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hold your colour

Ich möchte dieses Thema von meiner Seite ansprechen, aufarbeiten und freue mich auf eure Meinungen.


- Vergangenheit 

Meine ersten Berührungen hatte ich mit Rapid in den späten 90ern. Rapid war erfolgreich, hatte ein Team das größtenteils mit Österreichern besetzt und durch schlagkräftige Legionäre verstärkt wurde. Michael Konsel, Dietmar Kühbauer und René Wagner sind bis heute meine grün weißen "Kindheitshelden". Ich habe u.a. die letzten zwei Meistertitel miterlebt. Auch hier blieben mir größtenteils - aber nicht nur - inländische Leistungsträger in Erinnerung. Vor allem in der Zeit des zweiten Meistertitels und den Folgejahren schweben mir viele junge inländische Rapidler im Kopf herum, die man teils auch zu damals hohen Beträgen transferieren konnte.
Maierhoffer, Sabitzer, Kainz, Burgstaller, Drazan, Schaub, Trimmel, Kavlak, …
Von dieser Zeit an, bis vor wenigen Jahren, war ein gewichtiger Teil der Mannschaft aus Rapid-Nachwuchsspielern oder Spielern von anderen österreichischen Vereinen kommend gespickt und es wurde versucht überschüssiges Kapital in Legionäre zu stecken.
Wirtschaftlich war es immer wieder knapp. Wir waren sportlich - neben der Teilnahme am Europacup - auf den "Österreichertopf" und gewinnbringende Abgänge angewiesen. Dadurch ergab sich einfach die logische Systematik Nachwuchsspieler oder jüngere Spieler andere öst. Vereine in die Kampfmannschaft zu lotsen, dort zu entwickeln und zu Geld zu machen.

Man konnte diese Spieler Woche für Woche beobachten, wie sie ihre Leistungen steigerten. Wie Rapid mit ihnen wuchs und sie mit Rapid wuchsen. Spieler die unsere Sprachen sprachen, die unsere Gesänge verstanden. Denen man vielleicht selbst Mal in der Jugend am Platz gegenüberstand. Spieler die jahrelang im Nachwuchs den Rapidgeist inhalierten und stolz unser Wappen trugen. Sie konnten sich mit Rapid identifizieren und ich/wir konnte(n) uns mit ihnen identifizieren. Einige dieser Spieler finden sich nach ihrer Karriere weiter in Hütteldorf(Stöger, Katzer, Kulovits, Hofmann, Macho, Gartler, Hiden) oder ansderswo in Österreich(Kühbauer, Pacult, Feldhofer, Schöttel, Burgstaller,..).

- Was hat sich verändert und warum jetzt?

Uns geht es finanziell so gut wie noch nie in der jüngeren Vergangenheit, gerade nach den ECL Erfolgen und den u.a. damit verbundenen Rekordtransfers(danke an Robert Klauß, Markus Katzer und an die Führung). Geld das man eingenommen hat, Geld das man im Rapid-Apparat einsparen konnte wird in den Kader gesteckt. Alles für den Fußball.
Wir sind nicht mehr angewiesen auf die Gelder des Ö-Topfes, die auf Grund der eingefahrenen Erträge weniger Gewicht haben.
Wir können die Einnahmen in (ausländische) Spieler investieren, die keine mehrmonatige/-jährige Entwicklungszeit benötigen. Spieler die im besten Fall schon mehrere Ligen/Wechsel erlebt haben, die bei Vereinen in Top-Ligen waren und/oder auch Erfahrung am Europacup-Parkett sammeln durften. Spieler die uns umgehend weiterhelfen, im besten Fall dann wieder zu Geld gemacht werden können. Der österreichische Markt bietet für uns nicht die Qualität die man aus anderen Ligen und Ländern holen kann. Österreich ist ein vergleichsweise kleines Land, logisch das dieser Markt ebenso viel kleiner ist, als der Nicht-österreichische.

- Konkurrenz

Ligakrösus der letzten Jahrzehnte RBS hat es vorgemacht. Finanziell gut gebettet hätte man genauso auf die besten Österreicher setzen können. Hat man aber nicht, konnte man nicht. Diese suchen zumeist den Weg ins Ausland. Man hat jahrelang erfolgreich sportlich und im Transferbereich agiert.
Bilder wie vom Trainingsauftakt beim LASK dieses Jahr waren für mich fremd bei einem österreichischen Klub(abgesehen von RBS).

Spoiler

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Sturm hat es paradehaft vorgezeigt. Sie haben Geld eingenommen, Qualität aus dem Ausland geholt/holen müssen und Titel eingefahren. Mir hat dieser Weg zum Erfolg weder bei RBS, noch bei Sturm gefallen, aber es zeigt nun Mal wie es abläuft. Dieser Entwicklung kann man sich nicht verwehren. 

-Nachwuchs

Ich erhoffe mir trotz dieser verständlichen Entwicklung das zumindest jedes Jahr dem ein oder anderen Spieler aus unserem Nachwuchs der Sprung in die Kampfmannschaft gelingt. Geld das durch sportliche Erfolge und Transfers einlangt kann und sollte auch weiterhin in den Nachwuchs und dessen Ausbau fließen. Als Verein wollen wir die Jugend unterstützen, eine Anlaufstelle für junge Burschen und Mädchen sein, die ihr Glück bei uns versuchen dürfen. Die wir begleiten, prägen dürfen und für ihr Leben lang ein Teil der Rapidfamilie werden. 

-Persönliches

Es mag für jüngere Generationen ein anderer Zugang sein. Die die Mannschaften und den "Nachwuchs-/Österreicher-Weg" nicht so erlebt haben wie ich oder Personen meinen Alters. Ich schaue wenig ausländischen Fußball, bin emotional nur an meine Rapid gebunden. Für mich ist dieser Weg ein Novum, ein neues Bild das Rapid abgibt. Es hat negative und positive Seiten. 

Verstehe ich, dass man diesen Weg gehen muss um sportlich erfolgreich zu sein?
Ja.

Ist es für mich als jahrzehntelangen Rapid-Fan gewöhnungsbedürftig?
Ja.

Ich werde mich damit anfreunden (müssen) und hoffe, dass egal welcher Herkunft die aktuellen und zukünftigen Rapid Spieler sind und sein werden auch richtige Rapidler dabei sein werden. Die wissen was es bedeutet Rapidler z'sein, Rapid z'werd'n. 

 

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Postinho

solang sich die spieler fürn verein zerreißen und stolz sind, unser trikot zu tragen, is es mir komplett egal woher jemand kommt 

hab mich weniger mit kerschbaum und greil indentifizieren können, als zb mit einem sangare, der rapid gelebt hat und auch wirklich a leistung gebracht hat 

bevor ich wie violett mit wirklich alten radlfahrern mit ö pass spiel, bitte unbedingt diesen weg weitergehen, weil für die wirklich guten talente immer a platz is (siehe wurmbrand) 

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Alpenbummerl

Ich bin grundsätzlich ein Fan von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Die aktuelle Legionärsflut (soll jetzt weniger schlimm gemeint sein, als es klingt) finde ich zwar nicht berauschend, verstehe es aber durchaus. Ich hoffe jedoch, dass man auch aufgrund der Qualität, welche der aktuelle Kader mit sich bringt, auch unseren Nachwuchs entsprechend nicht vergisst. Das ganze kann jedoch auch einen enormen Vorteil bringen. Die Jungs haben es zwar schwerer, nach oben zu kommen. Unmöglich ist es jedoch nicht, wie ein Wurmbrand, Hedl, Schöller, Gröller, Vincze und auch Demir zeigen. Weixelbaum nicht zu vergessen. Dieses "mehr anstrengen" wird unweigerlich dazu führen, dass die, die es dann schaffen, auch eine andere Einstellung und Qualität mitbringen. Ein Querfeld wäre so oder so durchgekommen, weil er neben seinem Körper und Talent, auch die notwendige Einstellung hat. Und genau das ist in meinen Augen ein großer Schritt, den wir im Nachwuchs noch machen müssen. Die letzten Jahres war es "einfacher" und hat auch einige in den Dunstkreis befördert, die am Ende nicht das erbracht haben, was nötig war. Woran es da gelegen hat, kann ich nicht beurteilen. Ich bin mir aber Sicher, dass Stöger einen talentiertem, jungen Spieler immer die Chance geben wird. Die Auswahl wird halt geringer. Und Bundesligaspieler sind auch davor einige geworden, die bei uns nicht den Weg gegangen sind. 

Summa summarum würde ich es mir schon wünschen, wenn wir jedes Jahr (als mittelwert) einen durchbringen. Und die haben jetzt auch eine andere Benchmark, an der Sie sich orientieren können. 

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Im ASB-Olymp

Zuerst hat es RB gezeigt, dann Sturm und jetzt Rapid:

Es ist schlicht weg nicht leistbar, Österreicher mit derselben Qualität unter Vertrag zu haben. Außerdem möchten die meisten Österreicher so schnell wie möglich ins Ausland. Weil es spannender ist und sie glauben, dadurch die Karriere zu pushen.

Das Problem sind also mMn eher die österreichischen Spieler, als die Vereine. Siehe Gregoritsch, der lieber zu einem schwedischen Verein geht. Bzw. merkt man bei vielen österreichischen Spielern die mit "muss" versuchen im Ausland einen Verein zu finden und um ja nicht nach Österreich zurückkommen zu müssen.

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Wir haben 1(+1) aktuelle Bundesliga-Stammkader und A-Team Nationalspieler aus dem eigenen Nachwuchs. Wer kann das übertrumpfen?

Ich verstehe nicht woher man diese Panik zieht, dass man die Grundtugenden unseres Vereins aus den Augen verliert. 

 

Ich gebe zu Denken. Wir haben erst vor Kurzem 2 Aka Spieler zu europäischen Topadressen transferiert (Poidl und Satti). Die Erwartung an den Nachwuchs ist mittlerweile ungerecht hoch. Wenn die aktuellen Jahrgänge im Moment keine Bundesligaspieler hergeben dann ist es nun mal so. Jedes Jahr 2-3 heimische Talente in die Bundesliga bringen das hat in den letzten zig Jahren eh nur Rapid ansatzweise geschafft. Die goldene Generation von rb fällt da zeitlich natürlich raus. 
 

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Supersoldat.
Grüner-Wiener schrieb vor 3 Minuten:

Zuerst hat es RB gezeigt, dann Sturm und jetzt Rapid:

Es ist schlicht weg nicht leistbar, Österreicher mit derselben Qualität unter Vertrag zu haben. Außerdem möchten die meisten Österreicher so schnell wie möglich ins Ausland. Weil es spannender ist und sie glauben, dadurch die Karriere zu pushen.

Das Problem sind also mMn eher die österreichischen Spieler, als die Vereine. Siehe Gregoritsch, der lieber zu einem schwedischen Verein geht. Bzw. merkt man bei vielen österreichischen Spielern die mit "muss" versuchen im Ausland einen Verein zu finden und um ja nicht nach Österreich zurückkommen zu müssen.

Zu welchem schwedischen Klub hat Gregoritsch gewechselt? ;)

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Dauer-ASB-Surfer

Nachdem so ziemlich jeder talentierte 18 Jährige lieber nach Deutschland wechselt als sich in Österreich zu beweisen ist es einfach der Lauf der Dinge.  Der Rest der übrig bleibt wird dann unverhältnismäßig teuer.

 

Diejenigen mit Qualität setzen sich auch früher oder später durch.

Edit: Und die Rückholaktionen ältere Österreicher machen in den meisten Fällen absolut keinen Sinn. Sei es Leistungsmäßig oder finanziell...

bearbeitet von pkr1728

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Wappler

Ehrlich gesagt klingt das für mich stark nach Diskussionen mit der „Boomer-Eltern-Fraktion“: früher war alles besser, mehr Österreicher, mehr Eigenbau, mehr Identifikation. Versteh ich aus nostalgischer Sicht voll, aber so funktioniert Fußball 2025 nicht mehr.

Der Pool an österreichischen Spielern ist schlicht zu klein. Die wirklichen Top-Leute gehen ins Ausland, weil dort Gehalt, Perspektive und Ausbildung einfach besser passen. Was übrig bleibt, sind Talente, die noch Jahre brauchen oder Spieler, die qualitativ nicht das Level haben, um Rapid international konkurrenzfähig zu machen.

Und genau darum geht’s: Rapid will und muss den Anschluss in Europa halten. Das Ziel ist, sich fix in Europa League oder Conference League zu etablieren. Da zählt sofortige Qualität, Erfahrung und Durchsetzungsvermögen egal ob die Spieler aus Wien, Skandinavien oder vom Balkan kommen. Identifikation entsteht nicht über den Pass, sondern über Einsatz, Mentalität und Leistung am Platz. Wenn ein Legionär 90 Minuten alles für unser Wappen gibt, ist er genauso ein Rapidler wie einer aus der U18.

Der Nachwuchs soll und wird trotzdem weiter gefördert werden nur ist es unrealistisch zu glauben, dass die halbe Stammelf wieder wie in den 90ern aus Eigenbau-Spielern besteht. Wer im europäischen Fußball mithalten will, muss den Kader international und breit aufstellen. Alles andere ist romantisch, aber sportlich Selbstbetrug.

Die Zeiten, in denen Celtic Glasgow als ‚Lisbon Lions‘ den Europapokal gewonnen hat mit Spielern, die alle im Umkreis von 48 Kilometern aufgewachsen sind gehören schlicht der Vergangenheit an.

bearbeitet von Iw4n

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Dauer-ASB-Surfer

Die Sympathiefrage für mich ist bei den meisten Teams weniger, welche Nationalität oder Herkunft die Spieler haben, sondern eher, ob sie generell sympathisch rüberkommen und sich in gewisser Weise mit dem Team "identifizieren" (jetzt nicht im übertriebenen Sinne), oder ob es sich gefühlt für alle nur um einen Durchzugsposten handelt. Auch da geht es natürlich um das gesamte Gefüge, nicht jeder Spieler muss in der Rapid Bettwäsche schlafen, wie so gern zitiert. Aber ein gewisses Gerüst mit doch auch emotional mit dem Verein verbundenen Spielern macht einfach mehr Spaß, weil man das im Stadion einfach spürt.

Über die Jahre (meine Rapidzeit hat ca. 1994 begonnen) gab es viele Österreicher, aber auch Legionäre, auf die das zugetroffen hat. Und umgekehrt genauso. Von daher ist mir das ehrlich gesagt relativ egal - in der aktuellen Mannschaft fühlt es sich von außen her so an, als wären die Spieler gerne da und würden an einem Strang ziehen. Ein bissl extrovertiertere Personen sind da auch nicht schädlich, man kann nicht nur grantige Wiener haben - die Balance machts :)

Also hab ich auch mit dem aktuellen Team keine Probleme, da ist mir der Pass egal. Ich hab mich aber auch nicht über Salzburg oder die Magna Austria beschwert.

 

 

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Tribünenzierde

Das wichtigste ist in meinen Augen, dass die Spieler Potenzial und/oder Qualität haben. Ob es nun ein Österreicher ist oder nicht ist mir eigentlich ziemlich egal, Hauptsache er gibt alles für den Verein. Spätestens nach 2 Jahren werden uns alle Spieler die Potenzial für eine Top 5 Liga haben verlassen, besonders wenn sie jung sind, egal welchen Pass sie haben. 

Rapid würde jeden Österreicher spielen lassen wenn er gut genug ist, das Preis Leistungsverhältnis passt einfach derzeit bei den meisten nicht. Spieler die bereits erfolgreich im Ausland waren können wir uns nicht leisten und schon gar nicht gewinnbringend verkaufen... und wenn doch müsste man damit auf mehrere potenzielle junge Talente verzichten, siehe Arnautovic.

Ich finde den jetzigen Weg sehr gut und mir trotzdem sicher, dass man weiterhin versucht Eigenbauspieler einzubauen sowie junge österreichische Talente zu erwerben. Und die Spieler welche wir heuer gekauft haben kamen fast durchgehend aus schwachen oder unterklassigen Ligen, beinahe niemand hat bereits europäisch(erfolgreich) gespielt, diese Aussage stimmt einfach nicht. 

bearbeitet von GrüneRaupe

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Europaklassespieler

Hofmann, Boskovic, Heikkinen, Beric, (Jelavic), Jancker, Wagner, Savicevic, Fjørtoft, Ivanov ...

Pure Identifikationsfiguren. 

bearbeitet von spartanon

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Im ASB-Olymp

Es geht mir schlichtweg am Oasch vorbei. Ich will eine erfolgreiche Kampfmannschaft und einen guten Output der Akademie, welche Nationalität irgendwelche Kicker haben, ist mir herzlich egal.

Lieber Ndzie und Amane als Kerschbaum und Greil.

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