomann, dem vor allem die Entwicklung Chinas imponiert: »Vor 20 Jahren sind dort alle noch mit dem Fahrrad gefahren. Jetzt haben sie moderne Autos, und überall stehen riesige Wolkenkratzer.« Die Gedanken an Fernost werden unterbrochen vom nächsten Toilettenbesucher. Hinter Berghofer, im Block West, schwillt der Lärmpegel an. »Griaß di, servas.« Der Alltag hat ihn wieder.

quelle: derStandard

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Rapid Wien

Also dieser artikel schreibt mir aus der seele

Ich mag den Gerhard einfach. Ich hoffe er wird diesen herzensjob (wie er selber sagt) noch lange machen.

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Habe einmal bzgl. Zypern Turnier, Wie auf der Offiziellen Homepage angegeben, den Reiseveranstalter bzgl Preis angeschrieben.

Hallo,

Habe aus der Offiziellen Homepage des SK Rapid Wien www.skrapid.at entnehmen können, das Ich mich an Sie wenden soll um ein entsprechendes Angebot für das Fußball Turnier von 08.01.09 - 18.01.09 auf Zypern, Larnaca anzufordern.

Bitte ein entsprechendes Angebot für 2 Personen.

1. von 08.01.09 - 18.01.09

oder 2. von 10.01.09 - 17.01.09

oder von ihnen entsprechendes Angebot

Abreise Flughafen Wien.

Laut Kontakt Daten der Homepage, soll ich mich an Herr Christian Kaikis oder Herr Murat Aksu wenden.

Vielen Dank S. Mario

Sehr geehrter Herr S.,

folgendes Angebot haben wir Ihnen herausgesucht:

1. Variante

Flug : ab Wien mit Austrian Airlines NON STOP

Hinflug 08.01.09 10:45 – 14:55Uhr

Rückflug 18.01.09 16:00 – 18:35Uhr

Unterbringung : Hotel Lordos Beach 4* mit Halbpension im Einzelzimmer

inkl. Transfer ab/ bis Flughafen

Gesamtpreis p. Pers. im Einzel. – oder Doppelzimmer 872,17EUR

2. Variante

Flug : ab Wien mit Austrian Airlines NON STOP

Hinflug 10.01.09 10:45 – 14:55Uhr

Rückflug 17.01.09 16:00 – 18:35Uhr

Unterbringung : Hotel Lordos Beach 4* mit Halbpension im Einzelzimmer

inkl. Transfer ab/ bis Flughafen

Gesamtpreis p. Pers. im Einzel. – oder Doppelzimmer 818,17EUR

Die angegebenen Preise sind tagesaktuell. Flughafengebühren und Flughafensteuer können sich jederzeit ändern und werden

bei Buchung festgelegt.

Eine Umbuchungsgebühr in Höhe von 75,00EUR wird bei jeder Änderung (Reisetermin) berechnet.

Je nach Anfrage werden von uns Ausflüge organisiert und angeboten. (Mindestteilnehmerzahl 25 Pers.)

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin

...Sind schon recht stolze Preise

bearbeitet von HRV

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Spitzenspieler

@HRV

selbst erstelltes Angebot:

Flug: mit Skyeurope ~160€ (Sa. nacht bis Fr. nacht)

Hotel: ca.350€ / 50€ pro Nacht (welches ist wahrscheinlich egal, sind eh alle unter aller Sau in Larnaca, das Flamingo kann ich aus eigener Erfahrung eher nicht empfehlen ;-))

Schade, dass es nicht Gran Canaria geworden ist. Noch mal Larnca und vor allem 1 Woche dort zu sein, kann wenig. Mal ganz davon abgesehn, dass man ja kaum abschätzen kann ob wir beim Finale am Do. überhaupt spielen.

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Valdi am Weg ins Stadion

Helft mir mal, was ist der Unterschied zwischen bedingter und unbedingter Haftstrafe? Ich bin da ned so bewandert....

unbedingt bedeutet dass er in den häfn geht, bedingt bedeutet dass man nicht in den häfn geht solange man sich nichts weiteres zu schulden kommen lässt. falls doch wir die bedingte zur unbedingten... sollt man eigentlich schon wissen.

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Rapid is stabil, Junge!

unbedingt bedeutet dass er in den häfn geht, bedingt bedeutet dass man nicht in den häfn geht solange man sich nichts weiteres zu schulden kommen lässt. falls doch wir die bedingte zur unbedingten... sollt man eigentlich schon wissen.

Bedingt ist also Bewährung.... schulligung, wusst ich halt ned.

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Valdi am Weg ins Stadion

Bedingt ist also Bewährung.... schulligung, wusst ich halt ned.

passt schon, jetzt weißt es!

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Gast
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