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jimmyhogan schrieb vor 1 Stunde:

Erstmal Hut ab, dass du dich persönlich meldest und dich hier in diesem sicher nicht neutralen digitalen Ort der Diskussion stelllst. Für mich war auch klar, dass es sich um ein Kommentar handelt. Allerdings ist deine definitive Aussage "Es handelt sich um ein Geldgeschenk." ohne Konjunktiv einfach nicht seriös, da das Argument, welches du anführst höchst spekulativ ist.

Warum? Weil:

a) der Kaufpreis nicht feststeht und wie bei jedem Investment mit Steuergeld zuerst von unabhängiger Seite ein Schätzgutachter bestellt werden muss.

b) Der Mietpreis nicht erwähnt wird, dessen Höhe wir auch nicht kennen.

c) Auf die Nutzungsmöglichkeiten, die der Stadt womöglich andere Investments ersparen (Vikings, Frauennationalteam, etc.) nicht eingegangen wird. Und aus diesen Möglichkeiten ergibt sich auch ein Mehrwert, der eben NUR für die öffentliche Hand besteht, weil ihr zB die Förderung des Frauenfußballs ein Anliegen ist. Das kann einem privaten Investor egal sein.

Diese drei Punkte müssen aber aus meiner Sicht zumindest versuchsweise gegengerechnet werden um das Urteil eines "Geschenks" vernünftigerweise argumentieren zu können.

Mich stört das übrigens nicht vorrangig als Austriafan. Ich wäre sowieso für eine geordnete Insolvenz schon vor Jahren gewesen und stehe vielen Entscheidungen des Vereins und auch der Bank Austria kritisch gegenüber. Mich stört es vor allem, weil diese pauschalen und nicht argumentierten Vorwürfe der "Steuergeldverschwendung" und der "Geschenke" durch die öffentliche Hand, einem tendenziell antidemokratischen Narrativ in die Hände spielen, welches suggeriert, dass "die Politik" nach persönlichem Belieben und Abseits jeglicher Vernunft mit dem Steuergeld hantiert. Auch wenn ich, da ich deine Artikel immer sehr gerne lese, davon ausgehe, dass du auf keinen Fall solche Ansichten teilst, möchte ich schon auf die Gefahr hinweisen, dass solche pauschalen Urteile, auch in Kommentaren, bei Leser:innen zu Generalisierungen führen können. Vor allem, wenn hier definitiv ein (wenn auch im Moment spekulativer) Businesscase erkennbar ist und mehrere Sportarten und Teams ein Interesse an der Infrastruktur haben. Jedenfalls ist diese Art von launigem, ja vielleicht ideologischem, Urteil etwas, was ich in der österreichischen Medienlandschaft viel zu oft antreffe, im Ballesterer halt bisher noch nie.

Das Like gibt es wegen des exellenten Inhalts entgegen meiner Gewohnheit trotz "dass es sich um 'ein Kommentar' handelt".
Aber besprechen muss ich es trotzdem, weil es so weh tut:
Kann mir bitte einmal jemand von denen, die das verwenden, erklären, wie ihr darauf kommt?
Hat das einmal wer in einem Forum geschrieben und seither plappern es zwei Drittel nach?
Kommentar ist männlich, ohne jede Diskussion, da gibt es nicht mehrere zulässige Möglichkeiten.

 

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Kennt das ASB in und auswendig
jimmyhogan schrieb vor 6 Stunden:

Puh, also da muss ich schon vehement widersprechen. Ich steh der KPÖ Graz seit Studienzeiten sogar persönlich nahe, aber diese Aussage Kahrs könnte auch von einem Elon Musk oder einem anderen neoliberalen Austeritätsfetischisten sein. Damit könnten wir auch alle Kulturzentren, Theater, Jugendzentren, Museen und Konzerthallen schließen, braucht ja die Allgemeinheit nicht unbedingt. Ich denke genau diese Dinge und dazu zählt gerade auch der Fußball und seine Stadien sind absolut notwendig für eine funktionierende Demokratie. Sie dienen dazu in einer säkularen Gesellschaft so etwas wie Sinngebung zu ermöglichen. Nach Camus könnte man sagen, sie dienen dazu mit der Absurdität der modernen menschlichen Existenz klarzukommen. Jetzt kann man natürlich sagen, warum bekommt grad der Fußball so viel und andere weniger, aber das ist ein anderes Argument als das des "Geschenks". Und hier geht es ja definitiv nicht darum, der Austria "perfekte" Bedingungen zu schenken sondern darum ob eine wertvolle Sport- und Freizeitinfrastruktur, die im übrigen auf einem Grundstück der Stadt Wien steht, in Zukunft in den Händen des Grundeigentümers, also der Stadt, oder in der Hand eines privaten Investors sein soll.

Wo ich natürlich zustimme: Der Ausbau des Stadions um diesen Preis und in dieser opulenten Form war natürlich ein Fehler und ein absoluter Overkill. Da hätte es eine etwas schlankere Variante auch getan. Wie die Bank Austria dafür einen so hohen Kredit rausrücken konnte ist mir schleierhaft, aber gut das ist Ihnen eh auf den Kopf gefallen. 

Wui, ich glaube langsam den Kommentar hättest du schreiben sollen. :eek:. Wahnsinnsausdruck und super Argumentation. :super:

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ASB-Legende
jimmyhogan schrieb vor 7 Stunden:

Puh, also da muss ich schon vehement widersprechen. Ich steh der KPÖ Graz seit Studienzeiten sogar persönlich nahe, aber diese Aussage Kahrs könnte auch von einem Elon Musk oder einem anderen neoliberalen Austeritätsfetischisten sein. Damit könnten wir auch alle Kulturzentren, Theater, Jugendzentren, Museen und Konzerthallen schließen, braucht ja die Allgemeinheit nicht unbedingt. Ich denke genau diese Dinge und dazu zählt gerade auch der Fußball und seine Stadien sind absolut notwendig für eine funktionierende Demokratie. Sie dienen dazu in einer säkularen Gesellschaft so etwas wie Sinngebung zu ermöglichen. Nach Camus könnte man sagen, sie dienen dazu mit der Absurdität der modernen menschlichen Existenz klarzukommen. Jetzt kann man natürlich sagen, warum bekommt grad der Fußball so viel und andere weniger, aber das ist ein anderes Argument als das des "Geschenks". Und hier geht es ja definitiv nicht darum, der Austria "perfekte" Bedingungen zu schenken sondern darum ob eine wertvolle Sport- und Freizeitinfrastruktur, die im übrigen auf einem Grundstück der Stadt Wien steht, in Zukunft in den Händen des Grundeigentümers, also der Stadt, oder in der Hand eines privaten Investors sein soll.

Wo ich natürlich zustimme: Der Ausbau des Stadions um diesen Preis und in dieser opulenten Form war natürlich ein Fehler und ein absoluter Overkill. Da hätte es eine etwas schlankere Variante auch getan. Wie die Bank Austria dafür einen so hohen Kredit rausrücken konnte ist mir schleierhaft, aber gut das ist Ihnen eh auf den Kopf gefallen. 

Großartig! Danke! :huldigung:

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Postinho
BTGlory schrieb vor 9 Stunden:

Wenn die Stadt das Stadion um einen Euro gekauft hätte, wäre es halt schon ein Geschäft gewesen, wenn sie es der ballesterer-Werksmannschaft um einen Hunderter im Jahr verpachtet. Aber je höher der Kaufpreis, desto spekulativer ein mögliches Geschäft.

Nachdem du ja geschrieben hast, dich nicht auf Recherchen zu stützen, sollte man es vielleicht bei dem belassen was es ist, einer Meinung, und nicht eine unrecherchierte Banalyse daraus machen. 

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V.I.P.
BTGlory schrieb vor 9 Stunden:

Mir ist das erste Mal im November 2023 erzählt worden, dass der Stadionverkauf quasi unter Dach und Fach ist. Und dann im Abstand von zwei Monaten ungefähr fünf Mal aufs Neue. Ich hatte deswegen - und wegen dem Kurier-Bericht, der auf zwei Absagen von zwei Banken eingeht - nicht den Eindruck, dass die Interessen Schlange stehen.

Und die 42 Millionen sind noch ohne die jüngsten Abschreibungen. Ich gehe davon aus, dass sich Kaufpreis und Buchwert ziemlich decken werden. Hacker sagt ja nix anderes.

Bauten auf fremden Grund standen im Juni 23 mit 48,4 Mio in den Büchern, im Juni 22 waren es 51,2 Mio - zum Juni 24 habe ich noch keine Zahlen. 

 

Jedoch ist zur Bewertung des Kaufpreises ja die Miete genau der entscheidende Faktor. Werden 40 Mio mit 1 Mio pro Jahr (valorisiert) vermietet, dann sind das 40 Jahre bis zur Amortisation (ceteris paribus). Bei 3 Mio Miete wären es nur 17 Jahre... 

Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass sich der Verkaufspreis (auch) nach unserem Kapitalbedarf orientieren wird und die Miete entsprechend höher oder tiefer liegen wird, je nachdem wie viel Kapital wir benötigen. 

Es kommt sogar noch besser: Das Kapital benötigen wir, um hochverzinste Darlehen ablösen und uns existenzbedrohende Zinszahlungen zu ersparen. Wir werden den Verkaufspreis also so ansetzen, dass wir mit dem erlösten Kapital alle Kredite abzahlen können, die höher verzinst sind als der anschließende Mietaufwand.

Im Prinzip ist die Stadt also ein Brückenfinanzierer der sich via Sale and Lease back unser wichtigstes Asset sichert UND zur Reduktion der Miete/Verzinsung ein paar Sonderleistungen erhält (Nutzung der Sportstätte, etc.). 

 

Sich ausschließlich den Verkaufserlös anzusehen ist dermaßen verkürzt und falsch, als würde man einen Spieler rein nach der gezahlten Ablöse bewerten (exkl. Gehalt, sportlicher Leistung, etc.). 

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ASB-Halbgott
jimmyhogan schrieb vor 11 Stunden:

Damit könnten wir auch alle Kulturzentren, Theater, Jugendzentren, Museen und Konzerthallen schließen, braucht ja die Allgemeinheit nicht unbedingt.

ohne die Zahlen jetzt zu kennen, würde ich auch davon ausgehen, dass die Umwegrentabilität beim Fußball deutlich höher ist, als im Kulturbereich :ratlos:

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Held von heute
TheRealScotty schrieb vor 4 Minuten:

ohne die Zahlen jetzt zu kennen, würde ich auch davon ausgehen, dass die Umwegrentabilität beim Fußball deutlich höher ist, als im Kulturbereich :ratlos:

Umwegrentabilität ist grundsätzlich ein Riesengeschwurbel, das immer dann angestimmt wird, wenn man halt irgendwas finanzieren will und keinen anderen Grund findet.

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brillantinbrutal schrieb vor 43 Minuten:

Umwegrentabilität ist grundsätzlich ein Riesengeschwurbel, das immer dann angestimmt wird, wenn man halt irgendwas finanzieren will und keinen anderen Grund findet.

So wie du deinen ausartenden Alkoholismus vor deiner Gattin rechtfertigst indem du ihr vorrechnest monatlich mehrere tausend Euro durch den Flaschenpfand einzunehmen. 

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V.I.P.
ooeveilchen schrieb vor 2 Minuten:

So wie du deinen ausartenden Alkoholismus vor deiner Gattin rechtfertigst indem du ihr vorrechnest monatlich mehrere tausend Euro durch den Flaschenpfand einzunehmen. 

Flaschenpfand gibt's nur auf Bier und Bier trinken ist kein Alkoholismus. 

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Postinho
BTGlory schrieb vor 15 Stunden:

Meine Meinung ist, die Stadt Wien hat mehr bezahlt als sie hätte müssen. Für ein Objekt, bei dem sich über ein Jahr lang kein anderer Interessent gefunden hat, der die Summe bezahlt hätte. Die Miete ändert daran, in meinen Augen, nichts grundlegend. Aber ich verstehe das Argument, dass man sie der Vollständigkeit halber hätte erwähnen sollen.

 

darf man fragen, was deine expertise ist, die deine meinung bezüglich kaufpreis stützt / rechtfertigt? und warum eine vertraglich vereinbarte miete nicht grundlegend ist...

in den zitierten 3 (drei) zeilen entspricht so gut wie nichts den tatsachen! 

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Die Höhe der vereinbarten Miete ist in diesem Fall halt ein ganz entscheidender Faktor. Es gibt ja außer die Austria keine potentiellen Mieter, und die Austria ist auf diese Miete angewiesen kann sich - realistisch gesehen - nicht einfach irgendwo anders einmieten. Also natürlich kann das in diesem Fall dann so vereinbart werden dass entsprechend der Kaufpreis höher ist, dafür dann allerdings auch die Miete oä. Wir verkaufen ja kein Wohnhaus wo es dann X potentielle Mieter gäbe. 

Ob das Geschäft für die Stadt Sinn macht liegt also am Kaufpreis, der vereinbarten Miete, der Nutzung für Events und was man sich quasi gesellschaftlich als Stadt eben noch an anderen Effekten davon erwartet.

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