Leben ist, wenn man trotzdem lacht!


survivor

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Tribünenzierde

Hi Rene,

letzte mail das ich bekommen habe war von Villacher-Connection Board vom 16. Juni - aber es ist leicht möglich, daß in den letzten Monaten einige mails untergegangen sind - außerdem ist meine gmx-adresse zeitweilig zugespamt worden, daß es ein Graus war ... mittlerweile hat sich das aber gelegt - zumindest versuche ich die mails zu beantworten, so gut es geht.

Freu mich über jedes mail von euch - schick dir auf die villacher-connection adresse ein mail zum testen ...

Liebe Grüße auch an Frau und Kind ...

cu

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Superkicker

Ach ja, und dann gibts noch eine kleine freudige Meldung:

René ist einer der 30 glücklichen, die auf der grafischen unter 250 bewerbern auserkohren wurden, und kann im herbst (wenn das bitte bitte bitte neben der strahlentherapie möglich ist!!!) endlich wieder studieren...

...es wird sicher schwer, ungleich schwerer als für andere, die gesund sind und sich voll und ganz aufs studium konzentrieren können, aber er wird es sicher versuchen....

gratulation zur bestandenen aufnahmeprüfung! eine freundin hat sich auch beworben, aber es bislang nur auf die warteliste geschafft. vielleicht seid ihr zwei ja ab herbst kollegen =). ich wünsche viel erfolg!

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La Vida Loca

nachdem meine weissen blutkörperchen vorige woche auf 1,79 gesunken sind, ging ich gestern mit gemischten gefühlen zur blutkontrolle.

einerseits wollte ich hohe leukos haben, damit die vorletzte chemo endlich stattfinden kann und ich dem ersehnten "chemo-ende" näher komme und andererseits, die angst und das greuel vor der chemo.

angst und greuel ist ja noch milde ausgedrückt... das kotzt mich schon so an, das chemo haben...

im jänner war die rede von "ein 1/2 jahr behandlung herr w., ein 1/2 jahr wo das eingeschoben wird... und dann ist es vorbei"...

tja aus dem 1/2 jahr ist wohl nichts geworden, denn sonst könnte ich jetzt schon meine vollremission feiern...

aber nein, stattdessen habe ich 4 zusätzliche chemos bekommen, weil sich die ärzte in villach "verschaut" haben...

"verschaut" oder nicht gesehen haben oder zu wenig qualifizierte leute haben... ich weiß es nicht...

hätten nicht die ärzte in wien sich die ct-bilder ansehen sollen? diese frage ist in letzter zeit bei mir aufgetaucht... die ärzte hattten die ct-befunde und haben sich halt darauf verlassen...

was soll ich sagen... meine gefühlswelt ist eine berg- und talfahrt und ich lass das zu oft zu stark bei den menschen die ich liebe aus... das tut mir so leid, dass ich meine lieben so sehr verletze...

ich habe soviel mit meiner krankheit und mit mir noch nicht geklärt... ich bin in eine lethargie gefallen... zuerst war ich sehr interssiert... was hat es mit "mr. hodgkin" auf sich... hab mich mit elke zusammen vor den pc gesetzt und infos gesammelt...

mit der zeit entwickelte sich das ganze aber so, dass elke sich immer mehr und mehr informierte und ich immer mehr und mehr abgeschalten habe... abgeschalten - ist dass das richtige wort? ich weiß nicht... verdrängt passt eher... irgendwo hingeschoben, wo es länger verborgen bleibt und ich bin weit, sehr weit gelaufen... davongelaufen...

doch man kann nicht davonlaufen... nicht vor seinen problemen, seiner krankheit und seinem leben...

es wird zeit für mich schritte zu gehen, die schon lang hätten gegangen werden sollen...

es wird zeit gesicht zu zeigen, mich zu stellen... meiner krankheit und meinem leben...

ich will mich nicht länger von meinen ängsten zerfressen lassen...

den ängsten nicht gesund zu werden... den ängsten gesund zu werden und mit der ewigen ungewissheit zu leben... "kommt die krankheit wieder? - ein rezidiv?" ... oder "werde ich irgendwann von einem 2t-krebs heimgesucht?"...

ich bin noch so jung... da ist die chance ein rezidiv oder einen 2t-krebs zu bekommen "größer"... weil ich ja noch länger zu leben habe...

wenn ich so denke, kann ich mich "eh gleich eingraben" ... schon klar, dass so gedanken zu nichts führen...

aber es sind ängste... eine urangst des menschen... der tod... tja und wie es einige user vielleicht meinen, es gibt auch am tod nicht "nur schlechte seiten", wenn man das so sehen darf...(ich will hier keinem verstorbenem die würde nehmen) es gibt halt ein schicksal oder eine vorbestimmung... man kann sein leben nicht so sehr bestimmen, wie man das immer glaubt...

was heißt auch schon leben bestimmen... naja das wird jetzt doch zu sehr grundsätzlich...

aber um auf die ängste zurückzukommen... ich habe meinen krebs mehr verdrängt... ich hatte ihn schon mal mehr "akzeptiert"...

ich setze mich jetzt wieder mehr mit meiner krankheit und meinem leben auseinander...

bis denn...

der tod... scheint ein ende zu sein... tja und je nach religiöser einstellung auch ein (neu)anfang...

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Tribünenzierde

Hi Rene - weiß was du mitmachst, die Angst wird dir leider keiner nehmen können, du stehst mit deiner Krankheit alleine da - du mußt selbst damit fertig werden ... wir stehen nur neben dir, können trösten, beobachten und hoffen - und das ist für Außenstehende auch nicht leicht, vorallem die Hilflosigkeit in solch einer Situation macht einen komplett fertig ...

Gegen die Angst gibt es aber hervorragende Medikamente ... würde unbedingt mit einem Doc darüber reden, am besten mit einem Spezialisten.

Die Chemo ist auch so eine Sache - damit bekommt man die vorhandenen Krebszellen nicht weg, man verhindert, daß sich diese weiter ausbreiten - und hofft, daß die vorhandenen teilweise zerstört werden und vorallem das sich der Tumor abkapselt ... dann OP und wegoperieren, wenn es geht.

Glaube mir, die Ärzte sind tw. gleich hilflos wie wir ... die stehen oft fassungslos neben Patienten und sind genauso hilflos wie wir Nebenstehende ... und doch gibt es wieder Hoffnung, wenn der Körper selbst reagiert - wenn ungeglaubte Kräfte wieder aktiviert werden, wenn der eigene Geist wieder optimistisch in die Zukunft blickt ... man darf sich, so hart es auch klingen mag, nicht aufgeben und muß kämpfen ... wieviel Kraft du noch hast, weiß ich nicht, denke aber das diese Zwischentiefs normal sind ...

Es gibt bei der Krebshilfe hervorragende Leute, leg deine Scheu ab und sprich mit denen ... sie kennen dein Leid, seelisch und körperlich ... es ist zum heulen, wenn ich deine Postings lese - wünsche dir alles Gute, dir und deiner Family noch viel, viel Kraft und hoffe das es dir bald wieder bergauf geht ... bis bald ...

http://www.krebshilfe.com/

http://www.kraftgegenkrebs.de/bgdisplay.jh...mname=o_symptom

http://www.golonglife.de/2002_04/vital_chemo.htm

http://morgenpost.berlin1.de/archiv2002/02...tory518647.html

PS:

Es fragt uns keiner, ob es uns gefällt,

ob wir das Leben lieben oder hassen.

Wir kommen ungefragt auf diese Welt

und müssen sie auch ungefragt verlassen

(Gretchen Grosser)

bearbeitet von Miles Davis

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La Vida Loca

Its me schreibt, was patriot diktiert:

nach der gestrigen blutkontrolle, meine leukos waren auf 4,5 , hatte ich heute die vorletzte chemotherapie.

als ich gestern im krankenhaus auf meine blutergebnisse wartete, war ich mir ziemlich sicher, daß diese ok für die chemo wären.

trotzdem hatte ich ein mulmiges gefühl im bauch, da ich endlich mit der chemo weitermachen wollte und nicht schon wieder eine woche verschieben wollte.

doch gleichzeitig stoßt es mir bei dem gedanken chemotherapie komisch auf.

die angst vor dem geruch, der übelkeit und der giftigen soße, die durch meine venen fließt, war auch ziemlich groß.

trotzdem nahm ich die pos. blutergebnisse mit einem "endlich geht es weiter" zur kenntnis.

da wir auch aus übersiedelungstechnischen gründen keine weitere verzögerung gebrauchen können, war ich ein wenig erleichtert.

der heutige tag begann wie immer mit einem verrückt spielenden magen und fragenden gedanken "wie wird es wohl werden?", welche mich bis ins krankenhaus begleiteten. meine familie ( elke mit allen 3 kindern) begleitete mich heute vollzählig bei diesem schweren gang.

die gesichter meiner lieben vor während und nach der chemo zu sehen, gab mir immer wieder neue kraft.

nachdem ich heute zuerst auf einem sitzplatz "verdonnert" wurde, ließ sich doch ein lebendigerer patient von der schwester zu einem platzwechsel überreden. so nahm er den sessel und ich das bett.

dann ging alles relativ schnell, der rest des valiums floß durch meine venen und ich begann langsam müde zu werden.

ich kann mich ein wenig daran erinnern, daß sich die 2. infusion heute verspätet hat.

während ich schlief, besuchte mich elke und nachdem di 2. infusion angeschlossen worden ist, saß elke auch einige zeit bei mir und einmal winkten mir die kinder durch die türe herein.- sie dürfen ja nicht in den therapieraum, wegen der hochgiftigen dämpfe, die entweichen könnten, und vergnügtnen sich im wartebereich mit ein paar anderen patienten, die wir schon kennen, winnie puuh-heften und maoam...

da ich heute sogar eine 2. literflasche NACL zusätzlich benötigte, begleitete mich elke noch während der chemo samt infusionsständer auf die toilette.

als wir die toilette verließen und glaubten, heute gings ohne erbrechen, mußte ich schleunigst noch einmal zurück um mich dann doch zu übergeben.

elke redete mir gut zu, während miriam, die ihr schon bekannte geräusche hörte auch dazukam und mir den rücken streichelte.

diese grauenhaften minuten waren für mich wie jedesmal total niederschmetternd und ich wollte nur mehr nach hause.

doch da die infusion noch nicht fertig war, mußte ich noch über eine halbe stunde im krankenhaus bleiben, bis wir dieses mal alle miteinander mit unserem auto heimgefahren sind.

als wir dann endlich zu hause angekommen sind, mußte ich mich nochmal am klo übergeben und ich hoffte nur noch, daß das alles so schnell wie möglich vorbei geht.

miriam und elke leisteten mir auch hierbei sehr großen beistand, während sich die jungs, die doch auch schon älter sind und eine gewisse scheu vor dem ganzen haben, das nicht als so "normal" ansehen, wie eine 3-jährige, dann doch lieber zurückziehen in diesen momenten.

als ich dann endlich im bett lag, wollte ich nur mehr schlafen, doch dies blieb mir heute leider verwehrt. mein kopf dröhnt noch irrsinnig und mein magen spielt auch noch verrückt.

deshalb ist auch meine liebe familie an der tastatur um hier im asb unsere geschichte zu erzählen, bzw. mir die möglichkeit zu geben, mich auszudrücken, obwohl ich körperlich noch nicht in der lage dazu bin.

Its me:

Tja, heute wars doch ein bißl stressig, irgendwie war ich gespalten.

Ich weiß, wie wichtig es für René ist, daß ich mitgehe, andererseits hatte ich alle 3 Kinder mit, die zwar (die Jungs, Miriam kennt das ja schon alles) irgendwie neugierig waren, und das mal sehen wollten, aber dann wars doch eine lange Zeit, wo man still sein und ruhig sitzen sollte.

Wir haben also Rundgänge durchs halbe AKH gemacht, waren glaub ich 4 mal beim Spar und einmal beim Bäcker und in der Trafik... ;-)

Alles in Allem waren sie eh halbwegs brav und ich hab mich auf die großen Jungs verlassen können, daß sie aufpassen auf Miriam, wenn ich mal 10 Minuten zu René reinging.-Außerdem wußten sie ja, wir sind nur durch 1 Türe getrennt und die Schwestern hatten größtenteils Sichtkontakt mit den Zwergen.

Ich wollte dann eigentlich kurz mit der Ärztin reden, die Renés Prof. diese und nächste Woche vertritt, weil die Harnsäure bei René als neue Nebenwirkung der Chemo nun zu hoch ist.

Er muß nun Tabletten nehmen, weil er sonst Gicht bekommt...mal was neues mit Anfang 20 Gicht haben...

Leider war die Ärztin auch so im Streß, daß wir uns imemr genau verpaßt haben und so René im Halbdudel mit ihr geredet hat...naja...das Rezept hat er ja mit und wie lang er die Tabletten nehmen muß, werden wir schon auch noch erfragen...

@ Miles

Deine Worte wirken unbeschreiblich auf uns...

...aufbauend...und so traurig zugleich...

...wir sitzen gewissermaßen im selben Boot...

...und trotz all den traurigen und zermürbenden Geschichten, die unsere Wege kreuzen...schöpfen wir nun gerade doch wieder neuen Mut...

...wenngleich viel und immer mehr Angst vor dem neuen Staging, das in hoffentlich ca. 6 Wochen ans Tageslicht bringen wird, ob diese zusätzliche Chemo den erhofften Erfolg bringt, kommt....gerade heute habe ich einen Hodgkinpatienten getroffen, wo selbst nach 6 Zyklen Chemo die Tumore aktiv sind...

...da fällt einem dann schonmal ganz schön " das Ladl hinunter"...

...aber was bei dem ist, wird bei René nicht sein, denk ich dann schnell...

...aber es läßt sich nicht leugnen...seit dem Hammer, daß neue Chemos hermüssen....ist die Angst sehr gewachsen...

...doch auch das kennst Du sicher besser als die meisten anderen...

DANKE DIR !!!!

Wäre schön, wenn wir uns echt bald treffen könnten, nur momentan sitzen wir quasi inWien fest...

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//|+|\\ per sempre

Hi Rene!

Es is wirklich unglaublich bewegend, diesen Thread zu lesen!

Ich bin seid heute krank und war bis vor kurzem der Meinung mir würde es schlecht gehn...

Auf jeden Fall schicke ich dir ganz ganz viele good vibes :happy: und wünsche dir alles ales gute!!!

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tja, dieses mal ists aber komisch bei der chemo...

...noch am abend hat rené sich sooo kräftig ausgekotzt wie schon ewig nicht mehr...und selbst heute spielt der magen noch total verrückt...

...also, das kann doch nicht wahr sein...ich hab ihm sogar zu hause nochmal medikamente gegeben...

...aber scheinbar schaltet der körper total auf "ich mach was ich will" und ignoriert unsere versuche, die nebenwirkungen einzudämmen...

heute hat er endlich wiedermal wenigstens richtig tief geschlafen und alleine das ist sicher schon gut für ihn...

...und trotz der ganzen scheiße, die unser leben gerade "versüßt" packen wir morgen in der früh unsere sieben zwetschken und fahren nach kärnten zu renés eltern...

...das wird uns sicher allen gut tun!!!!

am mittwoch ist dann wie üblich blutkontrolle, allerdings sind wir darauf schon nicht mehr gespannt, weil wir uns mittlerweile an die schlechten werte gewöhnt haben...so sehr, daß rené heute schon erwähnt, daß die näxte chemo sicher eh auch verschoben wird...naja, das ist eigentlich auch schon egal...aufregen hilft ja auch nix...

...und wir werden mit hoffentlich einer großen tasche energie aus villach zurückkehren...

bis dann...

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  • 2 weeks later...
  • 2 weeks later...
  • 2 weeks later...
Tribünenzierde

Hi Leute - hoffe euch geht es so einigermaßen ... es beunruhigt ein wenig nix mehr von euch zu hören - besser gesagt zu lesen ... kann aber verstehen, daß es Phasen gibt wo man einfach seine Ruhe haben will und rundherum nix hören und sehen will ... wünsche euch jedenfalls weiterhin alles Gute und natürlich viel, viel Kraft ... meine positiven Gedanken (sofern vorhanden) sind jedenfalls bei euch ...

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  • 3 weeks later...

Hallo Alle!!

Tja, bei uns ist sehr viel passiert in der letzten Zeit, daher war weder Energie noch Lust vorhanden, um hier zu schreiben...

Manche haben sich ja mail-technisch, telefonisch oder per pm erkundigt und waren so auf dem Laufenden.

@Miles

Hmmm....Wir haben schon mehr als ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil wir uns so lange nicht gemeldet haben...

Aber gerade Dir wollen wir ausführlicher schreiben, und das war in den letzten Wochen eher unmöglich.

Eigentlich hatten wir vor, daß wir uns mal in Graz treffen, weil es sich unter 6 Augen doch besser redet...nur leider war es nicht machbar, daß wir nach Graz kamen...

Tja, wie gesagt...rené wird sich in bälde melden...

DANKE an Alle, die noch imemr wieder nachfragen und noch nicht Interesse und Geduld verloren haben...

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Tribünenzierde

Hi - habe mich sehr gefreut wieder etwas von euch zu lesen ... und bitte kein schlechtes Gewissen haben, zahlt sich gar nicht aus - habe eh vollstes Verständnis dafür. Ja, ein Treffen wäre ziemlich gut, ein bisserl quatschen sowieso ... komme selbst aber derzeit nur schwer weg ... werde es euch per mail schreiben.

Alles Gute weiterhin, ihr schafft das schon ...

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La Vida Loca

... es ist schon länger her, dass ich hier mal ausführlich gepostet habe, ich konnte einfach nicht, und ich wollte irgendwie auch nicht, weil mir alles zuviel geworden ist, und ich - ich geb es zu - so wenig wie möglich mit der krankheit konfrontiert werden wollte...

aber man kann ja nicht davonlaufen, es funktioniert ja nicht und naja ob es hilfreich ist, kann man in frage stellen.

fakt ist, dass ich einfach "normal" leben wollte, studium beginnen, ein stinknormales leben führen, ich habe jetzt irgendwie die abschlusszeilen von "trainspotting" in meinem kopf...

vielleicht wollte, ich mich auch deshalb weniger mit mr. hodgkin auseinandersetzen, weil man "einfach" bei vielen geschehnissen "machtlos" ist; ist machtlos das richtige wort? hmm hilflos trifft es auch nicht so ganz; ich rede irgendwie vom schicksal und vorbestimmungen, auf die man nicht so viel bzw. gar keinen einfluss hat, so finde ich... sicher kann man sein leben in bestimmten bereichen mehr oder weniger bestimmen, aber gravierende entscheidungen, werden nicht von uns gefällt. ich weiß nicht, wer diese entscheidungen trifft und warum, das wäre jetzt auch zu philosophisch und es würde vom thema abweichen, aber gegen solche entscheidungen kann man nur begrenzt was machen.

hmm... ich hoffe, ich habe mich jetzt so artikulieren können, dass es unmissverständlich aufgenommen werden kann, naja man kann ja bei bedarf nachfragen. auf jeden fall war/ist der mr. hodgkin schon so in meinem leben drin (und wird es wahrscheinlich auch ewig sein), dass ich es teilweise nicht mehr als schlimm empfand "ihn" als ungebetenen gast zu haben, ich habe mich soweit auf ihn eingelassen, dass ich ihn "bekämpfen" kann, ihn hinterfragen kann und ihn in mein leben einbeziehe; er hat einen platz in meinem leben (natürlich nicht nur in meinem) bekommen, und es war der "für mich richtige" platz, wenn es sowas überhaupt gibt.

elke und ich wollten zuerst gemeinsam hier posten, da wir aber nicht recht wussten, wie und was wir das hier in einem post arrangieren könnten, postet jeder von uns einzeln, ist für alle verständlicher. also nach meinem post folgt elkes.

die ct-bilder im mai, haben mich sehr, sehr zurückgeworfen, alles war/wurde wieder anders; die freude auf ein baldiges ende der therapie und die vollremission (genesung) waren dahin, mit ein paar worten meines docs... ich hab alles in frage gestellt... wohin sollte mich das ganze führen... 4 zusätzliche chemo-therapien , und dass nachdem ich die ersten 8 mehr schlecht als recht überstanden habe; psychisch habe ich mich wohl erst mit der allerletzten chemo (der 12ten am 20.august) darauf eingestellt....

die raumforderung (so wird das in den befunden genannt) im mediastinum (zw. den lungenflügeln) war so 8 cm groß, und die ärzte in villach hatten sich "vermessen"; ich war also im krankheiststadium anders (höher) einzustufen - sprich stadium 3 und nicht 2; und tja, da ist es "normal" dass man 6 zyklen chemotherapie macht (= 12 therapietage, 2 pro zyklus; im 2wochen-rhytmus) um den krebs zu besiegen.

die helferlein namens "valium" und meiner freundin elke, ließen mich die 4 zusätzlichen chemos überstehen und so kam es, dass ich die letzte chemo-therapie sogar OHNE speiberei überstanden habe.

ich war mal sowas von froh, dass die chemos endlich vorbei waren und ich ließ mir unzählige male vom doc versichern, dass es nicht mehr wie 6 zyklen chemos für mich gebe. man habe mich mit dem maximum an chemo-therapie behandelt, ich dürft nie wieder einen hodgkin an diesen stellen haben, so die ärztin heute.

naja die chemo die ich bekomme, ist bekannt dafür, dass gerade jüngere menschen sie schlecht vertragen und mit übelkeit und erbrechen auf sie reagieren. von den vielen "verstopfungen", dann wieder von den unzähligen blähungen, dem müde- schlapp- sein und schlafen-wollen gefühl und den kopfschmerzen rede ich jetzt gar nicht; das waren "kleinigkeiten" gegen, das erbrechen, den geschmack im mund, das dazu auftretende zahnfleischbluten, wenn man über der schüssel hängt und dann noch seine haare im waschbecken bewundern kann. ich habe es miterlebt, meine familie auch, vielleicht bin ich jetzt auch irgendwie froh, diese erfahrungen gemacht zu haben, ich bin an diesen gewachsen. ob ich dadurch ein besserer oder schlechterer mensch bin, weiß ich nicht und das sollten dann doch die leute beurteilen die mich kennen.

und genau diese chemo, genannt ABVD ist noch eine von den harmloseren kalibern welche da auf meinen körper und seine ungebetenen gäste losgelassen worden ist. es gibt noch andere therapien welche in ihren auswirkungen noch schlimmer sind. da das akh, aber an dieser studie nicht mehr teilnimmt, weil sich die kombination zwischen ABVD-chemo und strahlentherapie bewährt hat, bin ich in den genuss dieses schemas gekommen. elke und ich waren oft verwundert: in deutschland bekommen die leute BEACOPP eine härtere chemo und haben, dann keine bestrahlung; sie haben aber wesentlich merh und häftigere nebenwirkungen. tja und das akh glaubt, dass bei solchen kalibern auch die 2tkrebs oder rezitiv-anfälligkeit höher ist.

klingt vernünftig was das akh, insebsondere die HÄMATOLOGIE so macht, großes dankeschön, sei mal an dieser stelle gesagt; von der sekräterin bis zum doc - kompetente leute die auch, auf das seelische eingehen, was will ein patient mehr? gesund werden - klar oder...

und ich scheine... oh jetzt stehen mir tränen in den augen... auf dem besten weg dahin zu sein... wurde mir heute gesagt...

verdammt nochmal... nach 10 monaten... 10 monaten voller, wut, tränen, ärger... voller hoffnung, glück liebe... und voller ungewissheit... hab ich heute mal was positives gehört... ich hab es schwarz auf weiß vor mir....

unauffällige FDG-PET, kein hinweis für glukosestoffwechselaktiven Herde im Sinne einer Tumor-Manfestation

bei dieser untersuchung vorigen dienstag wurde mir "radioaktive" glucose gespritzt... dannach wurden röntgenbilder vom ganzen körper gemacht. wenn noch irgendwo AKTIVE KREBSZELLEN gewesen wären, hätten sich diese die gespritzte glucose geschnappt und sie wären auf den bildern sichtbar gewesen.

da aber KEIN AKTIVES KREBSGEWEBE mehr in meinem körper ist, war auf den bilddern NICHTS zu sehen....

ich kann es irgendwie noch nicht fassen...

es ist ein unbeschreibliches gefühl, ich fühle mich soo glücklich, erleichtert und bin froh, endlich mal gute neuigkeiten zu haben...

ich möchte meiner familie, den leuten die für mich/uns da waren/sind danken, den ärzten und dem leben. danke an euch liebe community, für sehr viele ernstgemeinte und auffbauende pms, e-mails und comments... habt dank... es ist schön zu sehen, dass leute nach 10 monaten... noch immer ein "rené, wir stehen hinter dir" in ihrer signatur haben...

ihr kennt sicher den ausspruch "hinter jedem starken mann steht eine starke frau".... ich würd sagen, "VOR jedem starken mann, steht eine noch stärkere frau"!

in beziehung wird man durcheinander, miteinander stark, egal ob das jetzt partnerschaftliche oder freundschaftliche beziehungen sind.

danke elke!

so, am montag habe ich nun vorstellungstermin beim strahlentherapeuten... ich werde wahrscheinlich 3- 4 wochen strahlentherapie haben, um das narbengewebe zu "zerschießen" - so habe ich das halt verstanden. naja ich bin schon gespannt, wie das wird, ob ich nebenwirkungen haben werde und wie heftig diese ausfallen werden.

ich bin gewappnet, weil ich weiß ich hab KEINE KREBSZELLEN mehr in mir... verdammt...

dann hab ich halt noch ein paar wochen schluckbeschwerden und kann nur brei essen und huste ein wenig wegen der strahlentherapie... wenn ich dann nur endlich weiß, dass ich wieder voll und ganz gesund bin.

ich danke den ärzten, der forschung, dem fortschritt, der medizin, dass sie mir das leben ermöglicht; ein leben welches ich sehr lang nicht angenommen habe...

ein leben, dass soviele unzählige patienten auch hätten leben sollen, ihr alle, ihr seid meine helden... woche für woche, in die ambulanz zur therapie... woche für woche, das gleiche spiel... ihr patienten auf den stationen, in den quarantäne-bereichen... ihr seid meine helden... meine vorbilder... euer mut... eure stärke...

die tapferkeit, mit der ihr gegen dies scheiss-krebs-krankheiten ankämpft... bewundernswert....

und an die vielen, leider noch zu vielen verstorbenen, auch ihr seid meine helden, so sehr... ihr habt gekämpft und es hat nicht sollen sein. eine krankheit die den menschen schon so lange verfolgt und plagt.... und noch immer gibt es bei jeder form ein mittel... die genesung zu erreichen. mir stehen mehr denn je die tränen in die augen, wenn ich an die angehörigen denke, wie sie sich aufopfernd um ihre lieben kümmern, ich seh die patienten, wie sie es ihren angehörigen schwer machen... auch ihr seid meine helden, ihr angehörigen, ihr setzt euch für eure lieben ein, erkundigt euch, begleitet sie unzählige male ins krankenhaus, versorgt sie in dunklen zeiten und redet mit ihnen. H E L D E N !

ich hoffe sehr, dass man diese krankheit irgendwann stoppen kann...

leute, ich halt euch auf dem laufenden...

danke nochmal...

nehmt eure lieben mal in den arm und genießt den moment

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if i were a robot, my arm would be an aeropress.

find ich echt toll mal was positives wieder zu hören!!!

hoffentlich gehts dir dann bei den nächsten chemos dann besser...

wünsch dir weiterhin alles gute,

mfg,

chili

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