Berufsleben

[issoisso]

Derni schrieb vor 4 Stunden:

Gibts hier tatsächlich noch Leute die meinen, die Löhne in Österreich sind nicht lächerlich niedrig? 

 

Ich kenn keinen, der das meint (jetzt auch im persönlichen Umfeld nicht). Also klar, "man kann damit gut leben" - viele, aber um nicht zu sehen, dass das Lohnniveau in Österreich mittlerweile in vielen Branchen doch weit unter anderen Ländern liegt - dazu müsste man ja schon sehr ignorant sein.

[Jackson]

Derni schrieb vor einer Stunde:

Super Argument und dann übern Fachkräftemangel wundern. Mich überraschts nicht mehr dass die Leute lieber ins Ausland gehen, wenn sich Leistung monetär überhaupt nicht lohnt.

Btw. Hast du dann eine riesige Einkommensschere und zwar dass Leute die Selbstständig sind, geerbt haben oder gute Investitionen getätigt haben extrem profitieren während man sich mit Lohnarbeit kaum noch irgendwas großartiges Erarbeiten kann.

Bei deinem Modell sind wir übrigens dann schon beim Kommunismus, alle sind gleich, jeder verdient genau gleichviel ganz egal was oder wie hart er arbeitet. Hat ja bis jetzt in der Geschichte immer gut funktioniert.

Eine kleine Lohnschere heißt ja nicht automatisch, dass alle auf niedrigem Niveau sind. Das hast nur du gesagt, aber davon hab ich nie geschrieben. Ich wollte lediglich deiner Aussage, dass sich Leistung nicht genug lohnt im Vergleich zu Ungelernten antworten.

Abgesehen davon kann man in Österreich sehr schnell sehr gut Leben, eben weil die Ungleichheit recht gering ist. Klar, die Wohnungsthematik hat in letzter Zeit bei vielen ein schlechtes Gefühl erzeugt, bei mir auch, aber wir sind trotz allem immer noch ein Volk wo auch jemand ohne Ausbildung ein schönes Leben in einer schönen Mietwohnung haben kann, vor allem als Paar. Und das ist gut so.

Und das hat nichts mit Kommunismus zu tun, sondern sogar mit Kapitalismus. Es ist ein trade off zwischen "man braucht viel Können/Wissen" und "Job ist körperlich anstrengend oder keiner will ihn machen", Angebot und Nachfrage. Sich dann darüber aufzuregen, dass Ausbildung hier nicht stärker gewichtet ist zeigt nur, dass es entweder (aus deiner Sicht) zu viele gut ausgebildete gibt die dafür keine "Oaschhockn" machen wollen, oder, dass du ein anderes System willst, in dem pauschal Leute ohne Ausbildung weniger bekommen sollen und gut ausgebildete mehr, fast unabhängig von der Nachfrage nach den Jobs. Also auch überspitzt gesagt wenns nur einen gibt der Kanal ausräumen kann/will, soll er trotzdem lieber weniger verdienen als die 100 000 Excel Artisten in Büros. Mit dem Ergebnis, dass halt einfach kein Kanal ausgeräumt wird. Während beim aktuellen System das Gehalt so lange steigt, bis den Kanal eben wer ausräumen will.

Und was viele auch gerne vergessen, langfristig kommt große Ungleichheit auch auf die vermeintlichen "Eliten" zurück, siehe zb Südafrika. Haben die größte Ungleichheit der Welt, und glaub mir, da möchte niemand von uns tauschen, auch nicht mit den Reichen, zu sehr leiden alle unter der monetären Ungleichheit und deren Folgen.

[Herr Max]

Man kann das Thema gewissermaßen auch abkürzen, des geht oftmals nicht ums Gehalt sondern darum, wie man mit Geld umgehen kann und da hapert es bei extrem vielen, da nutzt bei vielen auch kein besseres Gehalt weil das Geld erst wieder dumm und fahrlässig verplempert wird.

Wie einige hier geschrieben haben: Wer mit 4000€ im Monat nicht auskommt hat ganz andere Probleme als ein niedriges Gehalt.

[damich]

Derni schrieb vor 6 Stunden:

Passen dazu, die ungelernte Hilfskraft verdient inzwischen 60% vom 5% Spitzenverdiener im Burgenland. Gibts hier tatsächlich noch Leute die meinen, die Löhne in Österreich sind nicht lächerlich niedrig? 

 

Der Vergleich hinkt halt weil diese 2.300 für den hilfshackler absolute Ausnahme ist, zumindest der Branche.

Im Normalfall bekommt der hilfshackler deutlich weniger. Dazu ist auch relevant was unter dem Strich nach dem lebenserhaltungskosten über bleibt was beim Spitzenverdiener ein vielfaches ist. Dazu kommen noch steuergoodies und oft ein Firmenwagen.

Also der Unterschied zwischen Spitzenverdiener und hilfshackler ist natürlich da.

[flanders]

Herr Max schrieb vor 1 Stunde:

Wie einige hier geschrieben haben: Wer mit 4000€ im Monat nicht auskommt hat ganz andere Probleme als ein niedriges Gehalt.

Stimmt prinzipiell schon. Nur muss man halt auch berücksichtigen ob man das Geld für sich anprackt oder zB für Familie, Frau, drei Kinder, größere Wohnung, Kredit. 

bearbeitet Mittwoch um 18:56 von flanders

[Pezi]

Jackson schrieb vor 6 Stunden:

Ich finde das sogar sehr gut, ich wüsste nicht warum eine große Lohnschere erstrebenswert wäre. Ich zb würde für kein Geld der Welt in die Gastro wechseln wollen, weil mich der Dauerstress unter Leuten wsl fertig machen würde. Und sowas soll natürlich auch abgegolten werden, nicht nur Ausbildung. Was bringt mir mein Studium beim Auto herrichten? Der Mechaniker hat nicht weniger Recht auf ein gutes Gehalt als jemand der nur Zahlen herumschupft im Büro. Und solange niemand so schnell Putzkraft werden will, sollte man die, die es sind, dann trotzdem gut entlohnen, auch wenn man für den Job nichts können muss, außer ihn aushalten zu können. Aber das ist auch eine Leistung, die viele, vor allem besser Ausgebildete, nicht zammbringen würden. Es ist schon gut, dass es für jeden ein Platzerl gibt, und es ist auch wichtig, dass die Entlohnung halbwegs sehr ähnlich ist. 

Putzkräfte müssen je nachdem schon ganz schön viel können. Ich habe selbst viele zumindest mikrobiologisch informiert und für den Reinraum in aseptischen Produktionen qualifiziert. Da reicht nur putzen nicht. Die müssen dann schon ein bisserl mehr Verständnis aufbringen. Auch diejenigen, die dann nur im Büro oder Labor geputzt haben, die musste auch gewisse wichtige Kenntnisse außer "nur putzen" haben.

Was diese Personen jedoch vor allem zu einem fairen und guten Gehalt brauche: Respekt und Dank für ihre Arbeit! Ich verbeuge mich vor all denen, die das sogar aus einer Leidenschaft heraus gerne machen.

[Jackson]

Pezi schrieb vor 10 Stunden:

Putzkräfte müssen je nachdem schon ganz schön viel können. Ich habe selbst viele zumindest mikrobiologisch informiert und für den Reinraum in aseptischen Produktionen qualifiziert. Da reicht nur putzen nicht. Die müssen dann schon ein bisserl mehr Verständnis aufbringen. Auch diejenigen, die dann nur im Büro oder Labor geputzt haben, die musste auch gewisse wichtige Kenntnisse außer "nur putzen" haben.

Was diese Personen jedoch vor allem zu einem fairen und guten Gehalt brauche: Respekt und Dank für ihre Arbeit! Ich verbeuge mich vor all denen, die das sogar aus einer Leidenschaft heraus gerne machen.

Klar, aber dennoch muss man da halt weir weniger können als der Laborant. Und trotzdem ist der Job eben wichtig und auch hart, und Respekt gebührt da sowieso dafür.

[Krowot]

Pezi schrieb vor 11 Stunden:

Putzkräfte müssen je nachdem schon ganz schön viel können. Ich habe selbst viele zumindest mikrobiologisch informiert und für den Reinraum in aseptischen Produktionen qualifiziert. Da reicht nur putzen nicht. Die müssen dann schon ein bisserl mehr Verständnis aufbringen. Auch diejenigen, die dann nur im Büro oder Labor geputzt haben, die musste auch gewisse wichtige Kenntnisse außer "nur putzen" haben.

Was diese Personen jedoch vor allem zu einem fairen und guten Gehalt brauche: Respekt und Dank für ihre Arbeit! Ich verbeuge mich vor all denen, die das sogar aus einer Leidenschaft heraus gerne machen.

Die verdienen dann halt im Burgendland vermutlich genauso viel wie die PKA die in dem Reinraum produziert und nochmal deutlich mehr leisten und wissen muss.

Darum gehts ja eher bei der Diskussion. 

[DeusAustria]

Ich zähle lt. dem Maßstab hier ebenfalls zu den oberen 10%. 1000 EUR und mehr pro Monat weglegen geht sich trotzdem nicht aus. Aber gut, ich hau das Geld teilweise wirklich fahrlässig für diverse Blödsinnigkeiten raus. 

[wald4tler]

Bin ab Herbst in Wien um mein BWL Studium zu beenden und habe jetzt schon Panik keinen Nebenjob zu finden. Habt ihr zufällig Ideen wo man fündig wird?

 

Liebe Grüße

[Ray09]

laskler1 schrieb am 10.6.2025 um 10:14 :

Warum gehts denn in dem Thread der "Berufsleben" heisst nur ums Geld? 

Weil in Österreich viele nur das Geld in einem Beruf sehen und nicht die Arbeit.

[Admira Fan]

flanders schrieb vor 17 Stunden:

Stimmt prinzipiell schon. Nur muss man halt auch berücksichtigen ob man das Geld für sich anprackt oder zB für Familie, Frau, drei Kinder, größere Wohnung, Kredit. 

mit 3 Kindern sind es dann ja auch gleich um ~400€ netto mehr

[flanders]

Admira Fan schrieb vor 2 Stunden:

mit 3 Kindern sind es dann ja auch gleich um ~400€ netto mehr

Ich rede davon man hat 4000 Euro als Single pro Monat Einnahmen und man hat selbige Summe mit Familie zur Verfügung. Das macht natürlich einen erheblichen Unterschied aus.

Daher kann man nicht automatisch sagen wer mit einem 4er im Monat nicht auskommt hat ein Ausgabenproblem. 

[SturmfanDöblingMitCape]

Breaking in diesem Kummerl-Forum: Es ist natürlich NICHT jeder Job gleich viel wert. Bitte - Danke

[Jackson]

SturmfanDöblingMitCape schrieb vor 28 Minuten:

Breaking in diesem Kummerl-Forum: Es ist natürlich NICHT jeder Job gleich viel wert. Bitte - Danke

Stimmt, alle sind gleich viel Wert, außer deiner, der ist weniger wert. Bist jetzt zufrieden?