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Wahnsinniger Poster

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Bei den Präsidentschaftswahlen 2022 in Frankreich zeichnet sich ein Patt zwischen dem Front National und dem überraschend in die Stichwahl gekommen Mohamed Ben Abbes, der eine islamistische Partei anführt ab. Um die Machtübernahme Le Pens zu verhindern, unterstützen die restlichen Parteien Ben Abbes und verhelfen diesem so zu einem Wahlsieg. In der Folge kommt es zu einer Islamisierung der französischen Gesellschaft.

Houellebecqs Dystopie wird aus Sicht des Literaturprofessors François erzählt, einem durch und durch laizistischen franzosen, dessen Leben sich durch die Islamisierung zu verändern beginnt.

Einen Gutteil der Bekanntheit dieses Werks fusst af dem Umstand, dass es am Tag der Anschläge auf Charlie Hebdo erschien. Ansonsten ist Houellebecqs Vision weder besonders kühn noch ausgefeilt. Was der Autor beschreibt, ist teilweise schon lange zu beobachten. Abseits dieser ohnedies sichtbaren Gesellschaftsveränderung bietet Houellebecq kaum Visonäres.  Statt das Staatsbild eines theokratischen Frankreichs, in dem die Scharia gilt und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen zu beleuchten, verzettelt sich der Autor in Altherrenfantasien über Vielweiberei und Literaraturdiskursen. Summa summarum ist Houellebecqs Werk bemerkenswert, da er entgegen der Mainstream-Literatur den Umgang mit dem islam durch die westlichen Gesellschaften kritisch beleuchtet und sich so - mangels vergleichbaren Werken - ein Alleinstellungsmerkmal verschafft. Eine Dystopie vom Format von 1984 (oder Sansals 2084) darf man sich hingegen nicht erwarten.

 

 

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Wahnsinniger Poster

Bildergebnis für die dreizehnte sonne

 

Der todkranke Adelige Fitwarary Woldu reist mit seinem Sohn Goytom und seiner illegitimen Tochter Woynitu zum halbjährlichen Fest des heiligen Abbo (Gabra Manfas Queddus) zum Berg Zuqualla (Zekwala). Doch trotz des christlichen Charakters der religiösen Feiern zu Ehren des äthiopischen Heiligen Abbo sucht Woldu sein Heil in heidnischen Heilpraktiken und Teufelsbeschwörungen, zumal er hofft, so seine den nahenden Tod besiegen zu könen.

Workus Roman schildert die letzte Wallfahrt eines einst mächtigen Adeligen in einer sich allmählich wandelnden Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne. Sein Sohn Goytom ist von Verachtung und Unverständnis auf seinen Vater erfüllt und ficht einen klassischen Generationenkonflikt aus. Woynitu wiederum wendet sich hoffnungsfroh der Zukunft zu, ist jedoch gefangen in der traditionellen, patriarchalischen Gesellschaft Äthiopiens.

Workus vielschichtiges Werk ist literarisch anspruchsvoll und nicht leicht zu lesen, bietet jedoch einen interessanten Einblick in die ostafrikanische Literatur und das traditionelle Nebeneinander von orientalisch-orthodoxer Kirche und Heidentum in der südäthiopischen Oromia-Region. Die Erzählweise wechselt von Kapitel zu Kapitel. Meist handelt es sich um eine Ich-Erzählung und wechselt mit der Person des Ich-Erzählers auch die Betrachtungs- und Ausdrucksweise sowie die Sprachmelodie (und letztlich auch die Qualität) der einzelnen Kapitel.

 

 

bearbeitet von schmechi

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ASB-Legende
Homer_Simpson schrieb am 11.10.2016 um 11:24 :

Bildergebnis für orhan pamuk schnee

Das war teilweise recht mühsam zu lesen.

Bildergebnis für robert seethaler ein ganzes leben

Dafür war dieses Buch dann ganz hervorragend. Absolute Empfehlung !

Ich finde beide absolut fantastisch. Macht auch durchaus Sinn, sie hintereinander zu lesen. Schon lange bin ich stimmungsmäßig nicht mehr so dermaßen in ein Buch reingekippt wie bei Schnee.

Zu Seethaler kann man auch Der Trafikant wärmstens empfehlen. Der Autor hat ohnehin eine sehr angenehme Art zu erzählen.

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Wahnsinniger Poster
narya schrieb vor 9 Stunden:

I

Zu Seethaler kann man auch Der Trafikant wärmstens empfehlen. Der Autor hat ohnehin eine sehr angenehme Art zu erzählen.

Den Trafikanten habe ich schon daheim... Eines meiner nächsten Bücher... Bei diesen Lobpreisungen bin ich schon mehr als gespannt!

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