Eher das ausgeuferte Lehnswesen im HRR aus unzähligen Königen, Fürsten, Grafen, Herzögen, Bistümern und Reichsstädten.
Wovon logischerweise die Wenigsten bereit waren ihre Macht zugunsten einer übergeordneten Instanz abzugeben.
Wahrscheinlich war auch damals das Bedürfnis nach einem gesamtdeutschen Staat einfach nicht gegeben da das Heilige Römische Reich im Grunde eh schon sehr viele Funktionen eines Staatenbundes (Rechtssprechung, Steuer- und Zollbestimmungen) vorweggenommen hat.
Vermutlich hat es da erst den Zusammenbruch des HRR 1806 und die darauffolgenden Jahre gebraucht damit die Leute sich Mitte des 19. Jahrhunderts auf die Vorteile rückbesonnen haben.
Das Schisma halte ich da im Grunde sogar für vergleichsweise bedeutungslos. Seit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 war das Streben der Re- bzw. Gegenreformation eigentlich Großteils beigelegt.
Dass es dann 70 Jahre später zur verheerenden Kriegen kam, hat viel eher was mit machtpolitischen Verhältnissen zu tun als religiösen Unterschieden. Die halt auch hier einmal mehr lediglich instrumentalisiert wurden um die Massen aufzustacheln.