Die Konkurrenz im Fokus


Recommended Posts

Im ASB-Olymp
KindausFavoriten schrieb vor 43 Minuten:

"Man" äußert sich überhaupt nicht abfällig.
ICH äußere mich abfällig. 
Wenn man von "MAN" spricht, ist es vielmehr so, dass überall in Internetforen und von einer bestimmten Generation und Gruppe von Journalisten (die ich jetzt einmal als "unsportliche Nerds" bezeichnen würde), diese Idee des Fußballs als das alleinige Allheilmittel abgefeiert wird und alles Andere mit abfälligen Bezeichnungen bedacht wird (hauptsächlich: "Langweiliges Ballgeschiebe").
Und mich treibt das aus mehreren Gründen zur Weißglut, und deshalb hau ich auch immer wieder gern mit einem groben Keil und mit dem Vorschlaghammer auf diesen groben Klotz:
Erstens ist das Ganze ungefähr so "modern" wie ich alt bin, und das ist deutlich über 50.
Zweitens übersehen diese Leute, insbesondere, wenn sie technisch hochstehenden Fußball naserümpfend runtermachen, dass beispielsweise für tiqui-taca in seiner optimalen Form Pressing geradezu lebensnotwendig war. Dass insbesondere die spanische Nationalmannschaft später bei ein paar Großereignissen wirklich nur brotlos den Ball hin und hergeschoben hat, hatte nichts mit der dynamischen Variante von Ballbesitzfußball zu tun, die man beispielsweis jetzt noch bei ManCity sehen kann.
Dasselbe gilt im übrigen auch eingeschränkt für Salzburg. Die hatten nicht immer Haaland, den sie sofort nach dem Ballgewinn geschickt haben und der dann schon den Rest gemacht hat. Auch bei denen diente Pressing die meisten Zeit dazu, Ballbesitz zu haben und dann den Gegner mit schnellem Passspiel rund um den Strafraum auszumanövrieren.
Drittens dient diese Geschwafel vom "modernen Fußball" mittlerweile mehr und mehr dazu, richtig gute Kicker zu desavouieren, weil sie daür angeblich "nicht geeignet" sind. Ich erinnere nur daran, wie viele dieser Bobo-Deppen, die dieses Schlagwort ständig inhaltslos verwenden, bei der Bestellung von Rangnick zum Teamchef gefeiert haben, dass sich damit auch Arnautovic im Team erledigt hat (und ja, ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit zu viel Zeit im Standard-Forum verbracht habe, zum Glück habe ich mir das jetzt abgewöhnt).
Viertens (andere Seite der Medaille) dient die Verherrlichung dieser Ideologie dazu, absoluten Grottenkick schönzureden, wie unser letztes Cupfinale, wie einige Spiele von Salzburg oder Sturm gegen den LASK in der besten Zeit des LASK und wie das Europa-League Finale, das Glasner gewonnen hat und das das furchtbarste europäische Finale war, das ich in gut 52 Jahren bewussten Fußballschauens gesehen habe. Da gab es einen Spieler, der wirklich Fußball spielen wollte und konnte, das war Tavernier von den Rangers, und ich hoffe, dass niemand über den behauptet, dass er "nicht dynamisch" sei. Aber unter all den "Wir hauen den Ball einmal nach vorne und schauen, was dann passiert"-Typen, die da sonst nich zugange waren, hob er sich halt wohltuend ab.

Und weil es mir ja schon passiert ist, dass mir "Hass" auf Pressing vorgeworfen wurde:
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich mag dominanten Fußball, der dem Gegner keine Zeit zum Schnaufen lässt. Daher mag ich auch Pressing, um den Ball sofort wieder zu gewinnen, wenn man ihn nicht hat.
Was ich nicht mag, ist rein mannorientiertes Pressing, wie wir das zur Zeit betreiben, bei dem man rennt wie verrückt, um immer den zu attackieren, der den Ball hat und dadurch dauernd in Zweikämpfe verwickelt wird, die Gelb-Gefahr bedeuten. Die wirklich erfolgreichen Mannschaften erobern den Ball im Pressing nicht durch Zweikämpfe, sondern dadurch, dass ihr Pressing den Gegner zu bestimmten Passes zwingt, die sie dann im Raum abfangen können.
Was ich auch nicht mag, ist den Ball nach dem Ballgewinn (außer er ist direkt am gegnerischen Strafraum) sofort auf den am weitesten vorne stehenden Mitspieler spielen zu wollen, in der Hoffnung, dass sich dadurch sofort ein Abschluss ergibt. Diese Passes sind meistens sehr riskant und es bringt das ganze Pressing überhaupt nichts, wenn man den Ball in 9 von 10 Fällen sofert wieder verliert. 
Abgesehen davon, dass dadurch zerfahrener unansehnlicher Fußball entsteht.

Im internationalen Vereinsfußball wird meiner Ansicht nach die Kluft zur auch nur dritten Eben immer größer.
Das hat aber nicht nur mit dieser Fußballideologie zu tun. sondern auch damit, dass die Mannschaften, die im Herbst "in Europa" spielen und nicht Salzburg oder Sturm heißen, durch dieses depperte Ligaformat mit der Teilung zeitgleich in der Meisterschaft wahnsinnig unter Druck stehen.

Amen!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ASB-Legende
KindausFavoriten schrieb vor einer Stunde:

"Man" äußert sich überhaupt nicht abfällig.
ICH äußere mich abfällig. 
Wenn man von "MAN" spricht, ist es vielmehr so, dass überall in Internetforen und von einer bestimmten Generation und Gruppe von Journalisten (die ich jetzt einmal als "unsportliche Nerds" bezeichnen würde), diese Idee des Fußballs als das alleinige Allheilmittel abgefeiert wird und alles Andere mit abfälligen Bezeichnungen bedacht wird (hauptsächlich: "Langweiliges Ballgeschiebe").
Und mich treibt das aus mehreren Gründen zur Weißglut, und deshalb hau ich auch immer wieder gern mit einem groben Keil und mit dem Vorschlaghammer auf diesen groben Klotz:
Erstens ist das Ganze ungefähr so "modern" wie ich alt bin, und das ist deutlich über 50.
Zweitens übersehen diese Leute, insbesondere, wenn sie technisch hochstehenden Fußball naserümpfend runtermachen, dass beispielsweise für tiqui-taca in seiner optimalen Form Pressing geradezu lebensnotwendig war. Dass insbesondere die spanische Nationalmannschaft später bei ein paar Großereignissen wirklich nur brotlos den Ball hin und hergeschoben hat, hatte nichts mit der dynamischen Variante von Ballbesitzfußball zu tun, die man beispielsweis jetzt noch bei ManCity sehen kann.
Dasselbe gilt im übrigen auch eingeschränkt für Salzburg. Die hatten nicht immer Haaland, den sie sofort nach dem Ballgewinn geschickt haben und der dann schon den Rest gemacht hat. Auch bei denen diente Pressing die meisten Zeit dazu, Ballbesitz zu haben und dann den Gegner mit schnellem Passspiel rund um den Strafraum auszumanövrieren.
Drittens dient diese Geschwafel vom "modernen Fußball" mittlerweile mehr und mehr dazu, richtig gute Kicker zu desavouieren, weil sie daür angeblich "nicht geeignet" sind. Ich erinnere nur daran, wie viele dieser Bobo-Deppen, die dieses Schlagwort ständig inhaltslos verwenden, bei der Bestellung von Rangnick zum Teamchef gefeiert haben, dass sich damit auch Arnautovic im Team erledigt hat (und ja, ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit zu viel Zeit im Standard-Forum verbracht habe, zum Glück habe ich mir das jetzt abgewöhnt).
Viertens (andere Seite der Medaille) dient die Verherrlichung dieser Ideologie dazu, absoluten Grottenkick schönzureden, wie unser letztes Cupfinale, wie einige Spiele von Salzburg oder Sturm gegen den LASK in der besten Zeit des LASK und wie das Europa-League Finale, das Glasner gewonnen hat und das das furchtbarste europäische Finale war, das ich in gut 52 Jahren bewussten Fußballschauens gesehen habe. Da gab es einen Spieler, der wirklich Fußball spielen wollte und konnte, das war Tavernier von den Rangers, und ich hoffe, dass niemand über den behauptet, dass er "nicht dynamisch" sei. Aber unter all den "Wir hauen den Ball einmal nach vorne und schauen, was dann passiert"-Typen, die da sonst nich zugange waren, hob er sich halt wohltuend ab.

Und weil es mir ja schon passiert ist, dass mir "Hass" auf Pressing vorgeworfen wurde:
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich mag dominanten Fußball, der dem Gegner keine Zeit zum Schnaufen lässt. Daher mag ich auch Pressing, um den Ball sofort wieder zu gewinnen, wenn man ihn nicht hat.
Was ich nicht mag, ist rein mannorientiertes Pressing, wie wir das zur Zeit betreiben, bei dem man rennt wie verrückt, um immer den zu attackieren, der den Ball hat und dadurch dauernd in Zweikämpfe verwickelt wird, die Gelb-Gefahr bedeuten. Die wirklich erfolgreichen Mannschaften erobern den Ball im Pressing nicht durch Zweikämpfe, sondern dadurch, dass ihr Pressing den Gegner zu bestimmten Passes zwingt, die sie dann im Raum abfangen können.
Was ich auch nicht mag, ist den Ball nach dem Ballgewinn (außer er ist direkt am gegnerischen Strafraum) sofort auf den am weitesten vorne stehenden Mitspieler spielen zu wollen, in der Hoffnung, dass sich dadurch sofort ein Abschluss ergibt. Diese Passes sind meistens sehr riskant und es bringt das ganze Pressing überhaupt nichts, wenn man den Ball in 9 von 10 Fällen sofert wieder verliert. 
Abgesehen davon, dass dadurch zerfahrener unansehnlicher Fußball entsteht.

Im internationalen Vereinsfußball wird meiner Ansicht nach die Kluft zur auch nur dritten Eben immer größer.
Das hat aber nicht nur mit dieser Fußballideologie zu tun. sondern auch damit, dass die Mannschaften, die im Herbst "in Europa" spielen und nicht Salzburg oder Sturm heißen, durch dieses depperte Ligaformat mit der Teilung zeitgleich in der Meisterschaft wahnsinnig unter Druck stehen.

Einigen Betrachtungen kann ich da durchaus zustimmen. Was Pressing betrifft seh ich etwas anders. Mir gefällt daher das Spiel von Bayer Leverkusen am besten. Für mich sind sie mit der Art Fußball zu spielen den anderen Vereinen mit wenigen Ausnahmen (City, Real usw.) enteilt. Tw. erinnert es mich auch an Barca vor 20 Jahren. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Fanatischer Poster

Also auch nicht mehr ganz junger Beobachter bin ich auch in vielen Punkten bei @KindausFavoriten, vieles vom "modernen Fußball" hab ich schon mal gesehen, teils unter anderem Namen, oftmals weniger perfektioniert und sicherlich auch weniger intensiv.

Aber etwas hatten viele dieser taktischen Trends der letzten Jahrzehnte gemeinsam:

- zuerst wurde er von einigen Mannschaften entwickelt, die damit durchaus erfolgreich waren. Weil sie die ersten waren, hatten sie die Spielweise als erste auch wirklich verinnerlicht, dadurch einen Vorsprung gegenüber anderen. Idealerweise war die Grundlage für die gewählte Art des Fußballs auch, dass sie die richtigen Spielertypen dafür hatten. In dieser Phase war es selbst kleineren Mannschaften möglich, ergebnistechnisch zu überraschen. 

- danach kamen die Nachahmer, die einen besser, die anderen weniger gut. Was dazu führt, dass viele diesen Trend spielen wollen. Und gleichzeitig sich auch immer mehr damit auseinandersetzen, was man dem entgegensetzen kann.

- im dritten Schritt werden dann die Überraschungen immer weniger, weil sie dann schlussendlich wieder taktisch alle am ähnlichen Niveau befinden und immer mehr Mannschaften erfolgreiche Gegenmaßnahmen gesetzt haben. Das System kann noch immer funktionieren, aber die Überraschungen werden weniger, weil sich wie eigentlich langfristig immer die Teams mit den besseren Spielern durchsetzen.

- Irgendwann ebbt der Trend dann ab und eine neue taktische Variante wird gefunden. Da wir den Fußball nicht jährlich neu erfinden aller Voraussicht nach wieder bestehend aus bereits "alten" Komponenten, die wieder perfektioniert werden. Und das Spiel beginnt von vorn.

Das Problem bei unserer Austria:

- wir sind sehr / zu spät auf diesen Trend aufgesprungen. In einem Moment, wo du nur mehr Mannschaften überraschen kannst, die sich herzlich wenig mit dieser Spielform auseinandergesetzt haben oder uns derart unterschätzen, dass sie einfach ihr Spiel durchziehen wollen. Legia Auswärts war für mich so eine Partie

- zweitens fehlen uns einfach die Spieler dazu, die den Unterschied ausmachen, wenn sich ein Trend so weit manifestiert hat, dass einerseits sehr viele dieses Spiel selbst spielen und andererseits bis runter in die kleinesten Ligen bekannt ist, was dem "modernen Fußball" entgegengesetzt werden kann. Beispiel zum Unterschiedsspieler war Tabakovic, Beispiel zur Nivelierung des Niveaus sehen wir meiner Meinung nach jetzt im UPO.

D.h. wir sind einfach einer von vielen, die dieses Konzept spielen wollen. Und wenn du einer von vielen bist und erfolgreich sind willst, musst du einfach mehr Qualität haben als die anderen. Haben wir meiner Meinung nach nicht in diesem Ausmaß. Und darum sind wir, wo wir sind. Gefangen sind wir meiner Meinung nach zwischen einem Playbook, dass eine gewisse Art des Fußballs vorsieht und dem Geldmangel, die dafür notwendigen Spieler zu holen.

Ob einem der Spielstil gefällt, sei dahingestellt. Geschmackssache. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Posting-Maschine
KindausFavoriten schrieb vor 3 Stunden:

.Drittens dient diese Geschwafel vom "modernen Fußball" mittlerweile mehr und mehr dazu, richtig gute Kicker zu desavouieren, weil sie daür angeblich "nicht geeignet" sind. Ich erinnere nur daran, wie viele dieser Bobo-Deppen, die dieses Schlagwort ständig inhaltslos verwenden,

Man möchte dir ja prinzipiell bei vielem zustimmen, zumindest weil man etwas Gemeintes dahinter vermutet - aber bei diesem Thema bist du mittlerweile so emotional und unsachlich,  dass eine ernsthafte Diskussion bzw Replik sinnlos erscheint. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Postet viiiel zu viel
Viereee schrieb vor 2 Stunden:

Man möchte dir ja prinzipiell bei vielem zustimmen, zumindest weil man etwas Gemeintes dahinter vermutet - aber bei diesem Thema bist du mittlerweile so emotional und unsachlich,  dass eine ernsthafte Diskussion bzw Replik sinnlos erscheint. 

Ich bin deswegen so emotional und unsachlich, weil man dem sinnlosen Bullshit-Bingo, das damit verbunden ist, nur sehr viel Spott entgegensetzen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ASB-Halbgott
Wahnsinniger Poster

Das schöne ist ja, egal wie scheiße es bei einem selber läuft, man kann sich darauf verlassen, dass einem der Stadtrivale wieder Grund zum Schmunzeln liefert. Selbstverständlich in beide Richtungen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Postaholic
eeelias schrieb vor 16 Minuten:

Das schöne ist ja, egal wie scheiße es bei einem selber läuft, man kann sich darauf verlassen, dass einem der Stadtrivale wieder Grund zum Schmunzeln liefert. Selbstverständlich in beide Richtungen.

traurig aber wahr

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ASB-Gott
KindausFavoriten schrieb vor 13 Stunden:

"Man" äußert sich überhaupt nicht abfällig.
ICH äußere mich abfällig. 
Wenn man von "MAN" spricht, ist es vielmehr so, dass überall in Internetforen und von einer bestimmten Generation und Gruppe von Journalisten (die ich jetzt einmal als "unsportliche Nerds" bezeichnen würde), diese Idee des Fußballs als das alleinige Allheilmittel abgefeiert wird und alles Andere mit abfälligen Bezeichnungen bedacht wird (hauptsächlich: "Langweiliges Ballgeschiebe").
Und mich treibt das aus mehreren Gründen zur Weißglut, und deshalb hau ich auch immer wieder gern mit einem groben Keil und mit dem Vorschlaghammer auf diesen groben Klotz:
Erstens ist das Ganze ungefähr so "modern" wie ich alt bin, und das ist deutlich über 50.
Zweitens übersehen diese Leute, insbesondere, wenn sie technisch hochstehenden Fußball naserümpfend runtermachen, dass beispielsweise für tiqui-taca in seiner optimalen Form Pressing geradezu lebensnotwendig war. Dass insbesondere die spanische Nationalmannschaft später bei ein paar Großereignissen wirklich nur brotlos den Ball hin und hergeschoben hat, hatte nichts mit der dynamischen Variante von Ballbesitzfußball zu tun, die man beispielsweis jetzt noch bei ManCity sehen kann.
Dasselbe gilt im übrigen auch eingeschränkt für Salzburg. Die hatten nicht immer Haaland, den sie sofort nach dem Ballgewinn geschickt haben und der dann schon den Rest gemacht hat. Auch bei denen diente Pressing die meisten Zeit dazu, Ballbesitz zu haben und dann den Gegner mit schnellem Passspiel rund um den Strafraum auszumanövrieren.
Drittens dient diese Geschwafel vom "modernen Fußball" mittlerweile mehr und mehr dazu, richtig gute Kicker zu desavouieren, weil sie daür angeblich "nicht geeignet" sind. Ich erinnere nur daran, wie viele dieser Bobo-Deppen, die dieses Schlagwort ständig inhaltslos verwenden, bei der Bestellung von Rangnick zum Teamchef gefeiert haben, dass sich damit auch Arnautovic im Team erledigt hat (und ja, ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit zu viel Zeit im Standard-Forum verbracht habe, zum Glück habe ich mir das jetzt abgewöhnt).
Viertens (andere Seite der Medaille) dient die Verherrlichung dieser Ideologie dazu, absoluten Grottenkick schönzureden, wie unser letztes Cupfinale, wie einige Spiele von Salzburg oder Sturm gegen den LASK in der besten Zeit des LASK und wie das Europa-League Finale, das Glasner gewonnen hat und das das furchtbarste europäische Finale war, das ich in gut 52 Jahren bewussten Fußballschauens gesehen habe. Da gab es einen Spieler, der wirklich Fußball spielen wollte und konnte, das war Tavernier von den Rangers, und ich hoffe, dass niemand über den behauptet, dass er "nicht dynamisch" sei. Aber unter all den "Wir hauen den Ball einmal nach vorne und schauen, was dann passiert"-Typen, die da sonst nich zugange waren, hob er sich halt wohltuend ab.

Und weil es mir ja schon passiert ist, dass mir "Hass" auf Pressing vorgeworfen wurde:
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich mag dominanten Fußball, der dem Gegner keine Zeit zum Schnaufen lässt. Daher mag ich auch Pressing, um den Ball sofort wieder zu gewinnen, wenn man ihn nicht hat.
Was ich nicht mag, ist rein mannorientiertes Pressing, wie wir das zur Zeit betreiben, bei dem man rennt wie verrückt, um immer den zu attackieren, der den Ball hat und dadurch dauernd in Zweikämpfe verwickelt wird, die Gelb-Gefahr bedeuten. Die wirklich erfolgreichen Mannschaften erobern den Ball im Pressing nicht durch Zweikämpfe, sondern dadurch, dass ihr Pressing den Gegner zu bestimmten Passes zwingt, die sie dann im Raum abfangen können.
Was ich auch nicht mag, ist den Ball nach dem Ballgewinn (außer er ist direkt am gegnerischen Strafraum) sofort auf den am weitesten vorne stehenden Mitspieler spielen zu wollen, in der Hoffnung, dass sich dadurch sofort ein Abschluss ergibt. Diese Passes sind meistens sehr riskant und es bringt das ganze Pressing überhaupt nichts, wenn man den Ball in 9 von 10 Fällen sofert wieder verliert. 
Abgesehen davon, dass dadurch zerfahrener unansehnlicher Fußball entsteht.

Im internationalen Vereinsfußball wird meiner Ansicht nach die Kluft zur auch nur dritten Eben immer größer.
Das hat aber nicht nur mit dieser Fußballideologie zu tun. sondern auch damit, dass die Mannschaften, die im Herbst "in Europa" spielen und nicht Salzburg oder Sturm heißen, durch dieses depperte Ligaformat mit der Teilung zeitgleich in der Meisterschaft wahnsinnig unter Druck stehen.

Erstaunlicherweise fand ich, dass Wimmer gerade nach dem Antritt als Trainer ziemlich so spielen ließ. Hohe Ballgewinne, aber bei eigenem Ball viele Kombinationen. Leider sind wir davon schnell wieder abgegangen, "schuld" war wohl der Erfolg von Haris als Zielspieler, weshalb man immer mehr auf hohe, lange Bälle ging und das ursprüngliche System nach seinem Abschied nicht mehr reaktivierte. 

Ergänzen würde ich noch, dass das Ziel auch nicht sein sollte den Ball "nur" so lange wie möglich zu haben, sondern ihn so oft wie möglich nach vorne zu tragen. Querpässe und x-faches hin- und hergeschiebe nützen dir am Ende auch wenig, insbesondere, wenn die Gegner ebenfalls pressen und auf kleinste Fehler bei solchen Passes lauern. Es hat sich halt nicht der Ball (alleine) vorwärts zu bewegen, sondern die gesamte Mannschaft muss bei Ballbesitz oder Balleroberung eine Dynamik entwickeln, Laufwege abspulen und Räume erobern. 

Etwas das auch mit Wimmer (wieder zu uns) kam war das Gegenpressing. Siehst du es im Ernstfall lieber, wenn bei Ballverlust im Kombinationsspiel die Spieler sofort in die Rückeroberung gehen? Das wäre dann aber tendenziell mannorientiert und sehr riskant, dafür ergeben sich dadurch oft die besten Räume sobald man wieder den Ball hat. Oder würdest du lieber intensives Retourlaufen sehen und Spieler die asap ihre defensiven Positionen einnehmen, was weniger "Ball und Gegner fressen wollen" entspräche? 

Ich vermute, dass hier der größte Unterschied Schmid/Wimmer zu finden ist/war. Unter Schmid war der Fokus auf sauberen Positionen in der Defensive, während unter Wimmer ein verlorener Ball sofort erkämpft werden soll. Das zweite Tor letzte Woche war so ein Fall... Jeder kämpft im Zentrum hochriskant um den Ball oder bringt sich in Position als nächstes "drauf zu gehen" und heraus zu schieben, aber auf die saubere Kette inkl. Abseitsfalle wird vergessen. 

Dieses bedingungslose Gegenpressing erfordert Technik, Physis und Laufbereitschaft, wird aber meiner Meinung nach von allen Top-Teams (egal welche grundsätzliche offensive Spielanlage) sehr stark praktiziert. Das ist wohl am ehesten das was "modernen Fußball" von unserer traditionellen Spielanlage abgrenzt, weil wer den Ball chaotisch erobert (bzw. erobern will), der muss dann auch aus einem Chaos herauskombinieren können (oder sofort einen Zielspieler einsetzen). 

Kann man Gegenpressing erfolgreich anwenden UND saubere Kombinationen aus solchen Balleroberungen schaffen, dann hat man den Jackpot. Wir werden uns aber leider wohl für entweder/oder entscheiden müssen (kein Gegenpressing oder bei Balleroberung meist einen Zielspieler suchen müssen). 

Fehlendes Gegenpressing kann in der Tat marktwertmindernd sein und Spielern bei einem Wechsel große Anpassungsprobleme bereiten. Ich fürchte, Fußball klappt ohne dieses Element nicht mehr erfolgreich. Dennoch sollte man versuchen zu kombinieren, aber Gegenpressing geht quasi aus der Definition heraus nur mannorientiert, weil 1-3 Spieler ja sofort auf den nun ballführenden Gegner stürmen müssen. Da ist keine Zeit sich in Anlaufpositionen zu bringen, einen Pressingauslöser abzuwarten und einen bestimmten Pass abzufangen, da geht es um Sekunden und jene die im Kombinationsspiel vor Ort waren, müssen sofort zuschlagen können. 

Gegenpressing ist übrigens auch der Klassiker für gelbe Karten (man muss die Verwertung der gegnerischen Balleroberung verhindern, weil man zu offensiv steht) bzw. für taktische Fouls hoch in der gegnerischen Hälfte, die wir ja mittlerweile en masse sehen und die viel zu milde geahndet werden. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Postet viiiel zu viel
pramm1ff schrieb vor 7 Stunden:

Erstaunlicherweise fand ich, dass Wimmer gerade nach dem Antritt als Trainer ziemlich so spielen ließ. Hohe Ballgewinne, aber bei eigenem Ball viele Kombinationen. Leider sind wir davon schnell wieder abgegangen, "schuld" war wohl der Erfolg von Haris als Zielspieler, weshalb man immer mehr auf hohe, lange Bälle ging und das ursprüngliche System nach seinem Abschied nicht mehr reaktivierte. 

Ergänzen würde ich noch, dass das Ziel auch nicht sein sollte den Ball "nur" so lange wie möglich zu haben, sondern ihn so oft wie möglich nach vorne zu tragen. Querpässe und x-faches hin- und hergeschiebe nützen dir am Ende auch wenig, insbesondere, wenn die Gegner ebenfalls pressen und auf kleinste Fehler bei solchen Passes lauern. Es hat sich halt nicht der Ball (alleine) vorwärts zu bewegen, sondern die gesamte Mannschaft muss bei Ballbesitz oder Balleroberung eine Dynamik entwickeln, Laufwege abspulen und Räume erobern. 

Etwas das auch mit Wimmer (wieder zu uns) kam war das Gegenpressing. Siehst du es im Ernstfall lieber, wenn bei Ballverlust im Kombinationsspiel die Spieler sofort in die Rückeroberung gehen? Das wäre dann aber tendenziell mannorientiert und sehr riskant, dafür ergeben sich dadurch oft die besten Räume sobald man wieder den Ball hat. Oder würdest du lieber intensives Retourlaufen sehen und Spieler die asap ihre defensiven Positionen einnehmen, was weniger "Ball und Gegner fressen wollen" entspräche? 

Ich vermute, dass hier der größte Unterschied Schmid/Wimmer zu finden ist/war. Unter Schmid war der Fokus auf sauberen Positionen in der Defensive, während unter Wimmer ein verlorener Ball sofort erkämpft werden soll. Das zweite Tor letzte Woche war so ein Fall... Jeder kämpft im Zentrum hochriskant um den Ball oder bringt sich in Position als nächstes "drauf zu gehen" und heraus zu schieben, aber auf die saubere Kette inkl. Abseitsfalle wird vergessen. 

Dieses bedingungslose Gegenpressing erfordert Technik, Physis und Laufbereitschaft, wird aber meiner Meinung nach von allen Top-Teams (egal welche grundsätzliche offensive Spielanlage) sehr stark praktiziert. Das ist wohl am ehesten das was "modernen Fußball" von unserer traditionellen Spielanlage abgrenzt, weil wer den Ball chaotisch erobert (bzw. erobern will), der muss dann auch aus einem Chaos herauskombinieren können (oder sofort einen Zielspieler einsetzen). 

Kann man Gegenpressing erfolgreich anwenden UND saubere Kombinationen aus solchen Balleroberungen schaffen, dann hat man den Jackpot. Wir werden uns aber leider wohl für entweder/oder entscheiden müssen (kein Gegenpressing oder bei Balleroberung meist einen Zielspieler suchen müssen). 

Fehlendes Gegenpressing kann in der Tat marktwertmindernd sein und Spielern bei einem Wechsel große Anpassungsprobleme bereiten. Ich fürchte, Fußball klappt ohne dieses Element nicht mehr erfolgreich. Dennoch sollte man versuchen zu kombinieren, aber Gegenpressing geht quasi aus der Definition heraus nur mannorientiert, weil 1-3 Spieler ja sofort auf den nun ballführenden Gegner stürmen müssen. Da ist keine Zeit sich in Anlaufpositionen zu bringen, einen Pressingauslöser abzuwarten und einen bestimmten Pass abzufangen, da geht es um Sekunden und jene die im Kombinationsspiel vor Ort waren, müssen sofort zuschlagen können. 

Gegenpressing ist übrigens auch der Klassiker für gelbe Karten (man muss die Verwertung der gegnerischen Balleroberung verhindern, weil man zu offensiv steht) bzw. für taktische Fouls hoch in der gegnerischen Hälfte, die wir ja mittlerweile en masse sehen und die viel zu milde geahndet werden. 

Ich sehe es nicht so, dass das Gegenpressing zwangsläufig fortgesetzt mannorientiert sein muss. Beim ersten Gegner natürlich, aber wenn der den Ball weiter passen kann, nicht mehr unbedingt.
Ich schaffe es jetzt sicher nicht, Beispiele zu finden, die ich hier herein stellen kann (wäre auch mehr etwas für den Taktik Thread), aber mir kommt schon vor, dass ich gerade bei unserer Nationalmannschaft und bei Leverkusen immer wieder Fäle sehe, wo der Ballgewinn im Gegenpressing nicht durch einen Zweikampf mit dem ersten zweiten oder dritten Gegenspieler gelingt, sonmdern durch das Angehen des ersten, vielleicht auch noch des zweiten, aber dann letztlich durch Abfangen eines Passes im Raum zwischen dem zweiten und dem dritten.

Rein gefühlsmäßig würde ich auch sagen, dass das bei den zwei Spielen in den letzten zwei Jahren, die mir von der Austria am besten gefallen haben, so war.
Blöderweise jeweils nur eine Halbzeit.
Lustigerweise beide in Polen.
Bemerkenswerterweise einmal unter Schmid, einmal unter Wimmer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Veilchen!
zico74 schrieb vor 3 Minuten:

Wenn wir nächste Woche gegen den wac nicht gewinnen, schaut’s so aus, als ob wir ein echtes Finale gegen blau weiß um die Play offs haben. 
 

Reine Annahme, aber wenn Altach heute nicht punktet wird Lustenau alles raushauen gegen BW Linz und die werden eher nicht punkten, aber wer weiß schon. Dann wärs kein 'Finale'

edit: dann gings nur mehr ums Heimrecht gegen WAC und mir wärs eh lieber ich muss nicht nochmal extra ins Stadion x(

bearbeitet von t.m.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kennt das ASB in und auswendig
zico74 schrieb vor 5 Minuten:

Wenn wir nächste Woche gegen den wac nicht gewinnen, schaut’s so aus, als ob wir ein echtes Finale gegen blau weiß um die Play offs haben. 
 

Mit 2 weiteren Niederlagen müssen sich die Spieler nicht um die EC Quali anstrengen, denn dann dürften wir die heurige Saison auf Platz 9 abschließen. 👍

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Lädt...


  • FK Austria
  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.