Champions-League-Finale 2011/12

[axl_]

Wir drehen uns im Kreis. Wenn ich an den Fußball der späten 70er und frühen 80er denke (CL-bezogen), fällt mir auch als erstes Liverpool ein und dann kommt lange nichts. Trotzdem fallen mir dann in weiterer Folge auch noch Nottingham, Aston Villa und Hamburg ein, während mir die jeweiligen Finalgegner überhaupt nicht mehr einfallen.

und wieder kommst du mit der CL. Es geht mir, und ich denk auch Valdano, allgemein um Fußball, d.h. Liga, CL, Cup, EM, WM, etc.

Trotzdem, wer sagt denn, dass dir die Finalgegner einfallen müssen? Im allgemeinen ist ja ohnehin so, dass sich bei Vereine mit entsprechendem Konzept (!= einfach nur darauf hoffen, dass der Gegner die fünf Großchancen, die man ihm lässt, nicht macht und selbst irgendwie eins reinnudeln) der Efolg einstellt. Und es muss ja auch nicht unbedingt eine Mannschaft sein, die nichts gewinnt - da passt der Vergleich mit Milan unter Sacchi und Capello, aber es ist ja auch nicht so, dass niederländische Mannschaften in den 70er Jahren nichts gewonnen haben.

Um das ganze jetzt abzuschließen, weils mit dir extrem mühsam ist wenn du dich in irgendwelchen Spitzfindigkeiten flüchten willst: Wenn ich in den nächsten Jahren an die Saison 2011/12 zurückdenke, werd ich zuerst sicher an das BVB-Double denken und danach irgendwann mal, dass Bayern dasgleiche Schicksal erlitten hat wie Leverkusen 2002. Aber sicher nicht daran, dass Chelsea CL-Sieger geworden ist.

[papomilano]

Um das ganze jetzt abzuschließen, weils mit dir extrem mühsam ist wenn du dich in irgendwelchen Spitzfindigkeiten flüchten willst: Wenn ich in den nächsten Jahren an die Saison 2011/12 zurückdenke, werd ich zuerst sicher an das BVB-Double denken und danach irgendwann mal, dass Bayern dasgleiche Schicksal erlitten hat wie Leverkusen 2002. Aber sicher nicht daran, dass Chelsea CL-Sieger geworden ist.

Als Dortmund-Fan wenig verwunderlich

[axl_]

Ob das jetzt daran liegt, daß Barca so toll spielt oder daran, daß sie so viele Titel gewonnen haben oder die Kombinatio, darüber kann man streiten.

Jedenfalls wäre es mir im europäischen Clubfussball nicht bekannt, daß es Ären von mannschaften gibt, die aber nie gewonnen haben, wie das beim NT-Fußball durchaus mit Holland oder Ungarn der Fall war.

ich versteh weiterhin nicht warum du mir ständig dieses Klubfussball-Argument reindrücken willst.

Als Dortmund-Fan wenig verwunderlich

eben, ist halt mein Zugang dazu. Dem Otto-Normalverbraucher wirds vermutlich egal sein, genauso wie es heute kaum jemanden juckt, dass Nottingham Forest vor 30 Jahren den Europapokal der Landesmeister gewonnen hat. Darum gehts mir, deshalb zählen im Fußball nicht nur Titel.

[Alizee]

ein unglaubliches Finale

Chelsea hat sich den Titel zwar nicht wirklich verdient, dafür Didier Drogba umso mehr. Der Schlusspunkt in einer außergewöhnlichen Karriere.....

[iceman]

Was passiert, unbekannter Co-Trainer übernimmt einen komplett zerrütteten Haufen voller überbezahlter, alternder Topstars.

unbekannt würd ich jetzt ned sagen. hat ja immerhin west brom in die PL zurück geführt .... hatte also schon PL erfahrung ...

[manu7]

finale dahoam - trotzdem verloren

bearbeitet 20. Mai 2012 von manu7

[papomilano]

Mourinho betonte unlängst schon öfters: "Die CL gewinnt nicht immer die beste Mannschaft", hat damit auch sicherlich Recht.

Chelsea hatte einfach die nötige Portion Glück, die du für diesen CL-Titel brauchst, heuer war die Portion vielleicht größer als in manch anderen Jahren, aber ihnen die CL-Tauglichkeit abzusprechen, wie mans in manchen deutschen Foren/Kommentarseiten und auch in diversen piefkonischen Medien wahrnehmen darf, ist einfach nur Bullshit.

Eine gerade in letzter Zeit irgendwie zur bayerischen oder international fast schon deutschen Tugend (60gertom wird mich für die Verallgemeinerung wieder gern habn ) gewordenen Schlechtrederei der Gegner, sei es vor (Beispiel Inter Mailand Achtelfinale 2011) oder nach einem Spiel (Lahm nach dem 2:5 Pokalfinale: "Wir waren die bessere Mannschaft" ) Anstatt sich selber mal an den Eiern zu ziehen und die eigene Unfähigkeit zu hinterfragen, wird von vielen, wie eben in der Sendung Doppelpass vom tollen "Experten" Herrmann, einzig alles auf das Wort 'Pech' reduziert und der Gegner schwach und dessen Spiel hässlich geredet...man erinnere sich nur an den Trottel von Sky, dessen Frage zum Chelsea-Spielstil von Di Matteo einfach mit dem Abbruch des Interviews quittert wurde.

Und je mehr ich von diesem deutschen Komplexjournalismus konsumiere, desto mehr vergönn ich den Bayern diese Schmach "dahoam".

bearbeitet 20. Mai 2012 von LEIMBEIDL

[Gordon]

Hinten allerdings oft ziemlich unsortiert mit dem Glück auf ihrer Seite, dass die Schnittbälle und Abpraller ewig vor blaue Stutzen gefallen sind.

Teilweise bei 0:0 mit 10 Mann den eigenen Strafraum überladen und trotzdem 3-4 Sitzer zuzulassen ist für meine Begriffe keine gute Defensivleistung - Punkt.

Sowas nennt man verteidigen... Chelsea hat über die Hälfte der Bayern-Schüsse geblockt, das ist schlicht überragend.

Wo waren denn die großen Bayern Chancen? Bis auf den Robben-Schuss der von Cech ans Gebälk gelenkt wurde und das Tor gab es keine Großchance für Bayern. Und erst Recht keine Chance von der man sagen kann, dass sie zu 100% ein Tor hätte sein müssen.

[unnerum]

Herrmann ist aber auch der größte Idiot weit und breit.

[Födi]

Ich kanns noch immer nicht glauben dass ma de großgoschaten dahoam wirklich geschlagen haben

[axl_]

Sowas nennt man verteidigen... Chelsea hat über die Hälfte der Bayern-Schüsse geblockt, das ist schlicht überragend.

Wo waren denn die großen Bayern Chancen? Bis auf den Robben-Schuss der von Cech ans Gebälk gelenkt wurde und das Tor gab es keine Großchance für Bayern. Und erst Recht keine Chance von der man sagen kann, dass sie zu 100% ein Tor hätte sein müssen.

alleine in der Verlängerung fallen mir da mit dem Elfmeter und der Olic-Aktion zwei Szenen ein. Dazu gabs in der ersten Hälfte ein Szene als man Gomez seelenruhig aus ca. 10 Metern schießen hat lassen - durchaus nicht zu unterschätzen, wenn man seine Qualitäten innerhalb des 16ers kennt. Dass man soviele Schüsse geblockt hat ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass teilweise 10 Spieler an der Strafraumgrenze waren - da hast schnell man ein Bein in der Schussbahn. Von einer guten Defensivleistung würd ich dann reden, wenn man den Gegener aus solchen Positionen erst gar nicht zum Schuss kommen lässt.

[Baldur]

ich möchte den ganzen mimimis folgendes ausrichten:

a) im fußball gehts darum, tore zu schießen. chelsea hat gegen napoli, gegen benfica, gegen barca und nun gegen bayern mehr tore geschossen.

b) es gibt keine haltungsnoten im fußball, ergo sind alle diskussionen um das "schönere spiel" sinnlos, weil nicht zielführend. fußball ist immer auf den endzweck ausgerichtet und das ergebnis gibt - außer bei massiven SR-fehlentscheidungen - immer dem sieger recht.

c) effizienz im verwerten von torchancen ist im fußball mindestens ebenso wichtig, wie ebendiese chancen zu kreieren.

für mich ist chelsea ein würdiger sieger, weil sie den besten teamspirit gezeigt haben und das mit abstand effizienteste team waren.

Absolut richtig!

Was hilfts, wenn man brotlose Kunst zeigt, wie Bayern? Wirklich viele Chancen hatten sie nicht, und die die sie erspielten, haben sie kläglichst vergeben. Wenn man einen derartigen Überhang bei Ecken hat, aber daraus nichts macht, kann man sich das auch nicht anrechnen lassen.

Ich mag Bayern, aber diese "Dahoam"-Storyline, die ja auch der ORF übernommen hat, hat schon zu Fremdschämattacken geführt. Wenn ich an König denke, oder Pariasek, da kommt einem das Grausen. Die obligate Alaba-Messe vor dem Spiel ist man ja eh schon gewohnt. Grausig.

Im Vorfeld des Spiels wurde ja kein Wort über Chelsea verloren, es ging nur ums "Finale dahoam", man war sich ja derart sicher, dass Bayern siegt, dass man den Gegner vollkommen außer acht gelassen hat.

Bin gespannt, ob sich das auf die Euro auswirkt, wär schon schön, wenn Neuer, Schweinstieger und Co. früh rausfliegen. :-)

Was ich auch nicht verstehen kann, sind die ewigen "Tod des Fußballs"-Katastrophen-Mimis. Wenn es so wäre, dass im Fußball immer die nach Werten bessere Mannschaft siegt, hätten Underdogs nie eine Chance. Sieht man ja z.B. im Rugby, da haben nominell schwächere Teams gegen die großen nur selten eine Chance. Das ist im Fußball anders, und das macht ihn auch so besonders.

Was man vor allem nicht außer acht lassen darf: Bayern hat kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit 1:0 geführt. Wie kam es, dass sie das noch verschenkten? Selbst schuld, dass es zu einer Verlängerung kam. Bayern hatte dann einen Elfer, den natürlich der unsägliche Robben treten musste. Selbst schuld, dass es zum Elferschießen kam. Dort führte man. Dann kam Olic, dann kam der oberlässige Scheisneiger © by Didier Deschamps, da ist man wirklich allein schuld. Chelsea einen Vorwurf zu machen, führt am Sinn des Spiels vorbei. Der Sinn des Spiels ist eben nicht schönes Spiel, das ist ja nur ein positiver Nebeneffekt. Ginge es darum, müsste Deutschland wohl alle Titel der Vergangenheit zurückgeben, die waren auch seltenst mit schönem Zauberfußball errungen.

[Baldur]

Äääh ja, nur auf das Standing hat Bayern genausowenig Anspruch wie Chelsea.

Wenn man sich in 30 Jahren an diese Periode Ende der '00er und anfang der '10er Jahre erinnert, dann wird man unweigerlich an Barcelona und ihre Rivalen aus Madrid und Manchester denken. Sicher weder an Bayern noch an Chelsea.

Dazu nur eines: Man erinnert sich dann wirklich nur an die Titel. Da die Technik sehr weit fortgeschritten ist, wird die Errinerungsmöglichkeit eine andere sein. Vom Totaal Voetbal weiß man ja auch nur Sagen und Legenden, gesehen haben ihn wenige, die hier aktiv sind. So wirds auch mit Barcelona sein, da bleiben dann Namen wie Messi und Xavi über, die Wasserträger wird man vergessen, den Trainer kurz erwähnen. Das wars. Von den großen Teams der 50er und 60er redet ja auch kein Schwein. Sic transit gloria mundi.

[axl_]

Vom Totaal Voetbal weiß man ja auch nur Sagen und Legenden, gesehen haben ihn wenige, die hier aktiv sind.

aber darum gehts ja auch. Angenommen es bleibt so wie es ist, wird man in 30 Jahren auf Chelseas Zeit in den späten 00er und frühen 10er Jahren zurückblicken wirds wohl in erster Linie die Zeit unter Mourinho sein, die einem einfällt. Der CL-Titel kommt dann erst an 2., 3., 4. Stelle.

[Baldur]

aber darum gehts ja auch. Angenommen es bleibt so wie es ist, wird man in 30 Jahren auf Chelseas Zeit in den späten 00er und frühen 10er Jahren zurückblicken wirds wohl in erster Linie die Zeit unter Mourinho sein, die einem einfällt. Der CL-Titel kommt dann erst an 2., 3., 4. Stelle.

Stimmt natürlich. Aber aller Glanz verblasst und übrig bleibt ein Schlagwort. So wirds auch dem Tiki-Taka ergehen. Wenns in 30 Jahren überhaupt noch Fußball gibt. Wer weiß, was FIFA und UEFA noch anrichten.